Hallo ihr,
Vorab: Bitte nur lesen wenn ihr damit klar kommt und euch solche Geschichten keine Angst machen.
Irgendwie sehe ich keinen anderen Weg als mir hier mal von der Seele zu schrieben, was mein Mann und ich die letzten Wochen erlebt haben...
Momentan bin ich in der 17 SSW. Unser Baby war zwar eigentlich noch nicht geplant aber wir haben uns wahnsinnig gefreut als der zweite Strich auf dem Test farbig wurde.
Die Schwangerschaft verlief die ersten 3 1/2 Monate völlig normal. Ich hatte mit Übelkeit zu kämpfen aber alle Untersuchungsergebniss waren unauffällig (sogar die Nackenfaltenmessung).
Dann vor ca. 3 Wochen hatte ich den Tag über verteilt immer wieder Schmerzen. Abends dann ziemlich doll, sodass wir ins Krankenhaus fuhren. Dort wurde getestet ob ich Fruchtwasser verloren hatte (negativ). Außerdem wurde ein Ultraschall gemacht und dabei fiel auf, dass das Baby ein bisschen zu wenig Fruchtwasser hat.
Vorerst hieß es aber es sei nicht schlimm und ich solle einfach viel trinken und in der darauffolgenden Woche nochmal zu meiner FA.
Bei dem Termin bei der FA stellten wir fest, dass bereits ein Mangel an Fruchtwasser vorliegt. Dies war in der 15 SSW. Sie überwies mich ein einen Pränataldiagnostiker um ernstere Diagnosen auszuschließen.
Mein Mann und ich waren die ganze Zeit wahnsinnig nervös und hatten ein schlechtes Gefühl... Beim Pränataldiagnostiker angekommen dann der große Schock: Absolutes Fehlen von Fruchtwasser, das Kind liegt in Zwangshaltung.
Es wurde dann nach allem möglichen geschaut und es stellte sich heraus dass unser kleines Wunder leider nur eine Niere hat, die aber einen kompletten Funktionsverlust aufweist. Dadurch kam das fehlende Fruchtwasser. Als Folge davon hat das Kleine bereits einen Herzfehler entwickelt (inkl. Perikarderguss). Außerdem ist die Harnblase nicht sichtbar (vermutlich ebenfalls nicht angelegt) und der Kopf ist zu klein.
Da das Kleine so nicht überlebensfähig ist, haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, die Schwangerschaft zu beenden.
Es tut uns so unendlich für das Kleine leid, aber wir wollen ihm großes Leiden ersparen.
Wir warten nun auf den Vorbesprechungsstermin am nächsten Dienstag. Dort erfahren wir dann wann es losgehen kann.
Hat jemand von euch mal etwas ähnliches erlebt und kann mir evtl. erklären auf was ich mich einstellen muss? Ich weiß, dass die Geburt eingeleitet werden muss und ich das Kind auf normalem Wege gebären muss. Danach bekomme ich noch eine Ausschabung. Kann mir jemand erklären wie das so abläuft im Krankenhaus? Wir haben einfach wahnsinnige Angst...
Liebe Grüße
Spätabbruch aus medizinischen Gründen - jemand Erfahrung?
Oh, man... Leider kann ich dir nicht sagen, wie das ablaufen wird. Ich möchte dir jedoch mein Mitgefühl aussprechen und euch viel Kraft wünschen. Es tut mir sehr leid, dass ihr so etwas durchmachen müsst. 😞
Alles Gute 🌈
Vielen dank für die lieben Worte
Mir ist auch gerade noch eingefallen das die erste mens bei mir deutlich stärker war. Das kann schon öfter mal vorkommen pendelt sich aber meist wieder ein. Nicht das du davon genau so überrascht wirst wie ich. Meinen ersten Eisprung hatte ich sechs Wochen nach der Geburt, fast genauso lang hatte ich auch den Wochenfluss /Schmierblutungen.
In der ssw kann es auch sein das man Milch bekommt. Im Krankenhaus habe ich dafür (ungefragt) zwei Tabletten bekommen, die habe ich aber nicht genommen. Oft haben die Tabletten Nebenwirkungen und oft wirken sie auch nicht und man bekommt trotzdem Milch. Da habe ich sie lieber nicht genommen und ich habe keine Milch bekommen.
