Ich bin 29 Jahre seit zwei Jahren verheiratet mit Kinderwunsch. Auch wenn der Wunsch da war, benötigte ich kein Kind zum glücklich sein. Ich habe tolle Freunde, Hobbys, einen guten Job und einen wundervollen Ehemann.
Auch wenn keiner von uns damit gerechnet hat, wurden wir direkt im ersten Versuch schwanger. Bis auf die Müdigkeit, Brustschmerzen und häufiger Harndrang ging es mir wunderbar.
Schon bevor wir versucht haben schwanger zu werden, habe ich mich viel informiert, mit bereits Müttern und meiner Gynäkologin gesprochen, Hebammenpodcasts gehört, ich wollte einfach gut vorbereitet und auf alles gefasst sein. Deshalb wusste ich von Beginn an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist eine Fehlgeburt zu erfahren und habe mich auch nach intensiven Gesprächen erst Woche für Woche mehr gefreut. Meine größte Angst? Zur Vorsorge zu gehen und die Gynäkologin sagt mir, es ist kein Herzschlag mehr feststellbar. Die Hebamme hat mir aus dieser Angst nur noch eine kleine Sorge gemacht. So habe ich mich weiter vorbereitet und das Haus so umgeräumt, dass ich es auch in einigen Wochen mit großem Bauch noch in Schuss halten kann.
Der erste Ultraschall war in der 7. Woche und der nächste in der 12. Woche. Da ich mir wiederholt für den Arzttermin frei nehmen musste, habe ich es dann Anfang der 12 Woche meiner Vorgesetzen mitgeteilt und bin im Anschluss zur Vorsorge. Zwei Minuten vor dem Ultraschall war meine Welt noch in Ordnung. Zwei Minuten später im Ultraschall habe ich schon gesehen, dass keine Herzaktion da ist und die Gynäkologin macht meinen schlimmsten Albtraum wahr. Kein Herzschlag und aufgrund der Größe, wahrscheinlich auch schon seit einer Woche nicht mehr. Ich würde direkt für den nächsten Tag zur Ausschaubung ins Krankenhaus überweisen. Ich habe noch direkt bei der Gynäkologin gesagt, besser so als anders und auch besser früher als später. Natürlich hätte ich mir gewünscht es wäre früher und natürlich passiert und ich müsste nicht die Ausschaubung durchführen. Aber der Gedanke es wäre erst in drei Wochen passiert und ich hätte still entbinden müssen, für mich noch schlimmer.
Leider war der OP Plan schon zu voll und nach der Untersuchung für die Zweitmeinung und dem Gespräch mit dem Narkosearzt wurde ich wieder nach Hause geschickt.
Ich spürte wie mein Körper beginnt es abzustoßen.
Mein Mann und ich haben viel darüber gesprochen, ich kann mein Schicksal annehmen, ich kann absolut vernünftig mit der Situation umgehen und wir werden es in 2-3 Monaten auch wieder versuchen.
Aber trotzdem ist da dieser unendlich tiefe Schmerz. Ich empfinde es trotzdem als großen Verlust. Vor der Schwangerschaft war ich mit meinem Leben absolut zufrieden. Jetzt fühle ich mich einfach nur noch unvollständig. Wann lässt dieser tiefe Schmerz endlich nach?
Seit der Fehlgeburt fühle ich mich unvollständig
Deine Erfahrung tut mir wirklich leid 😞
Dieser Albtraum, der plötzlich wahr wird.
Ich hatte auch total das gefühl, als wär das nicht mein Leben, als wär das ein Traum, ein Film aber nicht mein leben. Das ist einfach der größte Schock..
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wann das aufhört. Mein Kinderwunsch war danach auch größer denn je.
Leider habe ich danach die gleiche Erfahrung nochmal und vermutlich jetzt nochmal gemacht. Ich möchte jetzt danach auch etwas Abstand gewinnen aber ich fühle mich ähnlich, wie du es beschreibst. Einfach leer und bei mir auch ohne Freude anbiete Zukunft.
Was eigentlich totaler Quatsch ist, weil ich n wundervollen Partner habe und heirate und tolle Freunde habe und ich lieben meinen Job. Aber ja aktuell ist die Gefühlslge so und ich denke mit der Zeit wird sich das ändern.
