Empathielose männliche Ärzte bei Spätabort

Ich muss mir das einmal von der Seele schreiben. Am Sonntag bekam ich Schmierblutungen und habe diese am Montag beim FA abklären lassen. Mein Arzt stellte fest, dass das Herzchen unseres Babys aufgehört hatte zu schlagen in der 18ssw. Für mich brach eine Welt zusammen. Sofort rief er in der Klinik an, die zu Fuß von der Praxis aus zu erreichen ist. Davor kam noch der Satz, um kranke Kinder darf man nicht trauern, da sich doch jeder ein gesundes Kind wünscht... Ich finde diese Aussage schrecklich! Ob krank oder nicht, es ist unser Kind!
Dann ging es in die Klinik. Wieder Ultraschall und der Anblick des toten Kindes in meinem Bauch. Aussage Arzt: tja, ist halt so. Diagnose stimmt. Ich fühlte mich immer leerer.
Vorbereitung auf die stationäre Aufnahme für den nächsten Tag folgte und nach langer Zeit, konnte ich wieder gehen. Völlig fertig und alleine, weil mein Mann auf der Arbeit war und unseren kleinen Sohn von einer Freundin abholen musste. Mit den Ereignissen hat niemand gerechnet.
Da mein Auto noch bei der Praxis stand, also nochmal kurz zum Arzt rein. Mein Arzt zeigte völliges Unverständnis, warum ich nicht gleich in der Klinik geblieben sei. Mein Mann hätte mir doch Sachen bringen können?! Das ich einfach nur nach Hause wollte, zu meinem Mann und meinem Kind, war unverständlich... zudem konnten wir auch noch nichts organisieren.
Im Krankenhaus selbst folgte vom Chefarzt noch diverse Aussagen. Unser Sohn kam nach der Einleitung auf die Welt, in meinem Zimmer in der Bettschüssel. Es war schrecklich.
Aussage Arzt: das wäre ja wie bei Maria und Joseph im Stall. Sein Ernst 😳
Bei der Kontrolluntersuchung meinte er: Blutung ist wenig. Es kommt einem nicht gleich alles entgegen.
Ich finde diese Aussagen in der Situation nicht angebracht. Die weiblichen Ärzte, Hebammen und Schwestern waren so lieb, fürsorglich und verständnisvoll. Das kann ich von den Männern nicht sagen.
Mich beschäftigen diese Aussagen immer noch sehr und deshalb musste ich dies einmal niederschreiben 😔

1

Meine liebe

Es tut mir unfassbar leid ! Das dein Kind gestorben ist (und es spielt keine Rolle in welcher ssw das war) ist schon wirklich schlimm genug.
Dann allerdings noch solchen Aussagen ausgesetzt zu sein, in einer Situation in der man auch nicht in der Lage ist sich dagegen zu wehren ist einfach grausam.
Ich kann gut verstehen das dich diese Aussagen und er Umgang dort noch sehr beschäftigen !
An deiner stelle würde ich mich an die Ärztekammer wenden und sowohl deinen Frauenarzt als auch den Arzt im Krankenhaus dort melden.
Auch der Umgang mit Menschen in solch schwierigen Situationen gehört zu deren Berufsfeld und da muss man sich professionell verhalten.
Es tut mir wirklich sehr sehr leid.
Such dir bitte einen neuen Frauenarzt.

Ich hatte nach einer Totgeburt in der 40ssw noch eine Fehlgeburt in der 10ssw. Meine Frauenärztin die über unser Schicksal aufgeklärt war, hat sich während der Fehlgeburt auch ganz schrecklich empathielos verhalten. Daraufhin habe ich dann auch den Arzt gewechselt. Das muss man sich nicht antuen. Es ist doch alles schon schlimm genug !

Ich wünsche dir alles gute und hoffe das du einen kompetenten Arzt findest. Und das du es schaffst mit diesem Schicksal zurecht zu kommen. Es ist schwer, und erscheint einem oft unmöglich. Aber es ist zu schaffen. Auch wenn es viel Kraft kostet.

2

Fühle dich gedrückt ❤️ ich habe damals genau das Gegenteil erlebt, alle Ärzte /Schwestern waren sehr einfühlsam. Wir waren nachdem Termin beim Fa erstmal nach Hause gegangen und sind dann anschließend in die Klinik. Dort wurde ultraschall gemacht und anschließend das Blut untersucht. Ich wollte erstmal eine Nacht nach Hause und am nächsten Morgen auf Station kommen. War alles kein Problem, mein Mann war die Tage /Nächte mit mir auf Zimmer. Das ganze ist traumatisch genug, umso schlimmer wie du behandelt wurdest. ♥️

3

Hallo,
Erstmal mein herzliches Beileid. Es tut mir wirklich sehr sehr leid!

