Hallo ihr lieben,
leider sehe ich hier so viele Überschriften woran zu erkennen ist, dass wir das gleiche durchmachen. Ich drücke euch alle und zünde Kerzen mit für eure Sternlein an.
Hatte eine missed Abortion in der 11. SSW mit natürlichem Abgang, da ich aber kollabiert bin, habe ich einen Teil des Abgangs auch im Krankenhaus erlebt.
Das ist am Wochenende zwei Wochen her und ich weiß einfach nicht wie ich damit leben kann? Wisst ihr es? Oder tut man einfach nur so?
Vom Krankenhaus aus gab es eine (Sammel-)beerdigung und ich kann jetzt immer zu dem kleinen Grab fahren und mein Seepferdchen dort besuchen. Aber es gibt mir (noch) keinen Trost. Ich hasse die ganze Welt und mich selbst und meinen Körper, dass er es nicht geschafft hat mein Baby sicher und gesund zu beherbergen.
Ich kann mit niemandem darüber reden, da ich glaube dass es für meine Freunde zu "hart" ist und meine Mutter ist ein Thema für sich.
Mein Mann ist wundervoll. Seine Art und Weise ist Ablenkung und er konnte mich auch ablenken und aufmuntern und wir haben die letzten zwei Wochen in einer Art Blase gelebt, in der es traurig, ungerecht und schlimm war aber dadurch dass wir uns zu zweit zu Hause hatten, auch irgendwie erträglich war.
Jetzt ist er wieder arbeiten und diese Woche 600 km entfernt bei einer Weiterbildung mit Prüfung, weshalb ich ihm Zeit und Raum für die Prüfung geben will und ihn nicht weiterhin mit meinen Dingen schultern aber ich fühle mich als würde mir nicht nur die Decke auf den Kopf fallen sondern als würde das ganze Haus einstürzen. Was hilft euch in diesen Momenten? Kennt ihr das? Ich fühle mich so einsam und allein und ungerecht behandelt von der Welt und dem lieben Gott. Warum passiert so etwas?
Liebe Grüße und Danke schon mal fürs Lesen
Wie weitermachen nach Fehlgeburt?
Hallo flushi,
ich glaube so ging es uns allen.
Ich habe vor 7 Wochen unseren Krümel verloren. Wir haben 14 Monate gebraucht um schwanger zu werden, hatten schon die Diagnose das es natürlich nicht klappen kann und dann hatte ich im Januar meinen positiven Test in der Hand.
Als ich dann in der 8ten Woche erfahren habe, dass das Herz nicht mehr schlägt ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Mein Mann und ich haben uns dann eine Woche krank schreiben lassen und wirklich einfach nur getrauert....
Ich habe das "Glück" eine liebe Freundin zu haben, die das ganze Schicksal auch schon 2x mitgemacht hat... es hat mir unglaublich gut getan darüber zu reden.
Meine Hebamme war bei mir und wir haben auch nochmal über alles gesprochen. Das hat mir unglaublich gut getan weil sie mich darin bestärkt hat, dass es vollkommen okay ist böse zu sein, das es okay ist andere Schwanger oder Babys doof zu finden, das es okay ist zu weinen aber auch das es irgendwann wieder besser werden muss...
Wir werden den 14.2. auch niemals vergessen aber es wird von Tag zu Tag ein Stückchen besser, auch wenn es ab und an mal Rückschläge gibt.
Nimm Dir die Zeit traurig zu sein aber versuche all die schönen Dinge in Deinem Leben nicht aus Deinen Augen zu verlieren, irgendwann wirst Du Dich wieder an Ihnen erfreuen können!
Ganz liebe Grüße
Saphira mit Ihrem feste im Herzen
Danke Saphira für deine liebe Nachricht!
Es tut mir so unendlich leid für jeden, der so etwas erleben muss. Bevor man es selbst erlebt ist es zwar ein Begriff, den man kennt und bei dem man sich denkt "oh voll schlimm wenn einem das passiert" aber es fühlt sich in echt noch so viel schlimmer an.
Ich hatte auch eine Hebamme, die aber als ich ihr von dem Frauenarzttermin erzählt habe, an dem festgestellt wurde, dass das Baby nicht mehr gewachsen ist und nur eine ganz deformierte Fruchthöhle zu sehen war, nicht mehr kommen wollte. Das ist so schade, denn gerade jetzt wünsche ich mir so sehr jemanden der einfach da ist und mich verstehen kann, meine Hand hält oder meine Schulter streichelt.
Ich versuche das nicht zu vergessen und versuche mich mit lesen abzulenken, es klappt nur leider gar nicht gut.
Lieben Dank für deine Worte! Alles gute auch für euch!
Ich war von der Wucht des Schmerzes um den Verlust auch völlig überfordert. Wie sehr man mit einem positiven SST schon Mama wird, merkt man erst dann.
Liebe Flushi,
es tut mir so leid, dass du das auch erleben musstest.
