Heute Ausschabung

Hallo meine Lieben,

nun gehöre ich auch zu diesem Forum und bin unendlich traurig.

Nach 3 Jahren und der zweiten Kinderwunschbehandlung durfte ich mit 37 im Mai zum ersten Mal im Leben einen positiven Test in der Hand halte.

Der schönste Moment meines Lebens wurde vorgestern gleichzeitig der Schlimmste.

Nach 4 Wochen Schmierblutungen, bei denen aber immer alles OK war und das Herz geschlagen hat, kam vorgestern bei 10+1 ein Schwall dunkelrotes Blut. Da es Mittwoch nachmittags war, sind wir gleich ins KH gefahren. Der Arzt konnte beim US keinen eindeutigen Herzschlag erkennen, die Größe entsprach 7+2, ich wurde stationär aufenommen. Bei der Kontrolle gestern durch 2 weitere Ärzte habe ich die gleiche Diagnose bekommen.
Heute wurde die Ausschabung durchgeführt.

Gefühlt weine ich seit Mittwoch durchgehend und bin unendlich traurig und antriebslos.
Wie habt ihr es geschafft, durch diese Trauer zu kommen und was hat euch dabei geholfen?
Fühle mich grade so sinnlos und leer :-(

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Fühle dich erstmal ganz feste gedrückt.
Wir waren anfangs auch so unendlich traurig und hatten das Gefühl es wird nie besser.
Ich war dankbar hier im Forum mit vielen lieben Mädels zu reden und mein Mann und ich haben sehr, sehr viel gesprochen, zusammen geweint und waren für einander da. Heute haben wir uns gemeinsam ein Tatoo für unser Sternchen stechen lassen, so ist der Krümel immer bei uns.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Tage

Saphira mit Ihrem Sternchen feste im Herzen

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Hallo Liebes,

Ich fühle mich bei deinen Worten in die Vergangenheit zurück versetzt. Vor nicht all zu langer Zeit habe ich genauso empfunden. Ich weiß nicht, was schlimmer war. Die Tatsache, dass ich mit einer solchen Diagnose niemals gerechnet hätte und die mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat oder das nicht los werden können meiner Wut und Trauer, da ich gefühlt die einzigste war, der es passiert ist.
Das Forum hier bietet Raum, den du dir im ersten Moment geben kannst. Und wenn es nur Worte sind, die irgendwo gelesen werden. Es ermutigt dich aber vielleicht auch dir Hilfe und Trost zu suchen. Du darfst enttäuscht und wütend sein. Du darfst weinen. Du darfst schreien. Du darfst dich über Meinungen ärgern, dass du "wenigstens schwanger geworden bist". Der Satz hat was, zumindest beim zweiten Denken, wobei ich mir nie die Frage beantworten konnte, was schlimmer wiegt. Nicht schwanger zu werden oder ein Kind zu verlieren.
Was ich sagen möchte: Du bist nicht alleine und zumindest hier ist alles erlaubt. Ich hoffe, dass Du in Zukunft Mama werden wirst und die Zeit jetzt dich stark dafür macht. Ich habe 2 Kinder verloren und erlebe meine Tochter heute umso bewusster und mit aller Liebe, die man empfinden kann. Ich denke heute fest an dich.

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Es tut mir unglaublich leid, dass ihr euren Krümel verloren habt. :(

Ich habe meinen ersten Sohn im September 18 in der 23.ssw verloren und das war as schlimmste es mir im Leben passiert ist. Seitdem bin ich auch in Therapie und manchmal bin ich selber erstaunt, wie ich die Zeit überstanden hab.Dieses Jahr im April bin ich wieder schwanger verloren und bei 9+1 wurde kein Herzschlag mehr gefunden. Am 03.06 hatte ich die Ausschabung.

Ich bin immernoch unglaublich traurig und habe die ersten Tage auch sehr sehr viel geweint. Mir hat geholfen, viel mit meinen Mann zu reden und zu trauern. Mir hilft es auch, in die Zukunft zu schauen, auch wenn es Angst macht, ist da doch die Hoffnung und ich möchte nicht aufgeben und kämpfen.

Ich drück dich ganz doll und wünsch euch für die kommenden Wochen ganz viel Kraft und ich hoffe , dass ihr ganz bald euer Folgewunder im Arm halten dürft.

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Sorry für die Schreibfehler, mein Handy hat mal wieder geschrieben, was es wollte. *Äffchen*

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Es tut mir so unendlich leid für euch alle und vielen Dank für eure tröstenden Worte.

Man kann den Schmerz und die Trauer nicht nachvollziehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ab dem ersten positiven Test liebt man dieses Kind und malt sich die Zukunft aus. Und plötzlich ist alles anders und einfach nur unfassbar schlimm.

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Liebe Plumplori,

Dein Verlust tut mir sehr leid... Ich fühle mich direkt zurückversetzt in die Zeit meiner ersten Schwangerschaft, die leider auch traurig endete. Ich war am Boden zerstört und hab mich damals soo einsam gefühlt und mich gefragt, warum das "ausgerechnet mir" passiert. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass ich mit dieser Erfahrung absolut nicht alleine bin. Fast jede Mama in meinem Bekanntenkreis hat auch mindestens ein Sternchen; allerdings geht kaum eine damit hausieren, sondern es kommt nur im Gespräch heraus, wenn man sich selbst offenbart. Sternchen gehören leider zum Kinderkriegen dazu, so hart es auch für uns Mamas ist. Natürlich ist es umso härter, wenn man so lange wie ihr auf eine Schwangerschaft warten musste... Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass es wieder klappt und dann alles gut ausgeht.

Tacco mit 👧🏼🧒🏼👶🏼 + ⭐⭐

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Das tut mir unendlich Leid, dass auch du das durchmachen musst.
Ich hatte heuer auch meine erste SS, die leider in der 12. Woche geendet hat, wobei mein Sternchen schon in der 8. Woche von uns gegangen ist. Ich hätte nie gedacht, dass es mir so drn Boden unter den Füßen wegreißen kann, da ich von Anfang an auch schon ein komis hes Gefühl hatte.
Ich rede viel darüber, immernoch, das hilft mir ganz gut. Es ist interessant, dass viele das gleiche Schicksal teilen, aber nie drüber reden. Finde ich persönlich sehr schade, da es leider zum Leben dazu gehört.
Die Fehlgeburt gehört jetzt zu unserem Leben dazu und wir müssen lernen damit umzugehen, denn vergessen wird es keine Sternenmami jemals.
Ich habe meine Gedanken und Gefühle in ein Tagebuch geschrieben, da kann man das alles mal raus lassen und sich keine Sprüche anhören. Mach einfach das wonach dir ist. Weinen, schreien, wütend sein, alles ist völlig normal und hilft die Trauer zu verarbeiten.
Es braucht Zeit, aber es wird besser werden, wenn du es akzeptiert hast.
Wann das ist kann und darf dir niemand vorschreiben, das ist allein deine Sache!
Fühl dich gedrückt, ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!