Hallo zusammen,
Ich habe am Samstag meinen kleinen Sohn in der 20. SSW geboren. Er hat noch kurz gelebt.. ich liege wach und kann es nicht begreifen.. vielleicht hilft es mir hier meine Gedanken los zu werden..
ich kam am Freitag mit Fruchtblasenprolaps und Blasenriss ins Krankenhaus. Meinem Baby ging es bestens. Man machte mir keine Hoffnungen. Ich hatte vor jedem Toilettengang Angst. Die Fruchtblase kam immer weiter raus. Am Samstag Abend machte mein Darm nicht mehr mit und ich versuchte mit wenig Druck im Bett auf Toilette zu gehen.. die Wehen gingen los.. nach anderthalb Stunden kam der kleine Aaron dann zur Welt.. er kämpfte noch und hatte kurz Lebenszeichen 😭😭😭
Wie kann das sein? Wieso hat mein Körper mein Baby abgestoßen? Er war kern gesund. Er wollte leben. Ich kann das einfach nicht fassen.. wie übersteht man diese Gedanken? Wie überlebt man das? 💔
Fehlgeburt 20. SSW
Liebe Anna,
es tut mir unfassbar leid, was du erleben und durchmachen musst. Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, was ich sagen soll. So eine Nachricht kann aber auf keinen Fall ohne Reaktionen bleiben. Uns da ich gerade nicht wieder einschlafen kann, antworte ich dir.
Gab es vorher schon Anzeichen, dass eine Geburt beginnen könnte?
Hattest du Probleme in der Schwangerschaft?
Das alles bringt dir deinen kleinen Schatz nicht zurück. Manchmal hilft es beim Verarbeiten aber etwas, wenn man ein paar Antworten hat.
Es gibt für den Verlust eines Kindes nicht die richtigen Worte. Ich musste so etwas, so spät Gott sei Dank auch noch nie erleben. Ich weiß nicht, wie man das überlebt. Ich weiß nur, dass du es überleben wirst. Wir Frauen sind so viel stärker, als wir selbst es auch nur ahnen. Hol dir aber Hilfe. Dein Partner wird sicher selbst trauern. Das tut jeder auf seine Art. Daher wäre personelle Hilfe wichtig für dich oder euch. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für trauernde Eltern.
Tu, was dir gut tut. Rede oder schweige. Geh raus oder bleib zuhause. Versuch herauszufinden, was für hilft.
Dein kleiner Aaron hatte für den kurzen Moment die beste Mutter der Welt und ist nun an einem sehr friedlichen Ort, wo er dich in ein paar Jahrzehnten erwartet. Er möchte nicht, dass du dich selbst durch die Trauer zerstörst oder dich zu sehr quälst. Ich hoffe, dass du einen Glauben hast, der dich auffangen kann und trägt.
Es wird irgendwann etwas besser werden. Ein kleines bisschen leichter ohne dieses erdrückende Ohnmachtsgefühl. Das wird aber sicher lange dauern. Ob es jemals wieder wirklich gut wird, weiß ich nicht. Ich wünsche es dir von Herzen.
Fühl dich gedrückt.
Es tut mir so unendlich leid.
Alles Liebe
Thala
P.S.:
Was ich mich frage:
Wenn die Toilettengänge so riskant waren, warum musstest du überhaupt aufstehen?
Warum haben sie dir keinen Blasenkatheter gelegt und mit Einläufen versucht, den Darm zu leeren?
Oder bezog sich die Tatsache, dass sie dir keine Hoffnung gemacht haben darauf, dass die Geburt in keinem Fall aufzuhalten gewesen wäre?
Es tut mir so leid!
Liebe Thala,
Vielen Dank für deine Nachricht ♥️ meine Schwangerschaft verlief komplikationslos und ohne Anzeichen auf so einen Ausgang.. wobei mir später einfiel, dass ich so einen unkontrollierten Wasserverlust schon mal hatte, aber nur ganz kurz und der kam auch bis Donnerstag nicht wirklich nochmal vor. Bei der Untersuchung beim Frauenarzt sagte sie es könnte Ausfluss sein und ich fand dass das Sinn machte. Ich hätte wohl doch besser reagieren sollen..
