Meine Geschichte: Partialmole - wer kann mir Positives berichten?

Hallo zusammen,

ich habe grade ein paar schwere Wochen hinter mir und es wird vermutlich nicht besser werden.

Zu meiner Geschichte (sie ist etwas lang, aber zum Gesamtverständnis notwendig).

Ich habe im Mai 2017 aufgrund des Kinderwunsches die Pille abgesetzt. Nach 12 Jahren Pille war mir klar, dass es nicht sofort klappt, aber dass es sich so schwierig gestaltet, habe ich nicht gewusst.
Im Januar 2018 wurde bei mir (nach ewig langen Zyklen) eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die seitdem mit L-Thyroxin behandelt wird und sich auch relativ schnell verbesserte. Mit Mastodynon gelang es innerhalb weniger Monate einen relativ regelmäßigen Zyklus (zwischen 28 und 35 Tage ist alles dabei, aber besser als 80 Tage) zu bekommen. Dank dem ClearBlue-Monitor konnte ich jeden Monat einen Eisprung feststellen, den wir auch versuchten zu nutzen.
Ende November 2018 hatte ich im Anschluss an meine Periode eine seltsame Zwischenblutung. Nach Blutentnahme durch meinen FA die Nachricht: sie sind schwanger aber vermutlich ist es eine Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft (HCG lag bei 78). Nach einer Woche war klar, es war eine Fehlgeburt, der HCG lag wieder bei 0. Da ich mir sicher war, dass der Dezember vergeudet war, da ich bestimmt erst wieder meine Periode bekommen müsse, haben wir in diesem Monat nicht mit dem Monitor gemessen. Und siehe da, der Schwangerschaftstest am 30.12.18 war positiv. Wir haben uns so sehr gefreut, haben uns jedoch selbst andauernd zurück gerufen, da ja außer dem positiven Test noch nichts die Schwangerschaft bestätigte. Bei dem FA-Termin zwei Wochen später war eine Fruchthöhle erkennbar und ich solle in zwei Wochen wiederkommen. So weit kam es jedoch nicht. Drei Tage später bekam ich abends Blutungen. Meine Welt brach zusammen (wir haben uns doch schon so lange und so sehr ein Kind gewünscht) und wir fuhren ins KH. Im Ultraschall war ein Embryo (ca. 4,3mm groß) und der Dottersack zu sehen (HCG lag bei 20.000). Nach zwei Tagen erfolgte erneut ein Ultraschall, das Herzchen des mittlerweile 4,7mm großen Embryos schlug und ich war ca. in der 7. SSW (HCG lag bei 25.000). Ich musste drei Nächte im KH bleiben, im Bett liegen bleiben, bekam Magnesium und Progestan. Nach dem KH war ich noch vier Tage krank geschrieben und ruhte mich zu hause aus. Am Freitag ging ich wieder arbeiten und da ich ein gutes Verhältnis zu meinen Kollegen habe, habe ich die Wahrheit erzählt. Kaum hatte ich den Kollegen die gute Nachricht überbracht, bekam ich wieder Blutungen. Also wieder ins KH, dort war kein Herzschlag mehr zu sehen (HCG lag bei 33.000). Meine Welt brach erneut zusammen, diesmal endgültig. Der Arzt wollte mich sofort ausschaben, doch ich erbat mir eine Bedenkzeit bis Sonntag, da ich die Hoffnung hatte, es sei alles ein Irrtum und Sonntag sei alles wieder gut. Wie ich die zwei Tage rumgekriegt habe, weiß ich nicht mehr. Am Sonntag war im Ultraschall dann bereits eine Deformierung des Embryos zu sehen (er war nicht mehr meine kleine süße Bohne, sondern eher ein aufgeplatzter Farbklecks). Damit war die Ausschabung beschlossene Sache. Am Montag dieser Woche erfolgte die OP. Diese war wirklich überhaupt nicht schlimm und ich hatte keine Schmerzen und nur leichte Blutungen, die aber heute schon fast weg sind. Am Donnerstag rief mich meine Ärztin an, das Ergebnis der Histologie sei da. Ich hätte eine partielle Blasenmole und das würde das Ganze etwas verkomplizieren. Der HCG-Wert müsse nun streng überwacht werden und wir dürften ein halbes Jahr nicht mehr schwanger werden, aufgrund der Gefahr, dass einzelne Zellen bei der Ausschaben übersehen wurden und nun eine neue Schwangerschaft gefährden oder aber aufgrund des Risikos eines wuchernden Tumors bzw. das eine von dem anderen nicht unterscheiden zu können.

