Hallo zusammen,
ich möchte gerne ein paar Worte über meine "Geschichte" schreiben, in der Hoffnung, dass sie denjenigen, die gerade in einer ähnlichen Situation sind, Trost und Hoffnung schenken.
Vor genau einem Jahr war ich mit meinem ersten Kind in der 11.SSW. An einem Freitagabend hatte ich plötzlich Blutungen und fuhr direkt ins Krankenhaus, wo kein Herzschlag mehr feststellbar war. Die Schwangerschaft war vermutlich bereits seit der 8.SSW vorbei und drei Wochen später begann mein Körper, mir die Zeichen zu geben.
Ich war natürlich am Boden zerstört und konnte nicht glauben, dass es mich getroffen hat.
Man kennt ja die Zahlen aber es ist wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man plötzlich selbst Teil der Statistik wird.
Damals hat die Ärztin mir angeboten, direkt eine Ausschabung zu veranlassen, was in dem Moment jedoch nicht in Frage kam. Ich musste erst mit dem Schock klarkommen, meine Emotionen rauslassen und verbrachte das komplette Wochenende weinend mit meinem Mann im Bett.
Ich fand den Gedanken an eine Ausschabung grausam und wollte es auf jeden Fall "natürlich" beenden und warten, bis mein Körper alles selbst reguliert.
Montags bin ich zu meiner Frauenärztin, auch ein bisschen in der Hoffnung, dass sie vielleicht doch wieder einen Herzschlag sieht aber dem war nicht so. Sie riet mir ebenfalls zur Ausschabung, weil der natürliche Abgang mit größeren Risiken verbunden wäre (da sagt ja jeder etwas anderes...). Letztendlich entschied ich mich dann doch für die Ausschabung und stellte mich auf ein Horrorszenario ein.
Ich hatte natürlich in Foren gelesen und nur schlimme Berichte über die Tabletten gelesen, die man 2 Stunden vor der OP zur Weitung des MM nehmen sollte. Ich stellte mich also auf höllische Schmerzen und qualvolle Stunden ein.
Letztendlich nahm ich die Tabletten und wartete, wartete, wartete. Keine Schmerzen, keine Qualen. Ich konnte problemlos ins Krankenhaus gefahren werden und mich der OP unterziehen.
Als ich nach der OP im Aufwachraum zu mir kam, kam eine Krankenschwester zu mir und fragte mich ob ich Hunger habe. Sie gab mir ein Käsebrötchen, erhöhte ein bisschen die Dosis an Schmerzmitteln und lächelte mir zu.
In diesem Moment habe ich mich sehr geboren gefühlt und wusste, dass es die richtige Entscheidung war.
Zum Einen konnte ich mich vor der OP von meinem ungeborenen Kind verabschieden und zum Anderen fühlte ich mich nach der OP beschützt und versorgt.
Letztendlich konnte ich meine ganz persönliche Erfahrung machen, die nicht mit Qualen verbunden war.
Das "Schlimmste" an der ganzen Krankenhaussache war, dass das Thema Fehlgeburt nicht ganz so sensibel behandelt wurde und Frauen mit Fehlgeburten im gleichen Raum wie Schwangere oder frisch gebackene Mütter "geparkt" wurden. Die Situation war etwas speziell und hier wünschte ich mir mehr Feingefühl aber trotzdem trage ich die Erfahrung letztendlich positiv in Erinnerung.
Nach 3 Monaten wurde ich übrigens erneut schwanger und unsere Tochter ist seit 4 Wochen Teil unseres Lebens. :)
So schmerzhaft die Erfahrung auch war, am Ende gäbe es unsere Tochter ohne diese Erfahrungen nicht und ich danke unserem ungeborenen Kind täglich dafür, dass es unsere Tochter heute gibt.
Ich hoffe sehr, dass ich mit meiner Erfahrung Trost schenken und Mut machen kann.
Die Natur kann grausam sein aber letztendlich hat doch alles einen Sinn.
Ausschabung in der 11. SSW - Mein Rückblick, der Hoffnung schenken soll
Danke für deine Geschichte, das gibt mir Hoffnung. Ich hatte gestern meine Ausschabung in der 10 SSW und das war auch meine erste SS. Habe auch eben meine Geschichte hier gepostet.
