Liebe Community,
Mein Mann und ich erfuhren am 14.12 dass unser Baby in SSW 10+2 keinen Herzschlag mehr hatte. In 7+3 schlug das Herzlein noch kräftig. Nachdem das meine erste Schwangerschaft war und es direkt beim ersten Versuch geklappt hat, hat uns die Nachricht kalt erwischt. Wir wurden sofort in die Klinik geschickt um dort das weitere Vorgehen zu planen.
Letztenendes wurde uns ein natürlicher Abort
mit den Tabletten Cytotec nahegelegt. Besagte Tabletten bekam ich am 14/18/21.12 nach drei Versuchen war immer noch durchblutetes Gewebe in der Gebärmutter. Heute am 28.12 wurde eine AS vorgenommen und ich hoffe nun zumindest physisch abschließen zu können, nachdem die letzten 14 Tage durch die Warterei die Hölle waren und ich mich unfassbar hilflos und alleine gefühlt habe.
Mein Wunsch nach einem Baby ist weiterhin da, allerdings nun auch die riesige Angst vor einer erneuten Fehlgeburt oder, dass ich so schnell nicht mehr schwanger werden kann.
Entschuldigt die Ausführlichkeit.
Ich hätte nun zwei Fragen an alle die dies auch schon durchgemacht haben.
Wie schnell habt ihr wieder mit dem Üben angefangen?
Wie habt ihr bei einer erneuten Schwangerschaft die ersten drei Monate psychisch geschafft?
Ich habe so so große Angst vor der kommenden Zeit und wünsche mir doch nichts mehr als irgendwann mein gesundes Kind im Arm halten zu können.
Ich danke euch bereits im Voraus für die Antworten.
Liebste Grüße,
Chrissi
Fehlgeburt Tabletten und Ausschabung, wann wieder üben? Psychisch erneutes erstes Drittel überstehen
Liebe Chrissi,
fühl dich erstmal fest gedrückt. Ich habe zwar keine Antwort für dich parat aber habe fast genau das gleiche diesen Monat erlebt - FG am 10.12. in der 10. SSW nachdem ich zwei Wochen vorher das Herzchen hatte schlagen sehen…
Auch bei mir war es die erst Schwangerschaft, die direkt im 1. ÜZ eingetreten ist.
Danke dir also für diesen Thread!
Ich wäre auch einerseits am liebsten sofort wieder schwanger, andererseits habe ich einen riesigen Respekt davor. Ich habe beim letzten Mal schon häufig Angst gehabt, etwas „falsch“ zu machen und bin mir sicher, dass ich beim nächsten mal nicht gelassener sein werde… freue mich auch über Erfahrungsberichte hier im Forum!
Ich habe aktuell entschieden, bis zur ersten Mens nach dem Abgang zu verhüten, um ein klein wenig Abstand zu erlangen.
Ich drücke uns die Daumen für 2024! 🍀
Guten Morgen,
Vielleicht magst du im Forum Schwanger mit besonderer Vorgeschichte mitlesen. Ganz oben ist ein Pineintrag der sich mit diesem Thema befasst.
Guten Morgen liebe Chrissi,
das tut mir unheimlich leid für euch! Ich hatte auch im Oktober einen frühen Abgang. Es ist keine einfache Phase, aber auch Ihr werdet es gemeinsam überstehen.
Mein erster Gedanke ist auch gewesen, dass ich für eine erneute Schwangerschaft nicht bereit bin. Die Angst war zu groß! Meine Ärztin hat uns empfohlen, erst nach drei Monaten mit der Planung zu beginnen. Hier im Forum bekommt man so viel mit..:) es gab einige, die nach dem ersten Zyklus wieder schwanger waren.
Wir fühlen uns beide nach zwei Monaten bereit, erneut mit der Planung zu beginnen. Ob das wieder „so schnell“ klappen wird.. wer weiß. Ich drücke euch die Daumen. 🍀
Tut mir leid, dass du da auch durch musst...
