Hoffnung, nach 2 Fehlgeburten.

Hallo ihr Lieben!

Ich schreibe Euch, weil ich die Welt einfach nicht mehr verstehe. 2020 hatte ich in der 7 Woche (6+3) einen Abgang, der sich nach stundenlangen, schmerzvollen Blutung selbst verabschiedet hat. Rückblickend kann ich sagen, dass ich seit dem positiven SST immer braunen Ausfluss hatte, und das Baby wohl von Anfang an nicht hätte sein sollen.

Dieses Jahr habe ich am 09.07 an ES+9 schon positiv gestestet und es fühlte sich eigentlich auch alles so so gut, und vorallem anders an. Es ist der selbe Zyklus gewesen, mit dem selben ET, wie damals die erste Fehlgeburt, und irgendwie dachte ich, es wäre vielleicht ein Zeichen. Mir wurde an 5+3 die Schwangerschaft bestätigt und es sah auch alles gut aus. Danach ging es für 3 Wochen in den Urlaub und ich dachte, besser kann es doch gar nicht sein. Kein Ausfluss, keine Schwangerschaftsanzeichen, habe mich körperlich super gefühlt und jeden Tag fühlte es sich echter und echter an. Hab mich (überwiegend) gesund ernährt, meinen Kaffee auf einen tgl. reduziert, aufgehört zu rauchen. Gestern überkam mich dann ein komisches Gefühl, und ohne jegliche Schmerzen oder Blutungen bin ich in die gynäkologische Ambulanz gefahren, wo dann bestätigt wurde, dass das Baby seit der erstes US-Untersuchung nicht gewachsen ist und dass ich mir nun üverlegen sollte, ob ich eine AS möchte, oder abwarte, bis der Körper im Sinne der Natur handelt.

Nun sitze ich hier und weine nicht Mal. Beim ersten Abgang war das anders. Ich frage mich, woher diese Gefühlkälte kommt und ob ich überhaupt noch normal bin, oder eine schlechte Mutter wäre. Und ich frage mich, was mit mir und meinem Körper nicht stimmt. 😭

Kennt das jemand von Euch? Oder ging es euch gleich? Für welche Lösung habt ihr Euch nach der Nachricht entschieden, und gibt es Mitleidende, die nach mehreren Fehlgeburten ohnr jegliche Untersuchungen intakt schwanger wurden?


Wann kommt die Hoffnung wieder?

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Hey, fühl' Dich bitte mal ganz fest gedrückt. ❤ Ich weiß gar nicht womit ich jetzt anfangen soll. Dir Hoffnung machen? Dich darin bestärken auf den natürlichen Abgang zu warten? Dir sagen, dass Du weder eine schlechte Mutter bist noch gefühlskalt? Ja, das alles möchte ich Dir sagen. Ich habe diese miese Diagnose insgesamt 4x mal erhalten - 3x infolge innerhalb eines einzigen Jahres und zuletzt vor 17 Tagen. (Zwei davon endeten zur selben Zeit wie Deine!) Wenn es Dir nur ansatzweise wie mir geht, dann befindest Dich in einem Gefühlszustand, der nur schwer zu beschreiben ist. Dieses Gefühl auf das die Diagnose folgte...diese Hilflosigkeit...Trauer...Wut...und soviel mehr...das alles möchte man gar nicht zulassen. Kein Wunder, wenn man nicht zum ersten Mal an dem Punkt ist. Mach' Dir keine Vorwürfe deswegen. Jeder bewältigt das auf seine Art und es gibt keinen Grund sich deshalb schlecht zu fühlen. Du hast alles dafür getan, damit die Schwangerschaft sich gut entwickeln kann und dass sie es nicht getan hat, ist nicht Deine Schuld. Irgendwas hat nicht gepasst und manchmal bewahrt so ein Erlebnis einen vielleicht vor etwas Schlimmeren!?! Wir werden es wohl nie erfahren...dieser Körper war einfach nicht bereit für die kleine Seele, aber es wird einer kommen - da bin ich mir sicher! 🍀🌈⭐ Gib' nicht auf! 😌 Wünsche Dir ganz viel Kraft & Zuversicht! 💪🏼🌹

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Nach den 3 Fehlgeburten - vor der Jetzigen - durfte ich übrigens eine Schwangerschaft wie im Bilderbuch erleben. (Ohne Ursachenforschung bzw. Untersuchungen!) Alles gut gegangen! ❤

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Ich kann es einfach nicht verstehen. Es ist so kräftezehrend, so zermürbend und ich fühl mich einfach nur leer und verzweifelt. Wenn ich nur daran denke, die ganze Hibbelzeit wieder durchmachen zu müssen, immer wieder neue Hoffnung schöpfen zu müssen, um im Nachhinein wieder diese Enttäuschung durchzumachen und sich tausende Fragen stellen zu müssen, wieso es "schon wieder" nicht geklappt hat, während andere das Glück haben durch diese Erfahrung zu gehen, ohne jegliche Fausstschläge der Natur mitzumachen... - Ich bin absolut nicht missgünstig, ganz im Gegenteil, ich wünsche es jedem Paar - und auch wenn ich weiss, dass ich absolut nicht alleine bin, und es auch durch deine Nachricht "nicht mehr so schlimm" erscheint, dennoch stellt sich mir die Frage: "Wieso ich?" 😔 Das Leben ist manchmal einfach unfair....

