Ging es jemandem von euch vielleicht ähnlich? Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich ein richtig gutes Bauchgefühl habe oder ob ich mir jetzt Vorwürfe bezüglich Self-fulfilling-prophecy machen muss.
Folgender Hintergrund. Ich war in dieser Schwangerschaft sehr verhalten, hatte immer ein komisches Bauchgefühl, konnte mich nicht richtig freuen und wollte es keinem so wirklich erzählen. Das Baby war jedoch sehr sehr gewünscht, geplant und alle Voraussetzungen stimmten. Alle Ultraschalltermine waren unauffällig, Harmonytest war in Ordnung, keine Vorerkrankungen etc. Kein Grund, sich also Gedanken zu machen.
Dennoch war da dieses Gefühl, dass etwas nicht passt. Ich habe beispielsweise beim Kauf der Ausstattung gefragt, ob man sie im Fall der Fälle zurückgeben kann und am Ende doch nicht gekauft, da ich der Meinung war, das kann ich auch kurz vorher machen. Außerdem habe ich mehrmals mit dem Baby gesprochen und ihm erklärt, falls es nicht zu uns kommen mag, oder es ihm nicht gut geht, das in Ordnung ist, obwohl wir uns riesig auf ihn freuen. Ich hatte das Bedürfnis ihm das zu sagen, obwohl ich mir das Kind so sehr gewünscht hatte. Ich kam mir schon richtig dämlich vor, weil ich solche Gespräche geführt habe. Es gab sehr sehr viele Situationen in der Schwangerschaft, in der ich den Gedanken nicht abschütteln konnte, dass etwas nicht passt.
In der 20. Woche kam dann beim 2. Screening die Bestätigung. Das Baby ist sehr krank und schafft es nicht. Die Probleme konnte man vorher nicht erkennen. In der 22. Ssw war es dann soweit. Das Herzchen hatte aufgehört zu schlagen.
Ich komme jetzt aus diesem Gedankenkarusell einfach nicht mehr heraus. Habe ich zu wenig an mein Baby geglaubt und es „herbeigeredet“ und hat man wirklich einen so guten Mutterinstinkt? Ich mach mir irgendwie richtige Vorwürfe, dass ich nicht mehr gekämpft, ihm gut zugeredet etc habe. Hab ich ihm das Gefühl gegeben, nicht an ihn geglaubt zu haben? Hab ich ihn zu früh aufgegeben? Oder war es richtig, ihm zu erklären, dass ich auch loslassen kann?
Vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir berichten....
Vorahnung
Huhu, das tut mir sehr sehr Leid für dich❤ Das ist so hart und unfair.😔
Mir ging es diesmal ähnlich. Von Beginn an ein mieses Gefühl. Das hat sich schon vor 2 Wochen bei 8+1 bestätigt. Baby war 1 Woche zurück, Fruchthöhle fürs Baby nochmal zu klein. Klar hatte ich trotzdem Hoffnung. Hab gegoogled und gefragt....aber innerluch wusste ich - nein, es ist nichts ok. Gestern kam dann die endgültige Bestätigigung des MA.
Dadurch, dass ich von Beginn an so ein ungutes Gefühl hatte, hab ich es recht "gut" aufgenommen. Ich wusste es einfach von Beginn an. Ich bin traurig, aber nicht zu tiefst erschüttert. Auch wenn das kalt klingt. Ich hab mich nie wirklich auf diese sehr gewollte Schwangerschaft eingelassen. Obwohl es keine Blutung, keine Schmerzen, kein nix gab, was äußerlich auf Probleme deutete.
Andererseits war meine Schwangerschaft davor voller Hürden und Probleme. Doch ich wusste immer, es wird alles gut. Innerlich wusste ich, mein Baby wird gesund sein und leben. Und so war es auch.
Das ist alles aber keine selbsterfüllende Prophezeihung. Das ist einfach Mutterinstinkt, Intuition.
Ich wünsche dir alles alles alles Liebe.❤
Hallo.
Es tut mir sehr Leid, dass du das auch miterleben musst.
Ich kann dir sagen, dass ist einfach der Instinkt der Frau.
Mir erging es 2 mal so! Ich habe zuerst eine Glückliche Schwnagerschaft erlebt und da kannte ich sowas nicht. Es war von anfang an klar für mich, es ist alles gut. (Und ich weiß was alles schief gehen kann, bin Kinderkrankenschwester) In den beiden nächsten Schwangerschaften hatte ich von anfang an ein komisches Gefühl. Und es wurde auch jeweils bestätigt. 1x ein Windei, also ganz früh und das 2x in der 18. Woche stille Geburt nach Blasensprung.
Ich hoffe das nächste Mal wirds wieder anderst und mein Gefühl sagt mir alles Gut, sonst drehe ich glaub ich durch 😔
Du bist damit sicher nicht allein und es ist auf gar keinen Fall deine Schuld. Wenn ein Kind starke Fehlbildungen hat und nicht lebensfähig ist, hat das nichts mit deiner Einstellung oder deinem Lebenswandel zu tun.
Du kannst nichts dafür.
Ich wünsch dir alles Gute 🍀
Es tut mir so leid, was du erlebt hast 😔 bitte, bitte mach dir nicht auch noch Vorwürfe, dass du deinem Baby nicht genug zugesprochen hast. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Frauen/Mamis einfach ein sehr sehr sensibles Bauchgefühl haben und uns der Mutterinstinkt ab positivem Test begleitet und nicht erst ab Geburt.
In meiner ersten SS, die mit einer MA in der 12. ssw geendet hat, hatte ich von Anfang an kein gutes Gefühl. Ich hab zwar unsere Familie über die SS informiert, aber auch mit der Absicht, mit ihnen darüber sprechen zu können wenn es schief geht. Ich wollte, dass sie wissen, dass es da unser ⭐️ gibt. Und letztendlich kam es ja auch leider wie von Anfang an befürchtet.
