Die Angst davor nie ein Kind "bekommen" zu dürfen

Hallo ihr Lieben,

ich frage mich die letzten Tage immer und immer wieder wie man es schafft, den Mut für einen Neuanfang zu finden?

Ich weiß das viele Frauen einiges durchmachen und immer wieder kämpfen um irgendwann ihr Wunder in den Armen halten zu dürfen, aber ich weiß nicht ob ich es schaffe auch so stark zu sein?

Bei meinem Mann und mir besteht seit 4 Jahren ein Kinderwunsch und wir hatten bereits 2 Fehlgeburten.
Meine Gebärmutter hatte ein kleines Septum welches entfernt wurde und meine Gebärmutter ist nun nur noch leicht herzförmig ist.

Die OP verlief also erfolgreich und die Ärzte haben wieder grünes Licht für einen neuen Versuch gegeben, doch genau hier liegt auch die Angst begraben.

Früher war ich immer so naiv zu glauben, man wird schwanger und dann 9 Monate später hält man sein Baby im Arm.
So sehe ich es auch bei vielen Verwandten und Bekannten.

Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich nicht ab und zu sehr neidisch wäre... nicht das ich jemanden keine Kinder gönne, aber das ich es einfach nicht hinbelomme mit dieser Leichtigkeit schwanger zu sein..das macht mich so wütend und traurig zugleich.

Mein Hausarzt sagte mal zu mir ,, Ein Kind ist immer ein Geschenk" Habe ich dieses Geschenk denn nicht verdient?

Das Schlimmste ist eigentlich dass ich mich so unfähig fühle meinem Mann kein Kind schenken" zu können..
Das hört sich jetzt sicher blöd an, aber meinen Mann als Vater sehen zu dürfen, das wäre für mich ein so schöner Traum und der Gedanke daran, dass auch er sich jedes Mal so große Hoffnungen macht, macht mich so traurig und nimmt mir mein Selbstwertgefühl.

Ich bin nun bald 33 Jahre alt und hoffe so sehr das wir in naher Zukunft Eltern werden dürfen, aber nun meine Frage an euch:

Wie bekämpft ihr nach den Fehlgeburten die Angst vor einem erneuten Verlust?

Ich bin ja noch nicht einmal wieder schwanger und habe bereits Angst davor es wieder zu sein.
Ich weiß nicht wie ich mich freuen sollte, habe jetzt schon eine riesen Angst vor den Ultraschallterminen bei denen ich ja immer die schrecklichen Mitteilungen bekommen habe dass das Herz eben nicht mehr schlägt.

Mittlerweile habe ich sogar Angst vor späten Fehl/Frühgeburten, sowie Totgeburten, weil mein Urvertrauen so erschüttert ist und ich mir nicht mehr vorstellen kann das mein Körper es schafft ein gesundes Kind auszutragen.

Tut mir leid das der Text so negativ klingt, aber ich weiß nicht mit wem ich über diese Ängste reden soll.
Mein Mann schaut positiv in die Zukunft, was ich ja auch super finde, aber ich kann das nicht :(

Ganz liebe Grüße Juju

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ich kann dich verstehen. Mir geht es genauso so. Urvertrauen ist weg. Ich hasse den Körper abgrundtief.

Mit 33 glaube ich aber du hast noch Chancen. Ich glaube ich würde mich eher gedanklich auf tot einstellen. Bloß nicht freuen. Dann ist die Enttäuschung vielleicht nicht so groß.

Falls ihr an adoptieren denkt müsst ihr euch beeilen. Mir würde gesagt ich hätte das mit 30 schon beantragen müssen und sei jetzt viel zu alt.

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Hallo, adoptieren kommt für uns leider nicht in Frage, da wir dort wenig Chancen hätten.
(frühere Angststörung), sonst wäre es schön gewesen.

Deswegen gibt es für uns nur diese Chance.

Ganz liebe Grüße

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Ich kann dich sehr gut verstehen und mir geht es ähnlich wie dir.Ich hab zwar schon einen 14 jährigen Sohn,aber ich wünsche mir so sehr ein zweites Kind.Hab letzte Woche erfahren das mein Schwangerschaft nicht intakt ist,stecke also noch mittendrin:-(Wir wollen es auf jeden Fall nochmal versuchen,wenn es überhaupt noch mal klappt(bin schon 38)Aber die Ängste falls es nochmal klappt,habe ich auch auch.Ich weiß auch nicht was man dagegen tun kann,vielleicht einfach versuchen positiv zu denken.

