Unser Ende in der 20. Schwangerschaftswoche

Hallo, liebe Alle.
Gestern, bei 19+1, sind mein Freund und ich zur regulären Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt gewesen. Ich habe sofort erkannt, dass das Herz unseres kleinen Jungen nicht mehr schlägt. Es war ein absoluter Schock. Ein Gewitter aus Angst, Verzweiflung, Albtraum, Nichtwahrhabenwollen, Wissen, Panik, Erstarrung, Wahrheit und Wahnsinn.
Wir sind so unendlich traurig. Dieses Kind war so gewollt. Ich komme nicht mit mit all den Ereignissen. Alles Schöne, unsere Zukunftsbilder, das Lachen, die Scherze, die Freude über unser Glück und alles was werden wird - sind verklungen. Ich befinde mich in einem grauen Alptraum und wache nicht auf.
Ich muss da jetzt durch, ich muss unser Kind auf die Welt bringen. Und es wird ganz klein sein, wunderschön und es wird nicht leben. Ich hab so große Angst davor. Alles ist verkehrt. Ich bin so traurig. Alle sind es. Der werdende Papa, meine beiden größeren Kinder, unsere Familien und Freunde - wir haben uns so auf unseren kleinen Spatz gefreut.
Was bleibt?

Wer hat Ähnliches erlebt? Wie seid Ihr damit umgegangen?

1

Meine Liebe, es tut mir unfassbar leid, dass du diesen Weg beschreiten musst. Ich kann bei weitem nicht nachvollziehen was du nun für Gefühle hast. Ich möchte dir nur sagen dass all deine Gefühle da sein dürfen, das Recht haben Gefühl zu werden.

Es ist manchmal grausam was unser Körper gegen unseren willen entscheidet. Ich selber habe in den letzten vier Wochen unfassbar viel dazu gelernt. Ich bin gleich beim ersten Versuch schwanger geworden, ich habe auch noch keine Kinder. Und schon in der siebten Woche war klar irgendwas stimmt nicht. Aktuell habe ich in der elften Woche zu Hause meine kleine Geburt. Es ist natürlich viel viel früher als bei dir, aber ich denke dass die Gefühle ähnlich sind. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich nun diejenige bin… Du hast es unfassbar gut beschrieben, Wahnsinn, Schock, Trauer alles trifft sich wie ein Vorschlag Hammer mitten in die Fre…

Ich wünsche dir unfassbar viel Kraft, ich wünsche dir dass du das Vertrauen in deinen Körper nicht verlierst. Du schaffst das, so banal das auch klingt, du wirst es schaffen!

Was bleibt, ist dass du alles dafür getan hast dem kleinen Menschlein ein gutes zu Hause in dir zu bieten, Du hast ganz sicher nichts falsch gemacht und jede Entscheidung Welche du jetzt triffst wird die richtige sein. Tu genau das was dir gut tut, Und nicht das was dir irgendwelche anderen Menschen erzählen, andere Mütter erzählen, jede Mutter geht damit auf ihre eigene Art und Weise um!

2

Hallo liebe Wassilissa,

dein Verlust tut mir unendlich leid😢

Ich habe vor einigen Monaten Ähnliches erlebt. Ich war ebenfalls zu einer Routineuntersuchung bei der FA, als diese feststellte, dass das Herz meines Kleinen nicht mehr schlug. Ich war da in der 18 SSW und erinnere mich noch genau an den Schock und das Gefühl der Traurigkeit und Hilflosigkeit. Auch bei uns war es ein Wunschkind und plötzlich war alles vorbei, was man sich vorgestellt und was man geplant hat. Auch jetzt muss ich noch weinen, wenn ich daran denke.

Meine FA schickte mich am nächsten Tag ins KH, wo die Geburt eingeleitet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich es kaum ertragen, das Baby gebären zu müssen, ich fragte sogar nach einem Kaiserschnitt, aber letztlich bin ich froh, die Geburt durchgestanden zu haben. Denn es hat mir bei der Verarbeitung sehr geholfen, dass ich mich in Ruhe verabschieden konnte. Die Sternkinder-Sammelbestattung war ein weiterer Schritt der Verarbeitung.

Ansonsten hat es mir geholfen, mit meinem Mann darüber zu reden und auch der Austausch mit Frauen, die Ähnliches erlebt haben (hier auch urbia gibt es leider genug dieser Frauen), war sehr hilfreich.

Ebenso hat es mir geholfen, recht schnell wieder arbeiten zu gehen, da ich so etwas Ablenkung hatte.

Wichtig ist, sich nicht die Schuld zu geben. Das habe ich zunächst getan und die ganze Zeit darüber nachgedacht, was ich hätte anders machen können. Der Arzt im KH hatte mir aber etwas gesagt, was in Erinnerung geblieben ist. Er meinte, wenn das Herz einfach so aufhört zu schlagen, dann hat das einen Grund. Das Baby wäre wahrscheinlich nicht überlebensfähig gewesen und der Körper kümmert sich so darum. Bei manchen Frauen passiert dies früher, bei anderen später.

Es wird einige Zeit dauern, aber es wird besser werden. Und auch wenn die Trauer nicht weniger wird, wird sie erträglich. Ich wünsche dir/ euch ganz viel Kraft in dieser Zeit! Fühl dich gedrückt💐

3

Liebe Wassilissa,

Es tut mir Leid, dass auch du dieses Schicksal und diesen Schmerz ertragen musst. Ich wünsche euch als Familie viel Kraft und einen liebevollen Zusammenhalt, um diesen Verlust auszuhalten und euch gegenseitig zu stützen.

Ich selbst musste mein Babymädchen am 20.7. diesen Jahres bei 20+3 auf Grund eines Fruchtblasenprolaps mit anschließendem Blasensprung gehen lassen. Es tut leider immer noch unfassbar weh und ich brauche, um das Schicksal anzunehmen.

Was ich dir aber mit auf den Weg geben möchte:
nehmt euch soviel Zeit, wie möglich, euch von eurem Kleinen zu verabschieden. Sehnt euch jedes Detail an ihm an, küsst und kuschelt ihn. Macht Fotos und haltet jeden Moment fest. Diese Erinnerungen werden kostbar für euch!

Wenn möglich, zieht einen Sternenfotografen hinzu. Ich glaube, über sternenkinder.de kannst du Ansprechpartner in deiner Region finden. Ich habe das Angebot leider nicht genutzt und bedauere es sehr.

Nehmt euch den Raum und die Zeit zum Trauern. Das ist wichtig!

Eure Welt wird erst einmal still stehen und sich nur langsam wieder in Bewegung setzen...

Ich umarme dich in Gedanken ganz fest!

Zwiebel82

4

Mir ist das gleiche passiert bei unserem Buben letztes Jahr September, 22ssw, auch fruchtblasenprolaps und blasensprung. Pathologie hat dann eine hochgradige chorioamionitis als Ursache ergeben. Hat deine Kleine noch gelebt nach der Geburt? Unser Sohn noch 40min. Weiß man die Ursache bei euch?

5

Liebe Lalacrima,

unsere Kleine war gesund und es wurde kein Grund gefunden. Die Ärzte gehen von einer Zervixinsuffienz aus, da ich leider bereits 4 Kürretagen hatte und bei der letzten im Juli 2021 der Gebärmutterhals verletzt wurde. Dieses Drama hat niemand kommen sehen, 12 Tage vorher bei der FA war noch alles in Ordnung.

Yolanda hat bei der Geburt nicht mehr gelebt. Ich habe sie ca. 1h nach dem Blasensprung nicht mehr gespürt :(

Ich habe von eurem Verlust hier im Forum gelesen und es tut mir auch für dich/euch so Leid!

weiteren Kommentar laden
7

Hey du Liebe!
Du beschreibst genau das, was wir am 21.02 durchgemacht haben. Auch in der 20. Schwangerschaftswoche:(
Ich habe unseren Sohn nicht mehr gespürt und war sehr beunruhigt….meine Frauenärztin meinte das sei normal man würde zu der Zeit nicht immer sein Baby spüren…leider sollte ich recht behalten..
Eine Welt ist für uns zusammengebrochen…er war/ist unser ein und alles…
Es tut mir so leid, dass auch ihr jetzt diesen Weg gehen müsst. Ihr seid nicht alleine..nur gerade fühlt es sich so an:(
Schafft so viele Erinnerungen wie es nur geht…macht auch zusätzlich selber Fotos..ich hätte im Nachhinein so gerne mehr Zeit mit unserem Sohn verbracht und ihn richtig geküsst..
Eine Sternenfotografin war auch noch da und wir haben ihn zwei Monate später mit anderen Sternenkindern begraben lassen.

Ich wünsche euch für euren Weg alles Gute…er wird schwierig…aber es kommen auch wieder bessere Zeiten….du bist Mutter und dein Freund Vater …das bleibt und kann euch keiner nehmen…

Bin in Gedanken bei euch!
SternenMama2022#stern

8

Es tut mir sehr leid. Ich schicke dir ganz viel Kraft. Bei mir war es in der 17. SSW und das ganze ist schon 12 Jahre her. Ich denke noch sehr oft daran und Frage mich wie es sein würde wenn alles gut gegangen wäre. Es wird keine leicht Zeit werden. Nimm in Ruhe Abschied und mache Fotos. Ich habe leider nur eins was der Arzt gemacht hat und das ist nicht besonders gut, aber die einzigste Erinnerung.
Alles gute

9

Wünsche viel viel Kraft, es ist sehr schwer .
Habe das selbe vor fast 3 Wochen erlebt 😔😓😔meine 2 kleine Engeln.
Ich hoffe so sehr das wir bald einen Antwort von Ärzten haben.
Damit ich auch ruhiger bin ,und nicht immer denken das ich war Schuld.
Es ist so traurig.

Alles alles liebe und gute .
Viel Kraft 🙏⭐👼

10

Hello liebes mein herzliches Beileid auch ich bin 2019 da durch gegangen. Habe meine Tochter in der 21 Ssw still geboren durch ein Fruchtblasenkollaps. Die Welt bleibt stehen jetzt ist alles frisch und kaum zu verarbeiten aber nimm dir die Zeit die du brauchst. Halte dein Kind schau es an mach Fotos. Sprich mit dem Psychologen in der Klinik. Verarbeite es mit dein Mann zusammen.Zeit heilt Wunden. Ich war viel bei meiner Familie Trauer nicht alleine.

Ich wünsche dir viel Kraft

11

Danke an Euch Alle, die Ihr mir geschrieben habt. Es hat mir sehr gut getan, Euer Mitgefühl und Eure lieben Worte zu lesen. Morgen gehe ich ins Krankenhaus. Eure Ratschläge, dass wir uns viel Zeit nach der Geburt füreinander nehmen sollten, trage ich im Herzen. Danke dafür.
Danke, dass Ihr mit mir Eure Erfahrungen geteilt habt. Das ist mir sehr wertvoll.
Ich wünsche euch Allen alles Gute.

12

Hi, es tut mir unglaublich leid für euch was passiert ist. Es ist einfach das schlimmste zu erfahren das das eigene Baby nicht bei einem sein kann. Ich war gestern bei 21+1 zu Feindiagnostik. Mein Baby ist zu klein, wird nicht mehr richtig versorgt und das Fruchtwasser ist sehr wenig. Es sieht nach einer Knochenstoffwechselstörung aus. Muss jetzt zu einem gen test aber es wurde schon von Abbruch gesprochen und kaum Überlebenschancen. Das schlimme ist das ich meinen kleinen den ganzen Tag spüre und weiß er wird bei uns bleiben. Ich möchte nicht die schmerzen der Geburt mit dem Wissen das mein kleiner Junge nicht leben wird.

13

Das tut mir so leid, dass Ihr Euch plötzlich in so einer wenig hoffnungsvollen Situation wiederfindet! Ich fühle ganz doll mit Dir und Euch.
Auch ich konnte mir zuerst die Geburt unter diesen schrecklichen Voraussetzungen nicht vorstellen. - Ich kann nun jedoch nur sagen, man wächst auch in den albtraumhaftesten Situationen irgendwie mit.
Uns hat wirklich sehr geholfen, dass wir uns für alle Entscheidungen und Prozesse wirklich Zeit genommen haben und dass wir viel, viel gesprochen haben. Auch mit Familie und unseren Freunden. Ihr seid nicht allein.

Ich wünsche Dir und Euch von Herzen ganz viel Kraft und Liebe und Zusammenhalt für die kommende Zeit.