Hallo ihr Lieben,
Ich habe leider meinen Sohn in der 19. Woche nach vorzeitigem Blasensprung verloren und wollte einfach meine Geschichte niederschreiben. Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt und kann von dem positiven (Folgeschwangerschaft etc.) danach erzählen. Oder hat ein paar aufbauende Worte die mein Herz in dieser Zeit ein wenig erwärmen können. ❤️
Am 23.09.2020 habe ich erfahren dass ich schwanger bin. Die Freude von mir und meinem Freund war riesig.
Am 13.10. hatte ich endlich meinen ersten Ultraschalltermin. Ich hatte Angst dass etwas nicht stimmen könnte, doch es war alles in Ordnung. Auch die anderen Ultraschalluntersuchungen waren ohne Auffälligkeiten. Alles dran, zeitgerecht entwickelt, das Herzchen schlägt kräftig.
Am 05.01.2021 hätte ich meinen nächsten Termin gehabt, doch so weit kam es leider nicht.
Am Samstag dem 02.01.2021 waren wir morgens gemütlich frühstücken. Als wir Zuhause waren musste ich auf die Toilette... und dort ist es passiert. Die Fruchtblase ist geplatzt. Ich war erstarrt. Bin raus zu meinem Freund und habe nur gesagt „Ich habe Angst!“ Als er schon mit dem Rettungsdienst telefonierte, fingen die Blutungen an.
Ich wurde ins Krankenhaus transportiert und untersucht. Das Ergebnis war schrecklich. Es war fast kein Fruchtwasser mehr vorhanden. Mein Baby wird nicht überleben, dazu ist es zu klein und schwach Anfang der 19. Woche. Ich sollte eingeleitet werden.
Ich musste erst einmal nach draußen und telefonieren. Denn ich war ja allein, Corona sei Dank.
Mein Freund kam so schnell es ging und wir entschieden uns dazu dass ich direkt da bleibe. Es bestand ja leider dieses Infektionsrisiko.
Um nicht allein zu sein entschied sich meine wundervolle Mutter dazu, sich als Begleitperson mit einweisen zu lassen. Mein Freund konnte es nicht, und ich verstehe das. Ich bin ihm nicht böse, meine Mutter war genau so eine große Stütze wie er es gewesen wäre.
Um 19:20 nahm ich die erste Einleitungstablette. Ich bekam leichte Unterleibsschmerzen und leichte Schüttelfrost. Nachdem der Arzt untersucht hat ob ich die Tabletten gut vertrage, bekam ich dann um 23:20 Uhr die nächsten zwei. Ich habe mich dann hingelegt und auch schmerzhafte, aber aushaltbare, Wehen bekommen. Bin immer wieder ein wenig weg genickt und wieder durch Wehen wach geworden.
Um 03:20 Uhr bekam ich die nächsten zwei Tabletten, von denen ich aber irgendwie kaum mehr eine Wirkung gespürt habe. Gegen 03:47 Uhr musste ich auf die Toilette und um 03:48 habe ich unseren kleinen Theo still auf der Toilette zur Welt gebracht. Er ist einfach hinausgeflutscht, in meine Hände. Mein kleiner, perfekter Junge.
Die Geburt von Sternenkind Theo.
Meine Liebe
Es tut mir unendlich leid, dass Ihr diese schlimme Erfahrung machen musstet. Euer kleiner Theo wird jetzt schützend seine Hände über Euch halten.
Manchmal passieren einfach Dinge, wo man nicht weiß, wofür sie gut sein sollen. Ich habe unsere Tochter (unser 3.Kind) im Dezember 2019 in der 18.SSW geboren. Sie lebte noch 30min in unseren Armen. Seither ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an sie gedacht habe. Der Schmerz wird erträglicher und man lernt damit zu leben. Diese Weihnachtszeit war natürlich wieder sehr geprägt davon, doch dieses Weihnachten hat uns gleichzeitig unser 4.Kind - geboren am Nikolaustag zum Lachen gebracht. Ich bin also damals im dritten Zyklus wieder schwanger geworden und unser kleiner Mann hat mir sehr geholfen. Klar war die SS von Ängsten begleitet - auch bei meinem Mann, aber jetzt sind wir glücklicher und dankbarer denn je. Ich wünsche Euch, dass auch Ihr wieder sonnige, fröhliche Tage bekommt und Eure Wünsche in Erfüllung gehen. Jeder geht mit solchen Erfahrungen unterschiedlich um, redet darüber und schafft Euch Erinnerungen.
