Hallo ihr lieben,
"Un"gerne würde ich über ein Thema mit euch reden und Erfahrungen teilen. Es geht um den natürlichen Abgang eines geliebten Embryos und der damit zusammen spielende Blutverlust, der sicher bei jedem anders ausfällt und dennoch bei manchen zum Schock führen könnte.
Leider war das bei mir der Fall, denn durch meiner ersten Fehlgeburt 2017 in der 4.-5. Woche hatte ich ganz andere Erfahrungen gemacht, als gestern bei meiner zweiten Fehlgeburt in der 8. Woche. Es war so schlimm für mich, dass ich teilweise Angst habe, es ein drittes Mal zu versuchen, da mir der Blutverlust bspw. nicht normal vorkam.
Zu meiner Geschichte:
Als ich 2017 meine erste Fehlgeburt hatte, verlief es relativ schnell zu einem natürlichen Abgang. Ich war gerade Mal 2 Wochen überfällig, als die Blutungen anfingen. Sie waren anfänglich nur etwas stärker als die übliche Menstruation. Es kamen kleine Klumpen. Dafür hielt der extreme Schmerz 5 Tage an. Es erfolgte keine Ausschabung, da alles abblutete. Tragisch, aber ich versuchte es dieses Jahr ein zweites Mal.
Dieses Mal schien alles gut, bis zu meinem 3. Termin. Mittlerweile auch schon 1,5 Monate überfällig. Jedoch waren wieder keine Herzaktivitäten sichtbar und auch die Entwicklung ging zurück, bis man nichts mehr in der Fruchthöhle erkennen konnte. Der Prozess der Zersetzung fing also auch schon an. Ich bekam traurigerweise einen Termin zur Ausschabung, da bei mir keine Blutungen anfingen.
Dann vorgestern: 1 Tag vor der Ausschabung. Morgens bekam ich leichte Schmierblutungen, aber nichts wodurch man eher ins KH fahren hätte müssen. Ich sollte am Folgetag um 6:30 Uhr in der Klinik sein, doch alles kam anders
Ich wurde vorzeitig um 3 Uhr Nachts wach, da ich starke Schmerzen hatte. Krämpfe, Steißbein, Leisten, alles tat sehr weh. Ich kenne diese Schmerzen vom ersten Tag meiner Menstruation, also ging ich auf Toilette und stellte fest, dass ich mittlerweile mehr blute. 3 Stunden bis zum Termin wollte ich mein Krawall machen, also entschied ich mich wieder ins Bett zu gehen. Derzeitig wurden die Schmerzen stärker und auch die Blutung liegen im liegen. Ich ging wieder zur Toilette und stellte wieder stärkere Blutungen fest. Im Anschluss kamen 3 (da für mich schon sehr große) Klumpen. Danach wurde der Schmerz und auch die Blutung vorerst weniger. Ich dachte, dass es das eventuell jetzt gewesen sein muss, doch damit lag ich falsch. Wenig später häuften sich die Blutungen wieder und wurden viel extremer. Als ich wieder zur Toilette wollte und Aufstand, durchblutete es meine ganze Hose, den Badezimmerboden und es sah aus wie der reinste Massaker. Und dann kam der größte Klumpen, der wahrlich 2 Tennisbälle hätte sein können. Nachdem der dann draußen war, lief es mir die ganze Zeit die Beine runter, es hörte nicht mehr auf. Ich verstand also relativ schnell, dass ich jetzt schon los muss. Ich rief den Notarzt an, der mir einen Krankenwagen schickte. Ich kam dann durch die Notaufnahme rein und auch währenddessen sackte es durch die ganze Hose durch und tropfte auf meine Schuhe. Selbst meine Hände waren blutig, wenn ich mir zum Unterleib durch die Krämpfe greifte.
Kurz vor der OP ließ es etwas nach, war aber immer noch stark. Nach der OP dann fast gar nichts mehr und auch keine Schmerzen.
Es war ein absoluter Schock, den ich immer noch nicht verkrafte. Ich habe gehört, dass solche Blutverluste bei einer Fehlgeburt normal sind, allerdings kam mir das echt nicht normal vor. Auch mein Freund machte keine schlechten Augen und dachte ich falle jeden Moment durch den Verlust um.
Wie war es bei euch?
Natürlicher Abgang, Blutverlust
Hallo,
Das tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest :( Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein großer Schock war. Es ist sicher gut, dass du den Notarzt gerufen hast.
