Septischer Spätarbot ssw22+1 nach Cerclage

Hallo zusammen,

Ich trauere zurzeit sehr um unseren kleinen Sohn, der leider viel zu früh von uns gehen musste.

Wir haben bereits eine Tochter, die in der 32. Ssw als Frühchen zur Welt kam. Da nie nach dem Grund für die Frühgeburt gesucht wurde, wurde mir von meinem Frauenarzt während meiner 2. Schwangerschaft die Cerclage mit Muttermundverschluss empfohlen. Vorbeugend gegen eine eventuelle Gebärmutterhalsverkürzung und aufsteigende Infektionen. Diese wurde allerdings erst in der 20. Ssw vorgenommen. Nachträglich stellte sich heraus, dass der Abstrich einen Tag vor der OP nicht keimfrei war. Es waren Dambakterien im Abstrich, allerdings kam der Befund erst nach 3 Tagen also lag das Ergebnis somit NACH der OP vor. Ich bekam antibiotische Zäpfchen und im Anschluss Tabletten. Einen Tag vor der letzten Tablette habe ich so starke Bauchkrämpfe bekommen und hatte alle 3 min einen harten Bauch. Daraufhin bin ich ins Krankenhaus und habe Wehenhemmer bekommen. Leider hat es den ganzen Tag nicht angeschlagen, erst am nächsten Morgen ging es mir plötzlich besser. Von 7 bis 12 Uhr war ich richtig fit und wiede guter Hoffnung, als ich ganz plötzlich heftigen Schüttelfrost und daraufhin Fieber bekommen habe und mich übergeben musste. Diesmal erkannte ich die Bauchkrämpfe als echte Wehen wieder und verstand schon, worauf es hinaus lief... trotz Antibiotika und Wehenhemmern, trotz (oder gerade wegen?) der Cerclage ging die spontane Geburt in ssw 22 los und wir mussten uns am gleichen Abend von unserem kleinen Sohn und unseren gemeinsamen Träumen und Vorstellungen verabschieden...
Ich vermute stark, dass die OP alles verschlimmert hat. Man hätte niemals in den Infekt rein operieren dürfen. Das Krankenhaus behauptet natürlich anderes, nämlich dass es auch so dazu gekommen wäre wegen der Infektion.
Leider bringen uns Spekulationen hier nicht weiter und holen auch unser Baby nicht mehr zurück. Aber es geht mir um eine eventuell weitere Schwangerschaft. In der 2. SS hatte ich bereits große Sorge vor einer weitere Frühgeburt, an eine Fehlgeburt hatte ich nicht mal im schlimmsten Traum gedacht. Bei einer dritten SS würde ich wahrscheinlich vor Angst und Sorge durchdrehen. Hinzu kommt, dass ich nicht wüsste ob ich wieder eine solche OP machen würde. Oder wie ich sonst so eine bakterielle Infektion vermeiden bzw das Risiko dazu minimieren kann... Alle gängigen Hygieneregeln befolge ich bereits.

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen im Hinblick auf Infektionen?

Vielen Dank schon mal fürs Lesen!

LG

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Mein herzliches Beileid⭐️ zu eurem Verlust. Ich kann da leider nicht weiter helfen, wollte dir aber gerne die paar Worte da lassen. Ich hoffe das du deinen Verlust irgendwann verarbeiten kannst und das es eventuell zu einer 3.Schwangerschaft kommt in der alles gut wird🌈🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀 Liebe Umarmung 🫂

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Hallo Anonym,

Euer Verlust tut mir wahnsinnig leid. Fühl dich gedrückt 🫂

Wir haben auch unseren Sohn letztes Jahr Oktober in der 21ssw wegen einer chorioamnionitis Infektion verloren. Und bei mir wurde nichts operiert.. Trz ist es dazu gekommen. Leider sind diese Infektion nicht zu unterschätzen und der Körper will sich in erster Linie selber schützen. Wenn es erst soweit ist, dass man solche Symptome hat bzw. Der Körper die Geburt einleitet, hilft schwer noch iwas dagegen. Ich finde, es wurde erstens viel zu spät operiert und zweitens hätte man 1-2 Wochen vor OP eine Abstrich machen sollen. Die OP zu machen ohne vorher zu wissen ob Keime/Bakterien da sind finde ich auch als falsch. Und hätte meine Klinik damals nicht gemacht. Ob es ohne OP einen besseren Ausgang gehabt hätte, ich glaube leider nicht, da bei uns der selbe Ausgang ohne OP war.

Ihr braucht jetzt Zeit, Kraft und ein gutes Netz das euch auffangen kann. Iwann werden wieder gute Tage kommen. Das wünsche ich euch sehr. 💔

In einer Folge SS wurde ich cerclage oder ftmv nur nach saling machen und prophylaktisch schon in der 13/14ssw. Je früher sowas gemacht wird, wo höher sind die Erfolgschancen. Nicht jedes Krankenhaus kann den verschluss nach Saling machen. Aber es gibt eine super Seite wo du alle Informationen diesbezüglich bekommst.
Übrigens wird es so auch bei mir gemacht, ich bin nämlich Glücklicherweise mit unserem RegenbogenBaby schwanger 🥰

Alles Gute!

Lg mit 🌟Sohn und Hoffnung 9+3🌈🫄

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Vielen Dank für deine Worte! Euer Verlust tut mir auch sehr leid. Grausam und ungerecht, dass so etwas überhaupt vorkommt... :(
Ich freue mich sehr für euch, dass ihr wieder schwanger seid und drücke euch ganz fest die Daumen, dass diesmal alles gut wird!

