Gefühl, mit allem überfordert zu sein

Hallo ihr Lieben,
ich bin schon länger eine stille Mitleserin und immer wieder sehr berührt von allen Schicksalen...
Ich habe meine Tochter vor fünf Wochen in der 15.Woche still geboren. Ich hatte eine ganz tolle Begleitung im Krankenhaus und in den ersten Wochen viel Ruhe und auch ganz viel Unterstützung von meinem Mann, meiner Familie, Freunden und Kollegen.
Seit einer Woche arbeite ich wieder und seitdem geht es mir irgendwie schlechter... Ich habe den Eindruck, als würden alle (mein Mann nicht)erwarten,dass jetzt wieder alles normal ist und man wieder perfekt funktioniert... und ich schaffe das einfach nicht... ich muss sehr viel weinen und bin schnell überfordert und fühle mich total erschöpft.. Nun denke ich manchmal schon selber, dass es mir eigentlich schon viel besser gehen müsste, ich den Alltag wieder besser meistern und auf der Arbeit wieder 100%geben müsste... Kennt ihr diese Gefühle auch? Wie geht ihr damit um?
Ich hoffe mein Text war einigermaßen klar und nicht zu lang...

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Hallo Tilly87, ich denke für dieses Kapitel im Leben gibt es keine Anleitung wo steht wann es einem wieder besser gehen sollte. Ihr habt euer Kind verloren und das man nach so einem Erlebnis nach 5 Wochen noch nicht wieder mitten im Leben steht ist doch klar! Klar geht jede Frau/Familie anders damit um. Natürlich ist es wichtig das man nach vorne blickt und wieder in den Alltag findet aber leicht ist das am Anfang sicher nicht. Gib dir noch etwas Zeit und weine wenn du traurig bist!
Klar wenn du antriebslos bist und nur noch traurig , dann würde ich vielleicht nochmal zum Hausarzt gehen und dir Hilfe holen aber ansonsten gib dir noch Zeit!

Bei mir ist alles noch recht frisch, was mich aber total überfordert ist der Familienalltag, unsere Tochter wusste noch nix von der Schwangerschaft und fordert natürlich das all tägliche Unterhaltungsprogramm von Mama. Ich muss da öfters mal kurz rausgehen und weinen. Ende nächster Woche muss ich wieder arbeiten und ich habe jetzt schon Angst davor. Mal schauen wie es mir so geht.

Ich wünsche Dir alles Gute

LG Pusteblume.85 mit Mia an der Hand und 🌟im Herzen

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Hallo Tilly,
Mir tut sehr leid, dass du auch Sowas erleben musstest.
Ich habe Anfang Januar mein Baby in der 14.ssw verloren. Und gehe nun die dritte Woche wieder arbeiten.
Ich kann dich verstehen. Ich habe manchmal das Gefühl auch. Das Gefühl, dass es einfach normal weiter geht.... Ich tue mir auch schwer damit. Ich weiß man muss irgendwann wieder nach vorne schauen, aber auch mir fällt es schwer "einfach so" weiter zu leben... Ich habe noch oft Situationen in denen ich weinen muss und in denen ich sehr traurig bin, aber ich finde das steht mir auch zu.
Und genauso denke ich das auch bei dir. Schau wie es klappt und wenn es nicht geht lass dich nochmal krank schreiben. Rede mit deinem Mann, deiner Familie oder einer Freundin darüber wie es dir geht. Und wenn du noch Zeit brauchst und noch nicht arbeiten gehen kannst, dann nimm sie dir.
Wir werden immer dieses Gefühl haben, dass etwas fehlt, dass wir nicht mehr komplett sind und dass ist nun mal auch so. Ich finde man sollte hier selbst schauen, ab wann man wieder bereit ist aktiv im Arbeitsleben teilzunehmen und nach einer Fehlgeburt darf man sich die Zeit nehmen die man braucht!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und wenn du mal "reden" willst Meld dich einfach mal

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Tut mir sehr leid.

Ich habe in meiner ersten Schwangerschaft meinen Sohn tot geboren in der 24.SSW.

Wir waren wie gelähmt Wochen und Monate lang. Wir hätten irgendwann keine Tränen mehr, wir waren wie ausgetrocknet.

Ich kann Dir nur aus meine eigene Erfahrung sagen, dass es nicht hilft zu Hause zu bleiben. Es ist sehr schwer wieder das normale Leben zu leben, aber es hilft auch wenn es sich von Anfang an anders anfühlt. Desmehr Du zu Hause sitzt, des mehr Zeit hast Du über deinen Schicksal zu denken und des länger dauert es bevor Du ein bisschen Licht am Ende des Tunnels sieht. Es ist verlockend länger zu Hause zu bleiben, aber es hilft einfach nicht. Es ändert nicht an das was passiert ist.

Wir haben uns dazu gezwungen viel zu unternehmen und haben uns dazu gezwungen nicht zu Hause rumzusitzen.

Das Leben muss weiter gehen und irgendwann willst Du aus deinem Loch kommen und nach vorne schauen können.

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Oh mensch! Genau so ging und geht es mir auch! Ich hatte eine Fehlgeburt in der 16.SSW. Der erste Arbeitstag war gut, ab dem 2Arbeitstage war es die Hölle. Ängste, Überforderung, ich fühl mich allein auf der Arbeit. Ich bin Erzieherin in der Jugendhilfe und ich würde am liebsten alles schmeißen. Mich triggern Kleinigkeiten überall, dass war bevor ich arbeiten ging etwas besser. Für mich weiß ich, dass mein Lebensplan mit der Fehlgeburt von unserem Marlon zerstört wurde und ich arbeite an einem neuen Lebensplan. Am liebsten würde ich alles schmeißen, aber dann fehlen finanzielle Mittel... Es ist grad alles Scheiße. Machst du Therapie? Tu was für dich. Melde dich gerne jederzeit, wenn du heulen musst! Mir geht es wie dir, ich kann dir vielleicht nicht helfen, aber ich verstehe dich. Ich gehe zu einer Heilpraktikerin für Psychotherapie, sie hilft mir einen neuen Lebensplan zu schmieden...

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Du darfst auch überfordert sein - Schau, für andere ist das nicht greifbar und "es geht einfach weiter" - weinen tut gut, rede darüber vorallem auch mit deinem Mann und du wirst sehene, dass du Stück für Stück wieder in den Alltag kommst und es nicht mehr sooo weh tut. Bleiben wird es immer in Erinnerung.

Wünsche Dir viel Kraft und lasse es zu, dass du trauern darfst