Fehlgeburt an Weihnachten

Hallo ihr Lieben,
Ich habe gefühlt niemanden, mit dem ich sprechen kann, und ich weiß auch gar nicht, wie man darüber spricht. Bevor ich mich in meiner Ohnmacht verliere, dachte ich, wenigstens schreibe ich es auf. Und vielleicht kann jemand mich verstehen.

Ich bin jetzt 32, seit ich 18 bin, habe ich einen starken Kinderwunsch. Nicht, dass es vorher nicht geklappt hätte, es hatte andere Gründe, den Schritt einfach noch nicht zu gehen.
Am 14.12. hatten mein Freund und ich endlich einen positiven Test. Und ich habe mich so auf die Zukunft gefreut... der FA hatte am 19. nur eine sehr aufgebaute Schleimhaut gesehen, sonst noch nichts, er sagte, es sei noch sehr früh. Aber dennoch: "Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger!" Endlich diese Worte. Am 23. hatte ich morgens plötzlich Blutungen. Wir waren bei der Vertretungsärztin. Auf einmal die Worte "Drohende Fehlgeburt". Progesteron. Weihnachten nicht nach Hause fahren dürfen. In Darmstadt bleiben müssen. Schonen. Ablenken. Und dennoch... Es hat alles nichts gebracht. Am 27. sah man auf dem Ultraschall nur noch die abgebaute Schleimhaut, wie ein Luftballon, aus dem die Luft entwichen ist. Ich wusste es, bevor die Ärztin es kommentierte. "Das ist leider das Ende dieser jungen Schwangerschaft." An dem Tag wäre ich 6+0 gewesen.
Ich habe noch keine geeignete Bewältigungsstrategie gefunden. Zur Zeit bin ich alleine Zuhause. Mein Freund ist bei seinen Eltern, weil sein Sohn aus erster Ehe da ist und ich nicht möchte, dass der Junge das miterlebt. Mein Freund sagt, vielleicht ist das die Strafe, weil ich immer neidisch war, wenn andere schwanger waren. Ich meine, ich war stets tief verletzt, Neid ist nicht so meins. Aber sicher sieht es von außen so aus. Aber diese Worte... Ich frage mich, warum ich das verdient habe. Er meldet sich sehr sporadisch. Eben habe ich ihm am Telefon erzählt, dass ich das Blut auf der Toilette nicht mehr sehen kann, der Gedanke, dass ich irgendwann zwischen Weihnachten und heute etwas im Klo runtergespült habe, was mein Kind hätte werden können. Ich habe überlegt, ob es mir hilft, den Schwangerschaftstest im Garten zu begraben, weil ihn achtlos wegzuwerfen sich nicht richtig anfühlt. Ich bin keine Umweltsünderin, ich suche einfach nach einer Möglichkeit, meine Traurigkeit und meine Trauer zu verarbeiten. Mein Freund sagt, ich übertreibe und steigere mich hinein. Ich habe Angst. Angst, nie wieder schwanger zu werden. Ich habe Angst, wieder schwanger zu werden. Dass es nochmal passiert. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Was ich fühlen soll. Ob es falsch ist, alle Gefühle zuzulassen. Und doch... ein bisschen schwanger gibt es nicht, ich war schwanger und habe verloren, was mein Kind werden wollte. Es tut mir nicht weniger weh, nur, weil es ein Zellhäufchen war. Wieso ist das übertrieben? Weh tut es trotzdem. Mir geht das Ultraschallbild nicht aus dem Kopf. Dieser schlaffe Luftballon. Das Gesicht der Ärztin. Dieses gemeine Wort Fehlgeburt. Die Frage, ob ich Schuld bin.

Gibt es jemand, der benennen kann, was ihr geholfen hat? Es gibt nicht DIE Bewältigung, ich weiß, aber ich suche Möglichkeiten. Aktiv werden. Mich nicht übermannen lassen von dem, was weh tut. Es ist nicht leicht, sich wieder auf die Beine zu stellen. Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die ebenfalls hier in Darmstadt wohnen und einfach ein paar Schritte laufen wollen. Und wenn nicht, mir reichen irgendwelche kleinen Signale, dass ich nicht alleine bin. Dass es weitergeht.

Danke fürs Lesen. Eure Lia.