LG Strahleface
Vielen Dank für deine lieben Worte, mir tut es auch leid dass ihr das durchmachen musstet. Darf ich fragen was der Grund für die frühe Geburt war?
Ich war ehrlich gesagt froh, dass unser Kleiner nicht mehr gelebt hat. So konnte ich ihn noch in meinen Händen halten ohne Angst haben zu müssen ihm weh zutun oder dass er leidet.
Es tut immer wieder weh zu lesen, dass so viele andere das selbe Schicksal durchleben müssen 😔
Wir haben im September 2019 unsere Tochter in der 16. Woche ziehen lassen müssen. Das Herzchen hat einfach aufgehört zu schlagen 😭 nach 5 Jahren Kiwu mit IUI's und IVF's waren wir endlich schwanger und und wiegten uns nach dem ETS in sicheren Tüchern und erzählten allen von unserem Glück. Dieses Glück hielt nur leider nicht lange und bei der Routineuntersuchung wurde dann festgestellt, dass unser kleines Mädchen nicht mehr lebt. Es zieht einen den Boden unter den Füßen weg und ich kann verstehen wie es dir und deinem Partner geht. Wir zünden immer noch regelmäßig Kerzen für sie an, heute auch für euren kleinen Stern 🕯️
Wir haben unseren Wunsch nach einem Kind nicht aufgegeben und unser Regenbogenbaby ist heuer im Oktober zur Welt gekommen 🥰 Ich bin mir ganz sicher, dass unser Sternenmädchen auf unseren kleinen Prinz von oben aufpasst.
Lasst euch mit der Trauer Zeit und sprecht über das Geschehene. Es schweißt als Paar noch mehr zusammen und ihr werdet sehen, ihr werdet stärker aus der Situation gehen als ihr es euch denken könnt. Alles Gute für euch und viel Kraft.
Auch für euch tut es mir wahnsinnig leid, diesen Verlust hat niemand verdient. :(
Vielen Dank für die Kerze, Theo wird das Licht bestimmt sehen und sich freuen. ❤️
Trotz all der Trauer hoffen wir natürlich auch auf ein baldiges Folgewunder das dann von oben von ihrem/seinem großen Bruder beschützt wird.
Hallo,
Es tut mir so leid zu lesen, dass du das erleben musstest. Es ist einfach so furchtbar und so ungerecht, dass es immer wieder passiert.
Ich sehe starke Parallelen zu meiner Geschichte.
Bei mir ist die fruchtblase in der 14. Woche nachts geplatzt. Unser kleiner Kämpfer hat 2 Wochen tapfer durchgehalten. Am 5.10. war ich morgens beim Termin (heute genau vor 3 Monaten) und die Ärztin sagte mir dass kein Herzschlag mehr zu finden ist. Für mich brach in dem Moment eine Welt zusammen. Wir haben über 4 Jahre in kiwu Behandlung verbracht und nach dem frühen Abgang im Januar 2020 war es endlich das größte Glück für uns. Aber es sollte wieder nicht halten.
Ich Bin dann auch ins Krankenhaus und habe um 19 Uhr meine erste Tablette genommen. Die nächsten 2 dann um 23 Uhr.
Um 3:21 Uhr kam unser kleiner Sonnenschein zur Welt.
Das ganze ist nun wie gesagt genau 3 Monate her und diese Zeit wollten wir uns auch nehmen, Das schreckliche Jahr hinter uns lassen und erst dann wieder starten.
Da ich an PCO leide habe ich keine Zyklen.
Am 30.12. dann die Überraschung - ich habe meine Periode bekommen. Das war für mich ein Zeichen, dass ich wieder anfange. Heute war ich dann in der Kiwu Klinik zum Ultraschall und wir dürfen wieder starten.
Ich kann dir leider nicht von einem Folgewunder berichten. Aber du bist nicht allein. Wenn du mir schreiben magst, mach das gerne.
Versuche über das Geschehene zu sprechen.
