Wie lange warten mit natürlichem Abgang von Windei? Angst vor Ausschabung...

Hallo zusammen,

Anfang letzter Woche wurde bei mir eine leere Fruchthöhle und fehlender hCG-Anstieg festgestellt... Meine FA hat mir daraufhin eine Überweisung zur Ausschabung ausgestellt. Auf meine Frage hin, ob ich auch auf einen natürlichen Abgang warten könnte, riet sie mir, nicht länger als eine Woche zu warten, wegen des potentiellen Entzündungsrisikos.

Laut Rechnung sollte ich aktuell bei 10+5 sein und es tut sich irgendwie nichts... ab und zu meine ich so ganz leichte "Periodenschmerzen" zu spüren, aber das tue ich schon seit Beginn der SS und aktuell sitzt mein Windei gefühlt bombenfest... ich muss ehrlich sagen ich werde langsam etwas ungeduldig, einfach weil es in meinen Augen - mir ist bewusst, dass das jetzt etwas hart und kalt klingen wird - verlorene Zeit ist, in der ich auf eine gesunde SS hinarbeiten und hoffen könnte... habe aber auf der anderen Seite Angst vor dem Prozess der Ausschabung.

Wenn ihr schonmal ein Windei hattet, wann ist es natürlich abgegangen?

Wenn ihr schonmal eine Ausschabung hattet... tut das sehr weh?

Vielen Dank.

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Hey,

ich hatte ein Windei und wollte unbedingt wenn es irgendwie geht einen natürlichen Abgang. Die Ärztin hat mir natürlich direkt Angst machen wollen, wie gefährlich das doch wäre und dass eine AS immer (!) der bessere Weg ist.

Schlussendlich habe ich gewartet. Natürlich sollte man auf seinen Körper achten, z.B. Fieber wäre absolut kein gutes Zeichen. Bei mir ging es nur irgendwann an die Psyche. Diese Ungewissheit, wann es los geht, ob es gut geht,... Das hat schon sehr an mir gezerrt, so dass ich angefangen habe, mir Fristen zu setzen. Wenn es bis dann nicht los ging, melde ich mich im Krankenhaus. Die Frist hab ich dann aber verschoben, bis es dann so weit war.

Bei mir ging es in der Nacht von 11+6 auf 12+0 los.

Mulmig war mir schon den ganzen Tag (11+6), abends setzten dann Mini-Wehen ein, ehe es gegen 22 Uhr los ging. 4 Stunden später war das meiste bereits überstanden.

Ich hatte zwei Jahre zuvor eine AS, war da aber schon 14+0. Leider hatte ich da keine andere Wahl, auch wenn ich rückblickend sehr viel lieber mein Kind so geboren hätte. Aber das stand nicht zur Debatte, da das für mich in dem Fall zu riskant gewesen wäre.

Der Eingriff selbst war nicht schmerzhaft, da hab ich aufgrund der Vollnarkose ja nichts gemerkt. Der Weg bis dahin war allerdings sehr schmerzhaft, nicht nur psychisch. Ins Detail gehe ich nun nicht. Von anderen hab ich so einen Verlauf auch noch nicht gehört, muss also offensichtlich nicht so sein.

Für mich war der natürliche Abgang vom Windei entsprechend die beste Entscheidung in einer solchen Situation.

Aber das gilt nicht für alle. Es gibt kein richtig und kein falsch. Da muss jeder für sich entscheiden. Wenn du dich so nicht (mehr) gut damit fühlst, ist es völlig ok, wenn du dich für die AS entscheidest. Wenn du warten möchtest, ist das genauso ok. Solange es dir körperlich gut geht, spricht nichts dagegen.

Ich würde dir nur abraten, dir die ganzen negativen Erfahrungsberichte durchzulesen. Das hab ich anfangs gemacht und dann ganz schnell bleiben lassen. Bei mir ist es ganz gut verlaufen. Angenehm war es natürlich nicht, es ist ja auch eine kleine Geburt, aber ich würde es wieder so machen (hoffentlich muss ich es aber nicht).

Ich wünsche dir viel Kraft, egal für welchen Weg du dich entscheidest und alles alles Gute.

