Ich wollte von meiner Ausschabung berichten, um vielleicht anderen Frauen die Angst zu nehmen, die ähnliches durchmachen.
Ich habe gestern beim Gynäkologen erfahren, dass der Fötus keinen Herzschlag mehr hat. Er wäre in der 13. SSW rechnerisch gewesen. Laut Vermessung aber nur 8+3. In der 9. SSW hatten wir unsere erste Vorsorge (8+5) und konnten den Herzschlag hören. Da schien alles perfekt.
Der Gynäkologe hat mir zu gehen einer Ausschabung geraten, weil er sagte, dass die Blutung geringer wäre und der Abgang planbarer, sodass man weniger eingeschränkt im Alltag sei.
Ich habe noch am selben Tag alle Krankenhäuser in der Umgebung nach dem frühstmöglichen Termin abtelefoniert und eines unter kirchlicher Trägerschaft gefunden, welches mich direkt am Folgetag ambulant operieren wollte.
Ich sollte ab 24.00 Uhr des Folgetags nichts essen und nur Wasser trinken. Um 08.00 Uhr erschien ich bei der Patientenanmeldung um 09.00 Uhr bestätigte eine Gynäkologin bei der Voruntersuchung die Diagnose und empfahl erneut die Ausschabung, weil die Fruchthöhle und der Embryo komplett intakt seien.
Um 10.00 Uhr wurde mir ein Zimmer zugeteilt und ein Hemdchen sowie eine Cycotec-Tablette bereit gelegt, die ich mit etwas Wasser schlucken sollt um den Muttermund zu weiten.
Um 12.00 Uhr kam ich zum Anästhesisten, der mich auf die Kurz-Narkose vorbereitete und einen intravenösen Zugang legte. Danach kam ich auf eine Liege mit Beinstützen, ähnlich wie der Untersuchungsstuhl bei der gynäkologischen Vorsorge und wurde damit in den OP gerollt. Auf dem Weg erhielt ich die Narkose und hätte maximal bis 10 zählen können bevor ich geschlafen habe.
Auf dem Weg in den Aufwachsaal wachte ich auf. Ich hatte ein Infusion erhalten und hatte leichtes Ziepen im Unterleib.
Nach einer Stunde im Aufwachraum wurde ich auf mein Zimmer gebracht, wo ich abwarten sollte bis die Infusion leer ist. Danach wurde diese entfernt, ich durfte auf Toilette gehen und etwas essen. Mittlerweile war es 14.00 Uhr.
Mir wurde gesagt, dass mein Mann mich abholen könne, nachdem der Anästhesist nich einmal mit mir gesprochen hatte. Ich erhielt einen Entlassungsbrief und eine AU für eine Woche. In einer Woche soll ich zur Nachuntersuchung. Um 16.30 Uhr habe ich das Krankenhaus ohne Schmerzen verlassen.
Als Andenken habe ich die Ärztin um eine Kopie des Ultraschalls gebeten, welches ich auch erhalten habe.
Wäre ich nochmal in derselben Situation würde ich mich wieder für die Abrasio entscheiden. Ich kann nur sagen, dass der Ablauf schnell und reibungslos war und ich jetzt einfach erleichtert bin, dass es „vorbei“ ist, es mir körperlich gut geht und ich in Ruhe trauern kann.
Ich darf 24 Stunden nicht Autofahren und soll von meinem Mann 24 Stunden beaufsichtigt werden. Eine Woche lang gibt es Sex- und Badewannenverbot wegen der Infektionsgefahr, Duschen ist aber erlaubt. Ich trage Binden, die Blutung ist aber viel schwächer als meine Periode.
Ich hoffe, mein Bericht hilft anderen, die sich überlegen müssen, ob sie sich eine Ausschabung machen lassen.
Erfahrungsbericht Ausschabung / Abrasio nach MA
Hi, bei mir lief es ähnlich. MA bei 9+3 festgestellt, seit ca 6+ schon nicht weiterentwickelt. Es war ein klarer Fall. 2 Tage später AS ambulant. Nie schmerzen gehabt, schnell und reibungsloser Ablauf. Ich durfte nach dem aufwachraum in dem ichv30 Minuten gelangweilt rum lag auch sofort wieder gehen. Alles in allem war ich 1,5 Std im Krankenhaus und mir geht es gut danach. Heute ist es 5 Tage her und ich habe nur noch selten mal frisches helles Blut am Toilettenpapier. In der Binde gar nichts mehr, meistens am Papier nur noch bräunliche SB. Ich würde es auch immer wieder so machen.
Ich wünsche dir alles gute, hoffe du kannst alles gut verarbeiten und für den Fall das ihr einen erneuten versuch wagen möchtet, wünsche ich gaaaanz viel Glück das es euch erhalten bleibt 🙏🏻🍀
Vielen Dank für die Ausführliche Beschreibung.