Vielleicht bei dir auch mit der nächsten Schwangerschaft dann 😊
Erst einmal mein Beileid zu deinem Verlust.
Ich weiß, wie du dich fühlst. Vor meiner MA hatten wir schon viele Jahre Kinderwunsch und als es dank hormoneller Unterstützung endlich geklappt hat, war ich so glücklich. Nach der Diagnose und dem Abgang war der Kinderwunsch plötzlich um ein vielfaches stärker und drängender.
Ich habe ca. 6 Monate gebraucht, bis es wieder auf dem Vor-Niveau war. Und jetzt bin ich im nächsten Behandlungszyklus für das Wunschkind und weiß nicht, was ich mir wünschen soll. Also, natürlich ein Regenbogenbaby, aber im Rückblick ist es besser, wenn es überhaupt nicht klappt als noch eine Fehlgeburt mitmachen zu müssen.
Versuche dich etwas Abzulenken, lasse auch die Trauer immer wieder zu - das brauchen Körper und Seele zum Verarbeiten. Und wenn du dich wieder bereit fühlst, spricht nichts gegen einen neuen Versuch.
Alles Gute und viel Glück.
Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Ich hatte vor inzwischen 6 Jahren eine MA. Die Schwangerschaft war nicht geplant, da ich mich gerade auf neue Stellen beworben hatte. Es war aber immer klar, dass ich Kinder haben möchte. Als wir das erste mal den Herzschlag sahen war es magisch.
Eine Woche später, direkt nach einem Vorstellungsgespräch hatte ich eine bräunliche Blutung. Wir hatten sowieso einen regulären Termin zur Kontrolle. Es zeigte sich ein Hämatom und ein zu schwacher Herzschlag. Auch wenn es schon lange her ist ist die Erinnerung noch sehr präsent. Auch wie ich im Untersuchungszimmer der Klinik war mit lauter Fotos von Babyfüßen an den Wänden. Da war der Herzschlag dann nicht mehr nachweisbar.
Nach der AS habe ich einige Tage eigentlich nur geweint. Also ich dann wieder zur Arbeit ging war alles erstmal wie taub und freudlos. Ich hab mir so gewünscht wieder schwanger zu werden. Hatte gleichzeitig aber auch Angst, dass es nicht mehr klappt. Wahrscheinlich weil ich von meinen Eltern wusste, dass es sehr schwer gewesen war ein Kind zu bekommen.
Tatsächlich konnte ich 6 Wochen später positiv testen. Es war natürlich auch viel Angst dabei, aber was ging alles gut. Mit diesem kleinen Wunder in den Armen war diese Erinnerung im Hintergrund und es ist nicht mehr so schlimm. Trotzdem tut es immer noch weh wenn ich daran denke. Ich müsste verstellen, dass man dieses Sternchen nicht ersetzen. Auch wenn wir dieses kleine Wesen nur kennenlernen durften und es nur ganz kurz ein Teil von mir war gar es eine Lücke hinterlassen.
Aktuell habe ich gerade die zweite FG in Folge. Es ist aber leichter, denn es war nie ein Embryo zu sehen.
Tut mir leid, der Text ist etwas lang geworden.
Ich wünsche dir sehr, dass du bald wieder positiv in die Zukunft schauen kannst und bald eine wunderschöne Schwangerschaft erleben kannst.
Hallo liebe Marga,
fühl dich gedrückt! Ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich habe vor einer Woche die gleiche schreckliche Nachricht erhalten. Das kleine Herzchen ist in der 9 Woche stehen geblieben. Morgen wäre ich in die 12ssw gekommen… der Schmerz sitzt tief und die Nächte sind furchtbar. Ich vermisse einfach alles an meiner Schwangerschaft, sogar das nächtliche Pipi machen gehen…
Man hat sich schon auf die Rolle der Mutter gefreut und bereits visualisiert. Dass einem das genommen wird, tut unglaublich weh und man wird wütend.
Habe in der Zwischenzeit einige Podcasts gehört, die mir ein bisschen geholfen haben. Ich hoffe, dass mit der Zeit unser Regenbogenbaby zu uns kommt, aber mein kleiner Stern bleibt unvergessen 🌠