Bevor ich eingewiesen wurde sagte man mir, die Geburt könnte jeden Moment losgehen. Ich sagte zwar, dass ich sobald meine Blase etwas voll wurde, Wasser verlor aber irgendwie kam keine Reaktion auf den Blasenriss. Später im Kreißsaal sagte ich das erneut und sie testeten dann positiv auf Fruchtwasser. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht was ich alles habe und fragte den Arzt abends, dort erklärte man mit den Prolaps und dass man wegen dem Fruchtwasser auch den Muttermund nicht mehr zunähen kann. Ich verstehe nicht, wieso man das nicht sofort gemacht hat als ich eingewiesen wurde. Wir werden es nie erfahren.
Sie sagten mir ich soll auf Toilette aufstehen, ich fragte mich auch wieso ich keinen Katheter bekomme.. als ich nach einem Einlauf fragte, sagte die Hebamme, dass dies genauso Kontraktionen im Darm auslöst und somit auch nicht helfen würde. Ich sollte einfach versuchen auf Toilette zu gehen..
Deine Worte taten gut aber schmerzen auch so sehr.. mein Partner trauert anders als ich. Wir sind füreinander da aber ich kann ich ja schlecht die ganze Nacht wach halten. In diesen Momenten fühl ich mich so alleine. Ich versinke so sehr in Gedanken und weine ununterbrochen.
Es spukt so viel in meinem Kopf herum: der Ablauf im Krankenhaus.. habe ich was falsch gemacht? Die Sehnsucht nach diesem kleinen Menschen und die Reue ihn nicht länger gehalten zu haben solange er noch warm war ist so groß. Aber ich war irgendwann so kraftlos, dass ich ihn abgeben musste.
Als ich ihn gestern hielt, war er kalt und blau, es war einfach was anderes. Ich würd die Zeit so gern zurückdrehen und nur noch einmal kuscheln.
Dann muss ich jetzt eine Beerdigung planen, wie macht man das? Einäschern oder nicht?! Ich kann mir das nicht vorstellen.. dieser kleine Körper, dieser kleine Junge.. er hat keinem was getan 🥺
Ich möchte keinen irren Eindruck hinterlassen und entschuldige die lange Nachricht aber es macht einen alles einfach verrückt 😢
Auf mich machst du absolut keinen irren Eindruck. Eher, wie ein ruhiger Ort in einem wilden Sturm. Ich bin sehr beeindruckt, wie du das alles schildern kannst. Vielleicht tut dir das auch gut. Ich hoffe es.
Mach dir keine Vorwürfe. Du hast getan, was du konntest. Du hast mit dem Personal im KH gesprochen, nachgefragt, Vorschläge gemacht. Du hast deinem Kleinen geholfen so gut du konntest. Du hast versucht ihn zu halten und als er doch kam, hast du ihn im Arm gehalten...so lange du eben konntest.
Das hätte keine besser gemacht. Du warst die Beste in allem, was du dieses Wochenende gemeistert hast - auch wenn das Ende so traurig ist.
Vielleicht kommt irgendwann die Frage nach dem Sinn und vielleicht findest du auch eine Antwort darauf. Dass alles einen Sinn hat - einen guten, auch wenn man das manchmal kaum glauben mag - davon bin ich fest überzeugt.
Alles Liebe
Thala
Ach je…. Das tut mir so leid, so so leid! Es ist schrecklich! Ich selbst hatte vor sechs Wochen eine Fehlgeburt in der 16. ssw und kann mir gut vorstellen, wie fassungslos du nun bist. Einem kann in so einer Phase auch nicht wirklich geholfen werden, man muss das glaube ich irgendwie ertragen und dann kommt irgendwann wieder die Hoffnung durch, dass alles besser wird. Aber jetzt ist erst mal alles beschissen.
Falls du schreiben willst, meld dich gern ♥️
Danke dir und für dich tut es mir auch unglaublich leid 🥺
Nein helfen tut einfach gar nichts, die Gedanken und die Trauer überkommen einen einfach jede Sekunde..
ich würde mich tatsächlich gerne später melden wenn du dich austauschen magst.
Erst mal muss ich heute ein paar schreckliche Dinge noch klären 😭
Viel Kraft dafür!!!
Meld dich jeder Zeit ♥️♥️
Das tut mir so leid. Weiss gar nicht was ich sagen soll.
Danke dir für dein Mitgefühl 😞
Hallo liebe Anna,
ich hatte sowas ähnliches vor ungefähr 4 Wochen in der 17 SSW. Es ist einfach schrecklich sowas durchleben zu müssen. Ich hoffe die Ärzte im Krankenhaus und die Pfleger ggf Seelsorge waren bei dir und konnten mit dir reden?
