Leider doch eine Ausschabung und schlimme Wehen 😔

Hallo Ihr Lieben,
ich komme gerade aus dem Krankenhaus und haben das Bedürfnis meine Geschichte zu erzählen.
Ich habe letzte Woche bei 11+1 eine ganz leichte Blutung bekommen. Da erst ich und dann meine Ärztin im Urlaub war, hatte die Chance den letzten Termin davor an 5+2 und hatte dementsprechend gar keine Ahnung, wie es meinem Krümel geht. Der Vertretungsarzt war zunächst guter Dinge und hat vom Bauch geschallt. Ich habe sofort gesehen, dass man für die zwölfte Woche kaum was sieht 😕
Er sagte er würde nochmal vaginal schallen und da sah man einen Embryo ohne Herzschlag. Laut seiner Infor war er von der Größe etwa in der 7. SSW stehen geblieben.
Er empfahl mir einen Termin in einer Klinik zu machen und ich fragte, ob es nicht auch von alleine abgehen könnte. Ich wollte zumindest mit meiner Hebamme sprechen und wusste auch, dass meine FÄ ab kommenden Mittwoch wieder da ist. Er sagte dann, das ich ja abwarten kann, aber bei starken Blitungen ins Krankenhaus soll. Meine Hebamme war der gleichen Meinung. Sie sagte, dass bei MA‘s (ich hatte ja über fünf Wochen gar keine Blitubgen, obwohl das Embryo sich nicht mehr entwickelt hatte) oft am Ende des ch ausgeschabt wird, aber ich es erstmal versuchen könnte. Ich sollte regelmäßig Temperatur messen und bei starken Blutungen, Krämpfen oder Fieber in die Klinik.
Da ich auch am Wochenende nur schmierblutungen hatte, beschlossen wir über eine Nacht wegzufahren, um den Schock ohne unseren 21 Monate alten Sohn zu verarbeiten. Der blieb bei Oma und war damit selig.
Der Samstag war wunderschön und wir hatten endlich die Ruhe das alles zu realisieren, zu reden, traurig zu sein und uns gegenseitig zu trösten. Sonntag bekam ich dann schon leichte Bauchschmerzen. Als wir im Supermarkt standen, um was zu trinken für die Rückfahrt zu besorgen, lieg mir plötzlich das Blut die Beine runter und ich bekam Wehen.
Wir führen sofort los. Auf den zwei Stunden Autofahrt wurden die Wehen genauso stark wie bei der Geburt meines Sohnes und ich blutete schwallartig. In der Klinik angekommen bin ich kollabiert. Die Ärzte haben geschallt und das Embryo war noch drin. Sie überzeugten mich, dass jetzt wo alles offen ist und ich so viel Blut verloren habe, sie sofort ausschaben müssen um eine Infektion zu verhindern.
Ich war so schwach, dass mein Mann und ich sofort zugestimmt haben. Als ich damals unter der Geburt Wehen hatte, waren sie zu ertragen, weil man wusste wofür. Gestern habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum ich erst mein Baby verlieren und dann auch noch solche Schmerzen ertragen muss 😔
Die Ausschabung verlief zum Glück schnell und erfolgreich. Sie haben alles rausgeholt und mir ging es gestern Nacht schon deutlich besser. Heute früh war ich körperlich wider total fit und wurde dann entlassen. Jetzt bleibt nur noch das Gefühl der Leere und totale Verwirrung. Hätte ich direkt eine Ausschabung machen lassen müssen? War ich naiv? Ich lese von so vielen in diesem Forum, dass sie ganz natürlich Abschied nehmen können. Diese Szenen gestern gegen mir nicht aus dem Kopf. Irre entschuldigt den langen Text. Ich musste es mir mal von der Seele schreiben.
Liebe Grüße
Gnulia

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Es tut mir sehr leid was dir widerfahren ist!
Ich habe 2 MAs hinter mir, meine erste war fast identisch wie deine.
Ich war in der 12 ssw und ging mit Schmierblutungen und Schmerzen in die Klinik. Dort wurde auch ein Embryo ohne Herzschlag (vom der Größe her auch 7 ssw) gesehen.
Ich sollte mir Gedanken über eine Ausschabung machen und konnte heim gehen. Am nächsten Tag habe ich auch extrem starke Blutungen mit Krämpfen bekommen, mein Kreislauf hat es auch nicht mitgemacht, bin dann wieder in die Klinik gebracht worden und die haben dann auch eine Ausschabung gemacht. Habe dann auch Eisentabletten bekommen weil mein Blutverlust so extrem hoch war.
Gib dir keine Schuld, ich hab zuerst auch überlegt, ob es so richtig war, aber im Nachhinein war es das. Man muss sich grad in so einer Situation nicht zwingend quälen, auch nicht im Nachhinein.
Bei meiner zweiten MA habe ich übrigens Medikamente (Cytotec) bekommen zur Unterstützung, nach 2 Wochen starken Schmerzen und Blutungen musste trotzdem eine Ausschabung gemacht werden, da Gewebereste nicht abgingen (hatten sich festgekrallt) und mein Muttermund verklebt war.
Ich denke manchmal geht es einfach nicht „natürlich“, trotzdem kann man sich angemessen von seinem Krümel verabschieden.
Mir hat es geholfen eine kleine „Ecke“ zu errichten, mit dem eingerahmten Ultraschallbild, Blumen (extra eingepflanzt), ein Engelchen usw. So konnte ich leichter verarbeiten und wieder neu hoffen. Aber das bewältigt jeder anders, ich denke es ist nur wichtig zu akzeptieren das man immer sein Bestes gegeben hat, auch wenn jetzt eine Ausschabung nötig war.
Ich wünsche dir viel Kraft ☘️ Gib die Hoffnung nicht auf.