Eben vorhin habe ich noch mit meiner Therapeutin gesprochen und die hat mir versichert, dass man aus der Forschung weiß, dass es einem mit der Zeit besser geht. Halte dich an dem Gedanken fest und tu dir viel Gutes, bei mir ist das zum Beispiel in der Natur sein und lesen. Bei dir kann es natürlich auch etwas anderes sein. Sie sagte mir, es ist wichtig, etwas zu haben, das man alleine für sich tun kann.
Was mir bisher so geholfen hat, siehst du hier:
https://m.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/5227619-es-wird-besser-was-mir-bisher-geholfen-hat#p-36487867
Und doch weiß ich, dass ich noch lange brauchen werde, bis ich ganz in meinem neuen Leben angekommen bin.
Siehe Meilensteine
https://m.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/5229440-wie-schafft-ihr-diese-meilenstein-tage-tage-die-ihr-schon-schwanger-im-kopf-hattet#p-36497750
Fühl dich gedrückt! 🤗
Wie schaffen das
Vielen lieben Dank für die Antwort und die Tipps!
Hoffentlich schaffen wir das!
Fühl dich zurück gedrückt
Es tut mir sehr leid für euch.:/ ich kann nachvollziehen was du gerade durchmachen musst.
Ich habe im April 2015 unsere ersten Zwillinge in der 10ssw verloren. Auch natürlicher Abgang. Ich habe 1000 gründe gesucht..alles in frage gestellt und habe immer wieder drüber nachgedacht. Gewusst hat es nur mein Mann.
Im Oktober 2015 wurde ich wieder mit Zwillingen schwanger..wir mitten im Hausbau. Der Stress lenkte mich ein wenig ab, denn mein AG hat mich wieder sofort ins bv geschickt. Dann sah es wieder so aus als würden sie sich nicht richtig entwickeln..ich bin noch in der Praxis zusammengebrochen..meine Mutter war zufällig gleichzeitig in der Praxis und hätte nach mir einen Termin gehabt. Von da an wussten meine Eltern dass ich meine ersten Kinder verloren habe.. entsprechend blieben die Sätze "beim nächsten mal klappt es" zum Glück weg.
Ich habe mich gegen eine Ausschabung entschieden (10ssw) und einfach gewartet..hatte ja nix zu verlieren . 8 Tage später hatte ich wieder einen Termin um noch mal wegen Ausschabung zu sprechen.. sie machte noch einen Ultraschall..und da sah man meine Zwillinge mit Herzschlag.. sie werden nächsten Monat nun 3jahre.
Seit der Geburt konnte ich die FG erst verarbeiten bzw verdrängen. Ich wollte immer zwei gesunde kinder..die habe ich nun.das Thema Schwangerschaft ist deswegen für mich zum Glück durch.
Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft
Lg jule
Danke für deine Nachricht.
Ich freue mich, dass es geklappt hat und du zwei tolle Kinder hast!
- wenn ich die Hoffnung zulasse, dann wünsche ich mir auch so sehr, dass es noch klappt!
Ich wollte immer eine große Familie mit 4, wenigstens 3 Kindern und ganz früh Kinder bekommen. Jetzt werde ich dieses Jahr 28 und ich bemitleide mich die ganze Zeit nur selbst, dass mir für meinen größten Wunsch im Leben solche Steine in den Weg gelegt werden. Kann mir gar nicht vorstellen, falls es überhaupt nochmal klappen sollte, die Schwangerschaft genießen zu können...
Alles gute für euch und liebe Grüße
Das ist ja eine unglaubliche Geschichte.
Hallo, es tut mir sehr leid für euch. Ich hatte im Februar auch eine MA in der 11SSW. Mir hat tatsächlich viel reden geholfen, bin mit dem Thema ganz offen umgegangen und habe es auch vielen erzählt. Mir hat auch der würdevolle Abschied bei der Sammelbestattung geholfen, auch wenn ich nicht der gläubigste Mensch bin, ist es schön zu wissen das unser Baby einen Platz hat und dort aufgenommen worden ist. Jeder trauert auf seine Weise aber es ist wichtig und normal. Es ist manchmal schwer einfach weiterzumachen, oder vor unserer Tochter stark zu sein ( sie wusste es nicht) aber es wird besser. Für mich war es auch ganz schwer wieder in die Arbeit zu gehen, es wussten schon alle, da ich es in der Arbeit sagen musste. Ich bin mir immer so vor gekommen das ich jetzt wieder zu 100% funktionieren muss, aber das nicht kann. Es vergehen immer noch Tage wo ich manchmal weinen muss, aber ich kann auch wieder lachen.
Ich versuche nach vorne zu blicken und gebe die Hoffnung für ein Geschwisterchen nicht auf.
Unser Sternchen wird immer in unseren Herzen sein.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute
Lg Pusteblume.85 mit Mia an der Hand und ⭐ im Herzen
Hallo Pusteblume,
danke für deine Nachricht. Ich gehe damit auch ganz offen um, gleichzeitig fällt es mir aber auch unheimlich schwer darüber zu reden, nicht weil ich es nicht möchte sondern weil ich sofort anfangen muss zu weinen und dann die Verzweiflung und das Mitleid des Gegenübers nicht ertragen kann. Es tut mir dann gleichzeitig immer noch so leid, dass die Menschen, denen ich es mitteile, total überfordert sind damit und nicht wissen wie sie reagieren sollen - dann ist es irgendwie nur noch schlimmer. Aber in mich hineinfressen ist genauso schlimm ...
