Geburt nach stiller Geburt 23 SSW

Hallo meine lieben,
letztes Jahr hatte ich im Oktober eine stille Geburt in der 23 SSW, aufgrund von zahlreichen Auffälligkeiten. Es war meine erste Schwangerschaft und folglich habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten zu normalen Wehen und Geburtsschmerzen. Jetzt bin ich wieder schwanger und aktuell schon in der 32 SSW. Ich merke, dass ich immer unruhiger werde, je näher der ET kommt. Ich möchte gerne eine natürliche Geburt um das letzte traumatische Erlebnis besser zu überwinden, aber gleichzeitig frage ich mich ob die Schmerzen und Wehen jetzt noch stärker sein werden. Oder ist die Intensität der Wehen immer ca. gleich groß und es dauert nur länger, weil sich der Muttermund ja viel stärker weiten muss?
Ich wäre für Erfahrungsberichte sehr dankbar, da glaube es hilft mir hoffentlich mich da mental besser drauf einzustellen, wenn ich zumindest halbwegs weiß was mich erwartet.
LG an alle

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Hallo liebe Cornelia,

dein Verlust tut mir aufrichtig leid und gleichzeitig beglückwünsche ich dich für dein Regenbogen Baby!

Also eine Geburt ist definitiv schmerzhaft, keine Frage. Doch natürlich kommt es zusätzlich auf das jeweilige Schmerzempfinden an und wie gut es der Frau gelingt die Wehen auszuhalten.

Wichtig ist auf jeden Fall dein Mindset und wie entspannt du in die Geburt gehst.

Bei Kind 1 dauerte die Geburt fast 40 Stunden inklusive Einleitung usw. ich war kraftlos, doch die Wehen waren erträglich, bis zum Schluss. Mein Sohn wurde mit manueller Hilfe aus meinem Bauch gedrückt.
Bei Kind 2 hatte ich auf Grund der ersten Geburt große Sorgen es nicht alleine zu schaffen. Und gegen Ende der Schwangerschaft habe ich Bluthochdruck entwickelt.Tatsächlich waren hier die natürlichen Wehen um einiges stärker und kamen in 1-2 Minuten Abstand. Ich war mental und körperlich total blockiert und mein Muttermund öffnete sich sehr langsam. Ich habe dann entschieden mit Lachgas weiter zu machen und ich war so entspannt, dass sich mein Muttermund innerhalb von 30 min öffnete und kurz darauf war Kind 2 da.

Ich empfand die zweite Geburt, die um einiges schmerzhafter war, als meine heilende wundervolle Geburt.

Ich denke jede Geburt ist anders, doch es kommt echt darauf an wie man eingestellt ist und wie gut die Begleitung durch Hebamme oder Partner ist.

Versuch nicht zu viel darüber nachzudenken, nimm es wie es kommt und denke an das positive, was dich am Ende erwartet.

Ich wünsche dir eine wundervolle und unvergesslich schöne Geburt! Alles gute!

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Dankeschön dass du deine Erfahrungen teilst :)
Ich hatte bei der stillen Geburt eine Einleitung und es ging danach tatsächlich sehr schnell. Habe abends die erste Tablette bekommen und schon eine Stunde danach Wehen. Eigentlich sollte ich dann die zweite Dosis bekommen, aber der Kreissaal war wohl zu voll. Hab dann die halbe Nacht Wehen gehabt, bis ich Dank Opiate endlich schlafen konnte. Am nächsten morgen bekam ich dann 2 Tabletten und 3 Stunden später war er da. Die Wehen waren für mein Empfinden sehr intensiv und es gab eigentlich keine Pausen dazwischen. Ich war auf jeden Fall benommen und kaum ansprechbar. Traumatisch dazu kommt einfach, dass wir komplett alleine waren, als er in seiner Fruchtblase geboren wurden....
Trotzdem denke ich, dass ich das schaffen würde; man weiß ja auch wofür. Trotzdem frage ich mich, ob es da noch eine Steigerung geben kann und das ist schon eine Sorge. Und auch dass ich aufgrund der letzten Erfahrung dann mental doch so blockiere, dass es deswegen irgendwie zu Schwierigkeiten kommt und ich mir quasie selbst im Weg stehe.
Aber ja, es lässt sich kaum vergleichen und ich habe dieses mal eine Beleghebamme, die mich zusätzlich zu meiner Frau unterstützen wird. Aber ich weiß noch nicht genau, wie ich diese Angst noch besser abschütteln kann um in das richtige Mindset zu kommen.