Liebe Grüße, evidane

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Liebe evidane,
Danke für deine liebe Antwort. Es ist erschreckend zu hören, dass es bei anderen auch so gelaufen ist. Ich habe bisher immer nur Beiträge von natürlichen Abgängen gelesen, die mit das Gefühl gegeben habe das sei durchaus möglich.
Ich kann jetzt im Nachhinein gar nicht beurteilen, ob ich bei dem ganzen Blutverlust überhaupt noch hätte auf einen natürlichen Abgang warten können.
Ich bin so traurig, wenn es ch meinem Sohn ein Teewurstbrot schmiere und dann merke, dass ich es ja mitessen kann. Es ging alles viel zu schnell und man kommt gar nicht hinterher.
Ich hoffe diese Traurigkeit geht irgendwann vorbei.

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Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf ☘️
Die Traurigkeit wird auch langsam besser mit der Zeit! Ich habe auch eine 6 jährige Tochter und jedes Mal fand ich es vor allem vor ihr immer sehr schwer mit der Trauer umzugehen.
Ich hatte meine erste MA letztes Jahr im September, die zweite dieses Jahr im Februar. Ich hatte auch so Angst, dass es vielleicht gar nicht mehr klappt und die Ausschabungen vielleicht was „kaputt“ gemacht haben....
Dem war nicht so, bin relativ schnell wieder schwanger geworden und jetzt in der 24. ssw.
Mir persönlich hat es geholfen es rasch wieder zu versuchen.

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Mein herzliches Beileid für deinen Verlust.

Meine zweite Fehlgeburt im März lief ähnlich und als ich im Krankenhaus endlich untersucht wurde, hätte ich einer Kürretage sofort zugestimmt. Ich war so kaputt, so ausgelaugt unendlich wollte einfach nur, dass es jetzt endlich wirklich vorbei ist.

Ich hatte Glück an dem Abned hieß es, das alles raus sei und als man mich am nächsten morgen mit Restgewebe dann doch für eine AS da behalten wollte, konnte ich das für vieler Tage aufschieben lassen und schließlich drum herum kommen.

In deiner Situation war das sicher mit der Kürretage das richtige. Versuch damit deinen Frieden zu machen. Es lässt sich ohnehin nichts mehr ändern.

Denk an den Moment zurück. Du würdest in der Situation sicherlich immer wiederum so entscheiden und dieser Gedanke wird dir helfen.

Alles Gute #liebdrueck

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Liebe Nessi,
Es tut mir so leid, dass auch Du so eine schlimme Erfahrung machen musstest.
Da ich zweimal wirklich wegggetreten war, hätten die Ärzte mich sowieso nicht mehr gehen lassen und ich habe nahezu einen Liter Blut verloren. Das Blut schwappte aus mir raus, wie in einem Horrorfilm 😔
Ich bin im Nachhinein, wo alles gut gegangen ist (nach meiner Geburt hatte ich eine Ausschabung wegen Plazentaresten und da haben sie meine Gebärmutter perforiert) auch beruhigt, dass ich weiß es ist vorbei. Bei der Nachuntersuchung wurde schon im KH bestätigt alles sei raus. Jetzt brauche ich allerdings erstmal Zeit diese Bilder zu verarbeiten und dann kommt erst die Seele dran. Bist Du danach wieder schwanger geworden? Ich frage mich, wie das wohl ist 😕

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Meine zweite FG war erst im Juli und ich habe erst wieder meine Tage bekommen.

Ab nächster Woche geht es wieder in die KiWu und ich hoffe natürlich, dass es wieder schnell klappt.

Nach der ersten Fehlgeburt im März hat es im dritten ÜZ und der ersten IUI schon wieder geklappt.

Da hatte ich dann auch erst Frieden geschlossen.

Naja um dann doppelt von der Realität eingeholt worden zu sein.

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Mein Beileid erstmal :(
Ich mache grade das selbe durch.
War vorletzte Woche Donnerstag beim Ultraschall und da hat meine Ärztin gesagt mein Baby hat sich nicht mehr entwickelt und das Herz schlägt nicht mehr.
Für mich ist alles zusammen gebrochen.
Sie sagte ich könnte direkt zur Ausschabung oder warten ob es von alleine abgeht.
Ich warte jetzt seit 1 Woche und 3 Tagen, seit gestern habe ich Mens-artige Schmerzen und so langsam kommt dunkelroter Schleim mit Gewebe, mehr aber nicht.
Ich will eigentlich einer Ausschabung ausweichen.
Habe Angst das sich meine Gebärmutter entzündet.... Denkt Ihr ich kann noch warten oder was würdet Ihr tun? Hatte jemand von Euch einen natürlichen Abgang?

#heul