Meine Lieben,
wir haben heute in der 22. SSW erfahren, dass das Herz eines unserer zweieiigen Zwillinge aufgehört hat zu schlagen. Vor einer Woche konnte die Hebamme noch einen Herzschlag finden. Unser Sternenkind war in der Entwicklung 2-3 Wochen zurück und hatte starke Wassereinlagerungen. Laut Ärztin deutet das auf einen schweren Herzfehler oder Gendefekt hin. Bei der FD in der 13. SSW war mit beiden alles in Ordnung.
Der andere Zwerg ist absolut zeitgerecht entwickelt und war sehr aktiv.
Ich bin erstaunt, wie gefasst ich bin. Tränen kommen nur hoch, wenn ich mit meiner Familie telefoniere oder wenn sich der Zwerg bewegt. Doch dann ist es eine irre emotionale Flut, die zwei ganz starke Seiten hat: Trauer und Erleichterung. Ich weiß nicht, ob mich die Trauer noch einholt oder ob ich einfach nur stark sein kann für den lebenden Zwerg. Was bin ich froh, dass er noch da ist. Ansonsten wäre ich heute zerbrochen. Ich dachte nach den beiden MA's in 2018 schon, dass ich an einem dritten Verlust zugrunde gehen würde.
Am Montag kann ich in die Klinik zur Pränataldiagnostik und hoffe, dass auch dort alles darauf hinweist, dass unser linker Zwerg normal weiter wachsen kann und wir ihn irgendwann gesund und munter im Arm halten dürfen.
Hat jemand für mich eine positive Geschichte? Wer hat einen gesunden Zwilling zuhause?
Schickt mir ein paar positive Gedanken,
eine zerrissene Mogi
IUFT eines Zwilling in der 22. SSW
Hallo du.
Tut mir sehr leid was du gerade durchmachen musstest.
Es gibt eine Frau mit einem online - Blog, die genau das selbe durchgemacht hat. Der zweite zwerg ist gesund zur Welt gekommen und jetzt gerade ein Jahr alt geworden.
Da ich nicht weiß ob man hier Blogs verlinken darf würde ich dir die Adresse Peru PN schicken falls du magst.
Als liebe die und deiner Familie
Liebe Mokja,
vielen Dank für deine Nachricht. Ich brauche gerade wirklich dringend diese Geschichten. Du darfst mir den Link gerne als PN schicken.
LG, Mogi
Hallo,
lass Dich mal drücken!
Ich hatte nicht die gleiche, aber eine ähnliche Situation. Ich war 2018 mit eineiigen Zwillingen schwanger und wir waren von FFTS betroffen. Nach erfolgreicher Laser Op im Mutterleib ist trotzdem 1 Kind in der 20. ssw verstorben. An dem Tag, als ich es erfuhr, ging es mir trotzdem super, habe gelacht usw., wahrscheinlich der Schock. Am nächsten Tag habe ich den ganzen Tag nur geweint, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt schon ein n fast 1 jähriges Kind und da blieb nicht viel Zeit und Raum zum Trauern. Nach einigen Wochen des Bangens war klar, dass der anderer Zwilling sich gut entwickeln wird und gesund zur Welt kommen wird. Eine Restangst blieb trotzdem. Ich habe mir damals vorgeburtlich eine Psychologin gesucht und auch jmd. der mich nach der Geburt begleitet. Das war auch richtig, denn die Trauer kam erst nach der Geburt unseres Kindes richtig hoch und bei der Psychologin hatte ich die Möglichkeit zu trauern. Denn daheim wollten Kleinkind und Baby versorgt sein. Heute habe ich hier einen putzmunteren Kerl und die Trauer um seinen Bruder ist nicht mehr täglich gegenwärtig. Wir haben ihn beerdigt, Fotos gemacht und ins Stammbuch eingetragen.
Lg Antje
Liebe Saxonia,
ich habe mich gerade ziemlich erfolglos 2h im Bett hin und her gedreht. Die Worte der Ärztin hallen immer und immer wieder in meinem Kopf. Ich sehne mich gerade nach nichts mehr als danach das lebende Baby zu spüren. Leider ist das grundsätzlich noch immer sehr selten und zaghaft, da beides VWP's sind. Die Leere mit dem Gedanken, nun vielleicht doch mit fast 38 ohne Baby dazustehen überrollt mich. Ein böses Gefühl nimmt mich ein.
