Hey,
irgendwie weiß ich gerade nicht wohin mit mir und daher lasse ich einfach mal meine Zeilen hier.
Vier Jahre ist es nun her, dass wir unseren Sohn Paul in der 22. SSW im August 2015 in einer stillen Geburt gehen lassen mussten. Es folgten die schwersten Jahre meines Lebens, mit schweren Depressionen, harten Ehekrisen (auch wenn wir erst im August 2017 geheiratet haben) und Besuch in der KiWu ( die uns nur das Ergebnsis einer "leichten" Gerinnnungsstörung brachten und uns sonst als voll zeugungsfähig attestierten).
Endlich war ich soweit mein Leben wieder in eigener Regie und unabhängig meines, mittlerweile sehr intensiven (untertrieben) Kinderwunschs zu gestalten. Neue Pläne, neue Ziele, dann soll es halt nicht sein...
Und PENG trifft genau das ein, was alle mir prophezeit haben "Wenn du dich entspannst und locker lässt..." (ihr kennt das Geschwafel vielleicht...) Ich war schwanger, einfach so und nicht durch das Schicksal bestraft, da wir unseren Paul mit schwerem Hydrops fetalis und ohne Lebensfähigkeit (da durch das Wasser kein Platz mehr für Lungen war) haben gehen lassen.
Es passierte einfach so und zu dem Zeitpunkt als sich am wenigsten damit rechnete. Anfangs war da die feste Überzeugung, dass nun alles gut werden würde, aber bald schlichen sich Zweifel ein. Wieder ein Hämatom in der 8. SSW, aber nicht weiter dramatisch. In der 10. SSW (letzte Woche) beschlich mich morgens ein ungutes Gefühl. Nennen wir es Vorahnung, denn die hatte ich damals bei Paulchen auch, denn ich hatte mich schon drei Wochen vor der schrecklichen Wasser-Diagnose mit dem Pränataldiagnostiker in Verbindung gesetzt, bei dem wir schlussendlich eh landeten.
Ich suchte mit meinem Sonoline den Herzschlag ( ich hatte mir das Gerät dmals zugelegt, als es hieß, dass durch das zunehmende Wasser jeden Tag das Herz stehen bleiben könne). Ich fand nichts....
Aus der Unruhe kam ich nicht mehr heraus und fuhr zu meiner FA, die nur noch feststellen konnte, dass, trotz zeitgerechter Entwicklung, das Herz in dern letzten 24 Stunden aufgehört hatte zu schlagen. Ich wusste es, bevor sie es aussprach. Ich wusste es, bevor ich die Praxis betreten hatte.
Die Tage danach ging es mir gut, wirklich gut. Die Ausschabung zwei Tage später habe ich gut über standen und heute, eine Woche später, falle ich in ein tiefes Loch.
Es ist weniger die Trauer (mit meiner Vorgeschichte ist 10. SSW noch früh), als die Angst nun in dieses riesige, mir bekannte Loch zu fallen.
Ich schwimme nur noch und hoffe nicht wieder zu ertrinken....
Eine weitere Schwangerschaft? Unvorstellbar, die Angst ist riesig....
Sorry für soviel Seelenmüll, aber ich weiß nicht wohin...
21+6 und nun 9+3 und die Welt steht still
Ich möchte noch hinzufügen und betonen, dass ich die weltbeste und liebste Frauenärztin der Welt habe! Was diese Frau menschlich und von Herzen für mich tut, geht auf keine Kuhhaut!
Es tut mir sehr leid das du nun auch das zweite Kind hergeben musstest. Ich fühle mit dir. Du kannst mir gerne schreiben wenn du das Bedürfnis hast. Unsere Tochter hatte auch ein schweren hydrops fetalis. Im Januar wurde sie in 20ssw geboren. Sie war leider auch nicht lebensfähig. Wir haben nach langem Warten erfahren das sie einen Genfehler hatte. Habt ihr die Gene auch untersuchen lassen?
Es ist schlimm wenn man sich endlich aus dem Strudel befreien konnte plötzlich wieder ein riesiges nichts vor einem auftaucht. Bei unserer Tochter wurde uns von sehr vielen Seiten Hilfe angeboten euch bestimmt auch bei eurem Paul und jetzt bei eurem Sternchen. Vielleicht holst du dir Hilfe. Quasi vorbeugend? Lasst ihr euer Sternchen untersuchen? Es ist total unfair aber leider gibt es ein paar unter uns die einfach mehrmals "Pech" haben, wir alle hier haben nichts falsch gemacht. Wir warten nun schon fünf Jahre, ob wir jemals Glück haben werden?
Ich hoffe du findest einen guten Weg mit deiner Trauer umzugehen. Die Trauer wird sicher noch kommen, ich könnte mir vorstellen du stehst noch etwas unter Schock, hast alles noch nicht richtig verarbeitet.
Alles Gute!
Das tut mir so leid! Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst! Wir haben unseren Stern in der 19. SSW mit derselben Diagnose ziehen lassen müssen. Ich wusste ebenfalls noch vor dem Kontrolltermin, dass das Herzchen nicht mehr schlägt.
Du hast aus der Trauer gefunden und die Stärke gehabt einen neuen Versuch zu riskieren! Du bist stark und weißt, wer/ was dir jetzt gut tut. Nutze deine Erfahrung für die anstehende Zeit.
Ich wünsche dir alles Gute!