Stille Geburt in der 19. Ssw - Vorbereitungen

Hallo,

Wir müssen leider unsere Tochter in der (voraussichtlich) 19. Ssw still zur Welt bringen. In gut einer Woche erfolgt ein medizinisches Konsil und im Anschluss die Einleitung. Also haben wir noch etwas Zeit um uns vorzubereiten. Ich würde gern einen Sternenkindfotografen beauftragen.

Hat jemand Erfahrung damit? Habt ihr sonst noch etwas gemacht? Eine Beerdigung wird es nicht geben, da mein Mann sich nicht verabschieden möchte. Er möchte auch nicht bei der Geburt dabei sein, was ich verstehen kann. Aber ich möchte mich gerne verabschieden. Bekomme ich nach der Geburt Zeit dazu?

Ich bin für jede Anregung dankbar!

Lg, babyelf

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Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musst. Die stille Geburt unserer Tochter fand in der 28. Woche statt. Das war vor zwei Monaten.

Es ist sehr wichtig, dass du dich verabschiedest. Daher finde ich es sehr gut, dass du dich darauf vorbereiten möchtest.

Du wirst auf jeden Fall die Gelegenheit bekommen, dein Baby zu sehen und anzufassen. Es ist ganz allein deine Entscheidung wie lange und in welcher Form. Es könnte sinnvoll sein, der Hebamme vorher deine Vorstellungen mitzuteilen. Aber es ist auch völlig ok, wenn du dich mittendrin umentscheidest. Wahrscheinlich wirst du nach der Geburt eine Ausschabung bekommen, da die Plazenta in dieser SSW nicht von allein abgehen wird. Aber danach ist auch noch viel Zeit.

Wir haben vor der Geburt bereits die Notfallnummer der Sternenkindfotografen angerufen. Wenn keiner rangeht, wird man kurze Zeit später zurückgerufen. Dann suchen sie einen Fotografen in deiner Nähe, der sich bei dir direkt meldet. Das sind sehr nette und einfühlsame Menschen. Und ich bin unendlich froh, die Fotos zu haben.

Wir haben unserer Tochter zur Geburt ein paar Kleinigkeiten mitgebracht. Sie wurde mit einem Kuscheltier und einem Tshirt von mir zusammen eingeäschert. Und die Decke, in die sie nach der Geburt gewickelt war, haben wir bei uns zuhause. Es ist der wichtigste Gegenstand in meinem Leben geworden!

Es ist schade, dass dein Mann sich nicht verabschieden möchte, aber es ist natürlich jedem selbst überlassen. Vlt. kann er ja doch zumindest im Krankenhaus dabei sein (man muss ja nicht direkt hingucken), aber so wärst du wenigstens nicht allein. Es kann nämlich sehr lange dauern, schmerzhaft und anstrengend werden (nicht nur körperlich). Aber ob er dabei ist oder nicht, die Geburt wird dein Moment mit deinem Baby. Du wirst sehr stolz sein und unendlich glücklich und gleichzeitig traurig über dieses kleine Geschöpf! Lass alle Gefühle zu.

Dein Baby wird dann wahrscheinlich in einem Sammelgrab beigesetzt, zusammen mit anderen Sternenkindern. Lass dir vom Krankenhaus Ort und Zeit der Beisetzung mitteilen.

Lass auf jeden Fall Fuß- und Handabdrücke von deinem Baby machen. Auch wenn es noch so klein ist, wird wahrscheinlich alles dran sein. Oder weißt du schon von irgendwelchen Besonderheiten im Aussehen deines Babys?

