Hallo,
Ich hatte vor 4 Wochen eine Fehlgeburt in der 12. Woche. Nun habe ich erfahren, dass meine Schwägerin schwanger mit ihrem dritten Kind ist. Der voraussichtliche Geburtstermin ist in etwa zur Zeit unseres.
Ich fühle mich emotional nach der FG schon etwas besser, aber dieses Thema reißt mir den Boden unter den Füßen wieder weg.
Rational denke ich, dass ich mich für sie freue, aber emotional macht es mich so traurig, dass ich nun jedes Mal bei einem Treffen damit konfrontiert sein werde, dass meine Schwangerschaft so viel zu früh geendet ist und wie es „normalerweise“ zu der Zeit alles hätte sein können.
Ich weiß gar nicht, wie ich ein Treffen mit der Familie überstehen soll ohne dort jedes Mal in Tränen auszubrechen.
Kennt das jemand?
Gerade fühle ich mich unendlich allein.
Liebe Grüße
Schwangerschaft im engen Umfeld nach Fehlgeburt
Oh nein, dein Verlust tut mir sehr leid. 😥 Ich kann das gut nachvollziehen, wobei es bei mir "nur" eine Freundin ist, die einen ähnlichen ET hatte. Es tut einfach immer so weh, andere zu sehen bei denen alles gut geht und man denkt dann immer (zumindest ich): "So hätte es bei mir jetzt auch sein sollen. ....so wäre es bei mir jetzt auch. ..." und irgendwie bin ich auch immer noch nicht über diesen "warum konnte es nicht gut gehen"-Punkt hinweg.😔
Ich finde, das ist voll okay, solche Gefühle zu haben. Vielleicht sprichst du es einfach einmal an, dass du noch etwas traurig bist dann und dass sie es dir nicht übel nehmen sollen, wenn du dich dann vielleicht etwas zurückziehst. Bestimmt wird es Bon Mal zu Mal etwas erträglicher. Die Gedanken gehen vielleicht nicht ganz weg, aber man kann besser damit umgehen.
Alles Gute für dich und viel Kraft für die nächste Zeit. :) 🍀
Vielen lieben Dank die für die Antwort und deine Worte. Es tut allein schon gut, zu hören, dass ich nicht allein mit meinen Gefühlen bin und dass das alles „normal“ in dieser Situation ist.
Am Sonntag ist das erste Familientreffen geplant. Ich habe nun für mich entschieden, dass ich nicht teilnehmen werde, wenn ich das Gefühl habe, es noch nicht zu schaffen. Und hoffe mit der Zeit oder mit offener Kommunikation wird es besser. Bin eben noch recht am Anfang von diesem Prozess.
Tut mir leid, dass du es ebenfalls erleben musstest!
Ich wünsche dir alles Liebe und auch noch viel Kraft.
Hallo,
ohja, das kenne ich nur zu gut. Nach meiner ersten Fehlgeburt im September 2021 waren drei Freudinnen von mir schwanger. Während ich ihnen von meinem Verlust erzählte, erzählten sie mir von ihren Schwangerschaften. Daraufhin habe ich es erstmal nicht gepackt, regelmäßigen Kontakt zu ihnen zu haben.
Meine zweite Fehlgeburt war im November 2022. Drei Wochen später wurde ich Tante und konnte mich ungerechterweise gar nicht freuen, geschweige denn mit meiner Schwester sprechen (habe schon geweint, wenn ich ihre Stimme hörte, wenn sie mit meiner Mutter telefonierte oder ich ihren Namen auf meinem Handydisplay sah) oder meinen Neffen sehen. Das Verhältnis zu meinem Neffen ist immer noch distanziert und ich kann immer noch nicht die Tante sein, die ich gerne wäre, aber zumindest muss ich nicht mehr weinen, wenn ich ihn sehe oder höre, auch nach meiner dritten Fehlgeburt, die ich inzwischen hatte, nicht.
Mit meiner Schwester habe ich recht ausführlich gesprochen, sie fühlt sich ohnmächtig gegenüber meinem Leiden und "versteht", dass ich es im Moment einfach nicht besser kann. Ich hoffe, dass sich alles irgendwann normalisiert und wir alle wieder mehr zueinanderfinden und ich auch wieder gerne mit der gesamten Familie auf einmal zusammen bin.
So viel zu meiner Geschichte. Ich wünsche dir, dass du einen guten Umgang mit der Situation findest und falls das alles Zeit braucht, so wie auch bei mir, dass du mit allen Beteiligten offen darüber sprechen kannst und somit zumindest Verständnis da ist...
Liebe Grüße
Hallo,
Es tut mir sehr leid, dass du das erleben musstest und ich kann dich sehr gut verstehen, dass du da erstmal Abstand brauchtest.
Gut, dass du bei deiner Schwester Verständnis gefunden hast.
Ein wenig tröstet es schon zu wissen, dass solche Gefühle normal sind. Ich hoffe auch, dass ich einen Weg finde. Heute fühlte es sich einfach nur unendlich traurig an.
Vielen Dank für deine Wort und alles alles Liebe für dich!
Hallo, du Liebe!
Zu erst einmal: fühl dich gedrückt. Es ist immer schrecklich so etwas zu erleben. Bei mir ist Ende März die 2. Ma festgestellt worden und ich habe den Abgang am 3.04. mit Cytotec eingeleitet. Zwei Tage später bei der Kontrolle war dann klar, dass die Fruchthöhle noch an Ort und Stelle ist. An dem Abend hat mich mein Bruder angerufen und mir erzählt, dass er Vater wird, der ET ist eine Woche nachdem meiner gewesen wäre. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen und ich hab mich gefühlt, als ob jemand ein Messer in mich sticht und dreht. Trotzdem war ich sehr dankbar, dass sie es mir am gleichen Tag erzählt haben, an dem sie es auch meinen Eltern und meiner Schwester erzählt haben. Ich habe in den Tagen danach viel mit meiner Schwägerin geschrieben und auch klar kommuniziert, dass es für mich nicht nur einfach ist. Mittlerweile mit ein bisschen Abstand wird aber die Vordreude auf meinen Neffen oder meine Nichte immer größer und ich kann mich auch mit den beiden freuen und Falle auch nicjt mehr in ein Loch, wenn ich ihre Ultraschallbilder sehe. Manchmal denke ich natürlich, dass die Situation ungerecht ist und bin auch noch zwischendurch traurig. Ich mache mir dann immer wieder bewusst, dass ihre Schwangerschaft ja letztlich nicht mit meiner zusammenhängt und dass es einfach ist, wie es ist und dass es mit an mir liegt, dass beste daraus machen.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es auch für dich mit der Zeit leichter wird und dass du ein Umfeld hast, dass dich auffängt und unterstützt!
Ganz liebe Grüße JoJo93