Hallo Mädels,
ich habe mich nun hier neu angemeldet und hoffe ein bisschen Austausch mit Betroffenen zu finden.
Ich bin bereits 40 Jahre alt. Mein Mann und ich versuchen seit vier Jahren ein Kind zu bekommen, zwei Jahre davon sind wir in Kinderwunschbehandlung. Da ich unter Endo, PCO und Adenomyose leide, funktioniert es bei mir leider nicht so einfach. Ende letzten Jahres durfte ich dann aber doch endlich einen positiven Test in den Händen halten. Anfangs sah alles sehr gut aus, doch die Schwangerschaft endete leider in der 12. Woche mit einem MA.
Die Frauenärztin erklärte mir, dass ich mir nichts denken soll, Fehlgeburten sind ja häufig. Am Besten solle ich die Fehlgeburt auch für mich behalten, dann erspare ich mir Mitleid. Dann drückte sie mir Cytotec und Schmerztabletten in die Hand und schickte mich nach Hause. Die Arzthelferin hat zur HCG-Kontrolle noch Blut genommen und drückte mir dann eine Anfahrtsbeschreibung zu einem Labor am anderen Ende der Stadt in die Hand. Sie hat jetzt Feierabend und ich muss das Blut selbst vorbei bringen. Eigentlich wollte ich nur nach Hause zu meinem Mann, die Tränen liefen mir übers Gesicht und ich habe mich gefühlt fünfmal Verfahren, bis ich das Labor endlich gefunden hatte.
Am nächsten Tag rief ich meine Hebamme an. Auch sie sagte mir, dass das halt vorkommt und ich mich bei der nächsten Schwangerschaft doch bitte frühzeitig wieder melden solle, sie ist immer so furchtbar ausgebucht. Damit war das Gespräch für sie beendet.
Da ich mit dem MA nicht so richtig klar gekommen bin, habe ich mich an eine Selbsthilfegruppe hier in der Stadt gewendet. Am Telefon sagte man mir, dass man mich natürlich nicht ablehnt, aber die anderen Mitglieder doch eher spätere Fehlgeburten hatten.
Ich wusste immer, dass Fehlgeburten häufig vorkommen und ich kenne auch einige Betroffene in meinem Umfeld. Diese Tatsache hat es für mich jedoch nicht weniger schlimm gemacht. Wir hatten uns so über die Schwangerschaft gefreut und von heute auf morgen war alles vorbei. Dazu kommt ja noch, dass ich nun auch keine zehn Jahre mehr Zeit habe, um hoffentlich doch irgendwann noch ein Kind zur Welt zu bringen. Momentan habe ich Angst, dass diese Schwangerschaft unsere einzige Chance war.
Wie geht ihr mit dem Verlust um und was hat euch geholfen?
Wie geht ihr mit der Fehlgeburt um? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Hallo :( habe heute medikamentöse therapie gehabt MA 9. Ssw.
Im Moment bin ich noch so unter Schock das ich es nicht glauben kann.
Lg Jenny
Hallo,
das tut mir sehr leid; ich kann deine Angst verstehen.
Bei meiner 2. MA war ich 39 und in Kiwu- Behandlung. Hatte auch riesige Angst, dass ich keine Chance mehr bekomme.
Was geholfen hat... Verlust abhaken (habe mir gesagt, es hat seine Gründe, warum es nicht sein sollte), und weitermachen.
Im 2. Zyklus nach der Ausschabung wurde ich ohne Hilfe der Klinik schwanger. Die Prinzessin ist 18 Monate alt.
Ich drücke dir die Daumen
Es tut mir sehr sehr leid!!!
Ich bin 36 und hatte vor fast fünf Wochen meine zweite FG. Habe noch kein Kind.
Finde es auch sehr schwierig, damit umzugehen… die Angst, dass es nie klappt. Die Frage nach dem warum. Die Unlust wieder von vorne anzufangen. Die Realisation, dass dieses Baby nie auf der Welt sein wird.
