Liebe Community,
Ich bin gerade extrem traurig und möchte das hier gerne loswerden...
Mein Partner und ich versuchen es seit mittlerweile fast 2 Jahren. Vor 24 Tagen waren wir dann überglücklich als ich einen positiven SS Test in der Hand gehalten habe. Ich habe gleich freudig beim FA angerufen und einen Termin vereinbart. In der Zwischenzeit entwickelten sich Symptome (Brustspannen, Müdigkeit, häufiger Harndrang) und ich habe mich rundum wohl gefühlt. Für mich gab es keine negativen Anzeichen. Letzte Woche Montag dann der Schock: bei der allerersten Untersuchung beim FA kein Embryo sichtbar, nur etwas das eine Fruchthöhle sein könnte (Entwicklungsstand ca. 4./5. SSW). Hcg im Blut wurde bestimmt (mit 470 nicht gerade hoch). Letzten Donnerstag dann traurige Gewissheit: hcg sinkt, Überweisung in die Frauenklinik (Termin ist erst morgen). Am Freitag bekam ich leichte Blutungen, die übers Wochenende deutlich stärker wurden.
Einerseits bin ich erleichtert, dass mein Körper anscheinend eigenständig damit umgehen kann. Andererseits bin ich damit völlig überfordert. Gestern gab es größere Gewebeklumpen in der Binde und ich frage mich, ob das mein heiß geliebter kleiner Krümel war...
Ich habe keine Schuldgefühle wegen der FG an sich, weil ich weiß, dass mein Partner und ich keine Fehler gemacht haben und den Krümel von Anfang an mit Fürsorge willkommen geheißen haben. Aber ich fühle mich gerade extrem schuldig, weil dieses geliebte Wesen wahrscheinlich mitsamt dem ganzen Blut im Restmülleimer meines Badezimmers liegt :'( Und weil ich es nicht übers Herz bringe, von "meinem Kind" oder "meinem Baby" zu sprechen, weil es das irgendwie doch noch nicht war. Welche Worte verwendet ihr im Umgang damit? Mir fehlen sie gerade. Und wie seid ihr mit dem Abgang umgegangen?
Sorry für den Roman, aber ich musste mir das jetzt irgendwie von der Seele schreiben. Würde mich sehr über Antworten freuen.
Danke euch vielmals,
Manuela
Fehlgeburt in der 7. SSW nach langer Hibbelphase
Liebe Manuela,
das tut mir sehr leid.
Ich habe in den letzten Jahren 3 Kinder verloren - alle in der 7.- 9. SSW (2x FG, 1x ELSS). Wenn ich davon spreche, sage ich: "Das Kind/Baby ist in meinem Bauch gestorben."
Für mich ist daran nichts falsch.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass ihr bald euer kleines gesundes Wunder bei euch empfangen dürft.
Alles Liebe
Thala
Liebe Thala,
Danke für deine Antwort und dein Mitgefühl. Drei Mal diesen Verlust zu ertragen - das mag ich mir gar nicht ausmalen. Es tut mir so leid für dich! Ich finde daran auch nichts falsch. Ich finde ja eher mich selbst komisch, weil ich noch nicht von "meinem Baby" sprechen kann.. weil es noch so früh war und einfach gar nichts zu sehen war. Ich habe keine Ahnung, wie weit die Entwicklung dann überhaupt ging.
Es tut mir so leid, dass du sowas erleiden musstest. Hibbeln selber seit zwei Jahren und kann mir gut vorstellen, dass es jetzt ein Schock ist.
Darf ich dich trotzdem fragen, ob du Schilddrüsenprobleme hast?
Und häufigen Harndrang kenne ich bei mir, wenn meine zuckerwerte nicht mehr gut sind. Vielleicht hilft dir diese Info.
Vielen Dank für deine Antwort und dein Mitgefühl. Bislang sind keine Schilddrüsenprobleme bekannt. Ich hatte vor kurzem erst ein Blutbild beim Hausarzt (Check-up 35), da kam kein Handlungsbedarf raus. Ich weiß aber gerade auch nicht, was genau alles geprüft wurde. Mit welchem Hintergrund fragst du? Den häufigen Harndrang hatte ich als übliches SS Symptom interpretiert (ich hatte das zuvor nicht und jetzt wird es auch schon spürbar weniger).
Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass es bald klappt!
Habe Probleme mit meinen nüchternbluzucker (kein diabetes) und habe dann im laufe gemerkt, dass ich sehr viel mehr auf Toilette musst bis der Zucker dann raus war. Einmal nach dem Kino mit Popcorn ist es mir extrem aufgefallen als wollte der Körper den Zucker los werden.
Dachte bei dir gleich daran, weil ja der Körper sich sofort mit der Schwangerschaft umstellt. Dazu noch deine starke Müdigkeit. Ja ist ein Symptom, aber auch bei zu wenig Schilddrüse. Auch der Zucker hängt an der Schilddrüse. Deshalb die Frage. Kann auch vorher noch im Rahmen sein und danach möglicherweise weise nicht. Und da du halt länger gebraucht hast.
Hast du schon mal inositol versucht? Bzw. Habt ihr eine Diagnose warum ihr zwei Jahre dabei seid?
Auch mir tut es sehr leid, was du gerade erlebst.
Vielleicht kannst du eine kleine Gedenkecke im Haus aufstellen, so lange es dir gut tut, oder, wenn ihr einen Garten habt, eine Pflanze pflanzen? Das könnt ihr natürlich auch mit einer Topfpflanze im Haus machen. Dann erinnert euch die Pflanze immer wieder aufs Neue an euer erstes kleines ersehntes Wunder, die Pflanze blüht und grünt und euer Wunder hat doch trotz seiner kurzen Existenz Spuren, eine Veränderung auf der Welt, hinterlassen.
Zum Benennen: Du benennst deinen toten Embryo ja selbst: "mein (geliebter) kleiner Krümel" oder "(geliebtes) Wesen". Warum behältst du diese Bezeichnung nicht erstmal bei? Alternativ geht vielleicht auch "mein erstes kleines Wunder" oder schlicht "mein Sternenkind", wenn du es nicht als Baby oder Kind bezeichnen möchtest (was ich übrigens gut verstehen kann).
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute.
Ganz lieben Dank für dein Mitgefühl und für die tolle Idee! Wir haben keinen Garten und ich habe leider auch kein Händchen für Pflanzen (die arme Topfpflanze hätte eher nicht so gute Aussichten...), aber mein Partner hatte nun einen ganz wundervollen Vorschlag: für meine Neffen/Nichten habe ich zur Geburt immer ein Kuscheltier gehäkelt. Ich hatte mich schon sooo sehr darauf gefreut, dies für den eigenen Nachwuchs tun zu können. Und wir haben nun besprochen, dass ich das trotzdem machen werde und wir damit auch ein Andenken selbst schaffen.
Übrigens war ich gestern in der Frauenklinik und werde keine Ausschabung brauchen (immerhin etwas). Traurigerweise steht da im Befund "kein Anhalt für Schwangerschaftsanlage", man geht also davon aus, dass es so früh vorbei war bevor richtig etwas entstehen konnte. Merkwürdiges Gefühl.