Missed Abort 9.Ssw -Achtung lang

Hallo ihr Lieben,

jetzt gehöre ich leider auch hierher. Nach 4 Jahren Kiwu und 2 Icsis bin ich endlich schwanger geworden.
Gestern haben mir 2 Ärzte gesagt, dass das Herz einfach nicht mehr schlägt. Vor einer Woche hab ich es noch flimmern sehen und der Embryo war sogar noch gewachsen..

Ich brauche einfach den Raum mir alles von der Seele zu reden.
Es hätte so gut gepasst alles. Die letzten Jahre waren hart. 2020 hab ich schwere Depressionen bekommen, unter anderem auch wegen des unerfüllten Kiwu.
Ich war 1 1/2 Jahre arbeitsunfähig, habe mich aber zurück ins Leben gekämpft. Erst über Ehrenamt, inzwischen einen Teilzeitjob.

Es waren so beschissene Zeiten und immer war auch etwas weswegen ich auch iwie dachte, dass es auch sein gutes hat noch nicht schwanger geworden zu sein.
Ich konnte gesund werden, mich beruflich wieder orientieren. Jetzt hab ich wieder Sicherheit gewonnen, habe in Therapien daran gearbeitet mir ein Kind auch zuzutrauen.

Ich war bereit verdammt. Es gibt nichts was ich noch hätte machen wollen, bevor es klappt. Außer vielleicht meine Antidepressiva abzusetzen. Das hatte ich versucht, bin aber leider gescheitert und habe dann die Dosis immerhin reduziert. Das Medikament darf man auch in der SS nehmen.

Ich habe gestern nur geweint. In der Nacht war mir so schlecht und ich hatte so starke Kopfschmerzen dass ich mit Weinkrampf vor dem Klo saß.

Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Der eine FA hat mir gleich die Krankenhaus Einweisung mit gegeben. Das hat mich so erschreckt. Ich wollte mein Baby nicht so schnell loslassen.
Der Kiwu Arzt meinte wir warten erstmal ne Woche und helfen dann mit Medikamenten nach. Das hat mich erstmal erleichtert. Aber jetzt weiß ich nicht mehr ob ich das so will.

Ich will mein Leben wieder haben. Wie soll ich mit einem toten Baby im Bauch denn an iwas anderes denken können?
Die Vorstellung, mein Kleines aus Versehen einfach herunterzuspülen verursacht enorme Übelkeit, die Vorstellung es in einem Sieb aufzufangen aber auch.
Ich habe Angst. Angst vor Schmerzen, Angst nicht mehr schwanger zu sein, Angst dass ich wieder eine Depression verfalle.

Ich möchte mein Baby nochmal sehen und ich möchte es am liebsten im Garten begraben. Das habe ich mit meinem Mann schon besprochen, der auch sehr einfühlsam ist.

Wie bei so vielen Dingen weiß man erst was so eine Fehlgeburt bedeutet wenn man selbst davon betroffen ist.
Alle hier die das erleben oder erlebt haben, habt mein tiefstes Mitgefühl. Sowas sollte niemand erleben müssen...

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Hey meine Liebe,

Es tut mir schon bei lesen so weh. Man spürt deine Verzweiflung.

Ich sende dir ein wenig Kraft und Hoffnung für die nächste Zeit.
Schau dass du für dich ein Abschied von dem kleinen Krümmel findest.
Ich selbst ringe noch mit mir meine MA standesamtlich zu melden. Denn das Leben hat ja existiert. Auch wenn nur für wenige Wochen.
Nehme dir die Zeit die du brauchst um den Verlust zu verarbeiten. Aber schau auch dass du nicht abtauchst. Blicke nach vorne. Denn du konntest schwanger werden. Nur irgendwas kleines hat beim Krümmel nicht gestimmt dass es einfach nicht leben konnte. Die Natur ist leider manchmal echt unfair streng mit allen.

Liebe Grüße

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Danke für deine lieben Worte. Es ist schön dass sich überhaupt jemand die Zeit nimmt meine Geschichte zu lesen.
Ein Abschied ist mir sehr wichtig, da es doch unser kleines Wunder ist. Wie du sagst dass man überhaupt schwanger werden kann, sich ein Baby entwickeln kann. Das ist schon so ein schönes Geschenk. Mein Arzt ist auch davon überzeugt dass es beim nächsten Mal klappt. Die Trauer ist natürlich trotzdem da und ich werde erstmal Zeit brauchen bevor ich mich iwann wieder einer icsi stellen kann....
Ich werde es versuchen. Ich bin stark, das weiß ich. Wir alle hier sind starke Frauen. Viele haben schon so viel durchgemacht und trotzdem machen wir weiter.
Ich hoffe einfach dass es mir bald körperlich etwas besser geht. So schaffe ich es nicht mich nicht zu vergraben. Aber iwann muss es ja wieder besser werden.

