Natürlicher Abgang - Erfahrungsbericht - MA 8 (+4)

Hallo Ihr Lieben,

bei meiner zweiten Routineuntersuchung (31.10.2022) wurde bei mir ein „Missed Abort“ durch meine Gyn festgestellt. Mit dem Mutterpass drückte sie mir die Papiere für eine Ausschabung in die Hand. Sie sagte „wir kontrollieren in einer Woche erneut. Wenn sich der Verdacht erhärtet, machen wir gleich im Anschluss eine Ausschabung!“. Das wollte ich auf keinen Fall!

Leider hatte noch zwei sehr heftige Termine mit meiner Gyn, in denen sie mir sogar im Beisein meines Mannes keine Wahl lassen- und mich zur Ausschabung drängen wollte. Über OP-Risiken klärte sie mich auf Nachfrage nicht auf, ich bekam kein Ultraschall-Bild (das würde sie behalten) und sie teilte mir nicht den Stand der Schwangerschaft mit. Am Ende drohte sie mir, ich bekäme Krebs, wenn ich keine AS machen wollen würde. Das war das aller Letzte, ich hoffe, euch bleiben derart unprofessionelle Gynäkolog*innen erspart. Musste die Ärztin wechseln, bin jetzt sehr zufrieden.

Am nächsten Tag fing ich an, zu bluten. Wir fuhren in die Klinik, wo sich der traurige Verdacht bestätigte. Ich war in Woche 8 (+4) und wurde von einem Oberarzt ganz toll beraten- auf einmal hatte ich Optionen... (warten auf natürlichen Abgang, Unterstützung mit Medikamenten oder den Eingriff).

Da ich warten wollte auf einen natürlichen Abgang, wurde durch eine Hebamme betreut und via Akupunktur unterstützt. Immer wieder ließ ich meine Blutwerte und beim Gyn den Abgang kontrollieren und habe zwei Mal tägl. Fieber gemessen. Am 22.11.2022 entschied ich mich für den medikamentösen Abbruch mit Cytotec.

Ich organisierte mir einen Toilettensitz, um zu kontrollieren, was alles abging. 30 Min. zuvor nahm ich 600 mg Ibuprofen und 500 mg Paracetamol ein. Drei Std. nach Einnahme bekam ich leichte Krämpfe und 13 Std. später wachte ich mit heftigen Schmerzen auf, nahm sofort 500 mg Novaminsulfon. Die Krämpfe hielten 1.5 Stunden an und waren überperiodenstark (habe mich teilweise gekrümmt) aber es war auszuhalten! Es kamen viele Koagel (geronnenes Blut) und Gewebereste raus- keine Fruchthöhle.
Holt euch gleich Novaminsulfon, Ibuprofen war bei mir nahezu wirkungslos.

Bei der Nachkontrolle in der Klinik (48 Std. später) war noch alles drin. Daher bekam ich eine zweite Dosis Cytotec (800 µg). Der Arzt teilte mit direkt mit „wenn Cytotec diesmal nicht wirkt, müssen Sie eine Ausschabung machen!“ Ich dachte mir "ich muss gar nichts solange es mir gut geht!" (siehe letzter Satz)!

Wieder legte die Cytotec Zuhause ein, ging spazieren, erledigte viel im Haushalt. Etwa 4 Std. später schied ich einen Großteil der Tabletten wieder aus und rief in der Klinik an. Es hieß, ich solle in einer Woche nochmal zur Untersuchung kommen – evtl. bekäme ich nochmal Cytotec. Es kamen wieder nur große Koagel mit viel Blut raus.

Auf Klinik hatte ich erstmal keine Lust mehr…. mich zermürbte das Ganze nervlich. Ich trank verschiedene Tees, um den Abgang zu unterstützen (Horstreinigungstee, Nestreinigungstee, Hirtentätscheltee, Frauenmanteltee- ca. 2 Tassen von jeder Sorte pro Tag und zwischendurch viel Wasser). Ca. drei Wochen nach der ersten Einnahme von Cytotec kam am 05.12.2022 endlich die Fruchthöhle raus. Sie war 6 cm lang und 3cm breit, aus hellem Gewebe, sehr fest und sah aus, wie ein Sack mit einer Schnur daran. Ich war total erleichtert.

Ich hoffe, ich kann euch ebenfalls mit meinem Beitrag Mut machen, zu warten- solange man kein Fieber bekommt, die Entzündungswerte im Normalbereich liegen und es nicht anfängt, fischig zu riechen.

Danke an alle, die hier ihre Erfahrungen geteilt haben. Ihr habt mir viel Kraft gegeben und mir geholfen, das Warten und Hoffen nervlich auszuhalten!!! Falls ihr Fragen habt, meldet euch gerne!

Bearbeitet von Eternity