Liebe Grüße, erdbeerchen

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Hallo,

Vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit mir geteilt hast, das hilft mir schon sehr weiter. Körperlich geht es mir bisher einwandfrei, deswegen möchte ich wahrscheinlich noch weiter abwarten.

Ich habe gelesen, dass die AS manchmal nicht unter Vollnarkose vorgenommen wird und ich weiß nicht, was da die Kriterien dafür sind... das macht mir dann noch mehr Angst. 🤷‍♀️

Ich wünsche dir auf jeden Fall noch alles Gute!

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Hey,
tut mir leid, dass du eine derartige Erfahrung machen musstest. Ich hatte zwar kein Windei, sondern ein Missed Abort in der 10SSW. Aber meine Entscheidung fiel auf eine Ausschabung und vielleicht hilft dir meine Erfahrung etwas weiter:

Nach der Diagnose war ich im Krankenhaus und habe dort nochmal alles überprüfen lassen. Die Ärztin bestätigte alles und klärte mich über meine Möglichkeiten sowie eine Ausschabung auf. Auch sie meinte, dass sie bei einem späten Fortschritt immer eine AS empfehlen würde. Einerseits wegen Infektionsgefahr, andererseits wegen des möglichen hohen Blutverlustes.

Für mich war aber der Gedanke ganz schlimm ein totes Baby im Bauch zu haben bzw es auch die Toilette runter zu spülen und ich wollte es zu diesem Zeitpunkt auch so schnell wie möglich hinter mich bringen und schnell wieder schwanger werden. Daher entschied ich mich für eine Ausschabung. Einen natürlichen Abgang hätte ich mir aber auch nicht zugetraut.

Ich hatte dann die Wahl im Krankenhaus zu bleiben und mich operieren zu lassen. Da die Ärztin mir aber eher empfohlen hat das Ganze ambulant in einer Tagesklinik zu machen, habe ich dort ein Termin vereinbart. Ich fand es in der Tagesklinik tatsächlich vieeeeel besser. Es war alles ruhig, keine Schwangeren um einen herum und die Ärzte waren alle super.

Ich hatte auch große Angst. Aber schlussendlich unbegründet. Kaum lag ich im OP habe ich schon geschlafen und war wieder wach. Danach hatte es sich angefühlt, als hätte ich innen drin eine Schürfwunde gehabt. Ich hatte dann noch ein Nachgespräch mit dem Arzt und dann durfte ich nachhause.

Da der Arzt die Plazenta nicht komplett entfernen konnte bzw. auch kein unnötiges Risiko eingehen wollte, hatte ich die Tage danach mensartige Schmerzen bis die Reste von alleine abgingen.

Nach der Ausschabung habe ich 27 Tage auf meine Periode gewartet und da hatte ich bereits an ZT14 meinen Eisprung. Bin jetzt im 2 ÜZ direkt wieder schwanger geworden.

Ich wünsche dir alles Gute🌷🍀

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Hallo,

Mit deinem Erfahrungsbericht hast du mir schon sehr weitergeholfen, Dankeschön!

Ich habe halt einfach auch gelesen, dass die AS manchmal nicht unter Vollnarkose vorgenommen wird und das macht mir Angst.

Ich denke ich warte noch etwas und gebe meinem Körper noch ein bisschen Zeit das selbst zu regeln...

Ich freue mich für dich, dass es wieder geklappt hat und wünsche dir alles Gute! ❤️

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Hi du,

ich hatte schon mehrere Fehlgeburten, 1x natürlich wo die Blutung bereits gestartet hatte (bin wegen der Blutung erst zur FA) in SSW 8, 1x mit Ausschabung in SSW 9 (MA) und 1x tablettengestützt mit Windei in SSW 8.

Für mich persönlich war der natürliche Weg deutlich, deutlich besser als die Ausschabung. Das ist zwar natürlich mit krampfartigen Schmerzen und Blutungen verbunden, beides blieb bei mir jedoch im Rahmen. Schmerzmittel kannst du ja nehmen, würde ich auch empfehlen. Bei der Ausschabung merkt man zwar während des Eingriffs natürlich nichts, aber im Nachgang hatte ich deutlich länger und deutlich heftigere Schmerzen als bei meinen natürlichen Abgängen und auch deutlich stärkere Blutungen und länger anhaltende Blutungen. Das ist aber natürlich von Frau zu Frau unterschiedlich und jede erlebt das anders.