Mein Sohn hat nicht mehr gelebt als er geboren wurde aber bei der Einlieferung auch noch und ich habe gehofft und gelegen, wobei ich selbst parallel gelesen habe, dass die Fruchtblase wieder zu geht bzw Kinder das solange überleben bei unter 10prozent liegt. Hoffnung wurde mir auch keine gemacht, sie meinten tatsächlich auch, dass das Kind es nicht schaffen wird.Auch wurde mir erklärt, dass es auch auf die Größe des risses ankommt. Kleine Blasensprünge könnten vielleicht zuwachsen und große eher nicht. Da mein Sohn quasi dann in fast keinem Fruchtwasser mehr lag ging man von einem größeren Riss aus. Man merkt vielleicht ich möchte gerne sehr viel über das warum wissen. Vielleicht geht es dir ähnlich? Hast du die Plazenta einschicken lassen zur Untersuchung? Bei mir gab es Hinweise zur Infektion. Auch leider eins der häufigeren Gründe.
Es tut mir wirklich total leid. Man denkt ja eigentlich nach der 12ten Woche ist man "Safe" und gerade danach finde ich es echt schlimm wenn es passiert...
Kannst mir gerne auch so schreiben wenn du magst.
Vielleicht bist du noch krank geschrieben. Ich war 3 Wochen krank und habe aber auch schon ein Kind sodass für Trauer nur begrenzt Zeit blieb. Auch wenn man es in den ruhigem Momenten tut. Wichtig ist dass man sich Zeit nimmt, trauert.
Wir hatten da unser Sohn unter 500 Gramm wog die Sternenkind Beerdigung in Anspruch genommen bzw das kommt noch da es nur 2x im Jahr gemacht wird. Aber die Seelsorgerin war mir sehr sympathisch und hat sich Mühe gegeben und da fanden wir es richtig. Ich denke irgendwann fühlst du was für euch am ehesten passt.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicky,
Es tut mir auch sehr leid für dich! 🥺
Die Pfleger, Hebammen und Ärzte waren alle sehr nett und waren für uns da. Sie haben uns auch viel in Ruhe gelassen, um uns die nötige Zeit zu geben.
Bei mir gab es keinerlei Anzeichen auf eine Infektion.. daher verstehe ich das auch noch weniger.
Die Hebamme meinte etwas von wegen die Plazenta wird ja noch untersucht nach der Geburt aber ich war zu verwirrt und weiter nachzufragen.
Vielleicht rufe ich die Tage mal im Krankenhaus an..
Mein Fruchtwasser hat sich die ganze Zeit wieder nachgebildet und mein Sohn kam auch in der Blase zur Welt.
Unser Sohn wog auch unter 500 Gramm, da aber noch so gekämpft hat und Lebenszeichen hatte nach der Geburt, muss ich ihn leider selbst beerdigen. Ich habe die Wahl leider nicht mehr 😞
Ich würde mich sehr gerne melden wenn du dich austauschen möchtest.
Es ist was anderes mit einer Leidensgenossin zu sprechen als mit den Leuten um mich herum.
Die natürlich alle für mich da sind und auch alle sehr trauern!
Mein Sohn wurde so sehnsüchtig erwartet und geliebt 💔🥺
Ich glaube, dass es gut ist, dass du ihn selbst beerdigen darfst...auch wenn du (noch) von "musst" redest.
Jetzt kannst du nochmal etwas aktiv für ihn tun, dich auseinander setzen, dir etwas schönes für ihn überlegen...ich glaube, das wird dir langfristig in deiner Trauer helfen. Und dann wirst du einen Platz für ihn haben, einen ganz individuellen, wo du ihn besuchen kannst.
Es ist wirklich unfassbar schrecklich sowas zu lesen.
Mir fehlen da die Worte.
Hatte auch im Mai eine FG.
Ich kann deine Gefühle verstehen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und liebe.
Alles wird gut!
Danke für dein Mitgefühl 😞
Und auch mein Beileid an dich 🥺💔
Hallo Anna, ich hatte deinen Beitrag im Schwangerschafts Forum gelesen und hatte so gehofft das von dir positive Nachrichten kommen, hatte immer mal wieder geschaut ob was neues steht, und nun ist es leider das Gegenteil.
