Stille Geburt in der 30 ssw

Hallo,

vielleicht erinnern sich einige an mich.

Ende Juli habe ich mich in diesem Forum angemeldet. Damals war ich mit dem zweiten Kind im siebten Monat schwanger, während ich promoviere; mein Mann wollte Elternzeit nehmen, hat dann aber einen neuen Job mehr als 500 km von unserem Wohnort entfernt angenommen. Nach einigen Diskussionen habe ich mich damals von ihm getrennt. Durch euren Zuspruch und eure Anteilnahme habt ihr mir sehr geholfen.

Unser Sohn wurde in der 30.SSW still geboren. Das ist jetzt 1,5 Monate her. Ich habe mich ein paar mal hier eingeloggt, um darüber zu schreiben, aber es gelang mir nicht. Er hat nur 1200 Gramm gewogen. Er war zart und zerbrechlich und ich liebe ihn sehr.

Es fällt mir schwer, mit diesem Verlust umzugehen. Ich fühle mich schuldig, da ich mir in sehr dunklen Momenten gewünscht habe, nicht schwanger zu sein. Ich hatte Angst, die Promotion mit zwei Kindern nicht zu schaffen. Ich habe das Gefühl, als hätte unser Sohn das gespürt. Inzwischen erscheint mir die Promotion nebensächlich.

Mein Mann lebt jetzt in Berlin. Er hat einige unschöne Dinge zu mir gesagt und wir haben momentan keinen Kontakt. Ich habe nicht mal die Kraft, mich um den Unterhalt oder die Scheidung zu kümmern.

Unsere Tochter Flora ist drei Jahre alt. Dass ihr Papa weg ist, nimmt sie mehr mit als der Tod ihres Bruders. Ich weiß nicht, wie ich auf ihre Fragen reagieren soll.

Ich bin momentan zuhause. Gehe nicht in die Uni und versuche, alles für meine Tochter einigermaßen aufrecht zu erhalten. Es wird besser.

Danke fürs Lesen,
Iva-Maria

1

Das tut mir echt leid . Ich weiss wie du dich fühlst. Hatte vor 2 Jahren eine Stille Geburt gehabt und war alleine mit der Hebamme gewesen .... 😪

Fühl dich gedrückt und dir alles gute 🥰

2

Ich danke dir. Es tut mir leid, dass du das auch erleben musstest.

3

Liebe Iva-Maria,

es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest.

Ich möchte, dass du zwei Sachen weißt:
- Du kannst nichts dafür.
- Es ist immer ok, sich Hilfe zu holen. Im Haushalt, Betreuung für deine Tochter, therapeutische Unterstützung.

Alles Liebe,
Madita

6

Ich danke dir. Unsere Tochter geht in die Kita. Da hab ich dann etwas Zeit für mich. Aber ich möchte sie natürlich auch nicht zu lange dort lassen.

4

Liebe iva-maria

Fühl dich umarmt. Es tut mir sehr leid, dass du deinen Sohn verloren hast. Die Trennung von deinem Mann ist dann zusätzlich noch ein Paket.

Du trägst keine Schuld am Tod deines Kindes. Da würde ich dir dringend raten, eine professionelle Hilfe zu suchen. Caritas, Trauerhebamme, Selbsthilfegruppe, ... Je nach Person braucht man da was anderes.

Vor 3 Jahren habe ich unsere Tochter in der 28. SSW still entbunden. Unser Sohn war da gerade 2 Jahre alt. Er hat seine Schwester zwar gesehen, wusste, dass sie nicht mit nach Hause kann, aber so recht verstanden hat er es natürlich nicht. Das deine Tochter ihren Papa sehr vermisst, ist logisch. Den kennt sie ja. Hast du schon mal wieder versucht mit deinem Mann in Kontakt zu treten? Er trauert sicher auch, nur auf andere Art und Weise. Könnt ihr vielleicht wenigstens eine Basis schaffen, bei der ihr euch gemeinsam um das Wohl eurer Tochter kümmern könnt? Sie bräuchte euch beide. Und du bräuchtest vermutlich auch Zeit für dich um trauern zu können. 1,5 Monate sind keine lange Zeit. Da ist noch nichts verarbeitet.