Wenn du noch mehr Fragen hast, schreib mir gerne.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

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hallo.wir hatten vor kurzem geschrieben😰
das tut mir leid das es bei dir nun auch soweit ist.
ich habe mein baby weder verabschiedet noch fotos gemacht.mein mann war auch nur im krankenhauszimmer dabei.
ich wollte dir damit nur sagen das ich deinen mann verstehe🥲
ich schicke dir ganz viel kraft und wenn du magst schreib mich gerne nochmal über PN an.
lg♥️

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Es tut mir sehr Leid für Euch. Es gibt bei Facebook eine Gruppe für Sternenkinder. Schreib sie einfach mal an die beraten dich/euch. Sie stellen auch ein Paket mit Kleidung und Erinnerungsstücken zusammen.Ich habe mich nach der letzten MA an Sie gewannt. Hier die E-Mail: Info@sternenzauber-fruehchenwunder.de
Ich drück dich aus der Ferne und sende dir ganz viel Kraft.

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Ich liege aktuell mit Blasensprung im Krankenhaus. 14. SSW. Mir steht das gleiche bevor, ich bin allerdings schon mitten in der Einleitung.
Ich kann dir zum Thema verabschieden nur sagen, das du die Möglichkeit haben wirst. Du wirst vorher gefragt. Ich habe gesagt, das ich es spontan entscheiden möchte. Denn ich befinde mich noch in einem völligen Gefühlschaos und kann null einschätzen, was ich möchte, wenn es soweit ist.
Also lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, du musst sie nicht jetzt treffen.
Ich drücke dich unbekannterweise ganz doll. Und wünsche euch viel Kraft für diese schwere Zeit.

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Hallo,
fühl dich gedrückt. Es tut mir leid, das du das durchmachen musst. Im Juni kam meine Tochter still zur Welt (21 Woche) Mein Mann war zwar bei der Geburt dabei (weil ich ihn einfach gebraucht habe an meiner Seite), verabschieden wollte er sich aber auch nicht. Das muss denke ich jeder selbst entscheiden. Unser Mädchen kommt in ein Sammelgrab mit anderen Sternenkindern. Ich fand die Vorstellung schön, das es dort nicht alleine ist. Die Hebammen hatten unser Kleines sehr schön eingepackt in einen gestrickten Schlafsack, im Körbchen lagen noch gehäkelte Schmetterlinge. Einen davon habe ich als Erinnerung für die Geschwisterkinder mitgenommen. Vielleicht gibst du Eurem Kleinen auch etwas von euch mit, eine Decke oder Tuch zum Einwickeln oder so. Ich hatte nichts dabei, hätte es im Nachhinein aber schön gefunden. Alles Gute dir und viel Kraft für die bevorstehende Zeit.

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Es tut mir sehr leid für euch 💔

Ich habe 2013 mein erstes Kind in der 17. SSW geboren, das Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen. Ich musste mehrere Tage eingeleitet werden, darauf hat mich niemand vorbereitet. Im Anschluss an die Geburt musste im OP die Plazenta gelöst werden, da diese sich in diesem Schwangerschaftsstadium häufig nicht ablöst. Im Anschluss hatte ich Zeit mich von meinem Kind zu verabschieden. Während ich im OP war, haben die Hebammen sie gewogen, Fußabdrücke gemacht und in das Tuch gewickelt, dass ich mitgebracht hatte.

Ich hatte in den Tagen der Einleitung eine sehr nette Ärztin, die mich auf das Aussehen meines Kindes vorbereitet hat. Das hat mir meine Angst genommen sie danach zu sehen. Sprich mit den Ärzten und Schwestern (ich war damals auf der chirurgischen Station, weil man mir nicht zumuten wollte zwischen all den Schwangeren und frischen Babys zu liegen)

Wir haben vom Krankenhaus eine hübsche Holzschachtel bekommen, welche wir zuhause bemalt haben. Wir haben sie in einem Sternenkindgrab beerdigen lassen. Hierzu haben wir die Holzschachtel mitgebracht und dem Bestatter gegeben. Es waren nicht alle Eltern da, vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch - so hättet ihr später einen Ort, an den ihr kommen könnt, wenn euch danach ist. Mir hat das über das erste Jahr sehr geholfen.