Ich muss nächste Woche zu einer Ausschabung und bis jetzt wusste ich nicht was mich erwartet.
Ich wünsche dir viel Kraft. Das Warten war für mich das schlimmste. Hinterher ging es mir sofort besser. Ich habe keine Schmerzen und keine Blutung, nur ein wenig Schmierblutung. Vielleicht macht dir das etwas Mut.
Hallo,
Dein Verlust tut mir leid.
Dennoch sehe ich diese "alles kein Problem, kann ich nur empfehlen"-Berichte kritisch.....
Ob Deine AS wirklich problemlos war und keine Spätfolgen nach sich zieht, weißt Du letztlich erst bei der nächsten Geburt.
Meine AS lief laut Ärzten und OP-Bericht völlig problemlos.
Leider baute sich die Gebärmutterschleimhaut danach nicht mehr gut auf, in einem Drittel meiner GM fehlte sie komplett. Ich hatte über Monate hinweg keine Mens mehr, trotz nachgewiesenem Eisprung. Es war zu tief geschabt worden, es war das Asherman-Syndrom.
Erst ein Experte in Hamburg, der schon vielen Frauen hier geholfen hat, konnte mir mit einer 6monatigen Behandlung und 2 OPs helfen.
Da meine GM aber sehr mitgenommen war, hatte ich in der Folgeschwangerschaft eine Plazenta praevia totalis und Plazenta increta. Ich lag ab der 20. SSW stationär und unsere Tochter kam per Notsectio an 27+3 zur Welt.
Nur der aus dem WE gerufene Chefarzt konnte meine GM erhalten, der operierende OA wollte sie entfernen, da die Blutung nicht zu stoppen war. Eine weitere Schwangerschaft war absolut ausgeschlossen.
So kann es gehen.
Ja, kommt nicht so oft vor. Aber für die, die es trifft, ist es die Hölle.
Ich wünsche Dir gute Genesung und Erholung und ganz bald eine glückliche Schwangerschaft!
LG, tatzel
Dein Bericht tut mir sehr Leid. Und du hast Recht damit, dass es nicht oft zu Komplikationen kommt, aber die die es trifft, trifft es hart.
Ich habe mir vor meiner Ausschabung keine Gedanken gemacht, wegen Komplikationen, ich hatte aber auch keine Alternative. Es gab Komplikationen und meine Schleimhaut ist geschädigt. Wir versuchen seit 3 Jahren ein Geschwichterchen zu bekommen und es klappt, bzw. hatte ich 3 Fehlgeburten.
Ich möchte damit einfach nur sagen, eine Ausschabung ist eine OP mit Risiken und ich würde es mir nur nochmal im Notfall machen lassen. Die OP an sich ist garnicht schlimm, da gebe ich der Verfasserin Recht. Es gibt aber bei einer MA auch andere Möglichkeiten!!!
Es tut mir leid, dass du solche Nebenwirkungen nach der Ausschabung hast.
Die Wahl eines natürlichen Abgangs stellt sich trotzdem nicht wirklich, wenn das Schwangerschafts-Gewebe vom Körper nicht selbstständig abgestoßen wird. Der Fötus war bereits 5 Wochen tot und völlig intakt in mir.
Mir ging es darum, zu berichten, wie der Eingriff ablief und wie es mir währenddessen und danach ging. Vor dem Eingriff hatte ich auch Angst und diese möchte ich anderen nehmen, denen solch ein Eingriff bevorsteht.
Nebenwirkungen und Spätfolgen von Ausschabungen betreffen ca. 1% der Patientinnen. Laut des Aufklärungsbogens sind am häufigsten Nachblutungen und Krämpfe oder Schmerzen im Bereich der Gebärmutter und des Muttermunds, seltener Fieber, Thrombose oder noch seltener verminderte Fruchtbarkeit.
Die Studie, die ich zu dem Thema Fruchtbarkeit nach Ausschabung finden konnte legt nahe, dass die Fruchtbarkeit in den drei Monaten nach der Ausschabung sogar etwas höher ist als in den Monaten 6-9 nach der Ausschabung.
In Großbritannien gibt es eine Selbsthilfe-Gruppe für Betroffene des Asherman‘s mit 300 Mitgliedern. Das Syndrom ist recht selten. Natürlich kann es trotzdem potenziell jede Patientin treffen.
Ich bin froh, dass dir ein Spezialist weiterhelfen konnte!
Ich werde dann später nochmal berichten, wie es bei uns weiter geht. Wir werden uns aber erstmal 2-3 Monate Zeit lassen mit der Nachwuchsplanung.