Ich hoffe du hast eine tolle Hebamme. Unsere hat uns super betreut und und im Vorfeld sehr gut aufgeklärt welche Möglichkeiten wir haben, einleiten ja, nein, Tabletten oder Tropf, Spritze ja oder nein. Im Wochenbett war sie auch da und hat nach mir geschaut.
Vielen Dank! Jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer als vorher. <3
Hallo Du!
Mir tut das so leid!
Wir haben im März fast die gleiche Diagnose beim Organ-Ultraschall in der 20. Woche erfhalten und haben uns auch für den Spätabort entschieden.
Nachdem ich hier im Forum den ein oder anderen Erfahrungsbericht von stillen Geburten gelesen habe, kann ich Dir nur wünschen oder raten, in eine Klinik zu gehen, die mit sowas Erfahrung hat und in der Lage ist, sensibel mit Eurer Situation umzugehen.
Ich glaube, für uns war am wichtigsten, dass wir nachd er Geburt ganz viel Zeit mit unserem Sohn verbringen durften. Die Ärzte, Pfleger und Hebammen waren alle unglaublich freundlich und kannsten sich mit allen möglichen Hilfsangeboten aus und haben für uns eine Sternenfotografin organisiert, wofür ich unendlich dankbar bin, denn jetzt haben wir wunderschöne Fotos von unserem Kind.
Ich habe außerdem die Nummer einer Hebamme mit einer Spezializisierung für stille Geburten bzw Trauerbegleitung bekommen und die hat mir noch mal einige Fragen beantwortet und mir ein bisschen erklärt, was auf mich zukommt.
Ich habe als erstes eine Tablette bekommen, die die schwangerschaftserhaltenden Hormone stoppen sollte. Zwei oder drei Tage später wurden mein Partner und ich stationär aufgenommen. Fernab von den ganzen frisch gebackenen Eltern mit ihren lebendigen Babys. Wir haben ein Zimmer für uns allein bekommen und die Schwester hat uns sogar die Betten zusammen geschoben, damit wir kuscheln können.
Ich habe dieses Cytotec gekriegt und brauchte aber auch nicht viel bevor die Wehen einsetzten. Und dann war es fast wie eine ganz normale Geburt. Das war was, wovor ich unheimlich Angst hatte, dass ich es nicht schaffe, weil es einfach zu schlimm ist, ein totgeweihtes Kind zu gebären. Aber die Hebamme hat mir die Angst im Vorfeld ein bisschen genommen und sagte, dass man einfach total im Geburtsmodus ist und sich eben darauf konzentriert ein Kind zu bekommen. Und dann war es wirklich so, wie sie es beschrieben hatte. Es war eben Wehenarbeit (wenn auch nicht so intensiv, wie bei einer voll ausgetragenen Schangerschaft) und dann war er irgendwann da.
Wichtig zu wissen ist vielleicht: bei mir kam dieser krasse Pressdrang nicht, den ich von der Geburt meines ersten Kindes kannte. Deshalb wusste ich überhaupt nicht, wann ich pressen soll und habe irgendwann einfach entschieden, in Leere zu pressen. Das fühlte sich sehr merkwürdig an, war aber wohl das Richtige, denn dann kam das Baby auch.
Wir hatten dann noch Zeit mit unserem Sohn, bis ich in den OP musste und danach nochmal. Die Ausschabung selbst fand unter Vollnarkose statt und wenn Du keine Schwierigkeiten mit den Narkosemitteln hast, würde ich Dir das auch empfehlen. Die OP war zum Glöck total unproblematisch und da ich im Vorfeld mit Buscopan vollgepumpt worden war, hatte ich auch keine Schmerzen.
Danach hatten wir noch mal Zeit mit unserem Sohn.
Und am nächsten Tag und drei Tage nachdem wir das Krankenhaus verlassen hatten, war ich noch mal da und durfte Zeit mit ihm verbringen. Das war so so wichtig!
