Spätabort in der 17.SSW

Hallo ihr Lieben,
Das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe einfach, mir ein bisschen was von der Seele schreiben zu können und evtl Menschen zu finden, die das gleiche Schicksal haben.

Zunächst zu mir, ich bin 31 und habe 2 gesunde Kinder (3 und 5).
Nun sollte Nummer 3 folgen. Es war die gesamte Schwangerscjaft alles ok , wir haben einen Praenatest machen lassen, bei dem keine Auffälligkeiten rauskamen und trotzdem… der Arzt konnte bei 16+0 bei der normalen Routineuntersuchung keinen Herzschlag mehr feststellen. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Der Arzt hat mich in die Klinik geschickt, dort wurde alles besprochen und nach zwei Tagen kam ich wieder zur Einleitung. Das Baby war wohl schon min. 2 Wochen tot in meinem Bauch. Es ging alles ganz schnell, nach 1,5 Stunden war meine Tochter geboren.
Zurück bleibe ich nun mit meinem Mann und meinen zwei Kindern, die sich riesig auf ihre Schwester gefreut haben. Das ganze ist jetzt eine Woche her. Ich versuche stark zu sein, aber es kommen ständig die Bilder in meinen Kopf, ich bin zutiefst traurig und weiß nicht, wie ich wieder aus diesem Loch rauskomme. Ich hatte so schöne Vorstellung, was die Zukunft betraf, habe schon langsam Vorbereitungen getroffen und jetzt ist mein Baby tot.
Natürlich habe ich den Gedanken an eine weitere Schwangerschaft, aber ein unglaublich schlechtes Gewissen dem toten Baby gegenüber. Und natürlich habe ich nun Riesen Angst, dass so etwas noch mal passieren könnte. Es wurde bis jetzt kein Grund festgestellt, warum das Herz aufgehört hat zu schlagen.
Woran kann sowas liegen und welche Untersuchungen sollte ich vor einer weiteren Schwangerschaft machen ? Gibt es hier Frauen, bei denen nach einen späten Abort alles gut gegangen ist?

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Mir tut unfassbar Leid, dass eure Tochter gestorben ist.
Ich weiß nicht, ob du es als unangemessen empfindest, aber mir tat es gut, deshalb gratuliere ich euch auch zu eurer Tochter. Das ist sie nämlich und wird sie immer bleiben!

Ich bin aktuell in einer ähnlichen Situation wie du. Ich war schon etwas weiter als du und unser Sohn ist einfach geboren und hat wenigstens kurz gelebt. Warum weiß auch keiner, die Schwangerschaft war bis dahin unkompliziert.

Wir sind, was Trauer und schwere Situationen angeht, leider schon erprobt, wir wissen also, was uns hilft.
Wir reden miteinander, wir beten, wir schreien manchmal einfach nur laut alle Gefühle raus.
Athanasius war danach noch einige Tage bei uns, das hat uns geholfen. Ich habe seinen Sarg selbst gebaut.
Trauer ist ein Weg, und zwar ein verschlungener, der manchmal im Kreis führt, manchmal bergauf und manchmal bergab.
Ich denke nicht, dass man immer stark sein muss und auch nicht, dass man so schnell wie möglich aus diesem Loch klettern sollte. Man darf die Trauer auch zulassen. Es ist völlig in Ordnung, schwach und traurig zu sein und ich habe erlebt: Wenn man das zulässt, dann findet man auch die Kraft, um weiterzumachen.
Es ist erst eine Woche vergangen. Da ist man doch noch gar nicht wirklich in der Realität angekommen.

Bei uns ist es einen Monat her. Wir haben einigermaßen wieder Boden unter den Füßen gefunden, aber trotzdem sitzen wir manchmal einfach nur heulend da.
Gott gibt uns Zuversicht und Hoffnung, auch wenn wir immer wieder verzweifelt sind.
Ein weiteres Kind war bei uns noch gar kein Thema. Irgendwann sicherlich. Wir lassen das auf uns zukommen.
Und dann hoffen, wir dass unser Verstand es schafft, die irrationalen Gefühle in Zaum zu halten.

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Hallo, es tut mir sehr leid was du gerade erleben musst😥 Fühl dich ganz dolle gedrückt.
Auf deine Frage nach dem warum kann ich dir leider keine Antwort geben.
Ich kann dir nur sagen mach jetzt alles was dir gut tut, trauere wie du willst. Es ist alles OK so wie du es machst. Könnt ihr die kleine beerdigen?
Ich hatte selbst Ende April einen MA bei 13+2 und weiß genau wie du dich fühlst. Es gibt keine Worte die unsere Gefühle gerade beschreiben. Nur wer das erlebt hat weiß wie wir uns fühlen.
Ich wünsche dir viel Kraft 🍀

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Wir haben uns für eine Sammelbestattung entschieden, leider findet die aber erst im Oktober statt.
Da hast du Recht, man kann es einfach nur verstehen, wenn man es selbst durchmachen musste. Es tut mir Leid, dass auch du diese Erfahrung machen musstest:(

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Es tut mir leid, dass ihr das durchmachten müsst :(