In meiner SS, die mit einer anstrengenden aber wunderschönen Geburt endete, hatte ich selbstverständlich Ängste wegen der vorangegangenen FG aber gleichzeitig war ich tief in mir immer sicher, dass wir am Ende ein gesundes Baby haben werden und so kam es.
Wie gesagt, wir haben da einfach einen „sechsten Sinn“ und es hat gar nichts mit selbsterfüllender Prophezeiung zu tun. Ich weiß, es ist unfair, schwer zu ertragen und zu verstehen wieso es ausgerechnet einen selbst trifft, aber dich trifft keinerlei Schuld. Du warst/bist deinem Sternchen die beste Mami und hast ihn so liebevoll in seinen wenigen Wochen begleitet 💔
Hallo du
Oje, das tut mir ja so leid Fühl dich unbekannterweise fest gedrückt
Ich hatte eine ähnliche Erfahrung, wie lenamaus92. Meine SS war aber nicht geplant und deshalb war ich etwas überrumpelt, habe mich aber nach einer Woche gefangen und riesig gefreut. Dennoch hatte ich ein flaues Gefühl. Wir haben auch einigen schon früh davon erzählt und immer mit dem Begleitsatz "Wenn es nicht klappt, möchten wir, dass man davon weiss, da es so oft passiert und selten jemand darüber redet". Und in der 7./8. Woche hat es sich dann leider verabschiedet. Ich habe mir auch Vorwürfe gemacht, da ich eine wertvolle Woche damit verschwendet habe, mich zu fangen, anstatt zu freuen und mich gefragt, ob ich selbst daran schuld habe, da ich immer wieder von einem möglichen Abgang redete und ich kam zum Schluss - nein! Genau so wenig, wie du etwas dafür kannst. Du hattest den Instinkt und warst deinem Baby die liebevollste Mama, die es für sein kurzes Leben haben durfte. Fakt ist, man kann einen Embryo/Fötus/Baby nicht durch blosse Gedanken "sterben lassen", sonst müsste keine Frau mehr zu einer Abtreibung. Wenn man selbst krank ist, kann man durch positives Denken und Nicht-Aufgeben den Verlauf einer Krankheit etwas beeinflussen (wurde bei Leukämie-Patienten immer wieder beobachtet). Da ein Baby in der 22. SSW aber vermutlich noch kein Bewusstsein hat, "funktioniert" es einfach nur nach seinen Instinkten. Bestimmt nimmt es gute oder schlechte Schwingungen auf, welche später auf sein Verhalten und Wohlbefinden Einfluss haben. Es hat aber noch kein Bewusstsein, sodass es aufgeben könnte. Ob du ihm in liebevollen Worten eine Geschichte erzählst hast oder ihm gestattest hast, weiterzuziehen - dein Baby verstand deine Worte noch nicht, aber erfuhr deine Liebe
Du kannst nichts dafür
Es tut mir furchtbar leid, was du erlebt hast.
Aber ganz sicher hast du es nicht herbeigedacht oder -geredet. Sondern dein Instinkt hatte leider leider recht, das kenne ich auch aus meinen Schwangerschaften, deren Verluste bei weitem nicht so tragisch waren wie deiner.
Bei meiner allerersten Schwangerschaft nach fast 4 Jahren Kiwu war ich von Tag 1 an innerlich nur panisch. Sie war spontan entstanden, sie hätte medizinisch so angeblich nicht eintreten können, sie war so sehr erhofft und erwünscht...aber nicht intakt, das wusste ich sofort, ohne vorher je schwanger gewesen zu sein. Man hat mich ewig immer wieder vertröstet und in der 9. Ssw hat man mich mitten in der Nacht notoperiert wegen einer Eileiterschwangerschaft 🤷♀️
Es folgten zwei sehr frühe Abgänge (6./7. Ssw) und eine weitere Schwangerschaft, da habe ich sogar geträumt, dass das Baby immer "MA MA" sagt. Und dass das nicht Mama heißen soll, war mir immer klar. In der 10. Ssw hat das Herz aufgehört zu schlagen.
Meine 5. Schwangerschaft war, auch aufgrund der Vorgeschichte, sehr kompliziert, es gab Diagnosen, die fast wöchentliche Herzkontrollen erfordert haben, ich hab 30 Wochen im Strahl gek*** und natürlich nicht zugenommen, ich hatte ab der 20. Ssw immer wieder Wehen etc pp. Aber ich hatte ganz tief in mir immer dieses Wissen: es geht ihm gut. (Und trotzdem haben wir nur sehr wenige Sachen vorab besorgt, wir hatten viel zu viel Angst, dass noch was schief geht, waren wohl auch ein bisschen abergläubisch).
Selbst als mir in der 38. Ssw die Fruchtblase geplatzt ist, Babys Kopf nicht im Becken, ich liegend in die Klinik musste, war ich immer positiv (auch wenn mir die Hebamme, die das CTG anschloss, mit dem Satz. "Spüren Sie Ihr Kind?!?" einen Schock versetzt hat, den ich bis heute in der Magengrube spüre). Und ich hatte recht - er ist inzwischen zweieinhalb. Rundum gesund, ein bisschen klein, ein bisschen leicht, aber quietschfidel.
Anders als mit Mutterinstinkt kann ich mir das alles tatsächlich nicht erklären 🤷♀️ aber mindestens die Elss zeigt mir, dass man mit diesem "Wissen" nichts beeinflussen kann. Die entsteht ja schon und ist zum Scheitern verurteilt, ehe man von der Schwangerschaft weiß und evtl. positiv oder negativ denken könnte.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und liebe Menschen, die dich auffangen.