Frühe Fehlgeburt

Hallo an alle Gleichgesinnten,
ich habe noch nie in ein Forum geschrieben, aber heute habe ich ein Bedürfnis mich mitzuteilen und von Gleichgesinnten ihre Geschichte zu hören.
Vor ein paar Stunden war ich bei meiner Frauenärztin, die mir sehr liebevoll die schlimme Botschaft übermittelt hat, dass mein Kind in der 9 SSW keine Herztöne hat. Sie wolle nun etwas abwarten und dann nochmals untersuchen. In 8 Tagen habe ich den nächsten Termin. Eine furchtbar lange Zeit...
Schon vorher gab es Anzeichen, Blutungen, eine Frauenärztin, die leise zu sich nuschelnd in der 6 SSW gesagt hat: "das ist aber klein..."
aber ich habe mir gar nichts gedacht! Ich war so im Mutterglück und mir so sicher, dass mein Baby so gut ist, wie es ist. Ist es halt etwas klein, das war ich auch...
Im Nachhinein wundere ich mich sehr über mich. Eigentlich bin ich ängstlich, neige zu Kontrolle und denke bei solchen Anzeichen eher negativ. Hier hatte ich zwar Angst, der Blutungen wegen, aber ich war voller Vertrauen.
Hat das Jemand ähnlich erlebt? Habt ihr für euch mit der Zeit eine Erklärung gefunden warum ihr so anders reagiert habt?

Heute habe ich eigentlich gleich gesehen, dass es keinen Herzschlag hat. Aber es war in den zwei Wochen gewachsen und das hatte mich sehr gefreut. Die Ärztin war sehr einfühlsam, aber ganz klar. Sie ist sich sicher, dass das Baby nicht lebensfähig ist. Ich war und bin so traurig, fühl mich leer und trotz schönstem Frühlingswetter erscheint mir alles grau... eigentlich genauso, wie in der Schwangerschaft, nur das es jetzt einen echten Grund gibt.
Wie habt ihr euch gefühlt? Und wie haben sich eure Gefühle mit der Zeit verändert?
Ich bin auch völlig verunsichert, wie es jetzt weitergeht. Der Fötus ist ja noch da. Es war schon die Rede von Ausschabung. Warum will sie mich in 8 Tagen nochmal sehen? Warum nicht gleich weitere Maßnahmen ergreifen?
Ich weiß gar nicht, ob ich eine Ausschabung möchte. Durch Zufall habe ich erfahren, dass einem eine Hebamme zusteht. Das beruhigt mich sehr! Hier werde ich sicher eine zweite Meinung hören können. Im Internet habe ich auch über die Begleitung einer Hebamme bei einem natürlichen Abgang oder die Gabe eines Medikamentes gelesen. Habt ihr damit Erfahrung?
Wie man unschwer an der Länge des Textes erkennen kann, ging es mir auch um den Raum mich mitzuteilen. Also vielen Dank fürs Lesen! Ich freue mich, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen wollt.
Alles Liebe, P

1

Hey!
Es tut mir sehr sehr leid, was du da erleben musst:( Es reißt einem einfach den Boden unter den Füßen weg.

Ich hatte leider auch eine MA in der 8./9. Woche, die Entwicklung war bei 6+3 stehengeblieben. Ich hatte bis zum Termin keine Blutungen oder Schmerzen und mir ging es super, deshalb dachte ich “was kann da schon noch passieren”. Dann dieser Moment wenn man auf dem Stuhl liegt und sich so sehr freut gleich das Baby sehen zu dürfen und dann die Frauenärztin die immer stiller wird…😔

Sie hat mir dann auch gleich eine Ausschabung nahegelegt und für mich einen Termin am nächsten Tag vereinbart. Ich konnte überhaupt nicht mehr klar denken und wollte nur nach Hause. Am nächsten Tag im Krankenhaus gab es dann einen kleinen Hoffnungsschimmer, weil der Arzt dort meinte “Sie sind nur früher dran, ich vermute 6+2, da muss man noch keinen Herzschlag sehen” und dann hat er sogar tatsächlich irgendwo im Ultraschall einen gesehen.
Dann hieß es eine Woche abwarten, eine ganz schreckliche Zeit aber auch sehr hilfreich um schon etwas Abschied zu nehmen. Nach einer Woche kam dann die Bestätigung. Der Embryo war sogar schon etwas geschrumpft. Ich war dann etwas gefasster und konnte in Ruhe über die verschiedenen Möglichkeiten sprechen.

