Stille geburt unsere Lore am 17.04.23

Hallo ihr Lieben,

Ich habe in der 18 ssw unsere Lore still geboren.
Ich habe immer ein auf und ein ab.
Der Kopf hat es verstanden aber das Herz fühlt sehr.

Wie bewältigt ihr eure Trauer?
Seit ihr zu Organisationen gegangen das ihr wisst das ihr nicht alleine seid?
Denkt ihr über ein 2 Kind nach?
So wie die Ärzte das gesagt haben?

Ich finde das der Austausch sehr sehr wichtig ist. Also für mich.
Das ich nicht alleine bin.
Mein Mann fängt mich zwar auf aber er trauert auch ganz anders als ich.

Ich würde mich freuen wenn sich jemand melden würde.

Danke für Antworten

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Liebe Anni,

Es tut mir leid, dass ihr so was schreckliches durchmachen müsst.

Wir haben unseren Sohn 22.03.21 wegen genetischer Gebärmutterhalsschwäche verloren. Er war gesund und lebte, nur seine Geburt bei 18+6 war nicht mehr aufzuhalten.

Mir half der Austausch mit Gleichgesinnten, eine Therapie (leider zu spät begonnene, nach zweiter Fehlgeburt, die aber in der 5./6. Ssw stattfand) Massage/Akupunktur ganz bewusst gutes für meinen Körper getan.
Freunde und Familie haben uns unbeschreiblich toll unterstützt. ABER was wirklich half, das hab ich damals nicht geglaubt - es war die Zeit! Sich selbst die Zeit zugeben, zu trauern und seine Gefühle jeglicher Art freien Lauf zu lassen.
Es hat für mich dieses Trauerjahr gebraucht und ab da konnte die Sonne wieder für mich scheinen.
Der dritte Anlauf einer Schwangerschaft glückte uns, es war eine schwierige Ss. Ich lag drei Wochen im KH auf Grund eines Blasenriss, der erfolgte als mit einem Faden(Cerclage) mein Gebärmutterhals stabilisiert wurde. Der Grund wieso wir das erste Kind verloren.
Nichtsdestotrotz bin ich die ganze Ss positiv geblieben, ich hab immer gesagt dieser Regenbogen kommt zu uns. So war es dann auch 🌈!

Gruß
Josy,💫Karl, ⭐️und🌈Löwenzahn Elisabeth (12 Wochen)

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Das ist schön das es doch noch geklappt hat. Das freut mich sehr.
Ich werde mir jemanden nur zu sprechen suchen.
Das hilft sehr und Leute die das gleiche durch haben.

Wir werden es auch nochmal probieren in einem halben Jahr.

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Auf jeden Fall, auch in unserer Umgebung haben sich viele geöffnet!
Wir sind immer sehr offen mit unserem Verlust/Gewinn umgegangen. Ich sage immer dass Elli nicht unser erstes Kind ist, sondern einen großen Bruder als Engel hat. Was mir auch sehr geholfen hat, ihn immer wieder zu erinnern. Das ist aber wohl jmd selbst überlassen!

Ich wünsche euch nur das beste auf eurem Weg🌈

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Hallo liebe Anni ,erstens tut es mir sehr leid für euren Verlust 😔. Es ist alles noch so frisch bei dir und man kann sich in diesen ersten Tagen kaum sortieren,weil das Geschehene einem so surreal vorkommt.
Nach meiner stillen Geburt am 08.03 war ich 5 Tage im KH ,und es war die Hölle. Ich wollte nur noch nach Hause zu meiner Familie und habe kaum geschlafen.Konnte nicht lesen oder mich ablenken,fast nur geweint. Es gab eine ältere Psychologin in der Klinik,die mehrmals mich besucht hat ,und die Gespräche mit ihr haben mir gut getan.
Als ich nach der Entlassung Zuhause war , hat mich alles nur an unseren Sohn erinnert - die Umstandskleidung,die ich paar Tage vor der Geburt geliefert bekommen habe ,die Baby Sachen ,die ich für ihn gekauft habe und die Bilder von der kleinen Gender reveal party,die wir 10 Tage vor der Geburt für die Familie organisiert haben .Damals war die Welt noch in Ordnung. Sobald ich körperlich wieder stabil war ,haben wir uns überlegt spontan wegzufahren und haben eine kleine Reise gebucht.
Die Abwechslung,Sonne und Meer haben uns auf die andere Gedanken gebracht, obwohl wir es nicht wie einen normalen Urlaub genießen konnten. Ich habe auch die psychologische Hilfe in Anspruch genommen (zum ersten Mal in meinem Leben) und werde noch einige Sitzungen brauchen.
Wir gehen auch offen mit unserem Verlust um ,und seitdem habe ich viele traurige Geschichten aus unserem Umfeld mitbekommen. Unser Sohn ist ein Teil von unserem Alltag - wir beten für ihn jeden Abend, seine Kerze leuchtet auch jeden Tag . Ich habe eine schöne Erinnerungskiste für ihn bestellt ,aber bin noch nicht in der Lage die zu füllen. Die Zeit wird noch kommen. Auch das Gespräch mit meiner FA hat mir geholfen. Sie war sehr einfühlsam und hat selbst geweint,als ich alles im Detail geschildert habe.
Wir haben schon eine 3jaehrige Tochter - unser größtes Glück. Alleine wegen ihr darf ich nicht depressiv werden. Auch sie redet immer noch sehr viel von ihrem Bruder im Himmel und begreift nicht ,warum kein Baby mehr bei der Mama im Bauch ist 😢.
Wir werden einen weiteren Versuch starten ,sobald ich mich bereit dafür fühle.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Fühl dich gedrückt ❤️. LG, Vicky