Hallo
Ich muss mir das hier von der Seele schreiben, da ich leider keinen persönlich kenne, dem das selbe widerfahren ist. Ich fände es auch schön, wenn jemand seine Geschichte mit mir teilt.
Nach erstmal schlechtem hCG Anstieg, der dann doch wieder adäquat anstieg, endete meine zweite Schwangerschaft in einer MA mit Ausschabung am 29.09. in der 10. Woche. Die erste Zeit nach der Diagnose (das war Dienstag, 26.09) hab ich es stark verdrängt, es ging mir "gut" und ich war der Meinung "Ich bin noch jung, es war noch sehr früh, das nächste Mal klappt alles nach plan". Ich hab erst nach der Beerdigung (ich durfte unser Baby mit nach Hause nehmen) wirklich realisiert was mir passiert war, seitdem geht es mir auch zunehmend schlechter.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe schon ein Kind, er wird im Januar zwei und momentan kann ich nicht so auf ihn eingehen, wie ich es sonst getan habe (z.b. bei Wutanfällen seinerseits). Ich bin sehr schnell gereizt/genervt und werde laut. Zudem bin ich ja ständig am weinen und ich möchte nicht, dass er dadurch negativ beeinflusst wird oder Schaden davon nimmt.
Ich fühle mich schlecht, wenn ich nur einmal am Tag am Grab meines Sternchens war. Ich habe riesige Schuldgefühle, dass ich es alleine lasse, dass es draußen alleine in der Kälte ist. Ich weiß, dass es sinnlos ist sich Schuldgefühle zu machen, trotzdem bekomme ich das nicht aus meinem Kopf.
Einerseits möchte ich direkt wieder schwanger werden, da wir uns noch mindestens ein Kind wünschen; andererseits sind da wieder Schuldgefühle, als würde ich das Baby nur ersetzen wollen.
Vielleicht möchte ja jemand von seiner Geschichte erzählen. Da ich niemanden in meinem näheren Umfeld habe, der offen darüber redet, würde mich das sehr freuen.
Meine Geschichte/Eure Geschichte
Hallo, ich hatte diese Woche eine FG, auch in der 11. Woche. Bei der letzten Vorsorge war alles super, zeitgerechte Entwicklung, kräftiger Herzschlag, es hat auch schon so schön gezappelt. Vor ein paar Tagen bekam ich Blutungen und Krämpfe, es war schlimm, sehr schmerzhaft. Mir war sofort klar, dass es keine Hoffnung mehr gibt. In all dem Blut lag dann unser Embryo, ungefähr 3cm groß, so friedlich. Wir haben ihn begraben.
Ich stehe auch noch total neben mir und ich kenne auch diese Gefühlsachterbahn. Die meiste Zeit komme ich zurecht, aber sobald ich allein bin oder gerade am Abend bricht alles zusammen.
Du schadest deinem 2jährigen ganz sicher nicht mit deiner Trauer, er bekommt davon wahrscheinlich weniger mit als du denkst.
Ich frage mich auch, wie es weitergeht. Sollen wir es nochmal probieren? Wir haben 2 Kinder und schon mehrere Fehlgeburten. Kann ich das nochmal ertragen? Nochmal das Risiko eines Verlusts eingehen?
Im Moment müssen wir aber keine Entscheidungen treffen, es ist alles noch so frisch.
Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du wieder schwanger wirst. Es lag nicht in deiner Hand.
Alles Gute