Du hast recht, die Aussagen sind schlimm und eklig. Wenn du die Kraft hast, hilft dir evtl eine Beschwerde bei der Klinik.
Es ist und bleibt dein Kind und dieses zu verlieren ist fürchterlich!
Ehrlich gesagt, würde ich den Gyn wechseln... Unfassbar.
Bitte pass auf dich auf und nimm dir Zeit um dein Kind zu trauern. Ob gesund oder nicht ist dabei doch so egal, es tut einfach immer weh.
Alles Gute!!

4

Hallo liebes,

es tut mir so leid, was du erleben musstest... 😕

Bei mir war es grad andersrum
Mein FA war so lieb zu mir, hatte selbst Tränen in den Augen, als er mir den MA bestätigt hatte... ist mit mir in ein Zimmer, wo er mich dann getröstet hat, mich über alles aufgeklärt hatte usw. hat mich gefragt wie ich heimkomme. Also man hat einfach das menschliche gespürt. Die Empathie, die nicht gespielt war sondern einfach ehrlich...

Hat mich nach draußen begleitet und geschaut, dass ich keiner schwangeren begegnet bin.
Hab seine Handynummer bekommen, für den Fall der Fälle.

Als ich nach der Ausschabung die Praxis ein paar Tage später betrat und in Tränen ausgebrochen bin, weil die ganzen Erinnerungen hochkamen, da kam er grad um die Ecke, sah mich und holte mich gleich ins Zimmer.

Ich würde mich auf jeden Fall beschweren. Auch wenn die das jeden Tag machen...und es zur Routine geworden ist... so darf man mit niemandem umgehen...

Mir erging es dann in der Klinik ähnlich... aber nicht ganz so schlimm... ich glaube ich wäre da ausgerastet. 🙈
Bei mir kam nur die Oberärztin hat mir den Monitor beim US hingedreht und meinte dann ach so schade. Arme und Beinchen alles dran .... tat sich weh.., zumal ich ihr sagte, dass ich nix mehr sehen möcht... hat sie einfach ignoriert!

Es war schon schwer genug, dass ich da dank Corona alleine durch musste 😓

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute 🍀 weiterhin

Liebe Grüße

5

Hey,
auch ich durfte bereits mit einer sehr empathielosen Frauenärztin Bekanntschaft machen. Das schmerzt zusätzlich noch, weil man sich doppelt hilflos und alleine gelassen fühlt. Ich war damals so überfahren davon, dass ich mich auch kaum wehren konnte bzw. nicht so schlagfertig war wie ich es sonst bin - man ist halt furchtbar verletzlich in einer Schwangerschaft.
Wissen Sie denn bereits, was mit deinem Jungen war oder weshalb der Kommentar bezüglich eines kranken Kindes?
Liebe Grüße!

8

Nein, das wissen sie nicht. Als er auf der Welt war, konnte man so nichts feststellen. Er sah gesund aus. Eine Obduktion wollten wir nicht. Wahrscheinlich war es eine Laune der Natur. Aber für uns ist es egal, ob krank oder nicht. Er ist unser Kind und wir trauern um ihn und vermissen ihn schrecklich. Deshalb schmerzt diese Aussage nach wie vor ...

6

Oh man :(((.
Bei mir waren die Frauen auch ned besser damals. Man kann sich dann 100 mal sowas anhören wie: immerhin können sie ja schwanger werden, das nächste mal dann halt, mei, hat nicht sein sollen, bla bla bla.
Auch ein paar Freunde waren wenig empathisch und Familienmitglieder auch nicht immer. Ich hab immer versucht mir zu denken: sie wissen es halt nicht besser 🤷‍♀️

7

Das mit den Bekannten kenne ich...
paar Tage nach der MA hieß es... braucht ihr denn noch ein 4. Kind? Muss das denn sein auf biegen und brechen? Da hättest dir jetzt die Schmerzen sparen können bla bla bla

Unglaublich was sich manche Menschen erlauben...

9

Solche Aussagen sind ja unverschämt! Es ist komplett egal, wieviel Kinder man schon hat. So ein Verlust ist einfach schrecklich und schmerzt. Manchmal ist es besser zu schweigen...

weiteren Kommentar laden
11

Hey du,

fühl dich mal lieb gedrückt, wenn du magst. #schmoll

Was du beschreibst, klingt herzlos und furchtbar. Ich verstehe nicht, wie man in solch einer Situation noch so reden kann. Etwas mehr Takt- und Feingefühl sollte für einen Arzt selbstverständlich sein.