Es ist einfach furchtbar.
Ich muss aber sagen, dass die Verzweiflung weniger wird. Ich kann nun schon wieder normal arbeiten und mich auf andere Dinge konzentrieren und auch mal fröhlich sein. Es holt mich aber sehr oft ein, dann muss ich weinen… zwei Gläser Wein und ich heule.
Das hilft dir jetzt wahrscheinlich nicht wirklich - tut mir leid 😞
Ich hoffe für uns beide und allen, denen es so geht, dass wir bald unser Baby im Arm halten dürfen ♥️
Hallo liebe Flussi,
deine Fehlgeburt tut mir leid. Ich kann so gut mitfühlen, denn deine Geschichte liest sich ähnlich meiner.
Ich hatte letztes Jahr im Sommer ebenfalls mit 39 einen MA in der 11. Woche. Mir wurde damals auch von Ärzten und im Freundeskreis gesagt, dass ich bestimmt schnell wieder schwanger werde. Ich weiß, das war immer nur gut gemeint, aber ich fand diesen Kommentar immer furchtbar. Indirekt hat mich das noch mehr unter Druck gesetzt, denn ich hab mich immer gefragt, warum es bei anderen so schnell wieder geklappt hat und bei mir nicht. Ich bin nun ein dreiviertel Jahr später noch nicht wieder schwanger geworden und letzte Woche wurde ich von meiner Schwägerin ernsthaft gefragt, ob wir es wohl gar nicht mehr versuchen weil ich noch nicht wieder schwanger bin.
Auch die Tatsache, dass es ein Schicksal ist, das viele Frauen teilen, macht es für den einzelnen ja nicht besser.
Wirklich raten kann ich dir also auch nichts, ich kann dir nur Austausch anbieten
Dein Verlust tut mir sehr leid und ich kann deine Gedanken so gut nachvollziehen!
Ich finde es furchtbar wie die Menschen mit dir umgegangen sind! Kannst du vielleicht noch nach einer anderen Hebamme suchen? Du hast das Recht bis zu zwölf Wochen nach der Fehlgeburt betreut zu werden!
Ich hatte ebenfalls eine Fehlgeburt in der 14. Woche nach 3 Jahren Kinderwunsch und Endometriose. Ich kenne die Angst, dass es gar nicht mehr funktioniert und finde die Situation furchtbar schwer zu ertragen. Mir haben die Gespräche mit der Hebamme nach der Fehlegeburt geholfen. Außerdem bin ich direkt wieder an die Kinderwunschklinik angeschloßen, um einfach sofort wieder jemand professionellen an der Seite zu haben und um weiter machen zu können.
Außerdem nehme ich mir im Sommer eine Auszeit, um Kräfte sammeln zu können.
Liebe Flussi,
mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich fühlte mich auch nicht ernst genommen und den Satz: Das kommt vor. Sie sind ja jung. Das wird schon - habe ich tausendmal gehört. Ja, ich bin 27 Jahre und habe die Zeit auf meiner Seite. Aber trotzdem war es ein absolutes Wunschkind, welches wir leider im März in der 10. Woche gehen lassen mussten. Die Diagnose MA wurde abends in einem KH gestellt, also musste ich am nächsten Tag bei meiner FÄ vorbei. Mit Bitten und sanften drohen habe ich durchbekommen das mein Partner mit reindurfte. Die wollten mich ernsthaft alleine dort einbestellen. Daher werde ich bei nächster Gelegenheit den Arzt wechseln.
Die Angst das es nicht mehr klappt habe ich auch, trotz meines jungen Alters.
Keine Worte können deinen Schmerz lindern. Nimm dir die Zeit zum Trauern. Schreib einen Brief an euer Baby, pflanzt eine schöne Blume und schafft euch einen Ort zum erinnern und Gedenken.
