Hallo zusammen,
jedes Mal, wenn ich die Berichte von geschafften natürlichen Abgängen (oder mit Cytotec) lese, fühle ich mich einfach wie der größte Versager, weil ich es nicht geschafft habe! Versteht mich bitte nicht falsch. Ich möchte nicht die Berichte kritisieren! Sie sind toll und hilfreich!
Ich frage mich nur, ob jemand diese Gefühle kennt!? Ich habe es auch mit Cytotec versucht und insgesamt 9 Wochen gewartet! Und nun kann ich einfach nicht verarbeiten, dass ich es nicht geschafft habe bzw. nicht hartnäckig genug war, um nochmal mehr Tabletten zu bekommen ( ich hatte 12 Cytotec)! Die Ärzte sagten nein und ich habe es hingenommen, weil ich einfach am Ende war! Bei mir ist das mit dem Gefühl verbunden, es nun auch auf keinen Fall nochmal probieren zu können, weil ich beim nächsten mal ja nun auch selbst Schuld wäre, wenn es wieder nicht klappt, weil ich ja bei der AS war! Ich fühle mich einfach furchtbar! Kennt das jemand?
Außerdem könnte ich auf keinen Fall nochmal eine AS mitmachen! Das wäre einfach psychisch nicht möglich für mich! Ich habe heute noch Alpträume und fühle mich so gedemütigt!
Dieses Gefühl, versagt zu haben
So richtig verstehe ich deine Gedankengänge nicht aber ich verstehe dein Gefühl versagt zu haben.
Ich denke dir geht's darum das dein. Körper es nicht allein geschafft hat auch nicht untr Tabletten und du deswegen zur AS musstest?
Gib dir nicht die Schuld daran, du hast darauf keinen Einfluss.
Ich musste nach der stillen Geburt auch zur AS, es musste sein. Die Ärzte wissen schon warum sie das machen, ich hatte eher Angst vor der Narkose die aber völlig io war.
Kannst du mit jemanden reden? Vill würde dir psychologische Betreuung gut tun. Ich hab mir diese Hilfe auch genommen und es hilft.
Fühl dich fest gedrückt
Danke für deine lieben Worte! Das Problem ist halt, dass ich denke, ich hätte es schaffen müssen und nochmal mit mehr Nachdruck nach mehr Tabletten verlangen müssen!
Die Ärzte wollten ja von Anfang an die OP und haben dann gesagt, dass es nicht mehr von alleine abgehen wird! Also es waren insgesamt mehrere Ärzte! Am Schluss halt die im KH! Aber ob das wirklich so ist, weiß ja keiner und nachdem sie ja von Anfang an die OP wollten, kann ich nicht einschätzen, ob es dann wirklich notwendig war oder ich weiter versuchen hätte sollen! 😟 das ist mein Dilemma!
Ich wünsche dir alles, alles Gute! 🍀
Hey,
auch von mir mein Beileid zu deinem Verlust.
Schuldgefühle gehören zum Trauerprozess dazu, in einem gewissen Rahmen ist das also völlig normal.
Und nun werde ich mal ganz pragmatisch :
Kein Körper gleicht dem anderen.
Meiner zB. reagiert sehr heftig auf den Wirkstoff im Cytotec, hat bei mir eine Dauerwehe und heftigste Blutungen ausgelöst, die Schmerzen waren schlimmer als die Wehen, die ich bei der Geburt meines ersten Sohnes hatte. Und ich bin echt kein Weichei.
Und trotzdem bin ich danach zur Ausschabung, weil ich über Weihnachten keine Überraschungen (im negativen Sinne) mehr wollte.
Bin ich jetzt schwächer als andere? Feige? Schlechter? Nein!
Ich bin ich und mein Körper ist mein Körper, und nicht der von anderen.
Manche Frauen reagieren gar nicht auf Cytotec.
Manche empfinden die Medikamente und/oder den natürlichen Abgang aks traumatisch, manche eine AS, manche gehen wieder sofort Arbeiten, manche nicht, für manche ist das weder körperlich noch emotional ein Problem und für andere schon.
Alles gibt es und alles ist okay, das ist Biologie und Psychologie, aber vor allem ist es sehr individuell.
Du verarbeitest für dich.
Und du hast nichts falsch gemacht, davon musst du, oder darfst du dich frei machen.
Manchen Frauen geht es auch nach einer Entbindung so, wenn sie zB eine PDA bekamen oder einen KS oder oder...
Natürlich darf man hadern und sich Gedanken machen, aber Schuld?
Nein, bitte nicht.
Du hast es doch wochenlang versucht, das zB hätte ich im Keven nicht gewollt oder geschafft. Viele hätten das nicht ausgehalten.
Sei stolz auf dich und das, was du alles ertragen hast. Hut ab!
