Traurige Gewissheit

Ich muss hier ein Mal meine Geschichte teilen und hoffe, dass mir jemand nach den Ereignissen etwas Mut machen kann.
Sorry, wird länger.

Die letzten Tage waren verdammt anstrengend.
Nach 2 FG in der 6. und 7. SSW (1x im August und 1x im November 2022) war ich ein drittes Mal schwanger und nach dem positiven Test an 3+3 war ich überglücklich. So früh hatte ich noch nie positiv getestet!
Ich hatte gehofft, dass dieses Mal alles gut geht. Habe mir ein Mantra nach dem anderen vorgesagt und so viel Ablenkung wie möglich gesucht. An allen Tagen, an denen noch 4+… war, war auch alles soweit erstmal gut.
Dann kam der Wochenwechsel und es gesellten sich Angst, Sorge und die ein oder andere Panikattacke hinzu. An 5+3 hatte ich leichte Krämpfe und braune Schmierblutungen.
An 5+4 hatten diese kurzzeitig aufgehört und ich hoffte weiter. Dann wieder Blutung und ab ins KH.
Dort wurde eine Fruchthöhle gefunden und auch der hCG-Wert war im Rahmen. Ich war erleichtert und glücklich. Das hatten wir bei den vorherigen SS nicht geschafft (außer bei meiner allerersten, aus der meine kleine, inzwischen dreijährige Chaos-Zwiebel hervorging).
Es waren ja nur leichte Blutungen, hellrosa maximal. Das durfte ja sein. Hatte schließlich auch keine Krämpfe oder Unterleibsschmerzen mehr.

Abends an 5+4 wurde die Blutung immer stärker. Aber immer noch keine Unterleibsschmerzen. Dann wurde die Blutung wieder weniger, war wieder hellrosa. Aber dann brachte der FA-Termin an 5+6 die traurige Gewissheit. Die Fruchthöhle war weg. Und ich am Boden zerstört. Dieses Hin und Her zwischen Hoffnung, Sorge und Trauer hat mich echt fertig gemacht.
Meine FÄ meinte, dass sie sich die FG nicht erklären kann. Aktuell habe ich eine Blasenentzündung (, die ich aber aufgrund fehlender Symptome nicht bemerkt habe) und sie meinte, das könnte durchaus der Grund sein, warum es schiefgegangen ist, aber es ist eben nur eine Vermutung. Bestätigen ließe sich das eh nicht.
Sie schickt mich jetzt zur Gerinnungsdiagnostik. In dem Bereich könnte es ja ein Problem geben, das einfach noch nicht erkannt, aber leicht zu beheben ist…

Seit einem Jahr versuchen wir, ein zweites Kind zu bekommen und es hagelt eine Enttäuschung nach der anderen. Ich bin so entmutigt.
Alle anderen um uns herum bekommen ohne Probleme ihr zweites Kind - teilweise sogar ungewollt. Das ist so frustrierend.
Ich zweifle an mir und meinem Körper. Frage mich, ob es je wieder klappen kann…das Schwangerwerden ist ja (zum Glück) nicht das Problem, aber das Schwangerbleiben. Ich versuche dankbar dafür zu sein, dass ich schon ein Kind habe und anscheinend schnell wieder schwanger werden kann, aber ich habe Angst vor dem nächsten Mal. Frage mich, ob es mein Schicksal ist, nur ein Kind zu haben.

Hat jemand schonmal so etwas durchgemacht und hatte am Ende trotz allem ein Regenbogenbaby im Arm?

Entschuldigt den langen Text. Ich hoffe so sehr auf positive Geschichten, die mir Hoffnung und Zuversicht schenken können.

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Hallo ich weiß genau wie du dich fühlst. Wir haben letztes Jahr Ähnliches durch. Mehrfach schwanger. Frühe Abgänge und im Herbst und er 7/8 ssw eine Fehlgeburt. Ich war auch zwischen hoffen und bangen. Ich habe mein Regenbogenbaby zwar noch nicht. Aber ich bin jetzt schwanger mit Zwillingen ohne irgend eine Hilfe. Ich bin mittlerweile 41 und jetzt in der 15 ssw. Es sieht alles gut aus. Hatte aber auch 4 Wochen lang Blutungen von Woche 9 bis 13. ich bin wieder tausend Tode gestorben. Ich hoffe so sehr dass alles gut wird aber ich vertraue auf die Zwerge. Für uns ist es ein absolutes Wunder. Und ich drücke dir fest die Daumen für dein Wunder

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So schön, dass Zwillinge unterwegs sind. Sind das Deine ersten Kinder?

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Ja für uns ist das ein wunder nach allem was passiert ist. Nein ich hab schon große Kinder 19 und 16. mein Mann hat noch keine Kinder.

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Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht. Nach einem gesunden Kind hatte ich vier FG, immer so in der 7./8.SSW, es kam nie zum Herzschlag, hat sich zwar immer etwas entwickelt, aber komisch.
Dann diese ganzen Untersuchungen, die standardmäßig gemacht werden, Diabetes, Schilddrüse, Genetik etc. Nix.

Meine Frauenärztin und eine Professorin in der Klinik gaben mir dann unabhängig voneinander den Tipp, zu Prof Würfel in München zu gehen, weil er einer der Topspezialisten für die sekundäre Sterilität und habituelle Aborte ist. Das schwierigste war, dort einen Termin zu kriegen, da muss man etwas hartnäckig sein.

In der Kiwu wurden dann sehr viele Bluttests, ein Mikrobiom der Gebärmutter (unauffällig) und eine Gebärmutterspiegelung gemacht. Heraus kam ein HLA Sharing mit meinem Mann (daher sollte ich in einer folgenden Schwangerschaft die ersten Wochen Granocyte spritzen) und breite Verklebungen und Vernarbungen wie auch ein Keim in der Gebärmutter. Da haben wir 1 Woche Antibiotika nehmen müssen, die Verklebungen wurden bei der Spiegelung (ca 15 min) gelöst. Ich denke, dass die Verklebungen schuld waren und ggfs der Keim, genau wissen werde ich es nie.

Wenige Wochen nach der kleinen OP war ich intakt schwanger und habe meinen kleinen Jungen bekommen.

Ich kann Dir nur raten, in eine spezialisierte Kiwu zu gehen, auch wenn man sich komisch fühlt, weil man ja problemlos schwanger wird. Aber diese sekundäre Sterilität ist wohl- so wurde es mir erklärt- sehr komplex. Die gute Nachricht, die mir damals sehr geholfen hat: Der Prof meinte, dass es definitiv eine Ursache geben muss, weil ich ja schon mal ein Kind bekomme hab u der Körper das gelernt hat. Dass es aber eine Ursache geben muss, er sie finden wird und alles, was er findet, auch behandeln kann. Ich sag das nur, weil ich Dir Mut machen will. Mir haben vorher einige Ärzte von Pech, Alter etc erzählt und er war der Erste, der mich ernst genommen hat und meinte, dass das ziemlich sicher was vorliegt, was die Schwangerschaften stört.
Alles Liebe!