Ich hatte Ende September eine Ausschabung und meine Gefühle bezüglich wann der nächste "Versuch" gestartet wird, waren gemischt. Zwischenzeitlich dachte ich auch, dass wir es gar nicht mehr versuchen sollten (wir haben schon ein Kind) wegen der Angst vor einer erneuten Fehlgeburt. Nach der ersten Periode war mir aber klar, dass wir es so schnell wie möglich wieder versuchen sollten. Ich bin auch direkt im ersten richtigen Zyklus wieder schwanger geworden und jetzt in der 9. Ssw. Ich muss sagen, dass ich diesmal weniger Angst habe als in den letzten beiden Schwangerschaften (liegt wahrscheinlich daran, dass es die erste ohne Blutungen ist) und irgendwie zuversichtlicher bin.
Bei mir hat es zweimal im ersten Zyklus geklappt, einmal im fünften.
Wenn du dich bereit fühlst, kannst du ohne Wartezeit nach der ersten Periode starten -statistisch gesehen ist das Risiko für Komplikationen dann sogar geringer und man wird schneller schwanger. Aber mach dir keinen Druck. Es hat bei dir einmal schon sofort geklappt, also wird es beim nächsten Versuch sicher auch nicht lange dauern.
Ich wünsche dir alles Gute! Wenn du Fragen hast, melde dich gerne
Hey,
ich kenne deine Ängste und Sorgen nur zu gut. Bei uns hat das Herzchen leider auch aufgehört zu schlagen. Bei 8+5 war noch alles gut. In der 11SSW dann der Schock. War auch meine erste Schwangerschaft. Hat direkt im zweiten Monat geklappt
Nach der Ausschabung bin ich zwei Monate später schwanger geworden. Quasi im ersten Zyklus wo wir es richtig versucht haben.
Tatsächlich war ich das ersten Trimester entspannter als gedacht und das obwohl ich mit starken Blutungen in die Schwangerschaft gestartet bin. Klar, die ersten Termine bei der Gyn waren unschön, weil ich Angst hatte.
Was mir hilft: Mein Mann kommt ausnahmslos zu jedem Termin mit. Im Nachgang sprechen wir auch über unsere Eindrücke. Da stelle ich schon fest, dass ich das Gesagte der Gyn durch die Angst negativ interpretiere.
In der 11SSW habe ich dann nochmal periodenstarke Blutungen bekommen. Das war der absolute Horror. Es war aber tatsächlich alles gut. Eine Woche später folgte dann der Feinultraschall. Alles unauffällig. NIPT ebenfalls unauffällig. Dann folgten wieder starke Blutungen und dann habe ich mir tatsächlich ein Fetal Doppler geholt.
Inzwischen bin ich in der 15SSW, blute weiterhin vor mich hin und der Doppler ist wirklich meine Rettung. Ich weiß, dass ich damit nichts verhindern kann. Ich kann aber damit deutlich besser mit meinen Angstgedanken umgehen und mich damit auch über die Schwangerschaft zu freuen.
Was mir auch hilft die Zeit zu überstehen: Meine Angst zu akzeptieren, statt mich krampfhaft versuchen zu entspannen. Ja, mich stresst jedes Ziehen, Stechen und jeder Krampf. Und ja, ich habe alle möglichen Horrorszenarien im Kopf, weil ich jeden Mist google. Mir persönlich hilft es aber, genau diese Ängste offen zu kommunizieren, statt mich für andere zu verstellen. Ich weiß nicht warum, aber das hilft mir total.
Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute 🍀!
Fühl dich gedrückt!
Meine erste Fehlgeburt war vor einigen Jahren auch kurz vor Weihnachten.
Die Schachtel für das Ultraschallbild lag schon bereit, denn wir wollten den Familien an Weihnachten damit eine Freude machen.
Und dann der Schock in der 12Ssw: Fehlgeburt. Eine MA.
Zu allem Überfluss hat meine Schwägerin dann an Weihnachten verkündet, dass sie schwanger ist.
2 Flaschen Wein waren an diesem Abend meine besten Freunde.
Mir ging es danach sehr schlecht. Ich habe viel geweint. Beim Einkaufen, in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit und wieder zurück. Überall. Ich habe mich richtig traumatisiert gefühlt.