Es tut mir so leid für euch.
Mir fehlen so die Worte ....ich habe auch schon so einiges durch und trotzdem weiß man nicht recht was man schreiben oder sagen soll.
Aaron wacht jetzt über euch im Himmel er ist jetzt euer kleiner Schutzengel.
Ich wünsche euch unendlich viel Kraft .
Fühlt euch gedrückt, unbekannter Weise.
Maya
Liebe Maya,
Wir haben alle so gebangt und gehofft, vielen Dank dass auch du an uns gedacht hast ♥️
Fühl dich bitte auch gedrückt 🌷
Liebe Anna,
fühl Dich gedrückt von mir 🙏🏻.
Solch ein Verlust ist sehr hart und mit kaum etwas anderem zu vergleichen. Ich musste diese Erfahrung im Februar machen. Mein Kind kam kerngesund in der 30. SSW still auf die Welt. Die Zeit danach war die Hölle (um ehrlich zu sein) ABER es wurde jeden Tag ein Stück erträglicher. Versuch Dich mit Dingen abzulenken wenn die Zeit soweit ist. Dinge die Dir Freude machen (Spaziergänge, Gespräche mit vertrauten Menschen, Basteln für dein Sternenkind etc.) Die Zeit wird die Wunde und das Loch im Herzen nicht komplett heilen aber Du wirst deinen Weg finden mit deiner Trauer umzugehen. Die Trauer wird sich verändern, lasse sie zu und versuche mit den Wellen zu schwimmen statt gegen sie anzukämpfen.
Wenn Du magst meld Dich zum Austausch gern per Nachricht bei mir.
Liebe Grüße 😇
Mein Beileid auch an dich! ♥️
Es ist so schlimm, wie oft sowas passiert. Und wieso versteht einfach niemand.
Ich versuche mich abzulenken aber ich erwische mich dennoch dabei, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mal nicht an den kleinen Mann denke 💔
Ich glaube noch nicht daran, dass es besser wird aber es ist auch noch so frisch. Die nächsten Wochen werden die Hölle sein ja das glaube ich dir 😭
Fühl dich auch gedrückt!
Dankeschön ❤️.
Da hast Du Recht, sowas sollte einfach nicht passieren!
Das ist sehr normal. Mir ging es genau so, ich wollte jede Minute an mein Kind denken aber irgendwann war es einfach zu viel. Ich wollte nicht in ein tiefes Loch fallen und sage mir nun, das mein kleiner Schatz nicht möchte das ich traurig bin - sondern das ich jeden Tag für ihn mit leben muss und alles einfach doppelt so stark genieße und wertschätze.
Du wirst es schaffen einen Umgang mit der Trauer zu finden, da bin ich mir sicher 🍀.
In Bezug auf die Beerdigung kann ich Dir heute sagen, dass unser Engel eine Erdbestattung bekommen hat. Wir haben versucht am Tag der Beerdigung stark zu sein und haben alles gemacht was möglich (für uns) war. Wir haben die Rede selbst geschrieben und passende Musik ausgewählt. Ebenso haben wir ihn an seinen Ort getragen und niedergelassen. So hart es klingt, leider ist es der letzte Weg gemeinsam und wir wollten nichts bereuen .
Ich hoffe irgendwann wieder von Dir zu hören. 😇
Hallo Anna,
es tut mir sehr Leid, dass dir das auch passiert ist. Es ist einfach nur grauenvoll.
Ich musste meinen Sohn auch nach Blasensprung in der 18, SSW zur Welt bringen, das ist jetzt im Oktober schon 3 Jahre her. Am Anfang ist die Trauer echt überwältigend und man denk es hört nie auf. ich kann dir aber sagen, es wird besser. Die Zeit macht es erträglicher. Ich denke natürlich immer noch täglich an den kleinen Mann, es tut nur nicht mehr so weh.
Wir haben uns auch für eine Beerdigung im Waldfriedhof entschieden, er wurde eingäschert ,was anderes kam für mich nicht in Frage. Ein Kind gehört einfach nicht in einen Sarg und die Urne war für mich erträglicher. Der Bestatter hat uns da auch sehr geholfen. (Kannst mich gerne noch dazu befragen)
Jetzt zu dem Warum: Die Natur ist einfach manchmal sehr grausam, mein Sohn war auch kerngesund und ich hatte am ehesten eine Infektion, wobei es keine Anzeichen gab im Vorfeld. Und auch in der Klinik hatte ich leichte Entzündungszeichen, es wurde aber kein Erreger gefunden. Es war also einfach Schicksal. mittlerweile kann ich das auch so akzeptieren.