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Hallo, ich habe 3 Kinder nach 5 Schwangerschaften. Ich lese hier oft wie sehr das manche mitnimmt. Wie soll ich es jetzt formulieren um niemand zu verletzen. Ich war natürlich traurig, fand es aber für mich übertrieben dem geschehenen ewig hinterher zu trauern. Ich bin nach jedem Abort in den Dom, habe eine Kerze angezündet, habe akzeptiert was ich nicht ändern kann und habe weitergemacht. Nach vorne schauen. Aber ich denke da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Vor allem aber darf man nicht auf zuviel Verständnis und Beistand von der Außenwelt setzen. Den Satz mit der Strafe finde ich völlig unangemessen, das hätte sich dein Freund echt sparen können.

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Es tut mir leid was du erleben müsstest. Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Auch ich hatte mein erstes Kind in der 14 Ssw verloren.

Du könntest einen Abschiedsbrief schreiben oder dir eine Feder kaufen und sobald du bereit bist diese im Freien loslassen und wegfliegen lassen.

Du hast absolut keine Schuld an der Fehlgeburt. Man verliert kein Kind, weil man z.b. neidisch auf andere ist. Fehlgeburten sind häufig und erleben viele Frauen. Ich finde es von deinem Freund herzlos so etwas überhaupt zu sagen! Das geht gar nicht.

Mir haben zudem die Gespräche mit meiner FA geholfen und das Forum hier. Trauere um dein Kind, das ist wichtig.

Die Chancen wieder schwanger zu werden minimieren sich nicht. Ich würde drei Zyklen nach der Fehlgeburt wieder schwanger und es sieht soweit gut aus.

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Hallo
erstmal tut es mir sehr leid!
Natürlich darfst du trauern und deinen Gefühlen nachgehen, schließlich hast du dich auf ein Baby gefreut. Laß es raus und trauere, ich finde dies total wichtig, damit man irgendwann damit seinen Frieden findet. Ich finde die Idee, den Schwangerschaftstest im Garten zu vergraben einen wunderschönen Gedanken und es wird dir bestimmt helfen einen festen Ort der Trauer zu haben.
Du bist nicht allein auch ich habe gestern mein kleines Wunder in der FrühSS verloren und weiß wie du dich fühlst

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Hallo Lia, es tut mir sehr Leid dass du dein Baby wieder gehen lassen musstest, bevor du die Chance hattest es richtig kennenzulernen und dann noch an Weihnachten!

Doch du bist nicht allein, jede zweite SS endet so, nur viele sprechen nicht darüber. Das ist auch tragisch, denn mir hat es gut getan mich mit anderen auszutauschen, obwohl mein Partner MIT mir getrauert hat. Das Verhalten deines Partners wirkt beim Lesen so herzlos, dass ich mich frage, ob es vielleicht nur ein Schutzmechanismus ist und er innerlich anders fühlt. Ich hoffe es für ihn. Aber du kannst sein Mitgefühl und seine Unterstützung nicht erzwingen. Ich würde vielleicht ein paar gute Freunde oder deine Familie einweihen, vielleicht können sie die Stütze sein die du brauchst. Ich war damals überrascht wieviele Frauen in meinem Bekannten/Kollegenkreis und Freundinnen meiner Mutter ähnliches durchgemacht haben und es erst erzählt haben, als ich offen damit umgegangen bin. Du bist auch nicht Schuld. Lass dir das bloß nicht einreden. Musste mir nach meiner FG auch Vorwürfe anhören (Hättest du mal mehr Sport gemacht / mehr Gemüse gegessen / öfter im Büro gelüftet - ne ist klar!) Bitte gib nicht auf, wenn dein Kinderwunsch wirklich so groß ist. Meiner war es und wir haben uns darauf konzentriert dieses Ziel zu erreichen obwohl wir so einiges durchstehen mussten (Eileiterss, Verlust unsere Drillinge = 1. Stille Geburt, 2. nach 5 Tagen, 3. nach 5 Monaten und eine FG). Nach 4 Jahren wurden wir im Juli belohnt mit einer entzückenden Tochter.

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Liebe Lia,

Es tut mir unglaublich leid, was dir passiert ist!

