Hallo liebe Community,
ich hatte vor kurzem eine FG in der 10. SSW sowie eine AS.
Wir hatten uns so sehr auf das Baby gefreut. Als klar war, dass das Kleine nicht mehr lebt, war das ein großer Schock für uns.
Mir geht es mittlerweile etwas besser, aber ich mache mir Sorgen um meinen Mann.
Er hat mich während der letzten zwei Wochen sehr viel unterstützt, hat mich getröstet und war einfach für mich da. Hat mich zu den ganzen Untersuchungen begleitet, obwohl er noch nie eine FA-Praxis von innen gesehen hat. Hat meine Hand beim US gehalten.
Ich hatte mir immer vorgestellt, dass wir uns den US gemeinsam anschauen und uns auf das Kleine freuen, aber leider kam es anders.
Die letzten Tage habe ich festgestellt, dass es ihm nicht gutgeht. Er wirkt abgeschlagen und müde, arbeitet sehr lange, länger als sonst. Was vielleicht auch mitreinspielt ist, dass er von seiner Chefin einen riesen Rüffel bekommen hat, weil er sich zwei Tage freigenommen hat, um nach der OP bei mir zu sein.
Meine Frage ist: Was kann ich tun, um ihm zu helfen? Wie kann ich ihn seelisch unterstützen?
Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße
Ehemann nach FG etwas Gutes tun
Hallo,
Mein herzliches Bekleid. Es ist schmerzlich wenn man seine ganzen Hoffnungen und Gedanken begraben muss, wenn man dich schon auf das kleine Wunder gefreut hat.
Mein Mann und ich hatten 2 FG zu verarbeiten. Die erste (auch bevor wir ein Kind an der Hand hatten) war die schlimmere, da alle wussten das wir ein Kind erwarteten und jeder dann seine Komentare dazu abgegeben hat. Grade bei FG die noch relativ früh sind wissen viele nixht was sie sagen sollen und es kommen unbeholfen Versuche wie "es war ja eh noch ganz am anfang" "wird axhon besser so gewesen sein" etc.
Mein Mann sagte mal zu mir, das we ganz oft zu hören bekam "ja dann drück deine Frau mal lieb von mir und sag ihr..." dabei waren das seine Bekannten, seine Arbeitskollegen etc. Die ich teilweise gar nicht kannte. Aber das mein Mann genauso traurig um das Würmchen war, das wir verloren hatten, das hat irgendwie keiner wahr genommen.
Hier hat reden geholfen. Wir haben ganz viel gesprochen. Ein paar tage urlaub waren auch gut um den kopf wieder frei zu bekommen. Letztenendes hat es aber vor allem geholfen als wir relativ schnell wieder schwanger waren und das Kind auch bei uns ist.
Alles Gute euch
LG
Danke für deine Wünsche.
Tut mir leid, was du durchmachen musstest.
Kommentare wie "ach, das war doch noch kein richtiges Kind" oder "war ja erst ein Zellhaufen" musste ich mir auch anhören, leider sie helfen in der Situation nicht. Ein aufrichtiges "Tut mir leid für euch" reicht vollkommen, finde ich. Aber die Menschen sind nunmal verschieden.
Ich finde es schade, wenn Männer von einem Thema wie einer FG irgendwie ausgeschlossen sind.
Meinen Mann hat es sehr getroffen, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen will. Letztes Jahr war schon nicht einfach und dieses Jahr ist noch eine Schippe drauf gekommen. Da war das Baby natürlich der Glücksmoment schlechthin.
Reden ist eine gute Idee. Wir haben schon darüber geredet, das hat ein wenig geholfen. Aber so richtig ist es noch nicht gelöst.