Ist es normal dass ich mir manchmal wünsche ich könnte das alles vergessen? Nicht, dass ich mein Seepferdchen vergessen möchte aber ich möchte so gerne wieder unbeschwert sein, keine Angst vor einer möglichen nächsten Schwangerschaft haben oder nicht sofort weinen zu müssen oder neidisch zu sein wenn ich auf der Straße Menschen mit Babys oder Kinderwagen oder dicken Bäuchen sehe.
Ich möchte gar nicht dieses Häufchen Elend sein, das in Selbstmitleid und Sehnsucht versinkt und sich selbst im Weg steht, ich weiß nur nicht wie ich da raus komme...
Lieben Dank, euch auch alles Gute!
Liebe Grüße
Gib dir da noch etwas Zeit, es ist ganz normal wie du fühlst. Ich habe in der Arbeit auch noch zwei schwangere Kolleginnen und es tut so weh es täglich zu sehen, aber da muss ich wohl jetzt durch.
In der Arbeit hat mit mir auch keiner darüber gesprochen, ich denke viele wissen einfach nicht was sie sagen sollen, bzw. wollen nix falsches sagen.
Wir haben jetzt einen Zyklus nach der AS geschafft und eigentlich würde ich am liebsten sofort wieder schwanger werden, aber ich hab auch so viel Angst davor.
Es tut mir sehr leid, dass dir das auch passiert ist, aber ich verspreche dir, es wird die Zeit kommen, da wirst du dich wieder besser fühlen.
Ich habe gestern eine missed Abortion in der 9.SSW diagnostiziert bekommen und es ist damit meine 3.Fehlgeburt. Gerade bin ich wieder in diesem schrecklich tiefen Loch und habe das Gefühl es wird nie wieder gut, war heute auch noch den ganzen Tag alleine mit meinen Gedanken, aber ich weiß, dass es wieder besser werden wird. Wurde es die letzten beiden Male auch.
Ich habe meine Trauer zugelassen, denn egal wie klein sie waren, es waren meine Kinder und das tut einfach weh. Habe festgestellt, dass mir das Schreiben hier sehr hilft, da Gleichgesinnte die ein ähnliches Schicksal erlebt haben einen soviel besser verstehen als die gute Freundin, die 2 Kinder hat und noch nie eine Fehlgeburt erleben musste (damit will ich meine Freundinnen nicht abwerten, aber ich habe da auch eine Hilflosigkeit und irgendwann auch Unverständnis gespürt u.a. Kommentar: Das war doch noch kein Kind! das ich keine Lust mehr hatte mit Ihnen darüber zu sprechen)
Gib dir und deiner Trauer und auch Wut (die kam bei mir nach der Trauer) Raum und schau was dir gut tut. Ich wollte mich die ersten Wochen gar nicht ablenken und habe viel gelesen und mit anderen geschrieben, hab ins Kissen geschrien, unglaublich viel geschlafen, geweint und mit meinem Schicksal gehadert. Nach und nach wurde es dann wieder besser. Ich baue darauf, dass es auch dieses Mal funktioniert, auch wenn mein Weg noch etwas weiter ist, weil ich jetzt erstmal auf den natürlichen Abgang warten muss und erst dann anfangen kann abzuschließen.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
Liebe Carina,
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage. Körperlich und psychisch ❤ du scheinst ein sehr positiver Mensch zu sein und es tut mir unendlich leid für dich, dass du das zum 3. Mal erleben musst. Schön, dass du gerade in diesem Moment anderen noch Trost spenden kannst. Alles Liebe für dich ❤
Liebe Flushi, ich hatte dieses Wochenende einen natürlichen Abgang in der 8. Woche. 2 Tage vor meinem Geburtstag hat es begonnen und nach 4 Tagen war dann endlich das Baby da. In meinem ganzen Leben werde ich diesen Geburtstag nie vergessen, obwohl ich alleine mit meinem Mann zu Hause war...kein rauschendes Fest, keine fröhlichen Gesichter. Nur viel Schmerz. Mir hat es sehr geholfen, dass mein Mann da war und ich dieses Forum hatte. Sich austauschen können mit anderen. Verstanden zu fühlen...Ich glaub wir alle können deinen Schmerz verstehen ❤ und trauerarbeit ist sehr sehr wichtig. Vielleicht beziehst du doch eine deiner Freundinnen ein? Es gibt doch sicher eine, von der du glaubst sie würde dir das gehen können was dir im Moment gut tut. Alleine sein ist nicht gut mit diesem Schmerz. Schreib uns hier ganz viel. Weine und lass alle Tränen raus...geh spazieren...was hast du vor der Schwangerschaft gerne gemacht? Versuch das...Ich glaub die Kombination zwischen trauern und weitermachen ist wichtig. Vernachlässige beides nicht ❤