Ich wünsche dir dass du auch gut damit abschließen kannst

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Liebes wunderkind

Es tut mir sehr sehr leid für euch.
Ich kann es so gut nachempfinden.
Wir haben auch einen langen kiwu Weg hinter uns.
Jedoch durften wir 2020 eltern werden. Danach hatte ich auch eine postnatal depression.
Wir haben dann wieder begonnen für ein Geschwisterchen zu kämpfen, nach 3 icsis kam es endlich zu einem Transfer U das große Wunder ist passiert, ich wurde tatsächlich schwanger.
Mitte der 9 ssw alles perfekt.
5 Tage später beim gyn kein herzschlag mehr.
Auch bei mir würde am Anfang stärker Druck gemacht, dass ich sofort den med Abbruch beginne. Auch ich wollt es nicht wahrhaben U mein Baby noch nicht hergeben. Dass war paar Tage vor Weihnachten. Ich wollt aucz nicht zu Weihnachten im KH sein... Also hab ich die erste Tablette am 25.genommen und am 27.wurde ich aufgenommen zum med Abbruch.
Es ging gut U die Schmerzen waren erträglich. Ich ahb mir großzügig Schmerzmittel anhängen lassen.
I'm Nachhinein war ich froh, dass wir diese Zeit noch abgewartet haben, ich glaube wenn wir gleich den Abbruch gemacht hätten, wäre mir alles zuviel geworden.
Es ist glaube ich immer schrecklich, egal ob es zu Hause passiert mit Sieb o am klo o wie im KH am leibstuhl. Ich war froh, im KH gewesen zu sein, wo ich nach jedem großen Schwall eine Krankenschwester rufen konnte, die nachgeschaut hat, ob das Baby dabei ist. Es war dann so, dass sich der Embryo schon begonnen hat aufzulösen und dadurch als ganzer nicht gefunden wurde. Diese Tatsache hat mich auch ziemlich erschreckt, weil ich nciht damit gerechnet habe.

Ich wünsche dir ganz ganz ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Bitte schau gut auf dich U Plane vlt für danach etwas was dir gut tut. Eine Reise o so.
Was mir sehr geholfen hat, war der Austausch hier im forum U in der fb Gruppe rosablau gestreift.
Ich lese auch gerade ein Buch, das glaub ich auch recht gut ist, es heisst, trauern um ein sternenkind.

Wir werden nie erfahren warum das Schicksal uns so getroffen hat und auch wenn es schwer vorstellbar ist, hilft mir der Glaube daran, dass alles irgendeinen Sinn hat, auch wenn er uns whsl Zeit unseres Lebens unbegreiflich bleiben wird.

Von Herzen alles Liebe

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Vielen Dank für deine schönen Worte. Das macht mir Mut zu warten. Es soll sich auch alles iwie richtig anfühlen (auch wenn sich das Ganze völlig falsch anfühlt)
Auch damit man sich als Frau nicht völlig ausgeliefert fühlt sondern man selbst entscheiden kann.
Die Option mit Medikamenten im KH kam mir noch gar nicht in den Sinn. Darüber werde ich nachdenken.
Und es tut mir so leid, das Stelle ich mir auch schlimm vor wenn sich der Embryo schon auflöst. Ich würde ihn eigentlich gern nochmal sehen um Abschied zu nehmen.
Ach ja und das mit dem Urlaub habe ich mir auch schon überlegt.

Ich wünsche dir auch viel Kraft um weiterzumachen. Es klingt aber als ob du schon auf einem guten Weg bist.

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Ja also ich weiß nicht wie es in Deutschland üblich ist, aber in ö wird man für den med Abbruch scheinbar immer aufgenommen.
Desto mehr Zeit vergangen ist, desto mehr beginnt der Embryo sich auch schon aufzulösen (wurde mir zumind so erklärt) .... Vlt ein Nachteil vom warten...

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Hallo Wunderkind,

Ich fühle so unendlich mit dir und kann dein Schmerz und dein zerrissenes Herz verstehen. Ich habe gestern erfahren, dass mein Kind seit 3 Wochen tot im meinem Unterleib liegt und ich es morgen, schweren Herzens mit Tabletten, raus holen muss. In deiner Erzählung hast du genau beschrieben wie ich mich fühle, ich kann doch nicht mein totes Baby eifach hinunterspühlen, aber ich kann ja auch nichts an der Situation ändern. Ich fühl mich so machtlos und bin sooo tief traurig.....