Ja da hast du recht, ein einfaches "tut mir leid" würde reichen... ich glaube die menschen versuchen einen wirklich zu trösten... aber im ernst, für einen selber was es ja kein zellhaufen. Ab positiven test ist es ds Baby auf das man sixh freut. Und diese Freude kann der Mann natürlich genauso haben, vor allem wenn man geplant gehobelt hat, dann liegen ja noch mehr/länger Erwartungen und Hoffnungen in dem ganzen
Eins darfst du nicht vergessen, ihr seid am trauern. Und das dauert einfaxh. Vielleicht hilft es euch auch gemeinsam eine Kerze irgendwo audzustellen, ein Ultraschall Bild schön einzurahmen. Ich kenne viele Frauen die ein kleines Schmuckstück haben das sie dran erinnert, ein Schlüsselanhänger für deinen Mann wäre da vielleicht eine Idee. ICh selber hatte wochenlang einen Kieselstein in der Hosentasche und nschts unterm Kopfkissen, die Schwangerschaften danach hat er mich immer zum Frauenarzt termin begleitet.
Es gibt viele Möglichkeiten. Es muss vor allem zu einem passen und nach 2 Wochen ist es bei euch ja leider auch noch sehr frisch
""Was vielleicht auch mitreinspielt ist, dass er von seiner Chefin einen riesen Rüffel bekommen hat, weil er sich zwei Tage freigenommen hat, um nach der OP bei mir zu sein. ""
Wenn ich sowas lese, dann wird mir schlecht.
An erster Stelle steht prinzipiell Familie, irgendwann danach kommt der Job. Wann werden das gewisse Chefs endlich mal merken.
Zu Deiner eigentlichen Frage:
Ein Wellnesswochenende bzw. irgendwas, was Deinen Mann begeistert bzw. auf andere Gedanken bringt......... Das weißt Du selbst doch sicher am besten!
Mich ärgert die Reaktion seiner Chefin auch.
Er war aber erst nicht direkt bei ihr, sondern bei der Stellvertretung, weil die Chefin schon weg war. Die Stellvertretung hats genehmigt. Als seine Chefin es erfahren hat war sie mega sauer und meinte zu meinem Mann, dass sie ihm die zwei Tage nicht genehmigt hätte, egal was gewesen wäre.
Die Stellvertretung hat der Chefin aber, soweit ich weiß, nicht den Grund für den Kurzurlaub genannt.
Trotzdem hat sie ihn jetzt wohl auf dem Kieker.
Ja, Aktivitäten sind geplant. Wir fahren am Wochenende in meine Heimat für eine Feier und das Wochenende drauf fährt mein Mann für ein paar Tage mit dem THW für Übungen weg. Er meinte, er braucht mal ein paar Tage woanders, um klarzukommen.
Ich hoffe, wir können diese Krise zusammen überwinden.
Er könnte genauso gut 1 oder 2 Wochen krank sein - dann würde er auch fehlen.
Grund für das Fehlen ist ja erstmal unerheblich, manche Menschen haben halt offenbar keinerlei Gefühle.
Mein aufrichtiges Mitgefühl für euren Verlust. Diese Freude auf das gemeinsame Kind, die ganzen Pläne. Alles auf einen Schlag weg. Ich kenne das nur zu gut. Uns erging es im März genauso. Auch in der 10. Woche. Auch über die unsensiblen und unangebrachten Kommentare könnte ich ein ganzes Buch verfassen.
Mein Freund ist kein großer Redner, aber ich merkte das es ihn nicht kalt lässt. Zum Reden habe ich ihn nie gezwungen, aber irgendwann platzte der Knoten. Ich war einfach für ihn da. Wir haben das Glück das unser Krümel in einer Sammelbeisetzung von dem Krankenhaus wo die AS stattfand beerdigt wurde. So haben wir einen Ort zum trauen, und konnten uns richtig verabschieden.
Bei uns kam auch alles zusammen. Das Vorgespräch für die Narkose fand an unserem 1. Jahrestag statt. Ein Tag später war der Eingriff, und einen Tag später sein 30. Geburtstag. Eine traurige Woche, wo doch alles so super werden sollte. Ich habe einen Stern nach unserem Krümel benannt und ihm geschickt. Haben zusammen eine Kiste gepackt mit Kleinigkeiten die wir schon hatten, und haben beide einen Brief an unseren Krümel geschrieben. Und so lange wir an ihn denken ist er immer noch bei uns.
Euch alles, alles Gute ❤️