Alles Gute für dich ❤️🍀
Hallo,
Ich kann dich gut verstehen. Mir geht es ähnlich. Ich kämpfe auch noch mit mir und meinen Gefühlen/Gedanken.
Ohne Hilfe komme ich da nicht wieder raus. Habe auch Unterstützung durch eine Psychologin. Ich stehe auch erst am Anfang das Geschehene zu verarbeiten aber mit der Unterstützung mach ich langsam kleine Fortschritte.
Das kann ich dir nur raten, bevor Mann immer weiter versinkt.
Lg
Hallo, liebe Dank für deine Antwort! Ich drücke dir fest die Daumen, dass es dir bald besser geht! Auch ich habe eine Psychologin und hoffe, dass es bald aufwärts geht! Ich habe auch schon Fortschritte gemacht, nur gerade bin ich wieder in ein Loch gefallen...
Ich kann nicht verstehen warum es erstrebenswert ist, ein natürlichen Abgang zu haben. Für mich persönlich wäre es viel schlimmer emotional einen natürlichen Abgang erleben zu müssen, als eine AS zu haben. Dass ist aber natürlich nur meine ganz persönliche Einstellung.
Ich habe in meiner ersten Schwangerschaft meinen Sohn tot gebären müssen in der 24.SSW. Es war für mich den größten Alptraum den man sich vorstellen kann. Hätte Ich einfach eine Narkose bekommen können und wäre mir das ganze gespart mit Geburt und alles, wäre es mir persönlich lieber gewesen.. Darauf sind die Ärzte bei mir aber gar nicht eingegangen. Es stand gar nicht zur Debatte..
Das Du Dich als versager fühlst, hat glaube Ich persönlich wenig damit zu tun dass Du einen AS haben müsstest, sondern damit dass deinen Körper deiner Meinung nach, versagt hat indem Du deine Schwangerschaft nicht glücklich zuende bringen könntest. So einen Gefühl ist normal, aber dass eine hat ja nichts mit das andere zu tun. Warum bist Du der Meinung dass es emotional für Dich „besser“ gewesen wäre, wenn Du einen natürlichen Abgang gehabt hättest? Hat es Gründen?
Danke für deine Erfahrungen. Es tut mir unglaublich leid, dass du eine stille Gebiäurt erleben mussest!
Warum es für mich persönlich besser gewesen wäre, einen natürlichen Abgang zu haben, hat zwei Gründe:
1. die Erfahrung des ausgeliefert Seins war für mich unerträglich und die OP und das Ganze drum rum waren für mich unglaublich demütigend! Ich habe vollkommen die Kontrolle verloren und auch das war schrecklich zu ertragen!
2. für mich wäre es wichtig gewesen, es alleine zu schaffen, um mir bei einer kommenden Fehlgeburt nicht die Schuld geben zu müssen! Ich weiß, dass es grundsätzlich natürlich nicht die Schuld der Frau ist, wenn so etwas passiert! Aber einer AS erhöht nun mal das Risiko und deshalb wäre ich in meinem Empfinden beim nächsten mal selbst schuld! So: ich weiß selbst, dass meine Gedanken wirr und nicht normal sind! Aber ich dachte, ich schreibe sie trotzdem mal auf! Meine Gedanken machen mich selbst traurig und hoffe sehr, dass mit psychologischer Hilfe schaffe, das Ganze zu überwinden!
Ich wünsche dir alles Gute!!
Du bist für mich ein schönes Beispiel dafür, was Foren anrichten können...egal was suggeriert wird, eine AS hat absolut nichts mit Versagen zu tun! Natürlicher Abgang, Cytotec, AS...Das sind verschiedene Optionen, mehr nicht. Da ist keine "ehrenvoller" als die andere.
Ich habe meinen Termin für die AS nach meiner MA extra etwas später gelegt, weil ich mir dachte, vielleicht geht's ja von selbst. Für mich endete das Ganze nach massivem Blutverlust und Kollaps in einer Not Op mitten in der Nacht. Ich war so froh über diese AS, ehrlich, während der Blutung hatte ich irgendwann wirklich Angst.
Mag sein, dass es für manche der bessere Weg ist, ihr Kind ohne Op gehen zu lassen. Aber seine Gesundheit auf s Spiel zu setzen, nur weil man meint, es müsste unbedingt ohne Op gehen, ist auch Blödsinn.
Und red dir bitte nicht ein, dass es jetzt nicht mehr klappt oder du wegen der AS wie der eine FG haben wirst...dafür gibt s überhaupt keinen Grund! Ich habe nach meiner AS eine Periode gewartet, dann hat es direkt wieder geklappt. Und jetzt denk ich langsam über s Packen der Kliniktasche nach, morgen startet die 35. Woche.
