3 Monate nach der ersten Fehlgeburt, Verarbeitung

Hallo an alle Leidensgenossinen, die Hoffnung suchen, in dieser Krise.

Ich möchte euch meinen Weg beschreiben mit dem Tod meines Kindes umzugehen. In meinem letzten Beitrag habe ich die Fehlgeburt beschrieben und die durch die hormonelle Umstellung bedingte Depression, die Gott sei Dank nach kurzer Zeit wieder verschwand. Danach kam die Trauer und eine tiefe Krise, wie soll ich den Tod meines Kindes überwinden?
Therapeutische Beratung hat mir hier sehr geholfen...es überhaupt als Tod anzusehen, auch wenn mein Umfeld es anders erlebte. Trauer kommt in Phasen und einen Teil habe ich auch abgewehrt. In der Therapie durfte der nach ein paar Wochen dann an die Oberfläche. Danach ging es mir deutlich besser. Ich kann jetzt sagen: ich bin Mama und mein Kind ist in den ersten Wochen in der Schwangerschaft gestorben. Und zu mir selbst: Es ist halt so schnell selbstständig geworden und braucht mich jetzt nicht mehr so intensiv. Aber die Verbindung spüre ich immer noch. Es scheint ihm gut zu gehen.

Es ist total aufregend im Nachhinein zu sehen, was sich durch eine Krise alles ändert. Ich habe zu kämpfen gelernt. Und das zeigt sich jetzt in allen Lebensbereichen: In der Familie zeige ich mehr meine Grenze und in der Arbeit schaue ich besser auf mich. Mein Glaube an Gott ist plötzlich viel lebendiger und lebbar (vorher war er halt da).
So furchtbar das war und so gerne ich dieses Kind ausgetragen und aufgezogen hätte, ich kann es nicht leugnen: Die Krise hat auch etwas Gutes für mich bewirkt...vielleicht wichtige Änderungen, für die mir bisher der Mut fehlte.

Ich bin stolz auf euch, ihr seid -zwangsweise- sehr stark und mutig gerade. Und ich wünsche euch, dass ihr nach diesem tiefen Loch wieder Kraft tanken könnt und zu euch findet.

Alles Liebe,
P.