Das kann und will ich jedoch nicht akzeptieren! Ich hab mittlerweile sämtliche Artikel im Internet, die sich mit einer partiellen Blasenmole beschäftigen, gelesen und bin immer noch verzweifelt. Ich bin 29 Jahre alt und klammere mich an jeden Strohhalm, doch nicht ein halbes Jahr warten zu müssen.

Gibt es denn niemanden, bei dem der HCG-Wert innerhalb weniger Wochen wieder auf Null war und der dann ganz schnell wieder schwanger geworden ist? Ich spreche hier ausdrücklich Frauen mit der Diagnose Partialmole an. Und natürlich möchte ich keine weitere Fehlgeburt (noch mal stehe ich so etwas nicht durch) und auch keinen Krebs bekommen. Ich möchte aber auch nicht ein halbes Jahr untätig verstreichen lassen, immer in der Sorge, es dauert nun bestimmt auch wieder ewig Schwanger zu werden bzw. zunächst erstmal wieder einen regelmäßigen Zyklus zu bekommen.
Ein paar positive Beispiele wären hilfreich, mich aus meinem jetzigen Loch zu ziehen und wieder nach vorne gucken zu lassen.
Morgen hab ich meinen ersten Kontrolltermin nach der Ausschabung und ich hoffe so sehr, dass im US alles gut aussieht und auch mein HCG-Wert schon sehr gesunken ist.
Ich weiß auch, dass jeder Körper in einem anderen Tempo funktioniert, aber bitte bitte gebt mir positive Anregungen.

An alle die bis hier hin gelesen haben: Danke für deine Zeit und dein Interesse an meiner Geschichte!

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Guten Morgen, erst einmal tut es mir leid was euch passiert ist 😢.
Aber an deiner Stelle solltest du das halbe Jahr warten. Das FG Risiko ist extrem hoch und ich glaube das willst du nicht nochmal.
Am schlimmsten wäre allerdings die Tumor Geschichte, willst du wirklich Riskieren das ein Tumor da wächst? Das Risiko ist zwar recht gering, wenn es trotzdem zu einem kommt, der im schlimmsten Fall bösartig ist, kannst du dich komplett von Kindern verabschieden. Genieß noch ein halbes Jahr zu zweit, jetzt könnt ihr es noch 😁.
Meine Mutter hatte vor mir genau das gleiche, sie hat auch ca 8 Monate gewartet, dann kam ich und später mein Bruder. Es war alles ohne Probleme 🍀🍀🍀.
Ich wünsche euch alles Gute 🌼🌼🌼🌼

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Danke schön. Ich weiß dass es vernünftiger ist, auf die Ärzte zu hören, aber ein halbes Jahr erscheint mir unendlich lange. Zumal die Empfehlungen in Österreich wohl 3 Monate sind... ach es ist doch einfach zum heulen.