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Das tut mir so leid für dich. Das ist einfach so unbegreiflich. Wie kann es auch sein, dass man das nicht spüren kann? :(
Ich bin froh dass es Menschen gibt die das verstehen und gleichzeitig wünschte ich, das würde keinem passieren...
Mir geht es 2 Tage nach der Horrornachricht ein kleines bisschen besser. Ich hoffe dass es jetzt jeden Tag ein kleines bisschen leichter wird damit umzugehen. Es gibt zumindest mini Momente an denen ich nicht an das Baby denke...
Iwann wird es besser. Durch den Schmerz müssen wir iwie durch, auch wenn man nicht genau weiß wie...

Ich wünsche dir viel Kraft für morgen, werde an sich denken <3

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Liebes Wunderkind,

ich kann deine Geschichte und Trauer so sehr nachvollziehen. Es tut mir wahnsinnig leid, dass auch ihr sowas schlimmes durchmachen müsst.

Ich wurde in diesem Jahr auch nach 6 Jahren Kinderwunsch schwanger, sad erste mal überhaupt durfte ich positiv testen. Wir hatten schon gar nicht mehr damit gerechnet, auch aufgrund meines Alters (ü40) Um so größer war natürlich die Freude. Leider hielt die Freude nur kurz. In der 9. Ssw bekam ich die Diagnose MA. Unser Welt brach zusammen. Der FA wäre es am liebsten gewesen, ich wäre direkt zur Ausschabung ist KH gefahren. Das wollte und konnte ich nicht. Ich wollte unser Kleines nicht hergeben und war mir sicher, dass die Natur es, wenn dann alleine regelt. So kam es dann auch.

Auch wenn dies jetzt 2 Monate her ist, ist der Schmerz noch groß, auch wenn er jeden Tag ein klitzekleines bisschen weniger wird. Und mir kommen immer noch fast täglich die Tränen. So lange mussten wir auf diesen Moment warten und dann war er schon wieder vorbei, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Wir versuchen jetzt trotzdem positiv in die Zukunft zu blicken, auch wenn ich nicht weiß, ob es, aufgrund meines Alters, überhaupt noch mal klappt. Auch wenn wir bis vor kurzem uns vom Kinderwunsch verabschiedet haben, ist der Wunsch jetzt umso größer. Wahrscheinlich weil man jetzt schwanger war und es doch irgendwie geklappt hatte.

Nehmt euch auf jeden Fall die Zeit die ihr braucht. Redet, seid für einander da. Auch Männer trauen, auch wenn sie es meist nicht so deutlich zeigen, wie wir Frauen.
Nennt euch ggf. Eine gemeinsame Auszeit, schafft ggf. Erinnerungen. Attic das hilft den Verlust zu verarbeiten.

Wenn du magst, können wir uns auch gern, per PN weiter austauschen.

Alles Liebe für euch 🍀 🍀

Bearbeitet von Orchidee
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Liebes Wunderkind,
auch ich kann mich leider einreihen. Mitte November die Diagnose, dass kein Herzschlag mehr erkennbar ist, Ende November die Ausschabung.
Für mich kam der medikamentöse Abgang nicht infrage.
Vor der Ausschabung musste ich Cytotec-Tabletten einnehmen und hatte kurz darauf starke menstruationsartige Schmerzen.
Ich hätte es in dieser sowieso belastenden Situation nicht ausgehalten so - sprich nur durch Tabletten - den Abgang durchzuziehen.
Jedoch muss ich sagen, dass es mich im nachhinein psychisch sehr belastet. Auch wie alles in der Klinik gelaufen ist. Es war ein Routineeingriff und das hat man leider menschlich sehr gemerkt.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

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Danke dir, ich bin da mittlerweile auch sehr bei dir. Ich schaffe einen natürlichen Abgang von der Psyche her nicht... Ich werde morgen einen Termin zur Ausschabung machen lassen in dem KH, wo eine Freundin schon 2 Ausschabungen hatte und sehr gut behandelt wurde. Da sind die Kliniken wohl leider auch sehr verschieden.
Es tut mir leid dass es bei dir so schlimm gelaufen ist.
Ich will jetzt auch einfach nur dass es vorbei ist... Es macht mich fertig dass mir die ganze Zeit schlecht ist. Wozu muss man das noch ertragen? Ich verstehe nicht, dass der Körper es nicht schneller merkt. Wobei die Psyche es ja auch nicht begreifen kann...
Alles Liebe dir, mit deinem Verlust zurechtzukommen