Erfahrungsbericht „Natürlicher“ Abgang mit Cycotec

Hallo zusammen,
nachdem ich wenig darüber fand, teile ich meine Erfahrungen zu meiner durch Medikamente (cycotec 200) unterstütze natürliche Fehlgeburt.

Ich war gerade in SSW8 angekommen und mein Baby 1,4 cm groß (zumindest drei Tage vorher).

Da ich sowieso schon angefangen hatte zu bluten hat mir ein Arzt dazu geraten, weil das für den Körper natürlich schonender ist als eine Ausschabung und Vollnarkose. Gleichzeitig hat er mich gefragt wie ich mit Schmerzen umgehen würde und mit starken Krämpfen zu rechnen hätte.

Gleich am Abend (Tag 1) 2xCycotec (immer oral) eingenommen.
Am Abend gab es dann zum Blut etwa Gewebe, aber sonst noch keine Besonderheiten.

Tag 2
Am nächsten morgen , wieder zwei cycotec und keine Veränderung, dafür aber Durchfall.

Abends noch mal eine Cycotec. Immer mal wieder größere Gewebeklumpen.

Tag 3
Morgens noch mal eine Cycotec und dann im Laufe des Tages immer mehr Gewebeklumpen.

Am Abend sehr große und viele Gewebeklumpen.

Tag 4
Die Blutungen wurden viel stärker und ich habe noch mal einen großen Gewebehaufen verloren.

Tag 5
Kontrolle: alles abgegangen, ich blute zwar noch, das ist aber nur noch ein wenig Schleimhaut und wird auch nicht noch mal kontrolliert.

Mein Fazit:

Krämpfe hatte ich überhaupt keine, die Blutungen waren bis auf Tag vier zwar mehr als eine Mens, aber total im Rahmen. Am Tag vier hätte ich lieber daheim bleiben sollen, da war es schon viel und meine Binde hat bei 2,5 Stunden Ausflug nicht durchgehalten.

Emotional fand ich es schwerer. Bei jedem Klumpen der in der Binde lag habe ich mich gefragt, ob das mein Baby ist. Der Arzt meinte schon, dass ich es nicht erkennen werde und doch habe ich jeden Klumpen der nicht direkt in die Toilette ging „untersucht“. Die Vorstellung mein Baby einfach so in die Toilette zu werfen ohne es gesehen zu haben war traurig. Ausfindig konnte ich es nicht machen.

Dafür hatte ich eine echte fehlGEBURT, eine mini Geburt, bei der eben das Baby danach fehlt, aber nicht einfach nur einschlafen und dann ausgekratzt sein. Ich glaube das hilft mir im jetzt startenden Trauerprozess, nach der Ohnmacht und Verzweiflung die mich bisher begleiten.

Das sind meine ganz individuellen Erfahrungen gewesen. Bitte entscheidet das immer mit eurem Arzt.

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Ich hatte in der 11.ssw eine Ma.
Ich habe mich auch für den natürlichen Abgang auf Rat meines gyns entschieden, ohne jegliche medikamentöse Unterstützung.
Ich warte bereits seit fast 2 Wochen auf meine Blutung, habe teilweise sehr starke Krämpfe, als ob alles aus mir raus kommt.
Ich finde es langsam mühselig und weiß nicht wie lange ich noch damit klar komme.

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Das wird bald los gehen. Hatte auch einen natürlichen Abgang ohne Tabletten. Das fängt mit so Krämpfen an. Der Unterleib fühlt sich angespannt und komisch an, als wolle er das Gewebe ausstoßen und kann es aber noch nicht. Irgendwie komisches und unangenehmes Gefühl. So hat sich das bei mir angefühlt. An einem Tag war dann frisches Blut dabei und stärkere Krämpfe und bisschen Schmerzen und dann kam alles raus. War bei mir bei Anfang 11 ssw wo sie es festgestellt hatten , dass das Herz nicht mehr schlägt und ende 12 ssw kam dann alles raus. War wirklich erträglich. Ich drück dir die Daumen.

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Danke, du machst mir etwas Mut.
Ich fand die Methode erst einfacher, um es für mich besser zu verarbeiten, da ich bei Diagnose einfach noch auf ein Riesen Missverständnis gehofft habe.
Funktionieren muss ich trotzdem, da ich bereits 3 Mädels hier rumflitzen habe und das ist momentan gar nicht so einfach.
Ich habe einfach tierisch Angst, dass ich plötzlich sehr stark Blute und ich damit nicht klar komme, zumal mein Mann sehr viel arbeitet und ich viel alleine bin.

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Hallo nessi,
Tut mir sehr leid für deinen Verlust.
Hatte im Januar auch eine MA in der 9.ssw(Wachstum 8.ssw stehen geblieben) und habe mich auch für cytotec entschieden und würde es immer wieder so mavhen. Natürlich hoffe ich, dass ich es niiiieeee wieder brauche.
Ich fand es irgendwie natürlich und im Hinblick auf eine erneute Schwangerschaft schonender.

In einem muss ich deinen Arzt aber korrigieren. Man kann doch schon was erkennen. Ich habe mein kleines Tatsache gesehen und konnte Kopf und Augen und Ansätze von Körper schon erkennen 🙁 ungefähr fingernagel groß würde ich sagen.
Wir haben es dann im Garten begraben.
Eine Woche ging es mir schlecht mit viel weinen, aber dann ging es bergauf und mittlerweile kann ich offen und ohne Tränen darüber sprechen.

Wünsche dir viel Kraft und alles liebe für den nächsten Versuch 😊

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Dann habe ich unseren Embrio wohl einfach „verpasst“.

Dir auch alles Gute für die Zukunft!

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Was ich in meinem Bericht glaube ich vergessen hatte, war dass das Gefühl ein Abtreibungsmittel zu nehmen, wo ich doch mein Wunschkind in mir trug ganz grotesk war. Als hätte ich es damit aufgegeben, dabei war es ja schon längst tot.