Und so wie bei mir ist es bei vielen vielen anderen Frauen, die eine AS hinter sich haben.
Versuch bitte, von der Idee wegzukommen, dass eine AS eine Lösung für schwache Frauen oder so ist. Oder, dass du es anders "schaffen" hättest müssen. Eine Fehlgeburt hat nichts mit etwas schaffen zu tun. Es ist schlimm genug, dass es einem passiert, da darf es kein falsch oder richtig geben. Egal, was einem von der Umwelt eingeredet wird.
Liebe Puscheliese,
schön dass es bei dir geklappt hat! Ich wünsche dir alles, alles Gute für die Geburt und eine wunderbare Zeit danach!
Ach ja, ich denke in meinem Fall wäre es ungerecht zu sagen, dass das Forum das angerichtet hat! 😂 ich fürchte, so bin ich einfach!
Aber vielen lieben Dank für deinen Zuspruch!
Ich muss einfach versuchen, mich frei zu machen! Es war eine schrecklich Erfahrung, so oder so! Auch da hast du recht! Eine, die ich sicher nicht gebraucht hätte! Aber man muss sie annehmen und verarbeiten und hoffentlich gelingt mir das irgendwie und irgendwann!
Es ist nun mal auch so, dass nicht jeder Kinder hat! Auch das muss ich annehmen! Wenn ich es nicht nochmal versuche, ist das auch ok! Und falls ich es versuche und es dann nicht klappt, wohl auch! Das rede ich mir jetzt einfach alles so lange ein, bis ich es glaube! 😉 ein schönes Wochenende wünsche ich dir!!
Ich stimme Dir vollkommen zu Besser kann man es nicht beschreiben.
Eine Kollegin von mir wollte es auch unbedingt auf natürlichen Weg „schaffen“ und auch bei Ihr, endete das ganze mit ein so großen Blutverlust dass Sie mit den Rettungswagen abgeholt werden müsste und ganz schnell einen AS haben müsste, um so zu sagen nicht zu verbluten. Sie bekam sogar einen Bluttransfusion.
Ich stimme Dir absolut zu dass man deutlich sieht, was viele Kommentare in einem Forum anrichten können. Als wenn so einen Verlust nicht schon schlimm genug ist, müssen User die sich für eine AS entscheiden haben sich rechtfertigen... Ich habe so oft gelesen dass User die hier Austausch suchen weil sie eine AS vor sich haben, sich rechtfertigen müssen warum die es nicht auf natürlichen Weg versuchen, es ist doch das allerbeste und das einzige richtige. Das die sich das überlegen sollen Zwischen den Zeilen wird der User als „ schwach“ hingestellt und vor allem als eine Mutter, die einfach so schnell wie möglich ihre nicht mehr intakte Schwangerschaft beenden möchten, statt ihr Kind zu „ gebären“.. Ganz schlimm finde Ich solche total Realitätsferne Aussagen.. Vor allem der Angst nie mehr schwanger werden zu können, wenn man eine AS bekommt, wird hier fast täglich verbreitet. Das ist einfach Unsinn, weil es eine extreme Seltenheit ist.
Ich bekam nach meinen Totgeburt auch eine AS, weil meine Plazenta sich nicht lösen wollte. Nach 3 Monaten dürften wir wieder versuchen schwanger zu werden und Ich wurde sofort schwanger und bekam 9 Monate später meine Tochter. Ich kenne so viele Frauen die eine AS gehabt haben, jeder von den sind wieder schwanger geworden und haben alle Kinder bekommen.
Ich wünsche Dir ein tollen Geburt
Hallo. Du hast schon ganz viele Antworten bekommen, trotzdem möchte ich dir kurz schreiben.
Ich weiß, dass viele hier für einen natürlichen Abgang sind. Das hat mich auch anmutet, den den natürlichen Abgang alleine zu Hause durchzustehen. Leider ist es bei mir komplett schief gelaufen, ich habe so viel Blut verloren, dass ich mit dem RTW ins Krankenhaus gefahren werden musste und dort kollabiert bin. Am Ende gab es eine Not OP mit Ausschabung Punkt die Ärztin meinte zu mir, warum ich nicht schon viel früher gekommen sei, und ich sag dir ja einfach dass ich dachte, ist alleine zu schaffen. Schließlich hatte ich das hier bei so vielen gelesen. Aber dem war eben nicht so.
Ich hatte insgesamt drei Ausschabungen. Zwei nach einer frühen Fehlgeburt , und eine nach einer stillen Geburt.
Eine Mama hier hat dir schon geschrieben, dass viele Frauen einfach unterschiedlich sind und unterschiedlich reagieren. Und es ist tatsächlich so, dass Schuldgefühle irgendwo auch ein bisschen eine Rolle spielen.