Ich hoffe ihr habt Fotos machen lassen von eurem kleinen Engel. Ich bin beim sterneneltern Verein und tausche mich regelmäßig mit anderen Eltern aus. Hier bekommt man auch die ein oder andere positive Geschichte zu hören, was einem Mut macht.
Ich wünsche dir/euch ganz viel Kraft das gerade passierte zu überstehen 🍀⭐️💙
Fühl dich unbekannterweise fest umarmt
Und nimm dir erstmal die Zeit die du brauchst.
Ich danke dir für deine Geschichte. Es beruhigt natürlich nicht, dass andere das gleiche schlimme Schicksal erleiden müssen, aber man weiß doch dass man nicht alleine ist. ❤️
Ich wurde nicht nach Bildern gefragt, aber sie haben einfach welche gemacht und in einem Umschlag verpackt. Damit ich selbst die Wahl habe ob oder wann ich mir unseren Engel noch einmal anschaue. Ich bin froh darüber. Ich weiß nicht ob ich zugestimmt hätte wenn ich gefragt worden wäre.
Danke, wir sind dabei alles zu verarbeiten.
Ich schreibe meine Gedanken oft nieder, das hilft mir sehr.
Danke für die Umarmung. ❤️
Mein beileid,
Ich selber habe nicht genau das selbe durch gemacht aber auch 3 FG relativ spät, eine wo mein Mann dabei war er ist zerbrochen. Die anderen beiden hab ich fast alleine durchgestanden ich war ihm genauso wenig böse wie du deinem freund das er nicht dabei sein konnte.
Das tut mir leid. Das Ganze dreimal durchleben zu müssen. 😔
Ich glaube auch, egal wie hart alles ist, man kämpft sich als Frau da durch. Erstens hat man ja keine andere Wahl und zweitens.. kann ich gar nicht sagen. Ich glaube von außen nimmt man alles noch krasser wahr.
Ich habe nur funktioniert in diesem Moment, mein Freund wäre neben mir wahrscheinlich auch zerbrochen. Es war das Beste dass er nicht dabei war.
Mein Beileid zu deinem schweren Verlust. Auch ich zünde heute Abend eine Kerze für deinen Theo an.
Meine Linn ist am 9.9.2015 in der 21ssw zu den Sternen gereist. Ein vorzeitiger Blasensprung. Auch sie kam still zur Welt. Sie war ein ICSI Baby und sehr gewünscht und geliebt. Sie war wunderschöne 27cm groß und wog 430g. Deshalb habe ich keine Geburtsurkunde und keinen Mutterschutz.
Nach vielen weiteren Versuchen auch mit frühen Sternchen kam mein Folgewunder 2018 zur Welt.
Am 21.1.2021 ist Linns 5. ET.
Sie ist immer in meinem Herzen.
Hallo,
es tut mir sehr leid für Dich - fühl dich fest gedrückt.
Ich möchte dir gerne ein bisschen Hoffnung machen. Unser Sternenkind Julius kam am 11.11.2018 in der 20. SSW still zur Welt. Mir ist ebenfalls die Fruchtblase geplatzt und die Geburt wurde eingeleitet. Ein Grund wurde nicht gefunden, es könnte ggf. eine Infektion gewesen sein.
Daher wurde in der Folgeschwangerschaft eine Cerclage und ein früher totaler Muttermundverschluss (FTMV) gemacht. Informiere dich darüber mal oder schreibe mir, wenn Du mehr wissen möchtest. Unser Regenbogenbaby wurde vor 2 Tagen 1 Jahr alt. Dennoch vergeht kein Tag, an dem ich nicht an unser Sternenkind denke.
Herzliche Grüße & alles Gute für Dich!
Danke für deine Geschichte.
Bei mir wurde auch kein Grund für das Ganze gefunden. Habe auch nur gesagt bekommen „es könnte eine Infektion gewesen sein... oder leider einfach so“
Aber „einfach so“ klingt für mich so falsch. In meiner Vorstellung platzt eine Fruchtblase nicht einfach in der 19. Woche. 😔
Ich habe deshalb auch die Vermutung dass es eine Infektion gewesen sein könnte.
Wir möchten gerne so schnell wie möglich wieder üben, aber meine Angst dass sowas noch einmal passieren könnte ist groß.