Rede nochmal mit deinem Arzt über alle Befunde, auch eine Hebammenbetreuung steht dir zu. Es ist wichtig, dass deine Fragen beantwortet werden. Frag nach und sei hartnäckig.
Und was mir noch ganz wichtig ist:
DU BIST NICHT SCHULD!!! DU HÄTTEST ES NICHT VERHINDERN KÖNNEN!!!
jede Frau sucht immer zuerst die Schuld bei sich. Man kann nichts dafür. Die Natur entscheidet sowas und meist können auch die Ärzte nichts mehr machen.
Ich wünsche dir noch ganz viel Kraft für nächste Zeit und alles Gute.
Vielen Dank für deine Nachricht!
Ich hoffe so sehr, dass deine Worte wahr werden und es erträglicher wird. Ich hoffe auch die Selbstvorwürfe lassen nach.. es ist so schwer die Gedanken nicht zuzulassen 💔
Es tut mir sehr leid, dass ihr euren kleinen Aaron verloren habt!
Bei uns war es letztes Jahr in der 18. Woche so. Unser Athanasius Jiddo hat auch kurz gelebt, bevor er gestorben ist.
Es war die Hölle auf Erden.
Wir haben uns daran festgehalten, dass es nicht meine Schuld (bzw. die meines Körpers war). In den Momenten, in denen Athanasius gelebt hat, haben wir Gott sehr nah erlebt, ich weiß nicht, wie gut wir es sonst überlebt hätten. Und er hat uns auch danach sehr geholfen. Ohne den Glauben und das Vertrauen, dass unser Sohn im Ewigen Leben (deshalb Athanasius: "unsterblich", "ewig") ist, hätten wir es sicher nicht überstanden. Zumindest nicht, ohne kaputtzugehen.
Ich habe seinen Sarg selbst gebaut. Wir konnten ihn auch nach seinem Tod noch bei uns haben.
Die Beerdigung zu planen war für uns sehr hart und gleichzeitig irgendwie "therapeutisch".
Gepredigt wurde zu seinen beiden Taufsprüchen - wir hatten genug Zeit, ihn schnell über unserem Waschbecken zu taufen:
Exodus 23,20: "Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe."
Jeremia 31,3: "Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte."
Und trotzdem braucht es so viel Zeit und auch ein Jahr später haben wir noch sehr verzweifelte Momente.
Aber wir hatten irgendwann den Punkt, dass wir unseren Frieden mit der Frage nach dem Sinn machen konnten.
Bis dahin brauchte es viel Verzweiflung, Wut, Trauer, Angst, Schmerz ...
Zulassen, darüber reden. Miteinander, mit einem Seelsorger (vielleicht auch ein Therapeut). Das hat uns gutgetan.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für den steinigen Weg vor euch!
Mein Beileid auch von mir ♥️
Es ist so schön zu lesen wie ihr mit der Trauer umgegangen seid. Ich habe mich auch schon gefragt, ob man ihn vielleicht noch taufen kann 😢
Das werde ich morgen alles beim Bestatter besprechen.
Dies wird jetzt noch eine sehr harte Zeit.
Die Sprüche sind sehr schön und haben mich auch wieder zum weinen gebracht, aber das ist auch gut so. Ich weiß sonst auch nicht wie ich die Trauer rauslassen kann 💔
Weinen ist schon gut, um die Trauer rauszulassen. Ich habe so unfassbar viel geweint.
Und manchmal auch gebrüllt (das dann aber irgendwo in der Natur, wo niemand zuhören konnte), das hat mir auch gut geholfen.
Ich hoffe, das Gespräch mit dem Bestatter war so gut, wie es sein kann.
Wegen einer Taufe könnt ihr mal euren Pfarrer fragen. Bei einem schon verstorbenen Kind kann es sein, dass der nur segnen will. Es ist kirchenrechtlich nicht so wirklich erlaubt, jemand Verstorbenen zu taufen. Du könntest ihn aber darauf hinweisen, dass Wilfried Härle in seiner Dogmatik oder Ethik sich positiv darüber äußert.