Für mich war es z.b. sehr schlimm, dass ich Cyotek nehmen musste, als klar war, dass meine Tochter den Blasensprung nicht überlebt und in der 21 Woche still geboren werden wird. Für mich war es sehr schlimm, ein Abtreibungsmittel zu nehmen und somit die Wehen einzuleiten. Aber ich hatte eben auch keine Kraft mehr.
Und dass das, obwohl ich zwei Geburten ohne jegliches Schmerzmittel überstanden habe. Die erste vor meinen Sternchen , und die zweite nach meinen Sternchen, sogar als alleingeburt zu Hause.
Es ist Wahnsinn was unsere Körper leisten. Und sie verändern sich und schaffen manche Dinge mal gut und mal schlecht. Ich fühle mich weder als Versagerin, weil ich ausgeschabt wurde, noch als Heldin, weil ich eine Geburt fast alleine überstanden habe.
Mach es so wie es für dich gut ist. Und versuch nicht zu viel nachzudenken.
Ich glaube, dass die Ärzte heutzutage bei Ausschabungen sehr vorsichtig sind. Ich z.b. bin acht Jahre ohne Verhütung nicht schwanger geworden, nur mit ärztlicher Hilfe. Und dann direkt zwei Monate nach einer Ausschabung auf natürlichem Wege. Mein Wunder wird nächste Woche ein Jahr alt. Und mein Sternchen Linn hatte letzte Woche dreijährigen Entbindungstermin.
Alles Gute für dich.
Hallo, es tut mir leid, dass du schon so viel mitmachen müsstest! 🙁 vielen Dank für deine Worte! Du hast völlig recht, dass man nicht immer alles bewerten sollte! Bei anderen würde ich das auch nie tun! Nur bei mir selbst bin ich damit ganz schnell! Naja: heute war ich wieder bei der Psychologin und es läuft immer auf den selben Punkt hinaus! Ich muss mich einfach besser annehmen und nicht so streng mit mir sein! Ursprünglich bin ich eher mit dem Gedanken zu ihr, dass ich die Fehlgeburt besser verarbeiten muss, besser funktionieren muss, alles besser machen muss! Den Zahn hat sie mir langsam ein bisschen gezogen und es fühlt sich ganz gut an! 😌 ich wünsche dir alles alles liebe
Danke für deine guten Wünsche. Ach - Gespräche tun einfach gut. Ich bin dann Linns Tod auch in Behandlung gegangen. Dann hat sie mich in der Folgeschwangerschaft begleitet. (vorher bei den Versuchen) und mitten in der Schwangerschaft dann weil ich plötzlich allein da stand und mein Mann sich eine ohne Kinder gesucht hat. 🤷♀️. Und ich bin immer noch bei ihr.
Alles Gute für dich.
Hallo Joho,
wir hatten ja schon mehrmals geschrieben...trotzdem nochmal ein paar Gedanken von mir. Ich habe auch das Gefühl, dass wir auf das Thema Schwangerschaft/Geburt heute eine Perspektive haben, die solche Gefühle erst zulässt. Was früher zum Leben dazugehörte wie Gesundheit und Krankheit, ist heute zum "Projekt" geworden, das man irgendwann angeht und dann auch zu kontrollieren versucht.
Letztlich ist aber eine MA wie vieles andere in der Schwangerschaft eine medizinische Komplikation, die nichts mehr mit "Leistung" oder "Kontrolle" zu tun hat. Auch wenn natürlich emotional viel mehr dran hängt.
Aber hättest du ähnliche Gefühle, versagt zu haben, wenn du bei einer Blinddarmentzündung am Ende operiert worden wärst, weil die Antibiotika nichts genutzt haben? Manche finden das Beispiel vielleicht schräg, aber letztlich hast du nur verantwortungbewusst gehandelt, am Ende in die Ausschabung einzuwilligen, wie die Erfahrungsbericht meiner Vorrednerinnen zeigen.
Letztlich ist das Wunder des Lebens einfach immer noch ein Gebiet, dass sich unserer Einflussnahme in weiten Teilen entzieht.
Deshalb hat auch keine Frau versagt, die nicht schwanger wird, keine, die eine Fehlgeburt erleidet, keine, die eine Ausschabung hat, keine, die einen Kaiserschnitt braucht, keine all der Frauen, die früher am Kindbettfieber oder an Geburten gestorben sind und Familien mutterlos hinterlassen haben, weil sie die medizinischen Möglichkeiten von heute nicht hatten...
Und auch du nicht - leg doch für dich nicht andere Maßstäbe an, als für all die anderen!
Lg, Pusteblume
Liebe Pusteplume, ganz lieben Dank! Ich hoffe, es geht dir gut!!!
Deine Sichtweise leuchtet mir völlig ein! Jetzt muss ich es nur noch fühlen! 😜