Heute hab ich erfahren, das mein Baby (Zellenansammlung, wie mein Frauenarzt es betitelt hat) nicht überlebensfähig ist. Leider kaum embryonale Anlage zu erkennen und kein Herzschlag feststellbar. Er hat mich gleich in die Klinik überwiesen und auf dem Weg dahin und im Warteraum hab ich mich unter lauter Tränen von meinem Kinderwunsch schon verabschiedet.
Ich habe im Januar 2020 nach problemloser Bilderbuchschwangerschaft mit 38 Jahren meine Tochter zur Welt gebracht. 3 Monate nach der Entbindung bin ich ungeplant schwanger geworden, es war ein Riesenschock in der ersten Minute, aber ich wusste sofort ich möchte zum zweiten Mal schwanger werden: in der 8 ssw erste Vorsorgeuntersuchung, Baby ging’s prächtig, 5 Tage später leichte Schmierblutung, Herzchen hat aufgehört zu schlagen, Missed Abortion in der 9 ssw: ich war so schockiert, dass ich einer Ausschabung zugestimmt habe. Mir ging’s noch wochenlang sowohl körperlich als auch psychisch sehr schlecht.
Als meine Tochter 1 Jahr alt wurde haben wir uns bewusst für ein Geschwisterchen entschieden und es hat im 1 Zyklus sofort geklappt. Ich war bei 6+2 voller Vorfreude bei meinem Frauenarzt und es wurde nur eine Fruchthöhle und Dottersack gesichtet, da war der Arzt schon skeptisch, aber er meinte es könnte vielleicht doch noch kommen. Ich hatte ein unheimlich positives Gefühl mit allen Schwangerschaftsanzeichen.Heute leider die bittere Wahrheit und auch in der Klinik genau die gleiche Meinung.
Ich habe jetzt Cytotec Tabletten bekommen und werde sie am Montag einnehmen in der Hoffnung, dass ich um eine Ausschabung rumkomme.
Ich wünsche mir noch so sehr ein Baby, habe aber jetzt Riesenangst, dass noch eine FG kommt. Ich war fest davon überzeugt es nicht mehr zu probieren, aber der Arzt in der Klinik hat mich sehr einfühlsam aufgefangen und meinte, dass sowas leider oft passiert und dass ich nicht aufgeben sollte.
Am liebsten würde ich mir eine lange Auszeit nehmen, andererseits bin ich 39 und setze mich unheimlich damit unter Druck.
Ich hoffe, ich werde die Kraft finden richtige Entscheidung zu treffen😭
Missed Abortion in der 8 Ssw
Hallo, ich kann so mit dir fühlen.
Hatte eine MA Ende der 11. Ssw. Bin auch schon 39 und setze mich wahnsinnig unter Druck. Ich habe bereits eine 13 jährige Tochter, für meinen Partner wäre es jedoch das erste leibliche Kind. Wahrscheinlich auch ein Punkt, der mich stresst,obwohl er die Ruhe in Person ist.
Ich hatte meine AS vor knapp 6 Wochen und total Angst, dass mir das wieder passiert. Aber wie dein Arzt schon meinte, es ist wirklich nicht selten, dass es passiert.
Wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und ich bin sicher, unser Regenbogenbaby kommt.
Das mit unter Druck setzen, kenne ich wie gesagt sehr gut.
Ich wünsche mir noch so sehr ein Kind, aber jetzt ist unheimlich viel Angst da, dass es auch beim nächsten Mal nicht klappt.
Einerseits der Gedanke daran, dass ich nie wieder das Wunder der Schwangerschaft und der Geburt erleben werde, der macht mich soooo traurig, andererseits der Gedanke, dass ich mich nochmal so sehr freue und dann so enttäuscht bin, weil es wieder abgeht, das möchte ich mir auch nicht antun.
Bin da ganz und gar bei dir. Dieses "es kann nochmal passieren " schieb ich so gut es geht beiseite. Wir probieren es so schnell es geht und funktioniert erneut und bis jetzt bin ich auch echt positiv.
Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen. Ich bin noch kinderlos, auch schon "älteres" Semester und habe gerade die 2. MA in der 7. Ssw hinter mir. Ich hatte auch immer den Traum von 2-3 Kindern, ob er bei den langen ÜZ und den Fehlgeburten überhaupt wahr wird - fraglich.
Auch kann man sich gar nicht mehr so auf die Schwangerschaft freuen und sie genießen mit den negativen Erfahrungen im Hinterkopf...aber ja, Fehlgeburten gehören dazu und sind häufiger als man denkt. Ich werde noch einen weiteren Versuch starten und wenn das nichts wird, muss ich meine weitere Lebensplanung anders gestalten...
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du die Hoffnung nicht aufgibst und den für dich richtigen Weg gehst. 😊
Mir half es bei den Fehlgeburten übrigens sehr, dass die Embryonalanlage als das bezeichnet wurde, was sie ist und hab selbst eine Personifizierung auch immer vermieden. Aber da empfindet sicher jeder anders. 😉 Der Arzt möchte sicher nicht taktlos sein, sondern ist einfach nur sachlich.
LG