Mir geht es ähnlich hatte meinen ersten frühen abgang im Juli, da ist eine Welt für uns zusammen gebrochen. Im Oktober durfte ich wieder positiv testen und dieses Mal war alles anders. Bis letztendlich wieder die Blutungen eingetreten sind und ich am 1.11 einen erneuten Abgang hatte. Da hieß es wir dürfen weiter probieren, da alles naturlicje Abgänge sind und alle guten Dinge wären 3. Im folgezyklus hatte es auch sofort wieder funktioniert. Bereits am 6. Dezember wusste ich, da ist wieder was. Unser Regenbogenbaby.. Alle guten Dinge sind drei.. Die blutwerte waren nie wirklich hoch und da hab ich mich aufs schlimmste eingestellt. Letztendlich hieß es ich brauche über die Feiertage eine Überwachung im kh, damit eine Elss ausgeschlossen werden kann.. Und da sah ich am 23.12 noch diese wunderschöne fruchthöhle.. Viel zu klein, aber sie war da! 50/50 Chance! Der hcg ist extrem gefallen. Die Hoffnung weg und am 24.12 an heilig Abend starke Blutungen. 😢

Nach meinem 3 Abgang hab ich nun auch endlich verstanden, dass man nicht mit jedem darüber sprechen kann.. Da die meisten Menschen diese Gefühle, diese Trauer nicht nachvollziehen können.. So etwas muss man in dem Sinne erlebt haben, auch wenn ich das garkeinem wünsche.

Die Idee mit dem vergraben von deinem test finde ich super. Mir hilft der Austausch unwahrscheinlich gut.. Deshalb habe ich mir, wenn auch anonym, in instag*am einen neuen Account erstellt, wo ich alles für mich festhalte.

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Ich bin froh.. Dass mein Körper für sich so früh entscheiden hat, dass die ss nicht gut gehen würde.. Und bin froh dass meine Abgänge daher so früh waren. Ich denke je später umso schlimmer.

Dennoch hat man das Recht erstmal traurig zu sein, bevor man wieder nach vorne schaut.

Ich war jetzt immer ein paar Tage traurig und hab dann wider versucht positiv nach vorne zu schauen.

Jetzt gehe ich der Sache auf dem Grund und habe am 13.2 einen Termin beim Humangenetiker der alles überprüfen wird

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hallo kleiner-fuchs!
am 24.12.2010 hatte ich einen abgang in der 6.schwangerschaftswoche.an diesem tag hätte ich die welt in brand setzen könnem,wenn es in meiner macht gestanden hätte.sieben tage später bin ich wieder arbeiten gegangen und ab dem zeitpunkt ging es auch bei mir wieder bergauf,da habe ich für mich gemerkt,das die welt sich weiter dreht und es immer viel schlimmeres geben kann.vier monate später bin ich völlig ungeplant wieder schwanger geworden und nun habe ich zwei töchter die demnächst 8 jahre und 6 jahre alt werden.und ganz ehrlich,im nachhinein ist es wirklich nur ein zellhaufen,aber es war ein zellhaufen der einem hoffnung gegeben hatte....ich wünsche dir alles gute,das du es für dich verarbeiten kannst und das dein kinderwunsch bald in erfüllung geht.

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Hey,

ich kann dich super gut verstehen. Ich habe letztes Jahr auch mein erstes Kind verloren. Der Herzschlag war schon da und alles war gut bis die Ärztin auf einmal bei der nächsten Untersuchung keinen Herzschlag mehr sehen konnte. Ich hatte auch schon seit ich denken kann einen Kinderwunsch, habe aber auch lange gewartet mit dem schwanger werden (ich war 28 bei der ersten Schwangerschaft).
Falls es dich tröstet, ich bin auch jedes Mal ein bisschen neidisch, wenn ich höre dass jemand schwanger ist. Das hat sich auch nicht geändert seit ich ein gesundes Kind habe. Ich kenne vielen Frauen, denen es so geht.

Was mir letztes Jahr sehr geholfen hat, den Verlust zu verarbeiten war der Gedanke, dass es einen Grund hatte, dass die Schwangerschaft geendet hat. Das Kind wäre vermutlich nicht gesund gewesen. Das Schicksal hat entschieden und ich hätte absolut nichts tun können, um das zu verhindern.

Du glaubst nicht, was ich für eine Angst hatte, nie wieder schwanger zu werden oder schwanger zu werden und wieder eine Fehlgeburt zu erleiden. Ich bin fast durchgedreht. Letztensendes hätte ich mir all die Ängste und negativen Gedanken sparen können, denn gerade liegt ein fröhliches und gesundes Mädchen neben mir, das im Juli dieses Jahres geboren wurde.

Es hat mir auch sehr geholfen, über das erlebte zu sprechen. Mit der Familie und Freunden.

Es gibt immer Menschen, die blöde Kommentare ablassen. Eine Freundin sagte zu mir, ich sei selbst am Verlust des Kindes schuld, weil ich mir zu viele Sorgen gemacht hätte. Wahrscheinlich ist es einfach deren Art, sich das Geschehene zu erklären. Ich weiß es nicht.