Ich wünsche dir alles Liebe ❤️

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Es tut mir sehr leid. Kommst du aus Deutschland? Mir hat es sehr gut getan dass meine Tochter eine Geburtsurkunde bekommen hat. Ist seit, ich glaube, 2013 in D gewichtsunabhängig möglich. Da wurde ihr Name niedergeschrieben. In meinem Bundesland muss jedes, auch noch so kleine Seelchen, beerdigt werden. Meine Tochter hatte eine Sammelbestattung. Es war eine für mich sehr schöne Trauerfeier. Ich habe so einen Ort, an dem ich auch noch nach über 10 Jahren hin kann. Dein Mann muss ja nicht zur Beerdigung mit. Durch diese Beerdigung war es für mich als hätte sie nun endlich die letzte Ruhe gefunden. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Alles Liebe und Gute.

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Hallo.
Tut mir leid, dass du das durchmachen musst. Fühl dich gedrückt. Ich habe meinen Sohn mit 2,5 Monaten an Trisomie 18 verloren. Lange sah es so aus, als könnte er es schaffen! Leider konnten seine Herzfehler nicht mehr rechtzeitig operiert werden, da er zu klein und leicht für die Op war.
Zum Abschied bekamen wir vom Kkh eine Truhe mit Namen und ganz vielen Erinnerungen- seine erste Mütze, sein Fuß und Handabdruck etc.
Die ganze SS hieß es bei uns immer er würde noch im Bauch versterben. Die Ärzte sprachen nur nicht von Einleitung, weil es einen gesunden Zwilling gab. Nach der Geburt ging es ihm aber deutlich besser als alle dachten. Sein Gehirn war sogar völlig normal aufgebaut. Leider hatte er aber diverse, schwere Herzfehler, die später operiert werden sollten, da er deutlich kleiner war als andere Kinder und zusätzlich noch ein Frühchen aus der 30.SSW.

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Hallo babyelf

Was du nach der Geburt, zur Verabschiedung, tun kannst, haben die viele schon geschrieben.

Ich würd dir gerne für die Zeit jetzt was mitgeben. Meine Tochter starb in der 33.ssw und machte sich in der 35ssw auf den Weg. Wir haben bewusst lange gewartet mit der Einleitung und haben jeden dieser schmerzhaften Tage "genossen".

Als ich das stille Kind im Ultraschall sah, hatte ich in der Sekunde weder Bauch noch Baby. Die Verbindung war weg, ich konnte nichts mehr spüren. Die nächsten Tage haben wir so fest an dieser Verbindung gearbeitet.

Mein Mann und ich sind jede Nacht zur selben Zeit erwacht. Um 3 Uhr morgens lagen wir da und haben "bauchmeditationen" gemacht. Gespürt, geredet, den Bauch gestreichelt, versucht, die situation zu akzeptieren.

Tagsüber waren wir im Zoo, haben Ausflüge gemacht, mein Bruder kam und hat meinen babybauch fotografiert und bewusst versucht, schöne Erinnerungen zu schaffen. Wir haben die Tage mit dem Wissen erlebt, dass wir nur noch wenig Zeit mit unseren beiden Kindern physisch auf der Erde haben... und ich will nicht an den Frühling 2021 zurück denken, und nur ein schwarzes Loch sehen.

Wir haben fest versucht, eine Verbindung zu finden und das ist uns geglückt. Wie soll man sich sonst von jemandem verabschieden, wenn der schon lange weg ist?

Uns hat das Buch "gute Hoffnung, frühes Ende" enorm geholfen. In der Zeit davor, aber auch danach. Bis heute blättere ich oft darin...

Was mir im Moment hilft, meine Tochter immer wieder bewusst mit zu nehmen: an der Beisetzung haben wir eine Linde mit farbigen stoffstreifen geschmückt. Diese flattern noch immer beim Grab und sind ein schönes, frohes Bild in meinem Kopf. An schönen Orten knüpfen wir noch immer diese stoffstreifen auf und denken an sie. So hinterlässt sie mittlerweile weltweit ihre kleinen Spuren... vielleicht gibst du deinem Kind einen Streifen mit? Und auch ihr nehmt diese Tradition auf? Ein "ewiges Band" zwischen euch?

Ich wünsch dir alles gute ❤️