Ihr Lieben,
Da hier immer wieder Fragen zum Verlauf / weiterem Fortgang einer (natürlichen) Fehlgeburt gestellt werden - möchte ich euch meine Erlebnisse mitteilen.
Vielleicht hilft es der Einen oder anderen Frau gewisse Entscheidungen zu treffen wenn die Welt über einem zusammen fällt.
Es könnte ein etwas längerer Beitrag werden - ich möchte aber auch nichts auslassen.
Hinweis : Dies ist eine Beschreibung wie es laufen KANN* - nicht muss.
Klar ist, eine Fehlgeburt ist ein einschneidendes, trauriges Erlebnis - ich versuche jedoch in diesem Bericht Emotionen auszusparen.
Von der Feststellung der Fehlgeburt bis zum endgültigen Abschluß vergingen nunmehr 2 Monate.
Ungeplant, jedoch nicht ungewünscht wurde ich doch nochmal schwanger. Festgestellt habe ich ich es Anfang des Jahres. Anfänglich etwas überrumpelt haben wir uns sehr gefreut. Es lief alles gut. Keine Blutungen. Herzchen schlug fleißig. Da war ich in der 9. bzw. 10. SSW.
Bei der nächsten Untersuchung konnte jedoch keine Herzaktion mehr festgestellt werden, ebenfalls war das Wachstum eingestellt gewesen. Da es wohl manchmal so etwas wie eine kurze "Winterschlafphase" geben kann (laut meiner Gyn)- gab sie die Hoffnung noch nicht ganz auf. Nach 7 Tagen zeigte der erneute Ultraschall das es leider keine Winterschlafphase war. Das Baby lebte nicht mehr. Auch per Doppler konnte keinerlei Blutfluss in Plazenta / Nabelschnur /Herz des Kindes mehr festgestellt werden.
Da ich schon einige Fehlgeburten mit (direkt) anschließender Ausschabung erleben musste wollten wir es diesmal auf natürlichem Wege versuchen. Das heißt :
Solange zu warten bis der Körper von allein begriffen hat das die Schwangerschaft nicht mehr intakt ist und eine Abbruchblutung einsetzt.
Mir wurde gesagt das dies einige Wochen dauern kann und die Abbruchblutung bei natürlicher Fehlgeburt oftmals ( aber nicht immer) dann ungefähr beginnt wenn im Normalfall ohne Schwangerschaft die Periode beginnen würde.
So war es dann auch bei mir.
Nach 3 Wochen des Wartens, zum ungefähren Zeitpunkt meiner normalen Periode, fingen wie aus dem Nichts plötzlich schwallartige Blutungen an. Ich hatte vorher keine Anzeichen inform von verstärktem Ausfluss oder einer Schmierblutung, sodass ich hätte schon damit rechnen können.
Ich war zum Glück krankgeschrieben und daheim.
Während des putzens zu Hause bemerkte ich plötzlich das etwas aus mir raus "schwallt" und schaffte es tatsächlich gerade noch so ins Bad. Auf dem kurzen Weg dahin war meine Hose schon durchgeblutet.
Schmerzen hatte ich keine starken. Nur ein ziehen im Rücken und einen Druck nach unten ( so würde ich es beschreiben).
Ich saß auf Toilette und das Blut floß einige Minuten wie Wasser aus mir heraus.
Als ich dachte es hätte aufgehört stand ich auf um nun erstmal die blutige Kleidung loszuwerden, aber in dem Moment plätscherte wieder Blut und Gewebe wie Wasser aus mir heraus und es hörte nicht auf.
Ich habe mich dann einfach in die Wanne gehockt und alles geschehen lassen.
Es war wirklich viel Blut und Gewebe und der ganze Prozess dauerte insgesamt 1,5h.
Dann hörte der Blutfluss plötzlich auf. Als hätte jemand den Wasserhahn wieder zugedreht.
Ich hatte etwas (nicht dramatisch) Kreislaufbeschwerden. Mir war schwindlig und übel. Also legte ich mich ins Bett und trank sehr viel um den Flüßigkeitsverlust auszugleichen.
Als ich Stunden später aufstand hatte ich keinerlei Blutungen mehr. Nicht mal minimal. Ich war trocken und das blieb auch so.
