Hallo meine Lieben,
Nachdem ich selber viel danach im Netz gesucht habe und nicht viel dazu finden konnte, verfasse ich auch das Wichtigste aus meiner Erfahrung für diejenigen, die es auch betreffen oder auch nur interessieren könnte.
In der 10 SSW, genau am letzten Dienstag, habe ich eine bräunliche Schmierblutung und ein leichtes Ziehen im Unterbauch bemerkt, weswegen ich gleich zum Frauenarzt bin - das Herzchen von dem Körnchen in mir hat aufgehört zu schlagen und der Entwicklungsstand ist bei 6-7 SSW stehengeblieben. Ein Schock. Die Nacht war lang - ich und mein Mann haben viel geweint und verarbeitet.
Ich habe am selben Tag die Überweisung für die Ausschabung bekommen, denn ich hatte vor mehreren Jahren eine und ich wusste was es heißt - ich hatte damals eine fortgeschrittenere Schwangerschaft, ich wollte einfach das Kind nicht tot auf dem Boden sehen, Freunde meinten - man vergisst es dann nie. Danach lag ich 1 Woche mit leichtem Ziehen im Bett, kalten Wickeln und es war vorbei. Für meine Psyche war es damals das richtige.
Letzten Mittwoch wurde ich im KH von einer jungen Ärztin empfangen, die mich umgestimmt hat und mir den natürlichen Abgang vorgeschlagen hat. Ich will nämlich Kinder und ein gesunder Körper hatte für mich Vorrang. Psychisch habe ich die FG verarbeitet und wollte positiv aufschauen zum nächsten Versuch. Für mich war der natürliche Abgang kein Abschied, sondern das beste, was ich einem nächsten Kind in der Schwangerschaft anbieten kann. Ich war zu jedem Schmerz und zu jedem Gruselbild bereit. Bei Verblutungen stand das KH zur Verfügung, 5 min entfernt, das würde ich schaffen. Mein Mann und Freunde haben mich auch kaum alleine gelassen.
Um 00:00 am Mittwoch Abend ging es los - 4x 200g (sechseckige) Cytotec (Off Label, was man recherchieren kann) Tabletten vaginal eingeführt. Und sich ins Bett gelegt, ohne aufzustehen. 10.Min später habe ich gemerkt, das es schon wirkt. In ca. 4 Stunden hat die Blutung eingesetzt. Auf meiner Kommode lag eine Packung Ibuprofen 600. Den ganzen Donnerstag verbrachte ich mit etwas stärkeren "Regelschmerzen" (ich habe jeden Monat sehr unangenehme stärkere Regelschmerzen und ich nehme dafür Ibuprofen), die Blutung war stärker als sonst, aber noch im Rahmen. Es heißt,.wenn die Binde öfters als jede Stunde gewechselt werden muss und die größte Größe schon voll ist, ist es schon zu viel Blut. Es war bei mir nicht der Fall. Man darf beim Abgang nämlich nur Binden nutzen und nur aussenrum duschen, kein Baden, keine Sauna, kein Schwimmen, keine Tampons, sonst Entzündungsrisiko!!! Also, ich habe den ganzen Donnerstag und Freitag in stärkeren Regelschmerzen verbracht, ich habe in den beiden Nächten kaum geschlafen (mein Mann ja auch nicht). Dann genau 48 Stunden nach der Pilleneinnahme, am Freitag auf Samstag um Mitternacht, kam ES raus - Fruchthöhle mit allem drum herum. Ich habe es angemessen - Länge hat ungefähr mit der.vom US gestimmt, ein Bild gemacht für die Frauenärztin. Ich dachte es wäre vorbei. Wohl nicht, am Tag 3, Samstag, kamen noch stärkere Schmerzen, die Nachwehen dachte ich. 3 Min lang mit 30 Sek Pause ,1,5 St lang. Ich habe Buchstaben gesungen - A, O, I, E. Mit meinem Mann zusammen. Dann kam die Plazenta raus. Ein Geröll aus Hautfetzen und Blut. Nichts schlimmes.
Heute ist Tag 5. Normale Blutung. 1 Mal am Tag leichtes Ziehen im Bauch. Es kommen noch ein paar kleinere Hautfetzen raus, etwas Schleim.
Im grossen und ganzen fand ich das ganze nicht schlimm - die Schmerzen sind sehr erträglich, da braucht ihr keine Angst davor zu haben, es sind keine echten Geburtsschmerzen (die sind viel krasser), Hauptsache ihr habt ein Schmerzmittel zur Hand. Das, was aus euch rauskommt, ist zum Ansehen erträglich. Es ist ein Teil von euch, wenn es dazu für den Abschied hilft, ist das super! Mir hat es meinem Körpergefühl geholfen, ich fühle mich fit und gut. Ich denke, wenn man psychisch dafür bereit ist, ist es der richtige Weg. man kan auch abwarten bis der Körper es selber regelt, nur dauert es etwas länger. Cytotec ist da eine grosse Hilfe und nicht schlimm. Wenn man aber psychisch instabil ist, krass angeschlagen, würde ich mir evtl noch ein paar Tage Zeit lassen, um zu trauern und mich einzupendeln, bis ich mit dem Vorgang starte. Denn dann, glaube ich, ist das Leiden, die wahrgenommenen Schmerzen, die Blutung, die Kreislaufbeschwerden etc viel stärker.
Am Mittwoch ist meine Untersuchung auf Reste. Ich hoffe, dass sich die Ausdauer gelohnt hat und ich zügig mit dem nächsten Versuch starten kann.
Bleibt stark!