Ich hatte ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Ich war auch in einem Zimmer mit einer Frau und ihr neugeborenes Baby, das fand ich allerletzte muss ich sagen. Und bei mir war es so, dass die Pillen, die sie mir 2 Stunden vor der OP gegeben haben, haben doch schlimme Schmerzen verursacht. Ich wollte weinen, so schlimm es war, aber musste mich zusammenreißen, da neben mir im Zimmer diese Frau mit ihrem Mann und mit dem Baby waren. Das Baby hat ständig geweint und diese 2 Stunden waren wirklich wie ein Alptraum für mich.
Aber nach der OP habe ich mich auch besser gefühlt.
Jetzt hoffe ich einfach, dass ich bald wieder schwanger werde und nächstes Mal läuft es anders.
Hallo danke das du deine Geschichte teilst,
ich war Mitte August mit meinem Partner zusammen beim Frauenarzt zu unserem ersten Ultraschall Termin. Ich war in der 12SSW. Wir waren beide voller Vorfreude unser Baby gleich endlich auf dem Bildschirm kennenzulernen und haben die Zeit im Wartezimmer damit verbracht Bilder zu knipsen und zu rätseln, ob die Ärztin gleich das Geschlecht sieht??!
Als ich dann reinkam und mich auf die liege gelegt habe sah die Frauenärztin mit dem Ultraschall gerät erstmal nichts. War für mich ok, denn ist ja erstmal nichts schlimmes. Als dann vaginal geschaut wurde sah ich auf den Monitor und wusste eigentlich just in dem Moment schon das etwas nicht passt. Hatte mich natürlich schon im Internet informiert wie das Ultraschall Bild ungefähr in der 12. Woche aussehen würde. Dem Blick der Frauenärztin zu urteilen wusste sie es selbstverständlich auch. Ab dem Moment wo sie sagte „ziehen sie sich an“, wusste ich schon was jetzt kommt: Diagnose Missed Abortion auf Entwicklungsstand 7. Woche.. also hab ich 5 Wochen in Vorfreude gelebt. An dem Moment ging irgendwie alles nur noch an mir vorbei… hab nur geweint und 3 Tage später meine Ausschabung gehabt. Das schlimmste ist das ich keinerlei Symptome hatte, weder eine schmierblutung noch Bauchschmerzen. Und in der 12. Woche denkt man ja eigentlich das alles gut ist… na ja bin jetzt im ÜZ 1 angekommen und hoffe das diesmal alles klappen wird..wobei die Angst bleiben wird, da ich ja nichts bemerkt habe. Konntest du dich auf deine neue SSW ohne Ängste einlassen?
Exakt so lief es bei mir mit der ersten FG. Darf ich dir ein wenig Mut zusprechen? Das heisst nichts für den generellen Kinderwunsch. Hier rennen zwei muntere Kerlchen rum, also einer im Moment, der andere schläft noch.
Schwangerschaft nach Verlust ist anders. Die Leichtigkeit ist weg. Die kommt auch nicht mehr.
Ich hatte anfangs mehr Ultraschall. Das hilft, die Nerven im Griff zu behalten.
Erstmal noch herzlichen Glückwunsch zu eurem Sonnenschein ❤️
Finde es sehr schön, das du deine Geschichte erzählst u ich kann mich da nur anschließen.
Meine MA war im Juni vor einem Jahr in der 13. SSW. In der 9. Ssw war noch alles super u ein Herzschlag vorhanden. Dann auch dieser eine Moment auf dem Stuhl und der Blick der Ärztin. Es war einfach nur schrecklich.... kein Herzschlag mehr....
In der 12. SSW hörte er einfach auf zu schlagen.
Die Worte wird man nie vergessen u das Gefühl erst recht nicht.
Ich hatte 2 Tage später einen Termin zur Ausscharbung. Bei mir war das Problem, dass ich die Tabletten vor dem Schlafen gehen einnehmen sollte (laut Arzt). Um 23 Uhr nahm ich die Tabletten ein u bekam um halb zwei starke Wehen. Sind dann sofort ins Krankenhaus u alles wurde vorbereitet.... es war wohl eine Fehlinformation sie so früh zu nehmen.
Nach der AS ging es mir viel besser u ich versuchte nach vorne zu schauen.
Inzwischen liegt unser Schatz mit 2,5 Monaten neben uns auf der Couch u schläft. Wir sind auch unendlich dankbar darüber.
Es hat auch bei uns, nach nur 4 Monaten wieder funktioniert.
Alles Liebe 🍀