Hallo,
ich habe eine Frage, die mich sehr beschäftigt. Für die meisten wird es banal sein, aber mir geht es immer wieder durch den Kopf.
Wir haben eine tolle, wundervolle Tochter, sie ist jetzt 3,5 Jahre alt. Wir konnten sie damals nur über eine ICSI bekommen. Uns wurde immer gesagt, dass es auf natürlichem Wege nie klappen wird.
Nach mehreren Fehlversuchen für ein zweites Kind wurde ich völlig überraschend natürlich schwanger. Das war im Dezember 2018. Leider stellte man bei einer Routineuntersuchung in der 13.SSW fest, dass das Herzchen nicht mehr schlägt. Wir waren am Boden zerstört.
Unser Kind hatte da die errechnete Größe für 11+3/11+4, konnte also noch nicht lange tot sein. Es war meine erste Fehlgeburt. Ich wusste nichts von eventuellen Möglichkeiten, die ich gehabt hätte, wie beispielsweise ein natürlicher Abgang oder eine genetische Untersuchung. Ich war auch viel zu geschockt, um irgendwie zu reagieren. Meine Gynäkologin machte direkt für den nächsten Morgen einen Termin zur Ausschabung.
Im Krankenhaus weigerte man sich, eine genetische Untersuchung zu machen. Bei der ersten Fehlgeburt unnötig und viel Aufwand. Ich war traurig, und zwar aus einem bestimmten Grund. Natürlich wollte ich einerseits den Grund wissen, warum mein Kind verstorben ist. Ich wollte aber auch wissen, was es geworden wäre, ein Junge oder ein Mädchen. Ich wollte es für mich wissen, ich wollte es personalisieren. Es wäre für mich schlimm gewesen, wenn mein Kind als ein undefiniertes "es" gegangen wäre. Es war eine kleine Person für mich, es ist 13 Wochen in mir gewachsen. Ich wollte ihm einen Namen geben. Meine Tochter sollte von ihrem Bruder oder ihrer Schwester im Himmel erfahren.
Ich habe die Ärztin also gebeten, nach der AS nachzusehen, was es gewesen wäre, wenn sie die Möglichkeit haben und es schon erkennen können.
Bei der AS waren zwei Ärzte dabei. Beide sagten, unabhängig voneinander, dass sie es natürlich noch nicht genau sehen konnten, aber stark in Richtung Junge tendiert hätten. Das reichte mir für den Moment völlig, für mich war es also mein kleiner Sohn, mein Babyjunge. Wir gaben ihm einen Namen und besuchen das Sternengrab.
Mittlerweile ist es fast ein Jahr her und ich frage immer noch: Konnte man es wirklich sehen, ob es ein Junge geworden wäre? Oder haben die Ärzte das gesagt, um mir ein Ergebnis zu geben, einfach damit ich für mein Gefühl etwas habe? Das Kind war etwa 5 cm groß, kann man da wirklich schon, noch dazu nach einer Ausschabung, etwas sehen? Ich weiß nicht, warum ich unbedingt für meinen Kopf diese Bestätigung brauche, vielleicht weil ich mir tatsächlich heimlich zu unserem kleinen Mädchen einen Jungen gewünscht habe. Wie gesagt, es ist etwas völlig albernes. Bitte geht nicht auf mich los. Es geht mir einfach darum, mein Kind als Person zu betrauern. Ein Geschlecht, ein Name, macht es einfach realer als "das Baby", zumal es schon ein richtiges Baby war mit Kopf, Armen, Beinen, sogar Haaren und Fingernägeln.
Also, was meint ihr, konnte man unter den Umständen wirklich etwas erkennen oder war es eher eine kleine "Notlüge" um mir ein besseres Gefühl zu geben? Danke für Eure Einschäzung.
Ist das möglich?
Tut mir wahnsinnig leid für deinen Verlust sowas verdient keiner. Ich befinde mich im Moment auch im Gefühlschaos ob es eine MA ist (wovon ich ausgehe) bin 8 ssw und Embryo wurde auf 6+1 geschätzt... also 2 wochen Differenz trotz ES Bestimmung...
Aber ich denke so wie es mir heute im kh erklärt wurde, wird erst abgesaugt und dann die "reste" ausgeschabt. Denke schon sie könnten es gesehen haben ds beim mödchen ha nur ein Ritz gewesen wäre (sry, hoffe du weißt wie ich es meine)
Mensch, das tut mir leid. Danke für Deine Einschätzung. Genau Deine Situation hatten wir vier Monate später auch nochmal. Es ist einfach schrecklich. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, und dass es ganz schnell wieder bei Euch klappt!
Ja ist meine erste und hoffentlich letzte Fehlgeburt... ich wünsch euch auch alle liebe und glück dieser Welt.
Hallo, ich bin Kinderkrankenschwester und habe 10 Jahre in der Gynäkologie gearbeitet. In der 13. Woche ist der Fötus etwa so groß wie eine Erbsenschote. Ich habe öfter die kleinen Föten für die Eltern in kleine Schalen gelegt und natürlich auch angeschaut. Für alle Eltern war es wichtig zu wissen welches Geschlecht der Fötus hatte. In der Woche kann man mit Sicherheit eine Tendenz erkennen. Ich würde dem Glauben schenken, sie haben gar keinen Grund dir etwas absichtlich falsches zu erzählen.
Wirklich? Oh, Du glaubst gar nicht, was mir das bedeutet! Ich dachte in letzter Zeit oft, dass das Kind nach einer AS gar nicht mehr wirklich erkennbar ist und erstrecht so etwas diffiziles wie das Geschlecht, was ja noch gar nicht ausgebildet ist.
Ich hätte meinen Kleinen gerne gesehen. Ich hatte gar keine Möglichkeit. Er war doch ein Teil von mir.
Ich danke Dir vielmals!!!
Ich habe es auch irgendwo gelesen, ich meine mich an die 9. Woche zu erinnern, bis dahin ist die Entwicklung von Junge und Mädchen identisch, danach fängt es an sich verschieden zu entwickeln. Keine Ahnung, wie schnell das dann geht aber eventuell kann ein Arzt dann eben schon eine Tendenz erkennen.