Leider habe ich ebenfalls vor 2 Jahren schlechte Erfahrungen gemacht (15. Woche). Meine Hebamme hat mich nach der Vorsorge direkt ins Krankenhaus geschickt, da meine Ärztin im Urlaub war und ich plötzlich starke Blutungen zum Ende der Vorsorge bekommen habe. Die Ärztin im KH hat mich angemotzt, was mir einfallen würde zu kommen, ich hätte ja wohl zum Arzt gekonnt. Was wenns voll gewesen wäre und ich 2 Stunden hätte warten müssen,... Es war leer, ich konnte direkt ins Untersuchungszimmer. Aber klar, Spekulationen über "was wäre wenn" sind dann sehr wichtig.

Sie fing an zu untersuchen und hat mich erneut gefaltet, dass das nur altes braunes Blut ist, kein Grund damit ins KH zu kommen (das Blut kam schwallartig bei meiner Hebamme, das ganze Klo war rot und es war definitiv nicht alt und braun). Hörte auf zu untersuchen und fragte, was ich mir denn jetzt von dem Besuch im KH erhoffen würde. Ich hab nur ein "nach meinem Kind gucken" rausgebracht. Also hat sie widerwillig geschallt. Ob ich denn wirklich so weit wäre, ich würde ja wohl wissen, dass das Kind dann lebhafter sein müsse. Ich war unterdessen nur am weinen, denn was zu sehen war, war ein Standbild von unserem Kind.
Erst dann wurde sie langsam ruhig. Kein Herzschlag (hab ich schon längst gesehen). Etwas ruhiger wollte sie mich dann direkt zur AS drängen, ich bin aber nach Hause.

Habe dann meine Ärztin nochmal schauen lassen und die AS in einem anderen KH durchführen lassen. Der Arzt (männlich) dort war so einfühlsam und mitfühlend, alleine das hat mich schon zusätzliche Tränen nach der Erfahrung vergießen lassen.


Ich bin in das besagte KH auch nicht mehr zur Geburt unseres Regenbogenkindes gegangen. Zwei unserer Kinder wurden dort geboren, doch da will ich nie wieder ein Kind bekommen. Ich kann davon auch gar nicht ohne Tränen sprechen, das Verhalten der Ärztin haut mich noch immer um und ich versuche mich damit zu trösten, dass der einfühlsame Arzt auch der operierende Arzt war.

Ich würde dir jetzt so gerne irgendwas raten. Doch ich weiß nicht was. Denn das, was du erlebt hast, wirst du so nicht mehr vergessen. Und diese Herren haben da ganz großen Mist gebaut! :-[#heul

So einfühlsame Menschen hat man dann auch noch im Umkreis. Ich habe Sprüche wie "na sie es so, eine Baustelle weniger" oder das klassische "sollte wohl nicht sein" zu hören bekommen, "ist ja noch früh gewesen" und "sieh es als Zeichen, dass nun Schluss ist mit Kindern" (wir hatten da bereits 4 Kinder an der Hand) gehörten ebenso dazu.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und von ganzem Herzen alles Gute. Lass die Trauer zu, weine um dein Kind, vielleicht magst du auch Kontakt mit "Sternenbärchen" aufnehmen (falls du es nicht kennst, google mal).

Alles alles Liebe,
erdbeerchen

12

Ich danke dir für deine lieben Worte!
Deine Geschichte tut mir unglaublich leid... das ist einfach schrecklich wie man dich behandelt hat. Da fehlen mir echt die Worte. Darf ich fragen, wann ihr eurer Regenbogenbaby bekommen habt? Im Moment kann ich mir nicht mehr vorstellen, eine Schwangerschaft nochmal genießen zu können. Ich habe einfach nur noch Angst... 😔

15

Unser Regenbogenbaby hat sich kurz nach dem ET unseres Sternenkindes eingekuschelt. Ich wollte gern abwarten, bis der ET erreicht war. Irgendwie brauchte ich das für mich, der Platz wäre doch belegt gewesen. 2 Tage nach dem ET war der ES. Ich hatte vorher noch überlegt, ob ja oder nein oder noch warten, wir haben es einfach drauf ankommen lassen.

Als dann der Test positiv war, habe ich es als ganz besonderes Geschenk von unserem Sternchen betrachtet. Unsere Kleine hatte den allerbesten Schutzengel.

Unsere Kleine wurde im September 2019 geboren, im Juni 2018 hat unser Stern seine Wolke bezogen (ET Dezember 2018).

