Hallo,
ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin...
aber ich hoffe ihr könnt mir helfen, bin emotional völlig am Ende und weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht!
der beste Freund meines Mannes und seine Frau sind nach über 6 Jahren nun endlich und völlig unerwartet schwanger geworden...
ABER nun wurde in der 16 Woche trisomie 21 diagnostiziert (sicher durch plazentapunktion).
die beiden haben entschieden, einen abbruch machen zu lassen. Der Termin steht schon.
nun bin ich völlig überfordert!
es berührt mich sehr, dass sie all das mit uns teilen! Zumal wir all die Jahre mitfiebern und ihnen so sehr ein Kind gönnen.
und jetzt das... sie tun mir so unendlich leid!
sie haben ihre Entscheidung getroffen, das ist auch nicht das Problem! Da stehe ich absolut zu ihnen! (auch wenn ich mich eventuell anders entscheiden würde...)
aber ich bin selbst soooo traurig - für sie, weil die immense Freude so ein furchtbares Ende nimmt- für das ungeborene, das nicht den Weg zur passenden Familie gefunden hat- einfach über diese ganze Situation.
ich schlafe seit 3 Tagen nicht richtig und bin permanent in Gedanken bei ihnen. Und da liegt das Problem!
wenn ich selbst schon so mitgenommen bin von der ganzen Sache, wie soll ich ihnen, die das ja noch in stark potenzierter Form durchmachen, beistehen?
ich möchte gerne für sie da sein, weiß aber gar nicht wie?
vielleicht kann jemand seine Erfahrungen mit mir teilen? Mir sagen, was ihr euch in der Situation von Freunden gewünscht hättet?
Hilfe! Wie kann ich helfen?
Hey, erstmal finde ich es toll, dass du dir solche Gedanken machst und helfen möchtest, so gut du kannst ♥️ Leider kann man in einer solchen Situation nicht viel tun. Ich hatte auch einen Abbruch in der 16. Woche aufgrund einer Chromosomenstörung (wäre nicht lebensfähig gewesen) und wir hatten zuvor schon den engsten Freunden und der Familie von der Ss erzählt und dementsprechend dann auch von dem bevorstehenden Abbruch. Ich konnte und wollte in der Situation mit niemandem außer meinem Mann sprechen und habe mir ehrlicherweise gewünscht (und auch so geäußert), dass sich erstmal niemand meldet oder vorbeikommt. Das wurde auch respektiert. Nach ca einer Woche hatte ich zum ersten Mal das Bedürfnis mit jemandem darüber zu sprechen und das hat mir dann auch sehr geholfen. Aber da ist natürlich jeder anders. Fragt eure Freunde am besten, ob ihr etwas für sie tun könnt und dass ihr jederzeit da seid, wenn sie euch brauchen. Alles liebe 🍀
Hey! Ich finde es wahnsinnig toll, dass du dir Gedanken machst wie du helfen kannst. Ich bin echt gerührt. Denn leider ist es ganz oft so, dass sich Freunde von Menschen, die so einen schlimmen Schicksalsschlag erleiden mussten, anwenden und einen alleine lassen. Man merkt sehr deutlich, dass sie nicht damit belastet werden möchten, da sie ihre eigenen Probleme haben.
Deswegen ist das wichtigste, dass du ihnen signalisiert dass du für sie da bist.
Du kannst sie gerne auch fragen, wie du ihnen helfen kannst, was du für sie machen kannst, ob du einkaufen gehen könntest etc.
Das signalisiert, dass du es wirklich ernst meinst.
Denn oft sagen Menschen, die eigentlich nicht belastet werden wollen den Satz "meldet euch wenn ihr was braucht". Da würde ich persönlich mich natürlich nie melden.
Deswegen lieber konkrete Unterstützung anbieten. Diese Unterstützung kann auch der opener sein, dass sie mir dir über das Ganze sprechen möchten. Und wenn nicht, ist es natürlich auch ok.
Aber es ist wichtig dass sie merken dass du für sie da bist.
Hallo,
deine Freunde werden nach dieser schlimmen Nachricht gerade einfach "funktionieren". Nach der Geburt fängt dann das Trauern und Verarbeiten an.
Mir hat nach meinem kürzlichen Spätabort sehr geholfen zu reden. Ich habe mich unheimlich gefreut wenn Freundinnen Anteil nahmen, sich gemeldet haben und nachgefragt haben...
Ich würde daher auf jeden Fall signalisieren das du bist, biete an vorbeizukommen, mit ihr spazieren zu gehen oder irgendwie zu helfen.
Eine Freundin hat mir z.B. ein kleines Windrad vor die Türe gestellt mit netter Karte, eine Nachbarin stellte Blumen vor die Tür. èber diese Anteilnahme habe ich mich total gefreut. Nach ca. 2 Wochen war ich dann auch soweit mich im Cafe zu verabreden...klar, es laufen Tränen aber es wird Stückchen für Stückchen besser...
Danke für eure Antworten!
mir ist es enorm wichtig, den beiden kein negatives Gefühl zu geben! (haben die Ärzte schon zur genüge getan 😞)
ich möchte eben möglichst nichts falsch machen/sagen!
morgen ist der Tag x... wir wissen natürlich alle nicht, wie lange sie in der Klinik bleiben, wie es ihnen dann geht usw.
drum wollen wir sie auch nicht bedrängen oder so.
deswegen haben mein Mann und ich jetzt beschlossen ein kleines Päckchen zu packen - Tee, süßkram, Taschentücher - mal sehen, was ich morgen schönes finde...
und ich bastel grad ein kleines Telefonbuch mit Einträgen wie lieferdienst, einkaufsservice, Wäscherei, Kummerkasten, fahrdienst und noch ein paar persönlichere. Alle dann mit unseren Telefonnummern.
ich hoffe so die Hilfsbereitschaft zu signalisieren, ohne sie in dieser so empfindlichen Stimmung zu stören!
vielleicht seid ihr so lieb und drückt ihnen auch die Daumen, dass morgen wenigstens alles problemlos abläuft?!
danke!