Bei der nächsten Untersuchung stellte meine Gyn fest das leider noch Reste in der Gebärmutter waren. Sah das aber als(noch) nicht problematisch an. Ich bekam eine Spritze mit Methergin welche eine erneute Blutung auslösen sollte. Tat sie aber nicht. Also bekam ich noch eine 2. Spritze. Es fing zwar eine Blutung an - diese war aber leider auch nicht zielführend gewesen. Die Reste blieben wo sie waren.
Nun sprach meine Gyn langsam davon das eine Ausschabung ev. nun doch sein müsste. Würde mir aber noch 1-2 Wochen geben und etwas auf Hormonbasis probieren. Da ich eine Ausschabung unbedingt vermeiden wollte, war ich natürlich damit einverstanden.
Nun musste ich 10 Tage Hormone nehmen.
Mit dem Absetzen derer würde eine Abbruchblutung einsetzen - mit der Hoffnung das diesmal alles was raus muss auch raus kommt.
Die Abbruchblutung kam, es blutete auch einige Tage ziemlich kräftig, auch etwas Gewebe kam mit - nur leider waren noch immer größere, unübersehbare Reste in der Gebärmutter.
Die Gyn meinte das dann wahrscheinlich die Plazenta an irgendeinem Teil einer Vernarbung (durch die vorherigen AS) dermaßen festgewachsen ist das es sich einfach nicht ablöst.
Von der Feststellung der Fehlgeburt bis zu diesem Tag waren nunmehr 7 Wochen vergangen in denen die Gyn und ich alles getan haben um einer natürlichen Fehlgeburt den Weg zu bereiten.
Es hat leider nicht funktioniert. Der HCG - Wert wollte auch nicht adäquat sinken.
Also entschieden wir uns letztendlich doch für eine Ausschabung.
Es muss hier dazu gesagt werden :
Ich war in den 7-8 Wochen unter ständiger medizinischer Kontrolle. Hätten sich Anzeichen von Fieber oder einer Entzündung eingestellt oder wäre der HCG - Wert gestiegen.... quasi eine Verschlechterung der Gesamtsituation wäre "warten und probieren" natürlich keine Option gewesen.
Nicht nur der CRP - Wert (Entzündungsmarker)- auch mein Eisenwert wurde während dessen mehrmals kontrolliert. Es war immer alles im grünen Bereich und Voraussetzung für dieses langwierige Vorgehen.
Last but not least : die Ausschabung ist nun 1 Woche her. Mir geht es soweit ganz gut. Habe noch etwas Schmierblutungen. Der Sst ist nur noch minimalst positiv. Ich habe noch ein bisschen mit dem hormonellen Unschwung zu tun. Schlechte Haut und schwankende Stimmung. Aber ich denke das ist normal.
Und obwohl ich eine Ausschabung um jeden Preis vermeiden wollte - bin ich doch nun auch froh das es vorbei ist und zu einem Abschluß gekommen ist. Jedoch bereue ich nicht - es erst auf natürlichem Wege versucht zu haben, auch wenns langwierig war und letztendlich doch in einer Ausschabung endete.
Wer bis hier her gekommen ist...
Vielen Dank fürs Lesen und ich drücke allen die Daumen ganz bald ein Regenbogenbaby im Arm halten zu dürfen. 🕊️
Bericht Ablauf natürliche Fehlgeburt * doch noch AS
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Puhh. War bei uns exakt das Gleiche. Ungeplant. Erster Schock. Dann Freude.
Tut mir leid für deine lange Odyssee. Ich bin gerade mal 6 Tage nach meiner Diagnose und sehr ungeduldig. Will es endlich hinter mir haben. Aber auf natürlichem Wege. Habe schon unterleibsziehen wie vor der Periode und erste Anzeichen von Schmierblutungen seit gestern.
Am Wochenende sind wir auf einem Bauernhof und in 3 Wochen wollen wir in den Urlaub mit dem Wohnmobil. Bis dahin will ich alles erledigt haben. Daher habe ich einen gewissen Druck in mir.
Versuche es mit Nestreinigungstee und warte und warte. Aber 7 Wochen will ich nicht brauchen.
Bin zum Glück auch krank geschrieben.
Alles Liebe dir.