Ich kann Dir echt nur emfehlen, Zeit mit Deinem Baby zu verbringen. Und wenn es Dir direkt nach der Geburt zu viel ist, frag, ob Du es später noch einmal zu Dir holen kannst. In einem fitten Krankenhaus, sagen Dir das die Leute, die dich betreuen aber auch und halten Dir immer die Möglichkeit offen, da für DIch zu entscheiden.
Es gibt verschiedene Seiten, die einem Tipps geben für eine stille Geburt.
Ich hab viele Ratschläge von dieser Seite umgesetzt und fand es super hilfreich: http://www.abschied-kleiner-seelen.de/erste-hilfe/
Außerdem habe ich auf Anraten der Hebamme eine Einschlagdecke für unseren Sohn genäht, in der er in der Pathologie eingewickelt war. Später mussten wir die durch eine neue tauschen und haben nun die ursprüngliche Decke als Erinnerungsstück zu Hause.
Wir haben ihn in zwei von uns getragene T-Shirts gepuckt und so in das Mosekörbchen legen lassen. Das war die Idee der Bestatterin und ich finde die unendlich schön. So hat er noch was von uns und hat unseren Geruch mitgenommen und unsere Wärme.
Wir haben ihn im Friedwald beerdigt. Das ist einfach ein großer Wald an dessen Bäumen Urnengräber angelegt sind. Es gibt keinen Grabschmuck und als Kennzeichnung nur eine kleine Plakette mit seinem Namen. In unserem Friedwald gab es einen Sternschnuppenbaum, wo der Beisetzungsplatz umsonst war und wir nur die Bestttung bezahlen mussten.
Wäre er nicht mit Herzschlag zur Welt gekommen, hätten wir auch die Möglichkeit gehabt, ihn über die Sammelbestattung des Krankenhauses beisetzen zu lassen. Die Entscheidung hat er uns abgenommen.
Was mir erst im Nachhinein, mehrere Wochen später eine Hebamme als Möglichkeit aufgesźeigt hat: falls euer Kind lebend geboren werden sollte (was sehr unwahrscheinlich ist), fragt, ob es Schmerzmittel bekommen kann. Ich wünschte, ich wäre in dem Moment selbst auf die Idee gekommen.
Bei unserem Sohn waren überhaupt keine Nieren angelegt. Er hatte überall im und am Körper Fehlbildungen. Aber er hatte perfekte kleine Hände. Sie sahen exakt so aus wie die seines großen Bruders. Das war sehr schön. Sowieso war es unheimlich schön, ihn zu sehen und anzufassen und ihm lauter Sachen sagen zu können. Es war nicht schlimm. Es hat nicht mehr weh getan als sowieso schon. Im Gegenteil!
Ich wünsche DIr und Deinem Partner unheimlich viel Kraft! Sucht Euch eine Trauerbegleitung, Unterstützung jeglicher Form. Lasst Freunde und Familie Essen vorbeibringen, falls Euch das hilft.
Dankeschön, ich hoffe mein Mann kann auch die ganze Zeit bei mir sein. Wir haben schon gesagt dass wir es im Zweifel darauf anlegen werden dass wir ein Familienzimmer bekommen...
Hallo Victoria
Wir haben diesen Albtraum auch vor fünf Wochen erleben müssen und mussten unseren Sohn am Dienstag beerdigen.
Ich war schon in der 22.Woche als festgestellt wurde das unser Kind nicht lebensfähig sei 😭
Knapp eine Woche später wurde dann die Geburt eingeleitet.
Ich habe zwei Tage vorher 600mg Mifegyn bekommen.
An dem Samstag sind wir dann in die Klinik in der wir auch ein seperates Zimmer bekommen haben.
Habe dann Mittags um 12 Uhr das erste Zäpfchen bekommen und dann um 16 und um 20 Uhr noch eins.
Hatte leider trotz Schmerzmitteln fast durchgängig ziemlich starke Schmerzen und mich ziemlich oft übergeben müssen.
