Fehlgeburt 9. Woche

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier im Forum und würde mich freuen über einen netten Austausch.

Nur kurz zu meiner Person. Ich bin 36 Jahre alt, seit 11 Jahren mit meinem Partner zusammen und davon 2 Jahre verheiratet. Wir führen eine sehr glückliche Ehe.

Mein Mann ist 12 Jahre älter als ich und für ihn ist es die zweite Ehe. Aus seiner ersten Ehe hat er eine 21-jährige Tochter, die er nach der Trennung von seiner Frau alleine großgezogen hat. Er war also in den letzten Jahren ausschließlich alleine für seine Tochter da, hat sich um alles gekümmert und war ein vorbildlicher Vater für sie.

Ich war immer jemand der gesagt hat, dass er keine Kinder möchte. Ich konnte mir das irgendwie nicht vorstellen. Am Anfang der Beziehung zu meinem Mann habe ich das auch ganz klar so formuliert. Er meinte, dass es für ihn kein Problem sei, da er schon ein Kind hätte.

Meine Meinung zu eigenen Kindern hat sich nun aber im letzten Jahr schlagartig geändert. In mir kam ein sehr sehr großer Kinderwunsch auf.
Im November 2018 ich aufgrund gesundheitlicher Probleme die Pille abgesetzt. Natürlich haben mein Mann und ich darüber gesprochen und er meinte ich sollte das auf jeden Fall machen und wir könnten ja dann natürlich verhüten. Ich hab ihm dann gesagt, dass dies allerdings nicht so sicher sei wie die Pille. Für ein war das kein Problem da er meinte: "wenn es passiert, dann passiert es.
Nach einiger Zeit als mein Kinderwunsch immer größer wurde habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen. Er war etwas überrascht, da er ja dachte dass ich keine Kinder will. Als ich ihn fragte, ob er sich noch ein Kind vorstellen könnte beantwortete er die Frage weder mit ja noch mit nein. Er sagte lediglich, dass es ja auch eine finanzielle Frage sei und er ja auch schon ein gewisses Alter erreicht hätte. Außerdem hätte er jetzt eine erwachsene Tochter und jetzt noch mal von vorne anzufangen wäre schwer vorstellbar für ihn. Diese Argumente waren für mich alle nachvollziehbar. Dennoch wollte ich ihm die Bedenken nehmen. Allerdings kam von ihm kein definitives ja aber auch kein nein. Nach einigen langen Gesprächen einigten wir uns dann darauf die Verhütung wegzulassen und es einfach zu versuchen.

Nach acht Monaten wurde ich dann wirklich schwanger. Die Freude bei mir war riesig. Mein Mann und meine Stieftochter reagierten zunächst etwas "verhalten". Doch nach einiger Zeit konnten sich dann beide doch damit "anfreunden".

Und dann passierte das wovor ich immer so große Angst hatte. Im Dezember 2019 erlitt ich in der neunten Woche eine Fehlgeburt. Gott sei Dank musste keine Ausschabung gemacht werden sondern mein Körper hat es alleine geschafft. Es war für mich ein sehr traumatisches Erlebnis. Ich war und bin immer noch unendlich traurig.
Mich tröstet etwas die Gewissheit dass ich überhaupt schwanger werden kann. Und vor allem habe ich gemerkt wie sehr auch mein Mann getrauert hat. Er ist sich nun zu 100% sicher, dass er ein Kind will und will es auf jeden Fall wieder versuchen. Und auch meine Stieftochter war tief betroffen und wünscht sich für uns, dass es wieder funktioniert. Manchmal denke ich, dass unser erstes ungeborenes Kind uns dieses Geschenk gegeben hat und die Fehlgeburt macht für mich einen "Sinn". Ich hoffe ihr versteht was ich damit meine?

Wie lange habt ihr gewartet nach eurer Fehlgeburt bis ihr wieder angefangen habt zu üben und ist es dann beim zweiten Versuch gut gegangen? Wie lange habt ihr gebraucht um wieder schwanger zu werden. Wir sind jetzt im zweiten Übungszyklus und es hat noch nicht geklappt. Ich weiß dass ist noch nicht lange aber ich habe furchtbare Angst, dass ich nicht wieder schwanger werde.

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen