In den letzten beiden Monaten war ich stille Mitleserin, nun möchte ich gern meine persönliche Erfahrung mit meiner Eileiterschwangerschaft mit euch teilen.
Im August 2022 haben mein Partner und ich beschlossen das Thema Kinderwunsch anzugehen. Als ich dann Ende September pünktlich meine vermeintliche Periode bekam, dachte ich mir nichts, da ich nicht damit gerechnet habe, dass es schon im 1. Zyklus klappt. Ich hatte dann eben Ende September wie immer meine vermeintliche Periode, von der Stärke und Dauer wie immer. Dann war ich eine Woche blutungsfrei und dann nach einer Woche rund um den geschätzten Eisprung (Samstags) haben minimale Schmierblutungen begonnen. Zunächst dachte ich es ist meine Ovulationsblutung, als die Schmierblutung aber nach 5 Tagen (am Donnerstag) noch immer da war, war ich verunsichert und habe einen Schwangerschaftstest gemacht, der auch sofort positiv war. Donnerstag Nacht habe ich dann zwischendurch leichte ziehende Schmerzen im rechten Unterbauch bekommen. Als ich dann am Freitag immer wieder diese leichten stechenden rechtsseitigen Schmerzen (VAS 4) hatte und auch die Schmierblutung weiterging und ich (bin selbst Ärztin) die Befürchtung hatte, dass sich eine Fehlgeburt (oder im schlechtesten Fall eine Eileiterschwangerschaft) ankündigt, sind wir am Samstag auf die Gynäkologie ins Krankenhaus gefahren. Im Ultraschall hat man bis auf eine hoch aufgebaute Schleimhaut nichts gesehen. Das beta-HCG war initial bei 350. Somit zu Beginn von intakter Frühschwangerschaft - Fehlgeburt - Eileiterschwangerschaft alles möglich. Sonntag dann Sono- und HCG Kontrolle - HCG auf 550 gestiegen, Sono unauffällig - Hoffnung auf intakte Frühschwangerschaft. Am Montag dann minimale freie Flüssigkeit in der Sono und HCG wieder gesunken auf 400, Symptomatik unverändert. Somit war dann am Montag die Diagnose der Eileiterschwangerschaft rechts in 7 + 4 SSW klar, ich wurde stationär aufgenommen und war am Boden zerstört.
Da das HCG relativ niedrig war, es mir gut ging, das Blutbild stabil war und im Ultraschall nur minimale Flüssigkeit zu sehen war, konnte ich wählen zwischen abwarten mit täglichen Ultraschall und HCG-Kontrollen, Methotrexat und OP. Ich war natürlich am Boden zerstört und hatte unglaublich viel Angst. Abwarten war für mich aufgrund der Angst vor Ruptur und dem schwankendem HCG keine Option. Ich habe mich schnell für Methotrexat entschieden, da jede OP und jede OP-Narbe im Bauchbereich ein erhöhtes Risiko für zukünftige Schwangerschaften oder andere Erkrankungen darstellt und ich das vermeiden wollte. Am Folgetag (18.10.) hab ich dann das Methotrexat bekommen, welches ich alles in allem gut vertragen habe. Bezüglich Methotrexat und Dauer bis zur nächsten Schwangerschaft habe ich Angaben bekommen von 3 - 6 Monate. Habe selbst in den aktuellen Leitlinien nachgelesen, hier heißt es 3 Monate. Bis zum 4. Tag nach MTX ist das HCG noch mal auf ca. 460 angestiegen (vor MTX ca. 330), dann nach einer Woche lag es bereits bei 320, nach 2 Wochen bei 50 (hier kam auch dann die Blutung, gewöhnliche Periode), nach 3 bei 2,2 und nach 4 Wochen war es nicht mehr nachweisbar. Anschließend wurde es noch einmal nach 5 Wochen kontrolliert, hier immer noch nicht nachweisbar. Auch die Ultraschallkontrolle war zufriedenstellend, auch eine mikrobiologische Untersuchung habe ich machen lassen (keine aktuelle Infektion) somit eigentlich Mitte November alles wieder in Ordnung, zumindest körperlich.
Psychisch hat mich die ganze Angelegenheit sehr mitgenommen. Ich habe selbst beruflich täglich mit Kindern/Babys zu tun, da ich aber in der Situation nicht täglich mit Kindern/Babys/Schwangeren arbeiten wollte, war ich lange in Krankenstand (ca. 2 Monate). Begleitend habe ich mir auch psychologische Hilfe gesucht, was mir auch gut getan hat. Neben dem Schmerz ein Kind verloren zu haben, hat mich nach dem ersten Schock bzw. nach wie vor vor allem beschäftigt, ob ich nach den 3 Wartemonaten problemlos schwanger werden kann/ob ich eine erneute Eileiterschwangerschaft haben werde/ob es Gründe für die ESS gibt/warum genau mir das passiert/was mit meinem Körper nicht stimmt?
Alle Ärzte haben mir natürlich gesagt, dass es einfach unglaubliches Pech war, dass es bestimmt beim nächsten Mal problemlos funktioniert und dass ich ja froh sein kann, ich bin ja immerhin im 1. Übungszyklus schwanger geworden. Das alles hat mir relativ wenig geholfen.
Was mich allerdings etwas beruhigt hat, war, dass eine befreundete Gynäkologin meinte, dass sie in 20 Jahren Berufserfahrung in ihrer Ordination kein einziges Mal eine Frau hatte, die 2 ESS durchmachen musste und diese ausgefallenen seltenen Fälle vor allem im Internet findet, da über negative Ereignisse immer mehr gesprochen wird, als über positive . Auch eine Bekannte von mir hat nach einer ESS mit Ruptur eines Eileiters und viel Blut im Bauch problemlos nach kürzester Zeit ein gesundes Kind geboren. Auch einige Erfahrungsberichte hier im Forum haben mir geholfen, das furchtbare Erlebnis besser zu verarbeiten.
Nach ca. 1 - 1,5 Monaten ging es mir dann schon langsam besser, mit natürlich kleinen Rückschlägen (z.B. als ich erfahren habe, dass meine Schwägerin erneut schwanger ist und in der gleichen Woche Termin hat, in der ich auch gehabt hätte).
Das ganze ist jetzt knappe 2 Monate her, mir geht es mittlerweile schon viel besser, auch wenn ich manchmal vor dem Schlafengehen noch oft über alles nachdenke. Mir war es wichtig meine Erfahrung zu teilen, vielleicht hilft es ja jemandem weiter. Auch finde ich es wichtig, dass sich jeder nach so einer heftigen Erfahrung die Zeit nimmt alles zu verarbeiten und mir hätten 2 Wochen Krankenstand (so wie initial von der Gynäkologin geschätzt) bei Weitem nicht gereicht.
Jetzt sind 2 Monate bereits geschafft - ab Jänner dürfen wir es dann wieder versuchen und ich bin zuversichtlich, dass dieses Mal alles glatt läuft :)
Erfahrung Eileiterschwangerschaft
Ich habe das gleiche erlebt und ich weiss wie schlimm es ist. Bei mir wars fast genauso, habe normal meine Periode bekommen aber danach gingen direkt die SB weiter, an es+23 lag mein HCG bei 2200, an es+25 bei 3400 MTX wurde gespritzt, HCG sank auf 1200, 4 Tage nach der MTX Gabe Not OP, Eileiter war geplatzt. Habe jetzt nur noch den rechten EL.
Wurde dann wieder Schwanger, leider biochemische ss, im August diesen Jahres erneut Schwanger, keine intakte ss, HCG lag an es+19 nur bei 50. Hatten nun einige Untersuchungen in der KiWu, schwanger wurden wir immer schnell, nur bisher nicht intakt. War nun innerhalb von 11 Monaten 3x Schwanger, leider nie intakt, es zerrt an den Nerven.
Ich wünsche jeder Frau die bereits Verluste erlitten hat eine unkomplizierte ss❤️Auch dir liebe Threadstellerin, nur das Beste, viel Kraft auf deinem Weg und ein baldiges Bauchwunder🥰
Danke für deinen Beitrag liebe Zyklota! Es tut mir sehr leid, dass du schon so viel durchmachen musstest. Ich wünsche dir und deinem Partner, dass es bald für euch klappt
Hallo duckling
Ich schreibe hier in diesem Teil des Forums nicht mehr oft mit aber lese ab und an die Beiträge...
Ich möchte dir Mut machen.
Ich hatte vor ein paar Jahren exakt dieselbe Situation wie du
Es war auch genauso wie bei dir
Kannst du in meiner VK nachlesen.
Ich hatte auch riesen Angst vor einer erneuten elss
Aber auch mein Frauenarzt meinte, dass es mir bestimmt nicht mehr passieren wird .
Und so war es auch
Hatte zwar einige Abgänge aber zum Glück keine elss mehr .
Mir hat das Mtx auch nicht geschadet.
Ich wurde sogar über betroffenen Eileiter mit meiner Tochter schwanger 🙂🙂❤
Es kann klappen.
Gib nicht auf
Und Kopf hoch
Ilvy mit Mäuschen ( 7 Monate)
Hallo liebe Ilvy!
Danke für deinen Beitrag. Tut mir leid, dass du so viel durchmachen musstest, bevor du deine kleine Maus in den Armen halten durftest. Aber es beruhigt mich etwas zu lesen, dass sich die ELSS bei dir nicht wiederholt hat und es mit dem Nachwuchs bei dir dann sogar über den betroffenen Eileiter geklappt hat .
Danke :)
Liebe Duckling100,
vielen vielen Dank für deinen Beitrag!
Er klingt fast genauso wie meine Geschichte..
Wir können uns gerne austauschen wenn du magst. Ich bin selbst ebenfalls Ärztin und Betroffene...als Mediziner*in hat man darauf nochmal einen ganz anderen Blick finde ich.
Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute!!!
Liebe Nerolino!
Danke für deinen Beitrag. Tut mir sehr leid, dass du das auch durchmachen musstest. Habe dir privat eine Nachricht geschickt.
Liebe Grüße
Duckling
Hi Duckling !
Es ist wahnsinnig traurig zu lesen, dass dir praktisch genau das gleiche, nur eine Woche später, passiert ist, wie mir.
Bei mir wurde (allerdings schon nach fast einem Jahr üben ohne Erfolg) am 3. Oktober die Diagnose ELSS rechts gestellt, am 6. Oktober habe ich dann 50mg MTX erhalten (hab mich genau wie du wegen der genannten Risiken -bin auch Ärztin- gegen eine OP entschieden). Ich war nur eine Woche im Krankenstand, was ich im nachhinein bereue, aber irgendwie war für mein Umfeld die Sache nach MTX gabe vorbei und es hat geheißen ich soll wieder nach vorne schauen. Bis mitte November bin ich aber fast jeden Tag weinend zu Hause gesessen. Jetzt geht es wieder viel besser. Vor allem sind wir jetzt schon wieder am üben, mir hat man gesagt :“ sobald die erste Menstruation wieder war kann es weitergehen!“
Aber die Angst vor einer erneuten ELSS ist da und bei jedem ziepen mach ich mir Sorgen.
Auf jeden Fall dir weiterhin viel Kraft und dass es sobald wie möglich im neuen Jahr klappt!
Alles Liebe,
Meggi
Leibe Meggi!
Danke für deinen Beitrag. Tut mir sehr leid zu hören, dass du auch eine ELSS durchmachen musstest.
Nach einer Woche wieder arbeiten hätte ich nicht geschafft, vor allem auch weil ich an einer Kinderabteilung arbeite, aber zum Glück wurde mir v.a. in der Arbeit viel Verständnis entgegengebracht. Kann gut verstehen, dass es dir bis Mitte November schlecht gegangen ist, war bei mir sehr ähnlich.
Ich freue mich, dass es dir mittlerweile wieder besser geht und dass ihr wieder am Üben seid.
Ich finde es auch spannend, dass man trotzdem von jedem Gynäkologen etwas anderes bezüglich Wartezeit nach MTX hört. Würd auch mittlerweile wieder gern mit dem Üben beginnen, ein neues Kapitel aufschlagen irgendwie, um dann hoffentlich mit einer unkomplizierten SS belohnt werden (denke Dezember warten wir noch ab).
Kann so gut verstehen, dass du dir bei jedem Zwicken Sorgen machst, mir fällt es jetzt auch häufiger auf, wenn es kurz mal im Unterbauch rechts zwickt, obwohl ja jetzt gar nichts sein kann. Ich mach mir immer wieder Gedanken woran es denn liegen könnte - ob es tatsächlich einfach Pech war oder es andere Ursachen dafür gibt. Da kann ich mein Mediziner-Gehirn manchmal einfach nicht ausschalten.
Ich wünsche dir und deinem Partner auf alle Fälle weiterhin viel Kraft und dass es bald bei euch klappt :)
Alles Liebe,
Duckling
Liebe Duckling100 und andere "Leidensgenossinen",
danke für deinen Beitrag. Es hilft zu lesen, dass es auch andere gibt, die diese Situation aktuell durchmachen und Angst vor dem weiteren Weg haben.
Ich hatte vor kurzem am 04.12. meine OP in der 9.SSW. Zum Glück sind mir die Schmerzen von denen du geschrieben hast erspart geblieben, obwohl ich schon so "weit" war (HGC 10000) hatte ich nur Schmierblutungen. Ich habe mir am schwersten getan zu verarbeiten, dass alles so schnell ging. Ich bin ins Krankenhaus mit dem Gedanken "werden normale SB sein, aber ich lasse sicherheitshalber nachschauen" und KH gefahren und lag zwei Stunden später in der Vollnarkose. Bin eine Woche später wieder arbeiten gegangen um mich abzulenken, aber mit Kindern und Babys arbeiten hätte ich sicher nicht verkraftet.
Wie macht ihr jetzt weiter? Strebt ihr Untersuchungen an (Eileiterdurchlässigkeit/Zykluskontrolle)? Ich hasse das Gefühl nichts tun zu können und es einfach dem Zufall zu überlassen. Deshalb tendiere ich dazu alles kontrollieren zu lassen...
Ich drücke allen die Daumen für eine erneute aber intakte SS 💗
Liebe Milli!
Danke für deinen Beitrag, tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest, das wünsche ich wirklich keinem. Wie geht es dir denn mittlerweile? Ist ja noch nicht so lange her bei dir? Mir ging es das erste Monat etwa ziemlich schlecht psychisch.
Wie dürfen es nach methotrexat ab Jänner dann wieder versuchen, aber ich hab natürlich auch große Angst, dass es nochmal passieren könnte. Vorallem weil man ja nicht weiß ob es eine zugrundeliegende Ursache wie Endometriose gibt.
Ich bin tatsächlich momentan am überlegen ob ich im Jänner/Februar eine Hycosy (Tubendurchgängigkeitsprüfung mittels Ultraschall) machen möchte. Falls diese unauffällig wäre, könnte ich etwas beruhigter an das hibbeln rangehen, aber falls ein auffälliges/unklares Ergebnis rauskommt, weiß ich nicht was ich damit anfangen soll - eine diagnostische Laparoskopie erscheint mir aktuell zu invasiv, da ich auch im 1. Zyklus schwanger geworden bin. Ich denke aber, dass ich mir nächste Woche einen Termin für eine Hycosy (vl im Februar/März) ausmachen werde und hoffe insgeheim, dass ich vl noch mal das "Glück" habe, dass es im 1./2. Zyklus funktioniert und es dieses Mal komplikationslos läuft.
Zyklusmonitoring möchte ich derzeit nicht machen, das würde mich zu sehr stressen denke ich, hab doch auch irgendwie Hoffnung, dass der rechte Eileiter nicht zu ist.
Ich kann dich sehr gut verstehen, ich finde es sehr belastend nicht zu wissen ob es einen Grund für die ELSS gibt und habe Angst, dass es nochmal passiert.
Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute viel Kraft und eine baldige unkomplizierte Schwangerschaft
Hmm tatsächlich geht es mir psychisch einigermaßen gut und es kommt nur ab und zu noch hoch z.B. als ich eine frisch gebackene Schwangere in der Apotheke beraten habe (bin Apothekerin). Ihre Freude konnte ich so sehr nachempfinden und war dann natürlich traurig. Aber ansonsten komme ich gut klar -lese viel über andere Schicksale wie deine und höre Podcasts. Konntest du es mittlerweile verarbeiten? Hattest du dir psychologische Hilfe gesucht?
Danke auch für deine lieben Worte unter meinem Beitrag zu der unsensiblen Reaktion meines Frauenarztes. Ich habe mir tatsächlich schon einen neuen Gyn gesucht, mit dem ich ab Januar sprechen werde.
Wir haben die gleichen Pläne wie ihr es im Januar wieder zu versuchen. Da mein Eileiter erhalten wurde habe ich nur Angst, dass es genau da wieder passiert. Bei dir ist nach MTX bestimmt alles durchlässig und es war nur ein blöder Zufall.
Die Frage nach dem Warum beschäftigt mich auch.
Ich habe auch ein Beratungsgespräch in einer Kinderwunschklinik vereinbart.. zu schauen auf welcher Seite der ES stattfindet würde mich schon ein wenig beruhigen, auch wenn ich weiß, dass sich theoretisch der kranke Eileiter das Ei angeln könnte. Ggf. würde ich auch die Tubendurchlässigkeit per Kontrastmittel testen lassen im Frühjahr nächstes Jahr. Vielleicht haben wir ja beide Glück und es klappt einfach so. Ich wünsche es uns☺️