Ich kann deine Sorgen verstehen, ich selbst habe 2013 auch vollkommen unerwartet erfahren, dass das Herz meines Babys aufgehört hat zu schlagen. Ich habe meine Tochter nach mehreren Tagen Einleitung in der 17. Woche zur Welt gebracht. Das war im Juli. Eine Ursache hat man nicht gefunden - manchmal passiert das einfach. Das war in dem Moment schrecklich, warum ein gesundes Kind ohne Ursache stirbt. Aber letztlich war es auch gut, denn wir mussten keine Angst vor einer Wiederholung haben.
Im Oktober 2013 war ich wieder schwanger, im Juni 2014 ist meine Tochter, nach unkomplizierter Schwangerschaft, gesund zur Welt gekommen 🥰

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Liebe Sahni,
Eure Geschichte könnte unsere sein… es tut mir so unfassbar leid!
Vor zwei Jahren mussten wir uns in der 18ssw von unserem zweiten Sohn verabschieden. Sein Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen. In der Schwangerschaft gab es keine Auffälligkeiten.
Die Zeit danach war einfach schrecklich. Ich bin immer wieder in ein tiefes Loch gefallen. So ein Verlust zu verarbeiten, braucht seine Zeit. Setz dich nicht unter Druck. Mit der Zeit wird der Schmerz erträglicher.
Ich glaube nicht, dass du Untersuchungen benötigst. Du hast zwei gesunde Kinder, der Beweis dafür, dass es funktioniert.
Die berüchtigte Laune der Natur oder „nur“ Pech gehabt trösten nicht, ich weiß das leider nur zu gut. Vielleicht war es bei dir, die Vermutung gibt es bei mir auch, eine fehlerhafte Einnistung, so dass die Plazenta in der weiteren Entwicklung sich nicht richtig ausgebildet hat.
Ich bin nach einem halben Jahr wieder schwanger geworden und habe eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Es gab keine Komplikationen. Vielleicht macht dir das ein bisschen Mut für die Zukunft.
Ich wünsch euch alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit 🍀

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ich kann dich so gut verstehen.
meine tochter kam im november auch still zur welt.

ich bin aktuell wieder ss in der 11ssw, die angst ist leider diesmal sehr präsent. aber auch das schlechte gewissen.
aber egal was passiert, laura bleibt immer unsere zweitgeborene tochter 💕

trotzdem hofft ein ganz ein kleiner teil von mir auf einen jungen, dann sind die schwangerschaften nicht so „vergleichbar“ 😬🙈

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Danke erstmal für eure Antworten. Es tut mir Leid, dass ihr alle auch solch schmerzhaften Erfahrungen machen musstet. Und trotzdem tut es gut zu lesen, dass man einfach nicht allein ist. Dass es Menschen gibt, die genau wissen, wie es sich anfühlt. Ich hoffe, wir alle, die derzeit in dieser Situation sind, können bald damit abschließen und positiv in die Zukunft schauen!

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Hallo, ich kann dich sehr gut verstehen und weiß wie du dich fühlst. Ich habe vor 12 Jahren meinen Sohn in der 17. Ssw verloren und auch heute noch denke ich viel an ihn und frage mich wie er wohl gewesen wäre. Ich hatte zu der Zeit auch schon 2 Kinder und eine FG in der 12. Ssw. Es wurde nichts gefunden, war alles normal. Danach durfte ich noch 2 gesunde Kinder bekommen. Die ss danach war sehr anstrengend, ich hatte große Angst und habe am anfang viel geweint. Habe mir deshalb einen angelsound gekauft, was mir sehr geholfen hat. Ich wünsche dir alles gute. Liebe Grüße Celebrian

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Liebe sahni,

es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr so einen Verlust erleben musstest😢 Ich habe mich in deinem Text wiedererkannt, denn auch ich habe vor einigen Wochen mein Baby in der 17.SSW aufgrund plötzlichen Herzstillstandes verloren. Auch ich hatte den Praena-Test gemacht, alles war vollkommen in Ordnung. Was letztlich die Ursache für die MA war, konnte mir keiner sagen. Es hätte eine Infektion sein können, die unbemerkt blieb und sich nun nicht mehr nachweisen ließ. Ebenso könnte es in diesem Fall auch ein chromosomaler Defekt gewesen sein, da beim Praena Test ja nur ein kleiner Teil chromosomaler Störungen überprüft wird. Der Arzt im KH hat mir jedoch folgendes gesagt: Wenn das Herz des Babys aufhört zu schlagen, dann war im diesem Fall mit dem Baby etwas nicht in Ordnung und der Körper und die Natur haben das auf ihre Weise geregelt. So traurig es ist, aber das denke ich mittlerweile auch.

Der Wunsch nach einem weiteren Kind ist auch bei uns da und ein schlechtes Gewissen sollte man deswegen nicht haben. Man will und kann das verstorbene Baby nicht ersetzen, sondern vielmehr den schon vorher da gewesenen Kinderwunsch erfüllen.
Meine FA hat mich nun zu einem Gerinnungsspezialisten geschickt, um zu schauen, ob Blutgerinnungsstörungen vorliegen. Zudem würde ich zukünftig, sollte es mit einer weiteren Schwangerschaft klappen, pH Tests machen, um ggf. bestehende Infektionen frühzeitig zwischen den FA Terminen zu erkennen. Die Angst wird mir letztlich keiner nehmen, aber trotzdem sollte man positiv bleiben und hoffen, dass alles gut wird.

Ich wünsche dir/ euch ganz viel Kraft und alles alles Liebe!!🍀