Falls du weiteren Austausch suchst, darfst du dich gerne per PN melden.

Alles Gute für euch.

LG Nona mit einem Sohn und einer Tochter an der Hand, einer Tochter im Herzen und Wuzerl (36. SSW) im Bauch

7

Ich danke dir.

Von meinem Mann kamen nur Vorwürfe. Er sagte, es käme mir gelegen, dass es so gekommen sei. Ich solle jetzt nicht die Opferrolle einnehmen, nachdem ich diese Familie ja nicht gewollt hätte. Mir wäre die Promotion ja sowieso wichtiger als das Kind gewesen.

Er ist Mitte September umgezogen und am 1.Oktober seine neue Stelle angetreten. Wir haben einmal telefoniert. Da meinte er, wir müssten nach vorne gucken und dass er schon ewig auf diese berufliche Chance gewartet habe, dass ich ihm das nicht kaputt machen solle.

Das hat mich ziemlich fertig gemacht. Danach habe ich es nicht mehr geschafft, ihn anzurufen. Auch wenn es mir für unsere Tochter sehr leid tut.

Es tut mir leid, dass du auch eine stille Geburt hattest. Habt ihr das viel mit eurem Sohn thematisiert? Kennst du vielleicht ein passendes Bilderbuch?

11

Ihr müsst dringend miteinander sprechen. Vielleicht auch im Zuge eines Therapiegespräches. Wir sind damals zur Caritas. Die Aussagen deines Mannes waren heftig, trotzdem solltet ihr reden. Sonst besteht die Möglichkeit, dass sich die Fronten verhärten und es unmöglich wird wieder eine gemeinsame Basis zu finden. Springt beide über eure Schatten.

Mit unserem Sohn haben wir oft darüber gesprochen und tun es heute noch. Wir besuchen regelmäßig das Grab. Es hängen Bilder von ihr an der Familienwand. Er nahm und nimmt das alles sehr selbstverständlich hin. Er erzählt auch fast jedem von seiner Schwester. Bilderbücher hab ich für uns leider kein passendes gefunden, aber es gibt welche. Die Auswahl ist jedoch klein. Schau mal auf Ama***.

Das Buch "und wenn du dich getröstet hast" hat mir sehr geholfen mich zu sortieren und alles zu verarbeiten. Da ist Platz um alles aus der Schwangerschaft und der Zeit danach festzuhalten. Man kann Fotos einkleben und so weiter.

5

Es tut mir sehr leid.
Ich hatte letztes Jahr eine stille Geburt, mein Kind war zu dem Zeitpunkt 2. Ich war wie in trance, ich habe irgendwie den Alltag bewältigen müssen.

Ich schicke dir ganz viel Kraft, bitte bitte denk nicht daran dass du irgendeine Schuld trägst. Nein, die Natur hat es entschieden.

Ich drücke dich ganz fest♥️

8

Ich danke dir. Es tut mir leid, dass du das auch erleben musstest. Habt ihr das viel mit eurem Kind thematisiert? Kennst du vielleicht ein passendes Bilderbuch?

10

Nein, nicht so viel. Er hat das damals noch nicht so wahr genommen glaube ich..aber unser sohn war von anfang an eingeweiht, er war bei der kleinen Beerdigung dabei, wir gehen immer zusammen zum Grab, er weiß dass da ein baby ist und fragt auch nicht weiter nach.. ich denke dass er mit 4-5 schon anfängt die fragen zu stellen, dann erklären wir es ihm so wie es ist...

weitere Kommentare laden
9

Das tut mir leid was du /ihr durchmachen musstet. Letztes Jahr stand bei uns die Welt auch still. In der 29ssw wurde mein Engel still geboren. Ich kann dann dir nur sagen, sowas braucht Zeit. Es gibt irgendwann bessere /schlechtere Tage, leider ist die Trauer ein langer schmerzvoller Prozess. Irgendwann sieht die Welt wieder besser aus 🌈

16

Ich danke dir. Es tut mir leid, dass du auch eine stille Geburt erleben musstest.

