Ihr Lieben, die Ergebnisse aus der Gerinnungsambulanz sind immer noch nicht da. Obwohl sei uns bis Weihnachten versprochen wurden... Wir hängen immer noch in der Luft. Mein Freund ist darüber besonders wütend. Ich bin zwar angespannt, versuch mir deswegen aber nicht allzu große Hoffnungen machen. Das bedeutet dann nur, dass schon wieder neue Untersuchungen anstehen und schon wieder recherchiert werden muss. Was sind die nächsten Schritte etc. Ich hätte gern noch länger "Pause", weil ich kraftlos bin.
Nach den 3 Fehlgeburten ist unsere Beziehung sehr belastet. Mein Freund tröstet mich oft, kann mit meiner Trauer (und vor allem Traurigkeit) aber nicht gut umgehen. Manchmal macht es ihn wütend, dass ich schon wieder weine oder mich jemanden anvertraue. Er leidet lieber still... Auf einem Geburtstag eines Freundes gestern hat er mit Niemandem(!) gesprochen. Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob alles okay ist. Es waren eine Hochschwangere und Kinder unter den Gästen. Das war der Grund seiner üblen Laune. Versteh ich natürlich vollkommen. Aber sprechen will er darüber nicht. Es ist alles so verzwackt.. Ich dachte, dass unser Spontanurlaub uns gut tut und wir danach beide wieder mehr Kraft haben. Aber kaum zurück funktionieren wir nur nach als Paar, wenn wir die Themen Schwangerschaft, Babys und Fehlgeburt auslassen. Aber die Themen sind doch überall präsent.
Hat jemand eine psychlogische Beratung in Anspruch genommen? Ich denke zwar nicht, dass er sich darauf einlässt, aber ich würde ihm gern helfen.
Liebe Grüße in die Runde
Scheseka
Wie kann ich meinem Partner helfen damit umzugehen?
Erstmal tut es mir Leid für euch. Ich hatte im November meine 4te FG mit AS in Folge. Männer leiden anders wie wir Frauen. Es hilft zu reden und gegenseitiges Verständnis. Zu den Ergebnissen der Gerinnung das dauert immer sehr lange. Ich warte auch noch auf das Ergebnis der Gerinnung meiner letzten FG. Es gibt in jeder Stadt Selbsthilfegruppen vll wäre das eine Idee für euch beide. Viel Kraft für die nächste Zeit
Vielleicht könntest du ihm ja auch einen Brief schreiben, was du so für Gedanken und Gefühle hast und dass es ihm wohl genau so gehen muss? Ich denke er kann seine einfach nicht so in Worte fassen. Vielleicht ist er deswegen auch so gereizt, weil er innerlich genauso verzweifelt ist aber es eben nicht schafft darüber zu reden oder zu weinen.
Außerdem könntet ihr eine Trauerfeier besuchen, die gibt es in vielen Städten regelmäßig gerade für Fehlgeburten, wo esnoch kein eigenes Grab gibt. Vielleicht würde so ein Anlass ihm helfen es zu verarbeiten.
Es gibt doch angeblich diese 5 Phasen der Trauer, wahrscheinlich braucht er einfach noch Zeit.
Professionelle Hilfe würde ich nur vorschlagen, wenn ihr Zuhause auch viel redet und er sowas nicht per se für übertrieben hält.
Aber vielleicht besser mit einem der Vereine die es gibt anfangen, Treff für Eltern die Kinder in der Schwangerschaft verloren haben. Viele haben ja Probleme damit, zu einem "Psychotherapeuten" zu gehen, weil dass dann ja bedeuten muss man ist verrückt...
Hallo,
Ich habe bisher immer still mitgelesen.
Es tut mir erstmals sehr leid was ihr erleben musstet 😔.
Hatte im Januar dieses Jahr in der 8. Woche eine FG mit Ausschabung. Es war einfach nur schrecklich es gab keine Anzeichen ich hatte keine Blutungen.
Mein Mann hat es recht gut verarbeitet ich hatte damit sehr lange zu kämpfen.
Dazu kam das meine Schwester ungeplant schwanger wurde und die popp Beziehung meinem Bruder ein Kind angehängt hat das nicht geplant war dazu muss man sagen das die Person schon eine Tochter hat die sie sehr vernachlässigt. Das hatte mich alles etwas aus der Bahn geworfen weil es für mich unfair war. Bin dann im Juni zu einer Psychologin.
Im August durfte ich wieder positiv testen.
Aber auch das Kind habe ich in der 8. Woche verloren mit einer Ausschabung. Ich bin in ein großes Loch gefallen. Aber ich war so froh das ich jetzt meine psychologin an der Seite hatte. Ich hatte so viele schreckliche Gedanken Gefühle. Hatte das Gefühl mich versteht keiner. Und durch die psychologin gab es eine Person mit der ich einfach über alles reden konnte. Alle meine Gefühle konnte ich raus lassen ohne das ich von irgendjemandem verurteilt wurde und ich musste mich nicht entschuldigen weil es mir schlecht ging.
Meinem Mann ging es nach der 2. Fehlgeburt auch nicht gut, er hat auch immer gesagt er hätte nie gedacht das er mal so fühlen würde. Wir haben aber auch immer viel geredet und er war nir auch eine große Stütze.
Ich kann die psychologin nur empfehlen. Sie hilft einfach so.
Sorry für den langen Text.