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Hey du,

das tut mir sehr leid, aber ich hoffe trotzdem das es mit dem zweiten bei dir klappt.
Mit 38 hast du ja auch noch gute Chancen, immerhin warst du ja erst schwanger und weißt das es klappt oder nicht?

Liebe Grüße ♡

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Hallo, es tut mir Leid, was ihr erleben musstet und das dein Vertrauen weg ist. Du schreibst, dass du überall in deinem Bekanntenkreis siehst, dass es auf Anhieb sofort klappt mit dem Kinderwunsch und dem Baby. Bist du dir dessen ganz sicher? Ich würde mir immer vor Augen halten, dass es auch bei vielen dieser Paare wohl nicht so war, wie es scheint. Haben alle dieser Paar verkündet "jetzt wollen wir ein Baby" und "wir haben gestern positiv getestet"? Viele verheimlichen den Kinderwunsch und eine Schwangerschaft die ersten Monaten, da es eben nicht immer wie im Bilderbuch kommt. Ich kenne mehrere Familien, die nach außen wirken, als wäre es ganz einfach gewesen, aber durch Zufall weiß ich, dass es eben nicht so war. Mehrere Fehlgeburten oder jahrelanges Üben für das erste Kind oder auch eine stille Geburt im fünften Monat. Das hat mir auch keiner einfach so gesagt und es steht auch niemandem auf die Stirn geschrieben.

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In meinem Freundeskreis sehe ich aber ähnliches. Die eine Freundin hat erzählt, die wären nach 4 Monaten schwanger geworden und eine andere hat erst recht spät angefangen zu üben und wurde auch kurz danach schwanger.
Meine beste Freundin hat immer direkt erzählt, dass es mit ihren beiden Schwangerschaften sofort geklappt hat.

Ich denke daher nicht, dass all diese Mädels mal eine FG erlebt haben. Die eine hat ihre Schwangerschaft sogar bereits in der 9. Woche bekanntgegeben. Für uns wäre das undenkbar gewesen, da wir uns des Risikos in den ersten Wochen permanent bewusst waren. Genau diese Freundin hatte sogar bereits in der 24./25. SSW alles gekauft und das Babyzimmer war komplett bis ins Detail eingerichtet. Für uns ebenso undenkbar. Das zeigt mir einfach, wie unbeschwert meine Freundinnen ihre Schwangerschaften erleben.

In diesen Genuss werde ich nicht mehr kommen dürfen, da bei mir immer die Angst mitspielen wird, weil ich es eben leider anders erleben musste.

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Tut mir Leid🙁

Wurde bei dir und deinem Mann schon was anderes untersucht/festgestellt außer das Septum bei dir? Man sagt ja ab 2 Abgängen soll man sich untersuchen lassen.

Ich kann dir vielleicht bisschen Mut machen wegen dem Septum. Ich hatte auch ein Septum was ich nach der Geburt von meinem Sohn operieren habe lassen, die Diagnose habe ich erst in der Schwangerschaft gestellt bekommen. Meine Gebärmutter ist immer noch Herzförmig wie bei dir und wegen der Form waren meine beiden Kinder in BEL und mussten per Kaiserschnitt geholt werden. Aber ich hatte insgesamt 4 Schwangerschaften (die erste eine Abtreibung in der 12. Woche und da wurde es angeblich von keinem Arzt gesehen), in der Schwangerschaft von meinem ersten Kind habe ich die Diagnose bekommen und nach der Geburt operieren lassen, danach habe ich mein zweites Kind bekommen und bin gerade mit meinem dritten Baby in der 13. Woche schwanger. Ich hatte zum Glück noch nie Fehlgeburten oder ähnliches und habe das Septum aus dem Grund operieren lassen da mein Sohn in der 31. Ssw geboren ist. Allerdings habe ich auch eine Zervixinsiffizienz also muss es nicht (nur) am Septum liegen, möchte dir keine Angst machen.