12

Meine Liebe, es tut mir so unendlich leid, dass ihr euren Sohn verloren habt :(
Da finde ich gerade keine passenden Worte für :(
Dass du da die Schuld bei dir suchst, kann ich verstehen, so würde es mir wohl auch gehen. Aber du trägst wirklich keine Schuld daran! Kein klitzekleines bisschen.
Die Reaktion deines Mannes klingt danach, dass auch er stark trauert und dir genau das vorwirft, was er eigentlich sich selbst vorwirft.
Dass du gerade keine Kraft findest, auf ihn zuzugehen, kann ich verstehen. Vielleicht gibt es dennoch bald mal eine Möglichkeit, dass ihr miteinander sprechen und weinen könnt.
Ich wünsche dir und euch ganz viel Kraft und umarme dich fest in Gedanken!

17

Ich danke dir für deine sehr einfühlsame Antwort. Für unsere Tochter wünsche ich es mir, dass wir irgendwann wieder eine gemeinsame Basis finden werden, die zumindest so weit geht, dass er wieder Zeit mit unserem Kind verbringen wird.

13

Hallo. Mein Beileid zu deinem schlimmen Verlust. Ich weiß gar nicht so recht was ich dir sagen kann. Aber trotzdem wollte ich mich gern bei dir melden. Dir sagen, dass du nicht alleine bist.
Meine Tochter Linn kam am 9.9.15 in der 21ssw still zu Welt. Sie war gesund. Ich hatte einen Blasensprung. Sie war sehr gewünscht und kam durch künstliche Befruchtung zu uns. Das ist einfach Natur. Wie bei dir. Du trägst keine Schuld. Jeder hat mal dunkle Gedanken. Ängste es nicht zu schaffen usw. Das ist normal aber nicht ausschlaggebend.
Such dir auf alle Fälle professionelle Hilfe. Wie die anderen schon geschrieben haben. Es tut so gut.
Ich bin übrigens wieder schwanger geworden. 2 Jahre später. Im 6. Monat hat mein Mann mich verlassen. Mein Sohn war ds 4,5 Jahre. Sei ehrlich zu deiner Tochter. Das ist das einzige was sie braucht.
Ja, es gibt auch Bücher. Ich muss mal schauen, wie die heißen.
Fühl dich still umarmt.
Verena8 mit Till an der Hand, Linn fest im Herzen und Lova auf dem Arm.

18

Ich danke dir für deine Antwort. Da hast du ja auch schon viel mitgemacht.

19

"Lily ist ein Sternenkind" ist meine Buchempfehlung.
Die Welt steht still und die Trauer nimmt alles ein. Nimm Dir soviel Zeit wie Du brauchst und sprich über Deine Gefühle - im privaten oder professionellen Bereich. Du wirst lernen damit zu leben und irgendwann kommen wieder Zeiten, in denen Du auch lachen kannst.
#liebdrueck Strahleface

21

Ich danke dir. Ich werde mal nach dem Buch schauen.

20

Liebe Iva-Maria,

Ich habe deinen Post damals gelesen und seitdem wirklich oft an Dich gedacht und immer mal wieder geschaut ob Du Dich hier nochmal meldest.
Mein Herzliches Beileid. Es tut mir so leid das du deinen kleinen gehen lassen musstest.
Fühle Dich ganz fest gedrückt. Es ist ganz sicher nicht Deine Schuld das Dein Sohn nicht bei dir bleiben konnte. Bitte rede dir das nicht ein.
Ich wünsche dir und deiner Tochter alles, alles Gute.
Lass dich nicht stressen wegen Scheidung etc. Ein Schritt nach dem anderen.
Liebe Grüße Nicole

22

Ich danke dir, Nicole.