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Liebe Cornelia,

Ich hatte bisher leider (noch) keine weitere Geburt nach meiner stillen Geburt (21. Ssw) vor 2 Jahren. Aber ich hatte 2 natürliche Geburten davor (2019, 2020).

Die stille Geburt war mit Abstand die schlimmste für mich. Meine 1. Geburt ging relativ schnell (1,5 Stunden) und war recht schmerzhaft. Meine 2. Geburt dauerte nur eine halbe Stunde und war gut aushaltbar. Die stille Geburt (meine 3. Geburt) war unglaublich schmerzhaft und zog sich über 2 Tage, da ich eingeleitet wurde und ich anscheinend nicht "loslassen" wollte.

Versuch einfach deinem Körper zu vertrauen, auch wenn es schwerfällt. Hast du eine Hebamme, der du vertraust und die dich begleitet?

Lg, babyelf

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Danke für deine Erfahrungen, das hilft wirklich.
Ich habe wegen der traumatischen Geburt (wir waren komplett alleine als er kam und wurden sonst auch nicht sonderlich gut behandelt im Krankenhaus) bewusst diesmal eine Beleghebamme. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich dem fremden Klinikpersonal in der Situation nocheinmal so vertrauen könnte. Sie wird die ganze Zeit dabei sein, für mich aber auch für meine Frau. Für sie war die stille Geburt auch ein traumatisches Erlebnis, wenn auch auf eine andere Art und Weise.
Die Wehen durch die Einleitung kamen bei mir sehr schnell aufeinander folgend, mit kaum Pausen dazwischen und ich hoffe auch da einfach dass ich mich da nächstes mal etwas besser darauf vorbereiten kann.

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Liebe Cornelia. Ich kann dir gerne von meinen Geburten berichten.
2018 kam mein erster Sohn spontan innerhalb von 2,5 Stunden zur Welt. Eine wunderschöne, aktive, schnelle und harmonische Geburt. Sie war schmerzhaft, ja, und dadurch, dass es so schnell ging, waren auch die Wehen ziemlich heftig. Ich hab sie aber gut ausgehalten und die Geburt war rundum (trotz heftigen Verletzungen) ein unglaubliches Erlebnis. Es ist ein Wunder, ein Kind zur Welt zu bringen und das habe ich bei meinem ersten Kind in vollen Zügen ausgekostet und die einzelnen Geburtsphasen sehr bewusst erlebt.

2021 folgte die stille Geburt meiner Tochter in der 36. ssw. Hier fühlte sich alles anders an. Auch das war schlussendlich eine schöne Geburt und ich habe mich - obwohl wir da schon einige Tage wussten, dass das Baby nicht mehr lebt - auf dieses Kind gefreut. Aber ein totes Baby zu gebären ist nicht das selbe, wie ein lebendiges. Normalerweise arbeiten die Babys mit. Einer Frau, welche nie ein totes Kind gebären muss, ist dies wohl nicht wirklich bewusst. Den Unterschied merkt man erst, wenn man beides erlebt hat. Dadurch fühlte sich diese Geburt für mich nicht "einfacher" an, als die Termingeburt meines ersten Kindes. Und dann sind da noch die ganzen Emotionen, das darfst du auch nicht ausser Acht lassen. Ein totes Kind konsumiert auf so vielen unterschiedlichen Ebenen so viel mehr Energie als ein lebendes.