Ich möchte dir von Herzen für deine so lieben Worte Danken. Diese haben mir dann doch einige Tränchen entlockt. 😭🍀❤️ - Ich hoffe, ich kann doch auch (hoffentlich) bald in deine Fusstapfen treten...

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Liebe Cupcake31,

ich kann deine Gefühlslage gut verstehen.
Ich selbst hatte auch 2 Fehlgeburten, 1x in der 6 Ssw mit natürlichen Abgang und 1x in der 8 Ssw MA mit AS.
Nach der ersten Fehlgeburt habe ich noch viel geweint. Es hat mehrere Wochen gedauert um wieder nach vorne zu schauen. Bei der zweiten Fehlgeburt gab es eigentlich nur den einen schlimmen Tag als ich die Diagnose bekam. Danach war ich sehr gefasst und wollte das alles einfach nur gerne schnell hinter mich bringen. Erst wollte ich auf den natürlichen Abgang warten aber nachdem meine Schwangerschaftssymptome weiterhin präsent waren und ich wirklich gerne abschließen wollte, kam es zur AS. Es hat dann bestimmt 2 Wochen gedauert bis ich wirklich nochmal angefangen habe zu trauern. Davor war ich einfach nur Gefühlskalt. Ich glaube es ist eine Art Selbstschutz. Vielleicht stumpft man auch wirklich einfach ab :-(. Ich weiß es nicht.

Ich selbst bin seit der AS Ende März noch nicht wieder schwanger geworden und kann daher leider von keinem Happyend bei mir erzählen. Dafür aber von meiner Schwester. Sie hatte einen Abbruch wegen starker Behinderung in der 18 Ssw. Danach folgten 2 Fehlgeburten (6+9 Ssw) und dann kam meine Nichte. Eine turbulente Frühgeburt aber ein richtig kleines Wunder! Ich weiß selbst wie schwer es ist den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren aber lass es uns versuchen #liebdrueck

LG Trine mit 2#stern

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Es tut mir sehr leid für dich 😢
Ich hatte auch 2 Fehlgeburten von der Entwicklung ähnlich wie du und bin jetzt in der 20. SSW mit dem 3. Versuch 🍀

Nach der 1. FG hatte ich tatsächlich noch mehr Hoffnung, da ein Abgang ja noch völlig normal ist und man sagt die nächste SS geht mit hoher Wahrscheinlichkeit gut. War dann aber nicht so. Da ich noch keine Kinder hatte, dachte ich etwas stimmt nicht mit mir. Nach dem 2. Abgang war ich auch einerseits abgestumpft, andererseits extrem hoffnungslos und das zog sich dann einige Wochen so hin bis es mir wieder besser ging.

Meine Ärztin war zum Glück sehr lieb und ich durfte einiges untersuchen lassen. Kam aber außer der Schilddrüse nix raus. Nahm dann Tabletten für die Schilddrüse und noch ein paar andere Vitamine, im nächsten Zyklus (unser erster Übungszyklus wieder), hat’s dann wieder geklappt. Ich hatte wahnsinnige Ängste, aber war auch kalt in den Gedanken, dass es wohl bestimmt wieder passieren wird. Progesteron wurde mir auch bis zur 12. SSW verschrieben. Keine Ahnung woran es jetzt lag, dass alles diesmal gut ging. Vielleicht die Pillen, vielleicht einfach Glück.

Die Hoffnung darfst du auf gar keinen Fall aufgeben. Aber ich weiß, dass es schwer ist, man kann ja leider nicht in die Zukunft sehen.

Mit der Zeit wird es aber definitiv besser. Meiner Erfahrung nach.

Ob du dich schon untersuchen lassen magst, musst du entscheiden. Ich weiß man untersucht oft erst nach der 3. FG, ich bin aber froh, dass ich es schon nach der 2. konnte. So konnte ich wenigstens gängige Sachen wie Gerinnung ausschließen.

Die Fachärzte bei denen ich zur abklärung war meinten übrigens, dass bis zu 4. Fehlgeburten noch als „normal“ gelten. Außerdem haben sie mir auch von Fällen erzählt bei denen es ohne Zutun beim 7.(!) Mal einfach geklappt hat. Das muss man aber auch erst mal verkraften.

Ich wünsch dir alles Liebe 🍀