Fühl dich ganz dolle gedrückt 🧸
Puh, da bist du ja an eine wahnsinnig empathische Ärztin geraten
Ich hatte 4 FG, immer so in der 7.SSW, es kam nie zum Herzschlag. Allerdings hatten wir schon ein Kind. Was mir geholfen hat: ich bin zu einem absoluten Spezialisten auf dem Gebiet der mehrfachen Fehlgeburten gegangen. Das hat mir geholfen, weil ich den Eindruck hatte, dass es endlich einer ernst nimmt und nicht als Pech abtut. Vielleicht gibt es so jemanden auch auf dem Gebiet deiner "Baustellen"? Ich hab einige Mädels kennengelernt, die eine ähnliche Ausgangssituation hatten wie ich und die wahnsinnig viel Geld in Kiwu Kliniken investiert haben. Und die vom Stuhl gefallen sind, was bei mir alles untersucht wurde und bei ihnen nicht.
Ansonsten hat mir geholfen, immer positiv zu bleiben und es so gut wie es geht zu verdrängen. Das war nicht schwer, denn ich wurde sofort schwanger immer und hatte ja wie gesagt schon ein Kind.
Ich hab mich immer mit Blödsinn getröstet, dass ich noch Wein trinken kann und einen neuen Job annehmen kann und ähnliches.
Aber am meisten hat mir der Arzt geholfen, der immer meinte, dass ich ruhig bleiben soll und er schon rausfinden wird, was los ist. Aber ich war auch schon 40, als ich endlich intakt schwanger wurde, das sehe ich immer noch als großes Glück und Geschenk an. Ohne ärztliche Hilfe wäre das nichts mehr geworden.....
Ich wünsch Dir von Herzen viel Glück!!!
Als ob die Tatsache eine Fehlgeburt zu haben, nicht schon schlimm genug ist, hattest du ja noch wirklich unsensible Menschen um dich herum zu dem Zeitpunkt.
Mich hat meine Fehlgeburt (MA - 10ssw, dieses Jahr im Februar) komplett aus der Bahn geworfen. Ich habe mir wirklich Zeit zum trauern genommen. War danach 3 Wochen krankgeschrieben und ich hätte nicht früher gehen können (war schon im BV und in der Arbeit wussten alle davon).
Mir hat es geholfen offen damit unzugehen. Viele Frauen in meinem Umfeld kamen auf mich zu und erzählten, dass ihnen das gleiche passiert ist und so kamen wirklich heilende Gespräche auf.
Mir haben auch Podcasts über solche Themen geholfen.
Und die Vorstellung, dass die Seele meines Babys ein Leben gewählt hat in 100%er Geborgenheit, Sicherheit, Freude und Liebe. Ich habe seit dem die Vorstellung (mag nicht für jeden was sein), dass manche Seelen vielleicht nur kurz kommen um eben reine Liebe zu spüren und weiter nichts. Und das hab ich meinem Baby gegeben.
Bei mir wurde am Montag eine Ausschabung gemacht. Ich komme damit auch noch nicht so richtig zurecht.
Aber es tut mir echt leid, dass dein Arzt und deine Hebamme so komisch reagiert haben 😞 und dass du auch noch selbst zum Labor musstet 🙈 unfassbar..
Meine Hebamme hat mir schon mehrmals gesagt, dass ich mich trotzdem jederzeit melden kann, aber ich möchte im Moment (noch) nicht. Trotzdem ist es ganz schön zu wissen, dass ich es kann.
Auch meine FA ist sehr herzlich mit mir umgegangen.
Vielleicht solltest du FA und Hebamme wechseln. Wenn man von den beiden in so einer Situation auch noch so runter gezogen wird, ist das echt nur schrecklich.
Ansonsten kann ich dir leider auch noch nicht so viel erzählen, da wir auch noch versuchen das ganze irgendwie zu verarbeiten.
Morgen muss ich nochmal zur Kontrolle zum FA und wenn da alles soweit in Ordnung ist, überlegen wir am Samstag für ein paar Tage wegzufahren, um den Kopf freizubekommen und uns abzulenken.
Fühl dich gedrückt 🤍