Bearbeitet von Anonym573
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Könntest du mir vielleicht noch mehr Informationen über die Methode nach Saling geben bzw die Seite verlinken?
Ich bin mir gar nicht sicher, nach welcher Methode es bei mir gemacht wurde. Ich schaue später in den Dokumenten nach...


Was haben die Ärzte eigentlich zu dir gesagt, wann du wieder schwanger werden darfst? Also wie viel Zeit nach dem Verlust vergehen sollte (jetzt mal rein körperlich betrachtet, unabhängig von der emotionalen Seite)

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Dein Verlust tut mir sehr leid. Fühl Dich gedrückt 🤗

Bzgl. Aufsteigender Infektionen hatte ich gelesen eben Omni biotic flora plus auch in der Schwangerschaft weiter zu nehmen alle 2 Tage und alle 2 Tage vagisan oder Dördelein Dr. , sonst als Kontrolle kann man vaginal Ph messen und ggf dann mehr nehmen. Google es mal, ist echt interessant.
LG

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Hallo,

dein Verlust tut mir leid.

Ich war mit Drillingen schwanger und hatte bei einem in der 20+ SSW einen Blasensprung, aufgrund einer Infektion. Hätte mir die Hebamme nicht standartmäßig eine Antibiose und Buscopan(!) angehangen wären in der Nacht alle drei auf die Welt gekommen. Die Kombi in der Situation hatte geholfen, das meine Wehen wieder aufhörten.

Die Ärztin war bis dato maßlos überfordert und hat einige Tage später zugegeben, dass die Antibiose ausversehen gegeben wurde....

Ich hatte wohl in der 25+ wieder eine Infektion, da wurden alle drei per KS geholt. Der Sohn mit dem ersten Blasensprung ist dann 12 Stunden nach der Geburt verstorben. Ich habe sowieso in der SS penibel auf Hygiene geachtet, auch dann später im KH, deshalb konnte ich mir nicht erklären, wo die Infektion her kam...

Sollte ich jemals wieder schwanger werden, werde ich definitv keine vaginalen Untersuchungen zulassen. Ich hatte in der 17.SSW bis dahin die letzte beim Vertretungsarzt und es hat sich danach unten komisch angefühlt, wollte aber nicht zu viel reininterpretieren.. Hätte ich mal..

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Hallo, Vielen Dank für deine Worte und dass du deine Geschichte teilst. Es tut mir so leid. Geht es den anderen beiden Kinden gut?
Da weiß man halt echt nicht, was besser ist... Ich wurde alle 2 Wochen vaginal untersucht, weil man eine Verkürzung des Gebärmutterhalses ausschließen wollte. Stattdessen kam es zur Infektion und dem Verlust unseres Babys :(

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Erstmal möchte ich dir auch sagen, dass mir dein Verlust unendlich leid tut :(

Alle 2 Wochen vaginal untersuchen find ich heftig. Man kann den GBM Hals auch über die bauchdecke schallen.
Ich würde das so auch nicht mehr zulassen.

Ich wünsche dir alles Liebe für deinen weiteren Weg! Vor Allem : Viel Kraft !

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Hallo liebes
Mein herzliches beileid zu eurem Verlust.
Ich hatte im Januar auch einen septischen abort in der 16 Woche.
Ich hatte eine blasenentzündung die meine Ärztin zwar erkannte aber mir kein Antibiotika verschrieb. Bin qm gleichen Tag noch in ein Krankenhaus gefahren . Die haben auch die blasenentzündung erkannt aber weil meine Frauenärztin mir keins gab , habe die es auch nicht für nötig gehalten und die haben meine Stärken Bauchschmerzen als gallenkolik diagnostiziert 🤦‍♀️
Mittlerweile Dachte ich , dass ich schon doof bin und übertreibe ...
Die darauffolgende Nacht war die Hölle ich hatte extreme Schmerzen und ich wusste es waren wehen . Den Tag darauf bin ich in eine andere Klinik gefahren und dort war es zu spät unser Sohn wurde paar Std später geboren.
Meine blasenentzündung ist zu den nieren hoch gewandert und ist dann in der gebärmutter angekommen. Ich hatte eine starke Sepsis , nierenbeckenentzündung und durch den blutverlust nur noch ein hb von 6,9. Ich musste einige Tage stationär bleiben und Antibiotika über die Vene zu erhalten . Mittlerweile ist es 6 Monate her und mir geht es eigentlich wieder gut. Natürlich kommen Phasen wo man trauert und die werden nie vergehen aber ich kann wieder leben .
Ich wünsche dir in dieser schweren Zeit viel Kraft und Menschen die sich um euch kümmern.

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Hallo Mareike,

Dein Verlust tut mir ebenfalls sehr leid. Traurig und schlimm, dass selbst Ärzte, denen man vertraut und auf die man angewiesen ist, einem nicht helfen und falsch handeln. Mich plagt ständig der Gedanke, "was wäre wenn"... wenn ich in ein anderes Krankenhaus gefahren wäre, wenn ich die OP nicht hätte machen lassen, wenn ich selber auf Abstriche bestanden hätte und auf Antibiotika anstatt "nur" auf Wehenhemmer...

Ich freue mich aber für dich, wenn du mittlerweile einigermaßen damit klar kommst und leben kannst. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft

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Das was wäre wenn hat mich auch lange beschäftigt. Hab mich auch immer gefragt was gewesen wäre, wenn ich direkt in das andere Krankenhaus gefahren wäre und auf mein Gefühl gehört hätte. Aber diese Antworten werden wir nie bekommen . Ganz wichtig ist , sich nicht die Schuld zu geben denn wir können nichts dafür. Am Anfang hab ich extrem gelitten und immer gedacht , das mein Körper ein Versager wäre aber dem ist ja nicht so . Ich wünsche dir viel Kraft