Ich möchte dir Mut machen, dass alles gut werden kann. Fühl dich gedrückt!

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Du bist auf gar keinen Fall alleine. Ich glaube jede hier kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Und es ist völlig in Ordnung traurig zu sein. Bei meiner ersten Fehlgeburt war ich die ersten Tage und Wochen einfach leer.

Auch wenn es dauert - es wird wieder besser. Nach einer Weile kehrt die Zuversicht und das Vertrauen in den Körper wieder zurück. Es hilft sehr darüber zu reden - wenn nicht in deinem Umfeld, dann hier.

Kopf hoch und viel Kraft für die ersten Tage. 🍀

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Hallo liebe Lia,

Das tut mir sehr, sehr leid für dich.

Ich hatte dieses Jahr im August auch schon eine AS. Es war meine erste Schwangerschaft. Ich hatte keinerlei Anzeichen auch nichts Negatives und bin voller Vorfreude mit meinem Mann zur 2. Vorsorgeuntersuchung. Der Ultraschall sah aus wie mein Kleines mit einem Luftballon in der Hand, aber schnell haben wir gemerkt das irgendwas nicht stimmt... Es war kein Herzschlag da und das Baby war so groß wie Anfang 9. und ich sollte Ende 10. sein. Wir sind am nächsten Tag trotzdem 2 Wochen in den Urlaub und es war die ganzen 2 Wochen nichts als wir dann am Sonntag nach Hause sind hatte ich dann leichte Blutungen und am Montag wurde ich operiert.

Der Urlaub hat mir gut getan und ich habe es sehr gut verarbeitet. Ich sage mir immer es hat irgendetwas nicht gestimmt und deshalb hat es sich verabschiedet. Zudem habe ich davor schon im Bekanntenkreis gehört, dass das ziemlich häufig vorkommt. Auch jetzt wenn ich mit Mamas rede haben viele schon eine oder mehrere FG hinter sich und trotzdem gesunde Kinder.

Was ich damit sagen will, gib die Hoffnung nicht auf, es wird klappen und wie du siehst kannst du schwanger werden und das ist doch schon einmal ein gutes Zeichen. :)

Ich bin jetzt auch wieder schwanger (11+0) und hoffe, dass bei mir dieses Mal alles gut wird.

Alles Gute für dich uns fühle dich gedrückt.

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Es tut mir sehr leid was dir passiert ist. Ich denke nur man selbst kann fühlen wie schlimm eine FG ist. Die Partner sind mit der Situation oft sehr überfordert. Dennoch sind die Worte deines Partners wirklich daneben wie ich finde. Trotzdem rate ich Dir nach vorne zu blicken. Das Jahr neigt sich dem Ende, nimm Silvester zum Anlass um neu zu starten. Nur weil du eine FG hattest und diese auch noch sehr sehr früh, sehe ich überhaupt nicht warum du es nicht nochmal versuchen solltest. Leider ist es der Lauf des Lebens so hart es sich anhört. Es gibt oft keine logische Erklärung und schon gar keine Strafe für deinen „Neid“ auf andere Schwangere. Lass dir das ja nicht einreden. Ich hatte eine Eileiterschwangerschaft letzten Dezember und mich auch mal dabei erwischt es zu hinterfragen. Aber dennoch bin ich selbst schnell auf den Trichter gekommen, dass es 1. noch sehr früh war, das Kind nichtmal einen Herzschlag hatte, es war ein winziger Gewebeklumpen, der einfach nicht weitergerutscht ist. Klar könnte ich auch sagen ich und mein Körper haben versagt, aber am Ende bringt es nichts. Ich habe mir gesagt, dass es noch viel viel schlimmere Fälle gibt. Kinder die man tot gebären muss, Kinder die nicht überlebensfähig sind, FG nach jahrelangem Kinderwunsch.
Wenn du trauern kannst, ist das ein gutes Zeichen. Wenn du den Test vergraben möchtest, mach es. Ob das „ok“ ist oder übertrieben, entscheidest du alleine und kein anderer. Jeder muss seinen Weg finden und keinem steht es zu darüber zu urteilen.
Ich bin 2 Monate nach ELSS wieder schwanger geworden und es ist alles gut gegangen. gib nicht auf, Kopf hoch, lass es sacken, trauere auf deine Art, richte deine „Krone“ und weitergehst!