Der Gedanke nach psychologischer Betreuung kam mir auch schon. Ich werde meine Ärztin darauf ansprechen.
Dir möchte ich von ganzem Herzen für deine Geschichte und die Umarmung danken.
Ich muss weiter an Wunder glauben.... Und das geht leichter, wenn man von realen Wundern hört.
Alles Liebe,
Mogi
Bei der Schwangerschaftsberatung bekommst du relativ schnell einen Termin bei einer Psychologin und das ist kostenlos.
Schau mal was es bei euch gibt. Donum Vita, profamilia, Caritas um nur ein paar zu nennen.
Ich war nach der stillen Geburt mehrmals dort.
Eine Freundin von mir ist ein Zwilling wo der andere zwecks Fehlbildung noch in der SS gestorben ist. Inzwischen ist sie selbst Mutter.
Danke dir. Ich wäre nur drauf gekommen, danach ein Landratsamt zu suchen. Ich werde dort gleich mal nächste Woche anrufen. Eine Einrichtung der Donum Vita gibt es sogar auch in vernünftiger Entfernung. Davon hatte ich bisher nicht gehört.
Wir fahren zum Glück morgen zu meiner Familie übers Wochenende. Meine Mama zieht um und so sind wir beschäftigt. Unsere 4 Wände werden uns langsam zu eng.
LG,
Mogi
Huhu
Mein Beileid. Lass dich drücken.
Ich war 2016 mit 2eiigen Zwillingen schwanger und einer ist auch verstorben. Mein Kleiner hatte Trisomie 18. Sein Zwilling ist gesund. Wir ließen sie in der 31.SSW per Kaiserschnitt holen, weil mein Kleiner sonst auch noch im Bauch gestorben wäre.
Ich sollte laut Ärzten die Entscheidung selbst treffen, ob ich ihn im Bauch versterben lasse und so beim anderen Zwilling eine Frühgeburt verhindere oder ob wir versuchen sollen, dem Kleinen das Leben zu retten. Er hatte leider Probleme mit der Lunge und dem Herzen und lebte dann nur 2,5 Monate. Aber lange sah alles so aus, als würde er es trotz der Trisomie schaffen! Sein Gehirn war z.B völlig normal aufgebaut und er wirkte aufgeweckt und munter.
Jetzt ist der andere Zwilling 3 Jahre alt und ich kann ihn mittlerweile als eigenständiges Kind ohne Zwilling sehen.
Die Zeit jetzt ist hart aber wir haben das Glück auch ein Kind zu bekommen/ bekommen zu haben.
Das macht den Verlust erträglicher. Wir haben keine Schuld am Verlust unseres kranken Kindes und trotzdem das Recht, uns an dem gesunden Kind zu erfreuen!
Hallo Abenteuer,
Danke für deine Geschichte. Ich stelle es mir noch schlimmer vor, ein Kind nach der Geburt gehen lassen zu müssen.
Ich liege seit gestern mit häufigen Kontraktionen im Krankenhaus. Es war einfach zu viel Belastung. Morgen habe ich einen Termin in der Pränataldiagnostik um zu erfahren, wie die Spezialisten die Situation einschätzen. Die Trauer um mein Baby hat es noch nicht in meinen Kopf geschafft. Der ist vollkommen fixiert auf das andere Wunder in meinem Bauch. Wir müssen es schaffen, erst Mal über die 25. Woche zu schaffen, dann kommt das nächste Ziel, nur, um dann wenigstens eine Tochter mit nach Hause nehmen zu können.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute,
Manuela
ich wünsche Dir, dass du zur Ruhe kommen kannst, trotz der ambivalenten und sehr starken Gefühlen und das Ihr Menschen und Ärzte trefft, die Euch Hilfe sind.
Denk an Euch
wertvoll
wie geht es Euch in der Zwischenzeit?