2022 wurde dann unser Regenbogenbaby geboren. Mein zweiter Bub kam ebenfalls rasant zur Welt und das war für mich die mit abstand schmerzhafteste Geburt. Ich glaube, das war jedoch der Tatsache geschuldet, dass ich im Vorfeld alles probiert habe, um die Geburt in Gang zu bringen. Ich hab dem Körper und dem Baby da nicht die benötigte Zeit gegeben und war schlussendlich auch nicht sonderlich entspannt. Er hat mich wirklich soweit gebracht, dass ich zwischen den Wehen am liebsten Aufgestanden und nach Hause gegangen wäre. :-)

Du fragst nach den Unterschieden zwischen einer stillen und einer "normalen" Geburt. Für mich war der körperliche Schmerz immer nur ein Teil einer Geburt. Meine erste Geburt war eine reine Freude auf dieses Kind, das hat die Geburtsschmerzen gemildert. Meiner zweiten, stillen Geburt voraus gingen 10 Tage voller seelischem Horrorzustand, tiefdunklen Stunden, so viel Schmerz in Körper und Seele, dass diese Geburt schlussendlich nicht minder schmerzhaft war. Auch wenn da der Schmerz nicht primär im Körper, sondern eben in der Seele steckte. Und mein drittes Kind hat mich körperlich wie seelisch arg gebeutelt, denn er wurde mit einem dreifachen Herzfehler geboren.

Du siehst, schlussendlich hängt "Schmerz" nicht nur vom Körper ab. Freu dich, denn diesmal wirst du dein Baby mitarbeiten spüren, du wirst einen Schrei hören, sobald es da ist, du wirst seine wärme fühlen, sein Gesicht, seine Hände und Füsse stundenlang betrachten können und du wirst dieses Baby mit nach Hause nehmen. Auch wenn der Geburtsschmerz heftiger sein sollte als bei deiner ersten Geburt, wirst du so viel schönes und wunderbares erleben, dass es den Geburtsschmerz erträglicher macht.

ich wünsch dir und deiner Familie alles gute

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Vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst und mein Beileid für euren Verlust und schweren Weg. Ich denke auch, dass der seelische Schmerz, der mit der stillen Geburt einherging, es einfach noch vielfach schlimmer gemacht hat.
Und ich einfach immer noch nicht alles davon gut verarbeitet habe, weil jedes mal ein riesen Brocken von meinem Herzen fällt, wenn bei den Untersuchungen alles in Ordnung ist.
Ich versuche stark das nötige Vertrauen zu entwickeln, vor allem weil der kleine Kerl mich liebend gerne in die Rippen tritt, aber es ist und bleibt nicht einfach. Aber ja, bei einer normalen Geburt arbeiten die Kinder ja auch mit und somit wird alles hoffentlich ein gutes Ende nehmen.
Ich hoffe, dass bei eurer letzten Geburt alles am Ende gut ausgegangen ist und wünsche euch alles gute

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Liebe Cornelia!

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Es tut mir unglaublich leid, dass auch du sowas durchmachen musstest.
Ich hatte eine stille Geburt letztes Jahr in der SSW 20:(
Am 05.07.23 kam unser Regenbogenbaby zur Welt. Er hatte es aber sehr eilig und ist fast 7 Wochen zu früh gekommen.
Leider bekam ich vorzeitig Wehen und die Geburt konnte nicht aufgehalten werden.
Für mich war die Schmerzintensität der Wehen gleich stark wie bei der stillen Geburt.
Der Muttermund war auch schon auf 6-7cm, als die PDA gelegt wurde. Danach hatte ich erstmal keine Schmerzen mehr.
Jedoch leider musste dann ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Deshalb kann ich zu den Presswehen nichts sagen.
Es wird bei euch alles gut gehen. Nur leider läuft nicht immer alles nach Plan.
War auch extra im Geburtsvorbereitungskurs weil ich hoffte, dass es mir Sicherheit gibt.
Du wirst das schaffen…deine Ausgangssituation ist ja diesmal eine andere: du erwartest ein gesundes Baby. Da kann man oft mit den Schmerzen besser umgehen.
Aber wie gesagt lass dir ruhig eine PDA legen.