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Hallo,
dies ist mein erster Beitrag im Forum, weil ich aus Erfahrung weiß, im Internet wenig über betroffene Frauen zu finden.
Ich hatte bei meiner FG in der 11. Woche ebenfalls die Diagnose partielle Blasenmole erhalten. Die Mole wuchs weiter und das HCG stieg, obwohl das Herzchen schon nicht mehr schlug.
Nach der Ausschabung musste ich regelmäßig zur Blutabnahme um den HCG-Wert zu bestimmen und man riet uns zu warten.
Mit der weiblichen Ungeduld und dem Vertrauen auf den eigenen Körper habe ich eine Periode gewartet, dort mit "Geburtsöl" die Blutung gesteigert um so viel wie möglich zu bluten und es dann wieder versucht. Es hatte sofort geklappt, unsere gesunde Tochter ist jetzt 2 Jahre alt.
Ich habe mich total verunsichern lassen mit dem möglichen Krebsrisiko, war völlig überfordert dass aus einem so sehr gewünschten Kind eine derart Krankheit im Raum stehen kann.
Ich wollte keinen Tumor, sondern ein Kind! Vielleicht war es unvernünftig nicht länger zu warten, uns hat aber nicht wieder ein blöder Zufall der Natur getroffen und uns nicht wieder verzweifeln lassen.
LG

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Danke für deine Antwort. Die weibliche Ungeduld, da sagst du was. Ich finde es furchtbar zur Untätigkeit verdammt zu sein. Wie lange hat es gedauert bis deine Periode kam? Hattest du keine Angst, dass die Mole eine erneute Schwangerschaft bedroht?

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Ich hatte ziemlich genau 4 Wochen nach der Ausschabung die Periode. Der Körper regelt mehr als wir denken. Nein irgendwie nicht, ich war überzeugt dass bei der Ausschabung alles entfernt wurde. Der Karren war eh schon im Dreck, von daher kam mir warten überflüssig vor. Die Ärzte wollen das Beste für einen und alles mögliche vermeiden und ausschließen, aber die Gefühle einer Frau, die sich ein Kind wünscht, kann kein Arzt schmälern. Ich wünsche dir die nötige Geduld und dass du für dich entscheiden kannst, was richtig ist. LG

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Hallo,

Ich habe eine ähnliche Geschichte. Aber war dabei wesentlich älter. Der HCG stieg leider weiter, was mit MTX behandelt wurde (MTX ist Zytostatika und wird bei hoher Dosis auch gegen Krebs verwendet).
Monate später war der HCg auf 0. Wartezeit nach MTX 1 Jahr. Da ich alle Symptome von Wechseljahren durch MTX hatte, war Verhütung nebensächlich. Leider 😥
Ich wurde 3 Monate später wieder SS. Es endete zwangsläufig in der 12. Ssw.

Du bist 29. Lass Deinem Körper Zeit sich zu erholen. Am Ende wird alles gut 👍. Heute ist meine Maus 5 und ein fröhliches, gesundes Kind. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Viele Grüße

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Hallo,
Ich war schon lange nicht mehr in diesem Forum unterwegs, daher habe ich deine Frage erst jetzt gelesen.
Ich hatte im Oktober 2017 die Diagnose partielle Blasenmole und auch ich dachte mir, Mensch ein halbes Jahr warten ist mir viel zu lange. Ich wurde auch immer kontrolliert und als der HCG auf Null war, haben wir beschlossen wieder zu starten. Das hat zwei Zykken gedauert. Ich wurde bei meinem Sohn 2016 im zweiten Zyklus schwanger und diesesmal sogar beim ersten Versuch, dachte auch das es diesesmal wieder schnell gehen wird, aber dem war nicht so. Mein Körper hat dieses halbe Jahr anscheinend gebraucht und das ganze selber geregelt. Schließlich habe ich vor zwei Wochen meinen zweiten Sohn gesund zur Welt gebracht. Wenn der Körper soweit ist, dann wird er es auch zulassen, du solltest nur schauen das dein HCG Wert definitiv auf Null ist.
Ich wünsche dir alles Gute und das es bei dir wieder klappt und du auch ein kleines Würmchen in deinen Armen halten kannst.
Lg Sassy