Musste mal wieder an Euch denken-
wertvoll
Hallo meine Liebe,
wie lieb von dir, dass du an mich denkst - vielen Dank!
Letzten Freitag konnten wir ohne Probleme nach Salzburg über die Grenze. Das Wort "Risikoschwangere" ist doch zu was gut.
Gebärmutterhals ist bis jetzt stabil und an guten Tagen habe eine gesunde Anzahl an Kontraktionen, an Tagen mit Autofahrten (1x pro Woche zum Arzt) sind es dann gerne mehrere innerhalb einer Stunde. Daher befinde ich mich in freiwilliger Corona-Quarantäne, liege die meiste Zeit und mache, was ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht habe - ich schaue ich Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen leer
Mein Mann ist auf Home-Office und kümmert sich rührend um mich. Er hat angefangen zu kochen, hat inzwischen 2x Kuchen gebacken und schmeißt den ganzen Haushalt. Heute hat er sogar Fenster geputzt!!!!
Das finale Ergebnis der Fruchtwasserpunktion ist auch da - keine genetischen Auffälligkeiten. Das hat mich sehr beruhigt. Unsere Kleine ist seit ca. 2 Wochen auch sehr aktiv und rumpelt vielfach täglich sehr deutlich spür- und sichtbar an der Bauchdecke. Auch das beruhigt.
Mit dem Thema Lippen-Kiefer-Gaumen Spalte haben wir uns natürlich auch viel beschäftigt. Dazu gibt es unglaublich hilfreiche Gruppen auf Facebook (hätte nicht gedacht, dass ich davon mal was halte...) mit vielen Bildern von vor und nach der ersten OP. Unglaublich, was hier inzwischen möglich ist.
Etwas beunruhigt mich nur meine Unfähigkeit zu trauern und ich fürchte mich etwas vor dem Moment, in dem sie mich einholt. Ich hoffe, das passiert erst nach der Entbindung. Denn dann kann ich meinen Zwilling auch wirklich loslassen.
Bis dahin möchte ich mich auch um eine weitere psychologische Betreuung kümmern, die uns dann beide auffangen kann. Im Moment ist das nur etwas schwer... blöde Pandemie...
Grundsätzlich fühle ich mich aktuell gefasst, vermutlich nach wie vor gefasster und ruhiger als mein Mann. Nur grad nachts und vorm Einschlafen muss ich gerne mal schwere Gedanken verscheuchen.
Ich hoffe, dir und deine Familie geht es gut und alle sind noch virenfrei. Weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße,
Mogi
Liebe Mogi,
Danke für Deine ausführliche Antwort. Es kam ganz viel Kraft, Mut, Stärke und Weisheit rüber. Auch ganz viel ehrliche Gefühle.
Gut, dass ihr in die Klinik konntet und etwas mehr wisst, wie es dem Baby geht. Schön, dass du zur Ruhe kommen kannst und Dein Mann Dich so wunderbar versorgt und unterstützt.
Das mit der Trauer ist nachvollziehbar. Vielleicht könnt ihr euch jetzt schon mit einem Verein für verwaiste Eltern in Verbindung setzten? Die haben ganz viel Erfahrung und vermutlich auch praktische Tipps.Die Frage ist mir unangenehm, aber ich weiß gar nicht, in welchem Zustand wird den Eurer totes Baby zur Geburt sein? Vermutlich ist es klug sich jetzt in Ruhe Gedanken zu machen, was mit ihm geschehen soll (eigene Beerdigung, Sternenkindergrab...) Wollt ihr Fotos, kann man dem Baby etwas anziehen? Wir haben Hand und Fußabdrücke. Ich weiß gar nicht, ob das alles überhaupt geht.
Und dann könntet ihr auch Versuchen erstmal telefonisch mit einer Beratungsstelle in Kontakt zu sein. Weiß nicht, was es bei Euch da in der Nähe gibt. Ich telefoniere zur Zeit auch einmal die Woche mit einer Beraterin, die ich sonst persönlich in einer Beratungsstelle treffe.
Möget ihr weiter Kraft und Zuversicht haben und Hilfe finden
wertvoll