Die Schwangerschaft wurde von einer ganz mächtigen Angst überschattet. Ich wusste, dass ich Angst haben werde, aber dass diese Angst SO schlim ist, das habe ich nicht erwartet. Ich durfte engmaschiger zur Ärztin deshalb, dabei war ich ein Nervenwrack, bis ich den Herzschlag sehen konnte. Paar Stunden später war die Angst schon wieder sehr präsent. Als dann 14+0 mit Herzschlag erreicht war, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, aber die Angst blieb. Regelmäßige Bewegungen haben es nach und nach besser gemacht, aber kaum folgte ein ruhigerer Tag oder mein Kind hat bei CTG ungünstig gelegen und man hat länger nach dem Herzchen gesucht, wurde ich panisch.

Das hat sich leider auch bis zum Ende gezogen, selbst unter der Geburt (13 Minuten im Kreißsaal) hab ich nonstop geheult, was ich für Angst habe. Das ist auch der Hebamme aufgefallen. Als meine Kleine dann da war, hab ich ewig gezittert und geweint, ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen.

In der Schwangerschaft habe ich mich oft gefragt, warum ich mir das angetan habe. Die Angst hat mich stark eingeschränkt. Doch der Weg war richtig. Ich bin unfassbar dankbar für unseren Regenbogen. Sie ist ein so wundervolles Geschenk. Unser Stern hat den Regenbogen geschickt. #herzlich

weiteren Kommentar laden
13

Liebe marla,

es tut mir sehr leid, was du durchmachen musstest und dass es dir noch so viel schlimmer gemacht wurde.
Leider habe ich vor nun bald schon vier Jahren Ähnliches erleben müssen. Ich habe unseren Sohn aufgrund eines Amnioinfektsyndroms verloren. Die Behandlung in der Klinik war unter aller Sau. Bei der Entlassung haute mir der Chefarzt mit dem Spruch „Nächstes Mal aber ein freudiger Anlass!“ auf die Schulter.
Es war ein so schlimmes Erlebnis, wohl das Schlimmste in meinem Leben. Dieser Krankenhausaufenthalt aber hat mich richtig traumatisiert.
Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, was gedauert hat, habe ich eine Beschwerde eingereicht. Alles was vorgefallen war habe ich zu Papier gebracht und an die Obersten geschickt. In your face!
Ob es wirklich was an der Haltung der Menschen geändert hat, die mir so unfassbare Dinge angetan haben? Ich denke nicht. Aber mir hat es geholfen, mich nicht mehr so machtlos und ausgeliefert zu fühlen. Ich habe diese schlimmen Erfahrungen auch öffentlich gemacht. Wenn es auch nur einer Frau in einer ähnlichen Lage geholfen hat, war es das wert.
Wie auch immer dein Weg aussehen mag, du hast eine Stimme! Du bist stark und du wirst gehört werden!
Ich wünsche dir alles Liebe für deine Zukunft und das du Frieden finden wirst!

18

Deine Geschichte tut mir sehr leid. Das ist ja schrecklich gewesen...
Es ist wirklich traurig, wie mit Frauen in dieser Situation umgegangen wird. Gerade in der Schwangerschaft ist man so verletzlich 😔

14

Hallo, fühle dich unbekannter weise gedrückt...
Es ist unfassbar, wie Empathielos mit dir umgegangen wurde... hab dir kurz unsere Geschichte runter geschrieben, hatte das gefühl dass auch die Ärzte, wenn sie einen nicht kennen eher distanziert an alles ran gehen und einem evtl keine Hoffnungen machen möchten... trotzdem geht son verhalten vom fa noch vom arzt im kh gar nicht und vorallem der fa ,den hätte ich sofort ersetzt... wenn das Vertrauen weg ist, ist es halt weg...

Ich wurde mit Zwillingen schwanger und man hat in der 26ssw einen wasserbauch diagnostiziert und mein fa war sehr alarmierend und schickte mich umgehend in den bv und zum pränataldiagnostiker... im ersten kh angekommen, wurde gesagt dass hier ist nichts für kreiskrankenhäuser lieber in die mhh ,da wir ein großes Problem haben...
Wir entschieden uns gegen eine frühgeburt und wollten wöchentlich punktieren und abwarten...
Im ersten Moment war ich geschockt über den Ton des Professors in der mhh, da er alles so sachlich gehalten hatte und mir kam es vor als würde er uns nicht ernst nehmen und das ich angst hatte um mein gesundes kind und um mein krankes kind...
Ende vom Lied war dann in der 29ssw hörte ihr herz auf zu schlagen...
Ich muss sagen, der Professor und alle anderen waren so mitfühlend und ganz anders als ich die 3 Wochen vorher das wahrgenommen hatte... es wurde mir dann erklärt, dass man sie mit bis zur Entbindung quasi mit trägt und sie werden nur noch ein einziges Mal nach ihr sehen, wenn ich das nicht möchte, werden sie den Bildschirm ausmachen...

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute ...
Lg