Bei meinem Windei tat sich nichts von allein, deshalb bin ich ins Krankenhaus und habe mir Misoprostol / Cytotec geben lassen, die Tabletten nimmt man entweder oral oder vaginal und die lösen Gebärmutterkrämpfe aus. Die Tabletten habe ich abends eingeführt, die Nacht war richtig heftig (unbedingt schon beim Einführen der Tabletten auch direkt Schmerzmittel nehmen!) und am nächsten Vormittag hatte ich die Fruchthöhle in der Hand. 2-3 Tage später war ich zur Kontrolle nochmal im Krankenhaus und es ist zum Glück alles rausgekommen. Also ich kann dir nur dazu raten, über Unterstützung durch Tabletten nachzudenken, das beschleunigt die Sache etwas und ist nach meiner persönlichen Erfahrung deutlich schonender als eine Ausschabung.

Ich wünsch dir alles gute!

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Hallo,

Dankeschön, dass du deine Erfahrung mit mir geteilt hast, das hilft mir schon sehr weiter.

Meine FA ist von den Tabletten nicht so überzeugt und ist generell sehr vorsichtig und macht mir dadurch manchmal etwas mehr Angst als sie sollte... deswegen hat sie mir die AS "verschrieben", aber ich denke ich warte noch etwas ab.

Ich wünsche dir noch alles Gute!

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Ich habe einmal 3 wochen und einmal 5 wochen gewartet. Meie Schwester sogar 8. Eine Ausschabung kam für mich nicht in Frage. Beim 2ten Ma habe ich Cytotec als Unterstützung bekommen. Mein Gyn und meine Kiwu sind da Gitt seinDank entspannt un berduchen es auch immer ohne Ausschabung. Auch wenn das Standard ist. In anderen Ländern wird auch eindach "aktiv abgewartet". Wenn du Fieber oder unerklärliche Schmerzen hast würde ich defintiv zur Kontrolle gehen. Ansonsten finde ich persönlich sprichts nichts gegen abwarten. Für mich war es das richtige. Andere können es nicht ertragen so lange zu warten. Das muss jeder selbst enscheiden. Ich habe da mehr Angst vor der OP und den Risiken.

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Hallo, tut mir leid dass du das auch erleben musst.
Bei mir wurde Ende September eine MA festgestellt, ich habe dann auch einen Überweisungsschein für die Ausschabung bekommen. Im Krankenhaus wurde ich dann noch einmal aufgeklärt, wie es weiter gehen kann: Entweder Ausschabung, Warten oder mit Medikamenten. Ich habe mich für die Ausschabung entschieden, weil schon länger im Raum stand dass die Schwangerschaft nicht intakt war und wollte es schnell hinter mir haben. Ich hatte auch am selben Tag noch das Gespräch mit dem Narkosearzt.
Einen Tag später hatte ich die Ausschabung unter Vollnarkose, hatte keine Schmerzen (nur ein unangenehmes Gefühl beim Wasserlassen ca. 1tag) und keine starke Blutung. Alle waren sehr lieb und einfühlsam. Ich durfte nach 2h gehen.

Was ich dir damit sagen will: Selbst wenn du eine Überweisung zur ausschabung hast, wirst du nocheinmal über deine Möglichkeiten aufgeklärt, da kannst du auch direkt fragen ob du die Narkoseart wählen kannst. Du könntest dir dann ja auch Tabletten geben lassen und sie einnehmen wenn du bereit dazu bist oder wartest ab.
Ich wünsche dir alles Gute.

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Ich hatte damals auch wahnsinnige Angst vor einer Ausschabung und was für eine...., hatte diese 2 mal zur Nachcurettage und mehrmals wegen einer verhaltenen FG.
Schmerzen hatte ich nie, Blutung minimal und nicht schlimm und ansonsten war ich recht schnell wieder fit :)

Alles Gute für dich