Alles Gute 🍀

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Vielen Dank für deinen Beitrag und mein Beileid für deinen Verlust. Es war bestimmt nicht einfach nach der stillen Geburt auch danach nochmal ein eher unschönes Geburtserlebnis zu haben und tatsächlich ist es aktuell das schlimmste mir irgendwelche Komplikationen auszumalen. Wobei es alles relativ wäre, solange dabei unser kleiner Mann heil aus der ganzen Sache hervorgeht.
Auch wenn mir eine natürliche Geburt am liebsten wäre um einfach das letzte Erlebniss besser zu verarbeiten, bin ich letzten Endes weder gegen die PDA, noch einen Kaiserschnitt.
Am liebsten wäre mir tatsächlich eine Wassergeburt, das stelle ich mir am friedlichsten vor, aber ich versuche mich nicht so sehr darauf zu versteifen, sondern offen zu sein für alles was da kommen mag.
Ich hatte auch letztes Wochenende einen Geburtsvorbereitungskurs, den ich als wirklich hilfreich empfunden habe und zusammen mit der Beleghebamme hoffe ich auf ein positives Geburtserlebnis. Und wenn die Schmerzen in etwa gleich stark sind, weiß ich jetzt zumindest besser was auf mich zukommt und hab etwas Handling damit umzugehen.
Ich hoffe eurem kleinen Frühchen geht es auch gut und ihr konntet alles gut verarbeiten

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Dankeschön!
Ja da hast du vollkommen recht.
Aber ich versuche jetzt eher das große Glück zu sehen, dass der große Bruder von seinem Stern auf seinen kleinen Bruder gut aufgepasst hat bzw. auch jetzt es macht.
Die fast 5 Wochen auf der NEO waren eine lange Zeit. Mit vielen Höhen und Tiefen. Aber letztendlich zählt das Resultat. Und das liegt gerade gesund aber leider mit Bauchschmerzen auf meiner Brust 🥰
Und das wirst du bald auch haben. Hoffentlich nur ohne dolle Bauchschmerzen.
Ich bin eigentlich auch eine Person, die viel nachdenkt und versucht alles richtig zu machen. Nur irgendwie haben wir es ja doch nicht in der Hand.
Die Ärzte und Hebammen werden bei dir alles im Blick haben und spätestens wenn du dein gesundes Kind in den Armen hälst, ist erstmal der Weg kurzzeitig im Hintergrund. Wobei es wahrscheinlich im Nachhinein wichtig ist das aufzuarbeiten. Was ich wohl auch noch machen sollte,
Versuch dich irgendwie abzulenken.

Alles 🫶

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Hallo,dein Verlust tut mir leid,es ist aber schon zu hören,dass du nun wieder die Chance auf ein Baby bekommen hast.
Meine 1.Geburt war natürlich,da es so schnell ging,konnten mir keine Schmerzmittel mehr verabreicht werden.Zwischen den einzelnen Presswehen,bekam ich irgendwann echt Angst.
Alles in allem war es aber echt gut auszuhalten,dabei bin ich eigentlich echt empfindlich was schmerzen angeht.
Meine 2.Schwangerschft endete leider mit einer MA in der 12.SSW.
Durch Cytotec wurden Wehen ausgelöst.Ich muss sagen,dass auch diese Wehen kurz echt schmerzhaft waren,aber weniger als bei meiner 2.Geburt.Aber auch hier ging alles schnell,da mein Körper schon wusste,wie es geht.
Versuch keine Angst zu haben und konzentriere dich auf das Baby und den Gedanken,dass diese Schmerzmittel etwas schönem enden.
Ich wünsche dir alles Gute 🙂
Ich hoffe zur Zeit auf eine erneute Schwangerschaft 🤰