Hast du denn einen Blutbefund vom Krankenhaus bekommen? Am Hb (Hämoglobin) siehst du wie groß der Blutverlust tatsächlich war.
Ich hatte ein Missed AB und habe durch Cyprostol den Abgang eingeleitet. Ich hatte zunächst auch sehr starke Blutungen, es sind auch ein wirklich große Blutkoagel (=geronnenes Blut) und zahlreiche kleinere Blutklumpen abgegangen. Der größte Blutklumpen war vielleicht so 8x6 cm. Ca. 1-2 Stunden ist das Blut permanent geronnen, aber dann wurde es weniger und ging langsam in eine starke Mens über. So schlimm wie bei dir, war es bei mir zum Glück nicht und es ist sicher gut, dass du die Rettung gerufen hast. Der Blutverlust ist sicher bei jeder Person anders, und ich habe auch schon von Leuten gelesen die kollabiert sind.
Ich habe ganz viel in der Zeit getrunken, sicher so 1-2 Liter um das verlorengegangene Volumen auszugleichen.
Ich habe außerdem vor und nach dem Abgang ein Blutbild machen lassen, und bei mir ist der Hb zum Glück nur wenig gesunken (von 13,5 auf 12,5).
Gute Besserung und alles Liebe
Hallo. :)
Leider habe ich sowas nicht, denn wenn ich ganz ehrlich, glaube ich nicht dass meine starke Blutung irgendwen interessiert hatte, da ich kurz vor dem Termin stand. :( Für die war nur wichtig zu sehen: Blutdruck ok und Patientin macht stabilen Eindruck - da ich keine Kreislaufprobleme bekam. Als ich fragte ob die Blutung denn gefährlich sei (und man sah wie sie durch die Hose runtersackte, obwohl ich eine schwarze Hose anhatte) bekam ich als Antwort nur "nein, ist nicht gefährlich, das ist ein gutes Zeichen von Körper". Versteh dann nicht, wieso ich trotzdem zur Ausschabung musste. Naja.
Normalerweise sollte ich vor dem Eingriff noch tabletten bekommen, damit der Muttermund sich weicher macht, da ich vorher keine Blutungen hatte. Ich fragte vorher dann nochmal nach, ob ich sie immer noch nehmen müsste und da meinte die Frau "Ja". Als die Krankenschwester dann kam und ich ihr von meinen starken Blutungen erzählte hat sie auch relativ schnell große Augen bekommen und meinte, dass sie die Tabletten dann lieber nicht riskiert, weil die unter anderem auch solche Blutungen fördern. Schwein gehabt...
Also allgemein hat mein Kreislauf nie wirklich schlapp gemacht, aber ich war schon verwundert dass niemanden so wirklich die Blutungen interessierten und ich auch kein Blutbild bekommen habe.
Mein herzliches beileid. Ich hatte ebenfalls zwei ma. Bei der ersten hatte ich eine ausschabung und bei der zweiten vor wenigen Monaten hab ich es auf natürlichen weg versucht und mir ging es ganz genau so wie du beschrieben hast. Und trotz alle dem muss ich sagen ich würde es wieder so machen. Die ausschabung hat mich irgendwie mehr traumatisiert. Plötzlich war alles weg und vorbei. Beim zweiten mal dauerte es fast eieinhalb Monate bis die blutung kam. Ich hatte also mehr Zeit zum verabschieden und auch der Vorgang Ansich, diese kleine Geburt war für mich und meine trauer sehr wichtig. Außerdem war ich irgendwie beruhigt das mein Körper sich das selber regen kann. Ich wünsche dir viel kraft und Glück das es bald klappt und du ein gesundes kind bekommst
Dankeschön, auch von mir herzliches Beileid.
Ja, solche Sachen sind definitiv nicht schön.. aber daran sieht man Mal wie unterschiedlich jeder ist, ich würde sowas im Traum nicht wieder wollen und wenn es wieder so käme, sofort die Ausschabung wählen. Traurigerweise. Bin immer noch sehr geschockt von so viel Blut.
Meine Erfahrung war sehr ähnlich zu deiner. Termin für die AS war vereinbart, ich hab ihn aber bewusst rel weit nach hinten gelegt, weil ich auf einen natürlichen Abgang gehofft habe...ich hatte auch durch das Forum irgendwie im Kopf, dass das besser wäre, und dachte mir, klar, wird bluten, aber das schaffst du schon.
