Hallo Ihr lieben, ich wurde Anfang dieses Jahres dank einer Kryo schwanger, nach 8 Jahren Kiwu, konnte ich beim 2. Transfer positiv testen, das Glück hielt leider nicht lange an und Mitte März verlor ich mein Baby.. eine Ma in der 8.ssw, nach Herzschlag. Ich hatte eine Ausschabung, erholte mich schnell aber war und bin psychisch seitdem nicht mehr die selbe.. im Mai dann drängte meine Kiwu mich zur nächsten Kryo (war meine 1. Periode nach der Ausschabung).. Ich war nicht bereit und fand es meinen Baby gegenüber ungerecht, wollte es aber nicht unversucht lassen.. ich benahm mich aber nach Transfer nicht wie bei den letzten Versuchen und hatte wirklich auch keine Hoffnung. Test war dann negativ. Da ich familiär Gerinnungstechchnisch sehr vorbelastet bin, wird aktuell einiges untersucht, ich warte auf Befunde und muss auch Gerinnungshemmer usw spritzen.. darum geht es mir aber grad garnicht. Im September möchten wir den nä. Versuch wagen, ich dachte mir, 4 Monate Pause und mir wird es gut gehen.. nein das tut es nicht.. es gibt tage da lenke ich mich ab, spätestens am Abend verfalle ich in Tränen.. jetzt aktuell bin ich die Urlaubsvertretung im Laden meines Dads, heisst ich bin gut abgelenkt aber dennoch kommt die Trauer immer wieder hoch, seitdem ich mein Baby verlor, kann ich nicht mehr weitermachen.. ich träume nicht mehr von meiner Zukunft sondern stecke iwie fest.. meine Trauer lebe ich seit Monaten aber dennoch komme ich nicht weiter.. ich trauere nicht darum nicht mehr ss zu sein sondern wirklich um mein Kind, auch wenn wir ganz am Anfang standen.. einerseits weiss ich, ich möchte ein Baby aber andererseits habe ich aktuell eine Blockade und weiss nicht ob ich soweit bin, wir haben noch 2 Babys auf Eis und ich möchte diese nicht verschwenden, weiss aber eine erneute Schwangerschaft würde mich glücklich machen.. ich bin sehr überfordert mit mir und hoffe auf Rat oder iwas von euch, danke
Verzweiflung übernimmt mich
Hallo 🌻
Ersteinmal tut es mir sehr Leid für euch!!
Mir hat damals nach der MA (11.ssw) eine Trauerbegleiterin geholfen. Wir haben über Trauer gesprochen, ein Ritual finden, einen Trauerplatz einrichten usw. Und vor allem habe ich dort mitgenommen, dass Trauer weder eine zeitliche Limitation hat (á la: es ist doch jetzt schon xy Monate her, jetzt muss es doch auch Mal gut sein) noch "verbotene" Gefühle. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.. Angst, Neid, Wut, und zwischendurch auch wieder Mal Freude oder Lachen.
Ich für mich kann sagen, dass die weitere Schwangerschaft, die in einem gesunden Kind geendet hat für mich einen großen Schritt in Richtung Heilung war.
Nicht mit dem Gedanken das erste Kind zu ersetzen, sondern mit dem Gedanken, dass ich auch wieder Vertrauen zu meinem Körper gewinnen kann.
Natürlich weiß ich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Folgeschwangerschaft gut verläuft. Ich denke aber, wenn wir es nicht direkt weiter probiert hätten, dann hätte ich mich zu Grunde gegrübelt und meine Angst nur noch mehr.
Letztlich bin ich selbst nach dem gesunden Kind doch den Weg der Therapie noch gegangen, um den Verlust aufzuarbeiten.
Das war Goldwert... Leider muss man meistens Monate auf einen Platz warten, aber vielleicht wäre es langfristig auch für dich etwas.
Ich drücke dir die Daumen, egal wie du dich entscheidest 💐
Vielen Dank für deine Antwort und tut mir leid für euren Verlust.. deine Erfahrungen und Tipps sind sehr wertvoll für mich und womöglich hast du vollkommen recht, ich habe eine Trauerbox, mit all den Erinnerungen an die kurze Schwangerschaft und unser Baby, habe ein Grab (Sammelgrab), heisst ich habe Orte und Möglichkeiten zu trauern. Psychologische Hilfe möchte ich mir holen, den Schritt habe ich bisher nicht gewagt, ich komme aus einer Therapie, die 08/22 endete wg Bulimie und bin was das angeht geheilt.. müsste aber definitiv diesen Schritt wieder wagen, weil ich mit grossen Schuldgefühlen zu kämpfen habe, auch wenn ich weiss ich kann nichts dafür (sind mehrere Faktoren wie Auswärts gegessen, dann Magendarm bekommen und anschließend kein Herzschlag mehr.. oder Gerinnungstechschnisch halt) wie man vermutlich rauslesen kann, bin ich sehr durcheinander.. danke dir fürs teilen deiner Erfahrung und viel Glück und Gesundheit mit eurem Wunder
Hi du,
das tut mir echt Leid für dich, ich weiß genau wie es dir geht. Nach meiner ersten Fehlgeburt hat es bei mir persönlich noch ganz gut geklappt mit verdrängen, ablenken und auf die nächste Schwangerschaft hoffen. Nach der 2. und 3. Fehlgeburt bin ich aber in ein richtiges Loch gefallen und auch noch nicht wirklich das Gefühl, da wieder raus zu sein (letzte Fehlgeburt ist jetzt 8 Monate her).
Ich war gestern bei einer Beratungsstelle https://donumvitae.org/ die sich auch mit solchen Themen beschäftigen, da hatten wir gestern eine ganz einfühlsame und erfahrene Beraterin, die sich auch mit dem Thema Fehlgeburt und eben Trauerbewältigung sehr gut auskennt und ich habe mich wirklich sehr verstanden gefühlt. Sie hat mir auch Mut gemacht, dass die Trauer nicht ewig so viel Raum einnehmen wird und wir gemeinsam aktiv daran arbeiten können, das zu verarbeiten. Und Angst vor einer neuen Schwangerschaft bzw. Fehlgeburt ist bei mir persönlich mittlerweile auch ein riesen Thema.
Also vielleicht wäre sowas ja eine Option für dich, das ist etwas niederschwelliger als direkt eine Therapie zu starten und die sind eben unter anderem auch auf dieses Thema spezialisiert. Und man kriegt deutlich schneller einen Termin bei einer Beratungsstelle als einen Therapieplatz.
Alles Gute dir!