Ich wollte danach so schnell wie möglich wieder schwanger werden und nach einigen Monaten hat es auch wieder geklappt.
Leider hielt auch diese Schwangerschaft nicht. Ich war völlig verzweifelt.
Dann ging der Diagnosemarathon los. Gebärmutterspiegelung, Humangenetik, Schilddrüse, Blutgerinnung usw....
Gefunden wurde nichts. Irgendwie wäre es mir fast lieber gewesen, wenn man einen Grund gefunden hätte, denn dann hätte ich etwas tun können. So war es halt "nur Pech".
Irgendwann wurde ich wieder schwanger. Und diese Schwangerschaft hielt. Meine Tochter ist nun 6 Monate alt. 😊
Die Schwangerschaft war psychisch sehr anstrengend. Ich hatte große Verlustängste. Geholfen hat mir darüber zu sprechen. Ich war auch oft außer der Reihe bei meiner Gynäkologin. (Bestimmt manchmal zu ihrem Leidwesen 😀).
Zum Glück war meine Tochter ein sehr aktives Kind im Bauch. Das hat mir geholfen.
Ansonsten glaube ich, dass die Angst ein Stück weit bleibt.
Nach der 12Ssw hatte ich Angst vor einer stillen Geburt, dann vor Komplikationen unter der Geburt, jetzt vorm plötzlichen Kindstod.
Ich wünsche dir alles Gute! 😊
Es tut mir so leid dass du da durch musst.
Ich habe nach dem ersten Kind zwei Schwangerschaften verloren. Beide als missed abortion, beide nachdem schon Herzschlag zu sehen war wie bei dir. Wir haben 1 Zyklus gewartet um sicher zu sein dass alle Reste komplett raus sind. Einmal war das nicht der Fall und ich musste nochmal nen Monat aussetzen.
Eine Schwangerschaft nach Verlust ist nicht leicht. Die Leichtigkeit ist weg. Und bei mir kam die auch nicht wieder. Die Wochen über die Schwelle an denen sich die 2 davor nicht weiter entwickelt haben waren schwer. Ich hatte alle 1-2 Wochen einen Ultraschall, um die Nerven zu beruhigen. Ich bin vor jedem US 1000 Tode gestorben. Und als wir dann über die magische Grenze der 2 Fehlgeburten waren setzten Blutungen ein. Plazenta Praevia.
Es wurde besser als ich Kindsbewegungen gespürt habe. Aber die Schwangerschaft blieb eine Zitterpartie. Das ganze noch unter der Pandemie.
Was hat geholfen?
- Die vielen US am Anfang. Definitiv.
- Einen Tag nach dem anderen nehmen.
- Atemübungen, Meditation
- Offen mit den Ärzten über Verlust und Ängste sprechen. Ich habe die gleichen Ärzte die ich zum ersten Kind als happy bubbly Erstgebährende hatte ganz neu kennengelernt. Da war ganz viel Empathie da. "Es ist absolut normal und verständlich dass Sie Angst haben, sie haben viel mitgemacht."
Was mich heute noch rührt. Alle haben mitgekämpft, dass wir da durchkommen, und sich mit uns gefreut, nicht gespielt und aufgesetzt, Teamwork. Ich bekam sogar Besuche auf der Wöchnerinnenstation.
- Ich habe viel die Geburt visualisiert. (Wusste es wird ein KS). Blaues Tuch. Ruckeln. Ein Quäker.
Das war meine erste Finish Line, er ist sicher draussen. Ich hab meinen Job gemacht.
Das zweite Bild wie ich mit dem Macicosi daheim durch die Tür laufe.
- kiWu-Kliniken bieten psychologische Begleitung an. Es gibt spezialisierte Hebammen. Mir wurde die Betreuung fürs erste Trimester angeboten. Rückblickend hätte ich sie annehmen sollen.
Noch ein positives Bild?
Mücke ist jetzt 2. Und hat mir gerade 3x die Küche unter Wasser gesetzt weil er mir den Bagger auf seinem Becher zeigen wollte. 🏗️