Die Schmerzen fand ich aushaltbar, als es dann losging, aber die Blutung war wie bei dir, und ich bin schlicht und ergreifend kollabiert. Also ab mit Rettungswagen ins Krankenhaus (mitten in der Nacht). Dort wurde festgestellt, dass trotz "deutlich überperiodenstarker Blutung" (lt. Befund) die Fruchthöhle noch nicht mal abgegangen war. Also kam ich mitten in der Nacht als Notfall in den OP.
Die OP selbst war dann problemlos, und mir ging es am nächsten Tag auch schnell besser.
Ich hoffe, dass ich die Entscheidung nie wieder treffen muss, aber falls doch, würde ich es nicht mehr natürlich versuchen, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt in der Schwangerschaft (9. Woche). Klar, es muss nicht jedem so gehen, aber man sollte sich im Klaren sein, dass es auch so sein kann. Ich war nur froh, dass ich zuhause war, und nicht in der Arbeit, und dass mein Mann da war.
Das tut mir sehr leid für dich.
Du hast Recht, das klingt wirklich sehr ähnlich. Ich vermute, auch bei dir sitzt der Schock noch.
Ich finde es immer noch nur sehr erschreckend, dass die bei mir die Blutung wirklich nicht kontrolliert haben und ich ganz normal in den OP um 8:20 Uhr reingeschoben wurde. Nichts wurde vorverlegt, keine Blutabnahme, keine Untersuchung (außer Blutdruck).
Danke, dir auch mein Beileid zu deinem Verlust.
Ich hab mich im Krankenhaus recht gut aufgehoben gefühlt, ich wurde auch gründlich untersucht. Ich hätte meinen Termin aber auch erst Tage später wo anders gehabt, vielleicht deswegen.
Ich konnte das ganze eigentlich recht gut wegstecken, ich hab eben nur für mich den Schluss gezogen, dass ich eine AS definitiv weniger dramatisch finde. Das war alles auch schon im April und ich bin inzwischen wieder in der 29. Woche schwanger, das hilft auch sehr.
Ich find s nur gut, dass hier im Forum auch mal jemand anspricht, wie es sein kann, wenn ein Abgang eben nicht ganz problemlos geht. Meistens wird ja eher die AS als ungünstig und der natürliche Abgang als besser dargestellt.
Es tut mir total leid dass du das erleben musstest (ebenso natürlich die anderen Mädels die hier schreiben). Ich hatte eine MA in der 11. Woche und habe meine Gyn noch gefragt ob ich es nicht auch natürlich versuchen kann. Hatte auch die Tabletten zu Hause. Aber sie hat mich gewarnt es sei nur für starke Nerven, dann habe ich es am Ende doch nicht gemacht. Ich hab mich echt nicht getraut und wenn ich so deine Geschichte lese, bin ich sehr froh dass ich die AS hatte. Ich hab eh niedrigen Blutdruck, ich wär sicher kollabiert. Ich habe schon einen Sohn, nicht auszudenken er hätte das mitbekommen!!!! Ich wünsche dir dass du sowas nicht noch mal erleben musst, aber danke dir auch für die offenen Worte!!
Ich danke dir für deine Worte und wünsche auch dir mein herzliches Beileid. :(
Ja, das kann ich definitiv bestätigen mit den starken Nerven... Es ist zwar wie gesagt, bei jedem anders, aber wenn es zu so einem Abort kommt, dann Hallelujah. Ich besitze was sowas angeht keine starken Nerven und bin gerade wieder etwas am weinen, weil ich diesen Schock immer noch nicht verarbeiten konnte. Nennt mich Memme...
Es war wirklich schlimm und ich habe pure Angst noch einmal schwanger zu werden. Und dabei ist mein Kinderwunsch so groß.
Mein Respekt an den weiblichen Körper und an alle Mütter da draußen ist wahrlich um 1000% gestiegen.
Ich wünsche dir alles Gute. ❤️
Das wünsche ich dir auch! Und Respekt, auf jeden Fall! Die Angst kann ich zu gut nachvollziehen..aber da ich schon ein Kind habe, kann ich wirklich sagen, es lohnt sich! (Zumindest ab dem 2. Jahr, das erste war wirklich seeeeeehr anstrengend...) gib nicht auf🌸