Vielleicht kennt die ein oder andere von euch dieses Gefühl oder diese Gedanken.
Ich hatte am 08.08.20 meine erste Fehlgeburt in der 8 SSW. Mein großer ist inzwischen 7 Jahre alt, haben also schon lange unseren großen an der Hand.
In den vergangenen Tagen habe ich von so vielen Kolleginnen und Freunden, sowie Verwandten erfahren, die auch in der Vergangenheit mehrere Fehlgeburten hintereinander hatten.
Irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, das ich es mir selber nicht so wirklich gestatte zu trauern, da alle mit denen ich gesprochen habe, diese Situation schon mehrfach durchmachen mussten.
Wisst ihr was ich meine? So nach dem Motto "es ist (zum Glück) erst einmal schief gegangen, also reiß dich zusammen. Es gibt so viele Frauen, die eher das Recht haben, um ihre vielen Sternchen zu trauern."
Kennt ihr das? Ich weiß das es eigentlich bescheuert ist, so etwas zu denken.
Kennt ihr dieses Gefühl?
Das Gefühl, nicht das Recht zu trauern zu haben, kenne ich nicht. Ich denke eher, dass dir viele auf diesem Wege ihr Mitgefühl zeigen wollten und dir verdeutlichen wollten, dass du nicht alleine bist.
Fehlgeburten sind ein Tabuthema. Trotzdem sind sie weit verbreitet. Viele erleben dies leider.
Aber es ist nicht so wie sonst oft unter Müttern. Hier gibt es kein gegenseitiges Übertrumpfen. Sieh es als Gesprächsbereitschaft an! Mit diesen Menschen kannst du offen und ehrlich darüber reden.
Alles Gute 🍀
Es ist egal ob du ein oder fünf Sternchen hast. Du kannst und darfst ohne schlechtes Gewissen trauern. Du kannst dich nichts für das Unglück der anderen. Ich habe auch drei Sterne und null Kinder an der Hand. Und ich fühle mit dir! Es gibt nichts schlimmeres als ein Kind was in dir reift(e) an irgendeiner Stelle zu verlieren. Ob Woche 4,14 oder 40 oder nach der Geburt. Du darfst und sollst trauern wie jede andere von uns mit mehr.
Bei uns kann das auch 2x Pech sein. Odrr öfters. Hört man auch leider oft von den Ärzten, ehe die ein durchchecken.
Ich kann der Vorrednerin nur zustimmen: Du bekommst Erfahrungsberichte, damit du nur weißt, dass du nicht alleine bist. Die Damen fühlen mit dir, die das kennen. Sie verstehen dein Schmerz und deine Trauer und reden mit dir, damit es leichter für dich wird. Damit du nicht für dich alleine trauern musst. Damit du weißt, dass du mit ihnen jederzeit darüber reden kannst.
Es ist schön und gut, dass du auch schön dad Glück hast ein Kind zu haben. Aber auch das nimmt dir nicht das Recht zu trauern.
Also schüttel bitte die Gedanken ganz fest aus deinen Kopf. Das ist unfair deinem Sternchen gegenüber.
Ich glaube dieses Denken kommt daher, dass man solche Erlebnisse meistens nur mit sehr wenigen Menschen teilt, und diese sind in der Regel medizinisches Personal. Ärzte etc. gehen mit dem Thema natürlich distanziert und professionell um. Wenn die Rede von "Abortmaterial" ist, einen erklärt wird, dass das statistisch in 30-50% der Fälle passiert und bei der Nachuntersuchung gesagt wird, dass "alles gut" ist, distanzieren sich glaube ich auch sehr viele Frauen selbst von dem Gedanken "mein Kind ist gestorben".
Für mich persönlich war diese Sichtweise gut.
Aber ich denke das kann jede Frau selbst entscheiden und es steht keinem anderen zu, zu bestimmen wie sie mit diesem Verlust umzugehen hat.
Es gibt immer jemanden, dem etwas schlimmeres passiert ist, trotzdem darf man trauern. Es gibt ja auch immer jemanden der mehr Erfolg und ein "tolleres" Leben hat, trotzdem kann man sich über Dinge freuen.
Ich denke auch eher, die anderen Frauen wollten dir damit eher Mut zusprechen, dass du nicht allein bist und das nicht bedeutet, dass du nicht mehr schwanger werden wirst o. Ä. und auch, dass du vielleicht mit jemandem darüber reden kannst, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.