Ich möchte nur sagen dass diese Fehlbildung kein Hindernis für eine Schwangerschaft ist und wahrscheinlich auch nicht der Grund für deine Fehlgeburten (vor allem da es ja bei die operiert ist und es trotzdem nicht klappt), da viele Frauen mit dieser Fehlbildung Kinder bekommen. Da ihr es schon 4 Jahre versucht würde ich vielleicht in die Kinderwunschklinik und weitere Untersuchungen machen.

Wünsche dir dass du auch bald dein Baby im Arm hälst☘

Baldmama1997

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Danke für eure lieben Antworten.

Also nach der OP haben wir es noch nicht wieder versucht.
Ich wurde mit dem Septum schwer schwanger und als ich es war sah es so aus, als ob sich der Krümel am Septum festgebissen hatte und ist dann dort leider abgestorben, weil es nicht genug durchblutet war.

Ohne Septum haben wir es also noch nie probiert.

Deine Gechichte macht mit aber echt Mut, vielen Dank dafür.

Bei mir wurde nur die Blutgerinnung und die SD untersucht, weil man eben davon ausgeht das es am Septum lag.
Ich bekomme auch Utrogest in der Schwangerschaft, aber mehr will man leider erstmal nicht untersuchen.

Ich wünsche dir eine schöne Kugelzeit und danke für deine lieben Worte.

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Ach Mensch, das tut mir so leid :-/ aber ich glaube, hier kann jeder, der noch kinderlos ist, nachvollziehen, wie du dich fühlst.

Mir geht es da nämlich genauso. Ich bin dieses Jahr 34 geworden und finde, dass das fürs erste Kind durchaus nicht mehr so arg jung ist. Da mache ich mir nichts vor. Ich habe zwar erst im Januar die Pille abgesetzt und konnte bereits im März positiv testen. Aber es endete eben mit einer MA inkl. AS.

Die Angst, beim nächsten mal wieder eine FG zu erleiden, ist bereits jetzt schon total groß, genauso wie die Angst, das Kind erst später zu verlieren und es tot gebären zu müssen, dabei haben wir noch gar nicht wieder mit Üben gestartet bzw starten können.

Zwar ist jede FG für sich ein Erlebnis, welches man niemandem wünscht. Trotzdem bin aber auch der Meinung, dass es nicht das gleiche ist, wenn man bereits ein gesundes Kind zu Welt gebracht hat, als wenn man noch gar kein Kind hat.

Fühl dich mal ganz doll gedrückt. Irgendwann dürfen wir aber bestimmt auch ein Wunder in den Armen halten.

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Hallo.
Als erstes, fühl dich mal virtuell umarmt. 🤗
Ich glaube wir alle hier können all deine Sorgen und Ängste gut verstehen.

Ich denke ganz wichtig ist es erstmal, sich nicht selber die Schuld zu geben und nicht so zu denken 'Ich habe es wahrscheinlich nicht verdient'. Das ist Quatsch, aber das weißt du sicher selber. Ich habe auch lange so gedacht und es war sehr schwer, das zu ändern. So blöd es klingt, ich war insgeheim etwas erleichtert, als das Spermiogramm meines Mannes nicht gut war. Da war ich nämlich nicht mehr alleine 'schuld'(habe Endometriose). Und in dem Moment hab ich aber auch realisiert, dass niemand schuld ist, denn ich hätte niemals meinem Mann dafür die Schuld gegeben, dass wir keine Kinder bekommen können, auch wenn sein Spermiogramm schlecht ist.

Wir haben es so gemacht, dass wir uns eine Frist gesetzt haben. Wir wollten die 3 bezahlten Versuche machen (mit allen Kryos die gehen) und dann aufhören. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wirklich der Fall eingetreten wäre, wenn es bis dahin nicht geklappt hätte...
Meine frühe Fehlgeburt hab ich dann versucht in etwas positives umzuwandeln 'Ich kann schwanger werden'. Aber ich hatte ja auch 'nur' eine und wirklich auch sehr früh und ich wusste von Anfang an, dass es schief geht. Das ist natürlich was anderes, als wenn es immer wieder passiert und man vielleicht schon weiter ist.

Ansonsten muss ich dir leider sagen, dass die Angst nie aufhört. Auch nach der SS nicht. Meine Beiden sind jetzt da und soweit auch gesund. Trotzdem habe ich jeden Tag Angst. Nehmen sie genug zu? Bin ich eine gute Mutter? Entwickeln sie sich normal? usw.
Man muss für sich einen Weg finden mit der Angst umzugehen, denn weg gehen wird sie nie. Mir hat ein Therapeut sehr geholfen. Ich denke das ist immer eine gute Sache, wofür man sich nicht schämen muss.

Wünsche dir alles alles Gute und dass ihr auch bald euer kleines Wunder auf dem Arm haben könnt🍀

Liesel mit Iven und Ylvie 👶👶💕

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Hoffe die Zwischenfrage ist ok:

Woher wusstest du von Anfang an, dass es schief geht, wie du geschrieben hast?

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Weil von Anfang an der HCg Wert extrem niedrig war (32). Man meinte zwar, dass das noch nichts zu bedeuten hat, aber mir war von Anfang an klar, dass es nicht gut ausgeht. Der Wert stieg zwar dann noch auf 900, hatte aber dann schon Blutungen und man sah nix im US. Am Anfang hieß es noch ELSS, aber dann meinte der Arzt im KH, dass es wahrscheinlich eine 'normale' frühe Fehlgeburt ist. Konnte aber auch nicht ganz ausschließen, dass es nicht doch eine ELSS war, die von allein abgegangen ist.
War damals ziemlich verworren und niemand konnte so richtig sagen, was da nun so richtig los war.

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Hey deine Verluste tun mir natürlich leid. Ich hatte im Januar einen natürlichen Abgang in der 7 ssw. Ich war aber die ganze SS schon so nervös ganz merkwürdig. Ich hatte auch vor 10 Jahren eine AS in der 10 ssw. Ich kann nur von mir reden aber mir hat der natürliche Abgang viel besser geholfen als einen Eingriff in den Körper. Mein Körper hat es alles von selber gemacht so habe ich auch wieder vertrauen bekommen. Nun bin ich mittlerweile in der 17 ssw und ich bin überhaupt nicht ängstlich oder ähnliches. Ab und zu kommt Mal ein blöder Gedanke aber der verfliegt auch schnell wieder.
Ich hab irgendwie ein total gutes Gefühl, dass jetzt alles gut wird. Ich bin übrigens 31 Jahre alt.
Ich würde es an deiner Stelle gelassen angehen. VL Entspannungsübungen oder Akupunktur ist auch toll. Ansonsten jede ssw die man weiter kommt, umso sicherer wird man einfach.

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Liebe Juju,
ich glaube die meisten hier können sehr gut nachfühlen was für hier schreibst und erleb(t)en die gleichen Sorge und Ängste.

Zumindest geht es mir so und all die Trauer, Wut und Angst begleitete mich andauernd.

Gleichzeitig gibt es nur einen Weg zum Regenbogenkind: Es wieder zu versuchen.

Erst wenn wir aufgeben ist es vorbei.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf dem Weg zum Wunschkind.

Liebe Grüsse
Nessi

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Liebe Juju,
du darfst die Hoffnung nicht verlieren. Natürlich wirst auch du ein gesundes Baby in den Armen halten dürfen! Versuche das Positive zu sehen: das schwanger werden klappt! Das ist schonmal großartig.
Ich habe meine erste Fehlgeburt mit 33 Jahren erlebt. Das war schrecklich. Auch die zweite Schwangerschaft endete in einer Fehlgeburt und war von Anfang an mit großen Ängsten verbunden. Es konnten keinerlei Gründe für die Fehlgeburten gefunden werden. In der dritten Schwangerschaft habe ich mir prophylaktisch Heparin gespritzt und war wirklich ganz entspannt. Zu Beginn war die Freude sehr verhalten, aber nach der kritischen Phase konnte ich diese Schwangerschaft total genießen. Meine Schwangerschaft verlief traumhaft, ohne jeglichen Probleme. Mein Sohn kam kerngesund und putzmunter auf die Welt!
Verliere bitte nicht die Hoffnung, auch bei dir wird es klappen!
Ich wünsche dir alles Gute!!

Lg blaustern

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Vielen lieben Dank für die tollen Worte. ( an euch alle) Ich drücke euch fest!