Habe mich dann noch mit meiner Hebamme getroffen und mich dazu entschieden erstmal abzuwarten, ob mein Körper es allein schafft.
Und eine Woche später gingen die Blutungen auch schon los.

Wir können uns dazu wie die Blutung usw dann genau abgelaufen sind auch gerne per PN austauschen:) merke gerade wie lang mein Text wird. Aber ich bin im Nachhinein sehr froh, mich so entschieden zu haben.

Kann dir dazu auch sehr diesen Podcast empfehlen:
https://open.spotify.com/episode/6ANGcuTcYS8Dc4u4b4RLFY?si=SwYkDxdxR8eAZXMN0A3SUQ

Fühl dich aus der Ferne gedrückt und nimm dir alle Zeit die du brauchst um alle Möglichkeiten abzuwägen um für dich die beste Entscheidung zu treffen ☘️♥️

2

Es tut mir sehr leid, dass du das erleben musst, fühl dich unbekannterweise gedrückt ❤

Mir ist das gleiche letzten Montag passiert, kein Herzschlag mehr in der 9. ssw. Mir hilft es ebenfalls, das Erlebte hier runter zu schreiben und mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Ich hatte Montag den eindeutigen US (keine Aktivität mehr und Stand 6+6) und an diesem Tag auch das Progesteron abgesetzt. Mittwoch hatte ich erste Schmierblutungen, Abends setzen Schmerzen ein, vergleichbar mit starken Mensschmerzen, die auch die ganze Nacht anhielten. Donnerstag dann der Abgang zu Hause mit Fruchthöhle und Embryo, dieses Bild war zugegebenermaßen verstörend, aber irgendwie war es auch eine Möglichkeit Abschied zu nehmen. Freitag hatte ich eigentlich den Termin zur Ausschabung im Krankenhaus, bin auch hin um es kontrollieren zu lassen. Das meiste hatte ich bereits allein geschafft, eine Ausschabung war zum Glück nicht mehr nötig. Bis heute habe ich noch Schmierblutungen, aber absolut keine Schmerzen mehr.

Ich froh froh, dass mein Körper es allein geschafft hat, es ging auch überraschend schnell. Ich denke, dass in Deutschland viel zu schnell zu einer Ausschabung geraten wird, auch wenn es eigentlich nicht nötig ist. Und es besteht ja auch immer ein Risiko für Verletzungen/Vernarbungen, auch wenn es gering ist.

Mental wird es jeden Tag ein klein wenig besser, auch wenn da nochvgroße Leere und Trauer sind.

Ich wünsche die viel Kraft für die folgenden Tage und Wochen!

3

Ich fühle mit euch - ich hatte auch zwei frühe Abgänge (8. und 10. SSW) nachdem beim ersten nie wirklich was zu sehen war und beim zweiten das Herz aufgehört hat zu schlagen. Mein Körper hat es auch alleine geschafft und mir blieb eine Ausschabung erspart. Ich weiß noch genau wie leer ich mich gefühlt habe und wie schwer die Zeit war.

Insgesamt habe ich 3 Jahre und 2 Fehlgeburten gebraucht um ein gesundes Kind zu bekommen (mit Hormontherapie) - und inzwischen habe ich ein zweites (ganz unkompliziert im 3. ÜZ - ein Wunder!)
Ich drücke euch die Daumen dass der Schmerz langsam aber stetig besser wird!

4

Es tut mir wirklich leid, was du durchmachen musst! Ich kann ehrlich sagen, mir ging es ähnlich, gestern hatte ich die Ausschabung. 😔

Ich hatte auch Blutungen, welche immer stärker worden. Plötzlich war alles unerträglich.😫

Du kannst mir sehr gerne privat schreiben, wir können uns austauschen.🙂

Das Wichtigste ist, dass du die Zeit für dich nimmst! Das du doch erholst! Mir hilft es sehr, darüber zu reden. Ich werde auch offen mit dem Thema umgehen.☺️

Also wie gesagt, melde dich gerne, wenn du schreiben möchtest.

Ansonsten wünsche ich dir alles Gute!🍀❤️