Nachts um 3 Uhr ist dann meine Fruchtblase geplatzt und um 4.20 uhr ist unser Sohn still auf die Welt gekommen. 😔 ⭐️
Ich wurde dann auch ausgeschabt aber habe mir eine Spinalnarkose geben lassen weil ich so große Angst vor einer Vollnarkose habe.
Für mich persönlich war es die beste Entscheidung.
Hatten danach noch ganz viel Zeit mit unserem Sohn und konnten uns als Familie verabschieden.
Die Ärztin und Hebamme waren beide so einfühlsam und waren stets bemüht es für uns so liebevoll und angenehm wie möglich zu machen.
Es wird noch sehr lange dauern bis wir das irgendwie verarbeiten können.
Du bist nicht allein!
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für das Bevorstehende und wenn du das Gefühl hast dich mit jemandem austauschen zu wollen kannst du dich gerne melden.
Liebe Grüße
Bei uns war es auch in der 17. Woche und wir hatten gottseidank noch die Möglichkeit, dass in Narkose machen zu dürfen. Auch wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass das Baby vorher schon via Spritze schlafen gelegt wird, konnten den Gedanken nicht ertragen, dass es sich quält. Es gab Tabletten, die den Muttermund weich gemacht haben, damit nichts verletzt wird, die haben quasi wehen ausgelöst. Dann ging es in den OP. Wir waren leider beim Kreißsaal unter gebracht, das war furchtbar. :( ich blieb noch ein paar Stunden dort und durfte dann heim.
Ob man das Baby sehen möchte oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Für uns kam es nicht in Frage zu dem Zeitpunkt, jetzt bereuen wir es gewissermaßen. Im Zweifelsfall vielleicht Fotos machen lassen, damit man später schauen kann, falls man noch will.
Ich würde euch auch eine Beerdigung ans Herz legen, das hilft sehr, einen Ort zu haben, wo man sie besuchen kann, selbst wenn ihr keine Friedhofsgänger seid. Ihr könntet, wenn ihr wollt.
Ich hoffe für euch auf sehr feinfühlige Menschen. Der Schmerz ist echt furchtbar und unerträglich, aber es wird irgendwann wieder besser.
Lasst die Trauer zu, auch mit Psychologe, wenn es für euch eine Option ist.
Alles alles Gute und dass du das, so gut es eben geht, überstehst.
Es tut mir sehr leid, dass ihr jetzt diesen schweren Weg gehen müsst. Unser Kleiner kam am Donnerstag vor einem Jahr in der 21. Woche still zur Welt. In der 17. Woche wurden Auffälligkeiten beim Ultraschall festgestellt. Drei Tage später waren wir beim Feinultraschall, dort wurde noch mehr gefunden, eine Woche später wurde eine Fwu gemacht, die uns keine Diagnose und somit auch keine Prognose gegeben hat. Aber rein durch die Ultraschalluntersuchungen wurde ihm keine Chance gegeben. Er hatte schwere Knochendysplasie und wäre nach der Geburt, wenn er überhaupt so lang durch gehalten hatte, erstickt. Ich wurde Mut Cytotec eingeleitet. Um 23 Uhr, um 5 und um 8 Uhr jeweils zwei Tabletten vaginal. Nach der dritten Gabe bekam ich Wehen und der Kleine rutschte fast unbemerkt raus. Als ich es merkte war die Schwester gerade im Zimmer. Ich legte mich aufs Bett und nach einmal kurz pressen war er da. Ich bekam ihn dann gleich auf die Brust gelegt. Ich war nicht im Kreißsaal, was mir sehr lieb war. Das war in diesem Kkh auch nicht vorgesehen. Leider wurde ich sofort in den OP gebracht. Nach der OP wurde er uns wieder gebrachtu d wir konnten uns von ihm verabschieden. Nach einer kurzen Abschlußuntersuchung durfte ich am Abend nach Hause. Er wurde pathologisch untersucht. Wir haben ihn am Montag von der Pathologie abgeholt, da könnt ich ihn noch mal sehen. Er wurde in einem Sammelgrab bei seinen Sternengeschwistern beerdigt.
Ich hatte ihm auch eine Einschkagdecke genäht, in der er auch beerdigt wurde.